EP0379934B1

EP0379934B1 - Leicht zu öffnende Verpackung

Info

Publication number: EP0379934B1
Application number: EP90100810A
Authority: EP
Inventors: Georg Dr. Bolte; Dieter Heinecke; Günter Hexel
Original assignee: Schmalback Lubeca AG
Current assignee: Ardagh Metal Packaging Germany GmbH
Priority date: 1989-01-19
Filing date: 1990-01-16
Publication date: 1993-10-27
Anticipated expiration: 2010-01-16
Also published as: JPH02233358A; DE3901503C2; DE3901503A1; ATE96393T1; DK0379934T3; DE59003174D1; US5002223A; EP0379934A1; ES2050281T3

Description

Die Erfindung betrifft eine leicht zu öffnende Ein- oder Mehrkammer-Verpackung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Eine solche leicht zu öffnende Verpackung ist aus der DE-A-36 13 155 bekannt. Diese zeigt eine leicht zu öffnende Verpackung aus Kunststoff, bei der wenigstens der Deckelteil aus einer mehrschichtigen Verbundfolie besteht und mit dem Flanschbereich des Unterteils eine dichte Siegelverbindung bildet. Der Deckelteil weist einen über den Randflansch des Unterteils hinausragenden Griffabschnitt auf. Mit diesem kann der Deckelteil von dem Unterteil abgezogen werden. Die Anordnung ist im bekannten Falle so getroffen, daß entlang des Randflansches die Haftung zwischen den durch Siegeln verbundenen Schichten von Unterteil und Deckelteil so groß ist, daß die Siegelung durch die zum Öffnen an der Grifflasche zur Wirkung kommenden Zugkräfte normalerweise nicht aufgehoben werden kann. Auf der anderen Seite ist das Verbundmaterial des Deckelteils so ausgebildet, daß die innere Haftkraft zwischen den Schichten des Verbundmaterials deutlich geringer als die erwähnte Siegelhaftkraft ist. Die Folge ist, daß beim Ziehen an der Grifflasche zum Öffnen der Verpackung sich wenigstens die innere Schicht des Verbundmaterials des Deckelteils entlang der Siegellinie des Randflansches von den übrigen Schichten des Deckelteils abschält, wobei durch eine entlang der inneren Kante der Siegelzone verlaufende Kerblinie, welche nur die innere Schicht des Verbundmaterials durchdringt, sichergestellt ist, daß sich dieser Abschälvorgang entlang des Randflansches nur etwa auf die Breite der dem Randflansch folgenden Siegelzone beschränkt (vgl. auch das deutsche Gebrauchsmuster 69 01 362).
Die beschriebene bekannte Verpackung gewährleistet einerseits eine feste und dichte Verbindung zwischen Deckelteil und Unterteil. Auf der anderen Seite erfordert sie eine nur geringe Öffnungskraft im Vergleich zu Verpackungen, bei denen zum Öffnen die Haftkraft der Siegellinie überwunden werden muß. Die Praxis hat jedoch gezeigt, daß auch bei dieser Verpackung noch erhebliche Kräfte erforderlich sind, um die Verpackung zu öffnen, da der Deckelteil über die ganze Länge der Siegellinie abgeschält werden muß.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine leicht zu öffnende Ein- oder Mehrkammer-Verpackung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 so weiterzubilden, daß ohne Beeinträchtigung der festen und hermetischen Abdichtung der verschlossenen Verpackung der Öffnungsvorgang noch wesentlich erleichtert wird und so auch für Kinder oder Frauen ohne Schwierigkeiten ausgeführt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Bei der gemäß der Erfindung ausgebildeten Verpackung brauchen Unterteil und Deckelteil nicht mehr entlang der Siegelzone des Randflansches voneinander getrennt zu werden. In diesem Bereich bleiben vielmehr Unterteil und Deckelteil fest miteinander verbunden. Zum Öffnen wird vielmehr der Deckelteil entlang einer Schwächungslinie durchtrennt, die innerhalb der Siegelzone im Deckelmaterial vorgesehen ist. Diese Schwächungslinie ist im Unterschied zu der Kerblinie bei der Verpackung gemäß der eingangs genannten deutschen Offenlegungsschrift 36 13 155 so ausgebildet, daß sie ein vollständiges Durchreißen des Deckelteils entlang der Schwächungslinie und unter der Wirkung der an der Grifflasche angreifenden Zugkraft gewährleistet. Diese Schwächungslinie erstreckt sich zusätzlich auch in Fluchtung mit den beiden Seitenkanten der Grifflasche. Die Schwächungslinie umgrenzt somit den abreißbaren Bereich des Deckelteils einschließlich der mit diesem einstückig verbundenen Grifflasche. Die zusätzlich zu der Schwächungslinie vorgesehene Ritzlinie in dem aus einer mehrschichtigen Verbundfolie bestehenden Teil der Verpackung schließt den Kreuzungsbereich zwischen der Siegelzone und der Grifflasche ein. Diese zusätzliche Ritzlinie ist so angeordnet und ausgebildet, daß in dem von der Ritzlinie eingeschlossenen Bereich beim Öffnen der Verpackung und beim Ziehen an der Grifflasche ein zur Siegelzone gehörender Schichtbereich der Verbundfolie sich von den anderen Schichten des zugehörigen Verbundmaterials abschält. Zum Öffnen braucht also nur dieser eng begrenzte Folienbereich abgeschält zu werden, während das eigentliche Öffnen der Verpackung entlang der beim Öffnen durchreißenden Schwächungslinie erfolgt. Die Grifflasche läßt sich beim Öffnen also mit relativ geringer Kraft von dem Siegelzonenbereich trennen, so daß dann über diese die zum Weiterreißen entlang der Schwächungslinie notwendigen Kräfte leicht aufgebracht werden können. Bei alledem ist gleichzeitig in dem definierten Kreuzungsbereich eine hermetische Abdichtung durch hohe Siegelhaftkräfte sichergestellt.
Die gleiche Ausbildung, wie sie für den Kreuzungsbereich der Grifflasche mit der entlang dem Randflansch des Unterteils verlaufenden Siegelzone vorgesehen ist, kann auch für den Kreuzungsbereich der Grifflasche mit der entlang eines Trennsteges des Unterteils einer Mehrkammer-Verpackung angeordneten Siegelverbindung vorgesehen sein.
Die zusätzliche Ritzlinie kann im Randflansch des aus der Verbundfolie hergestellten Unterteils oder, mit besonderem Vorteil, auf der Unterseite des aus der Verbundfolie hergestellten Deckelteils vorgesehen sein. In letzterem Fall ist die den Aufreißbereich des Deckelteils begrenzende Schwächungslinie von der Oberseite des Deckelteils her in diesen eingebracht. Der Vorteil dieser Ausführung liegt darin, daß alle Schwächungs- und Ritzlinien nur im Deckelteil vorgesehen sind und daher in einem einzigen Arbeitsschritt in diesen eingearbeitet werden können, was die Herstellung deutlich erleichtert.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:

Figur 1 und 3 jeweils in Draufsicht Deckelteil und Unterteil einer Verpackung gemäß der Erfindung;
Figur 2 im Ausschnitt und im Querschnitt ein Detail der Verpackung nach Figur 1 und 2;
Figur 4 und 5 das in Figur 3 mit 69 bezeichnete Detail im größeren Maßstabe;
Figur 6 und 7 jeweils in Draufsicht Deckelteil und Unterteil einer abgewandelten Ausführungsform der Verpackung gemäß der Erfindung;
Figur 8 einen Querschnitt durch den Deckelteil;
Figur 9 die mit 79 in Figur 6 bezeichnete Einzelheit im größeren Maßstabe in Draufsicht und
Fig. 10 im größeren Maßstabe einen Querschnitt durch den Kreuzungsbereich zwischen einer Grifflasche und einer Siegellinie einer Verpackung gemäß der Erfindung.

Die Verpackung gemäß den Figuren 1 bis 5 umfaßt einen Deckelteil 60 aus einem Folienmaterial, das z.B. eine außenliegende Metall-, z.B. Aluminiumfolie 66 und eine z.B. Siegelfähige Kunststoffschicht 67 auf deren Unterseite um faßt. Im Abstand vom Rand des Deckelteils ist durch eine umlaufende Schwächungslinie 64 ein Aufreißbereich begrenzt. Im Bereich einer Ecke des etwa quadratischen Deckelteils ist der Aufreißteil mit einer über den Rand des Deckelteils vorspringenden Grifflasche 65 einstückig verbunden. Der Deckelteil 60 kann eben ausgebildet sein, wie dies dargestellt ist, oder in gewünschter Weise profiliert sein. Die Deckelfolie kann auch noch eine äußere Lackschicht oder dgl. tragen die zur Beschriftung oder anderweitigen Ausgestaltung der Deckelaußenfläche dient.
Der Deckelteil 60 wird fest und abdichtend mit dem Randflansch 62 eines Unterteils 61, z.B. durch Kleben,Schweißen oder Kalt- oder Heißsiegeln in einem Flächenbereich verbunden, der entlang einer umlaufenden Siegellinie 63 orientiert ist.
Wie insb. Figur 5 zeigt, ist der Unterteil aus einer Verbundfolie hergestellt. Diese besteht z.B. aus drei Schichten, nämlich einer außenliegenden Metallfolie 73, einer mittleren Kunststoffschicht 72 und einer innenliegenden Kunststoffschicht aus schweiß- oder siegelfähigem Material. Die mittlere Schicht 72 ist so gewählt, daß sich unter bestimmten Kräften die Siegelschicht 71 und die mittlere Schicht 72 voneinander durch Abschälen delaminieren lassen. Derartige Verbundfolien sind z.B. aus der eingangs genannten DE-OS 36 13 155 bekannt. Bei Bedarf kann die äußere Aluminiumschicht 73 noch eine äußere Schutzlackschicht tragen.
Wie aus den Figuren 4 und 5 hervorgeht, ist in dem Eckbereich des R andflansches 62 des Unterteils, an dem die Grifflasche 65 des Deckelteils über die Verpackung hinausragt, eine zusätzliche Schwächunglinie oder Ritzung 70 vorgesehen, die in der Einzelheit 69 gemäß Figur 4 näher dargestellt ist. Man erkennt, daß die Ritzung 70 im Eckbereich die Siegellinie 63 einschließt und nur beim Kreuzen der Siegellinie unterbrochen ist. Die Ausdehnung des durch die Ritzung 70 begrenzten Bereiches entlang der Siegellinie 63 ist durch die Breite der Grifflasche 65 im Kreuzungsbereich mit dem Randflansch 62 bestimmt. Die Anordnung ist so getroffen, daß die Haftkraft entlang der Siegellinie 63 größer ist als die Haftkraft zwischen den Schichten 71 und 62 des Unterteils. Soll also die Verpackung geöffnet werden und wird an der Grifflasche 65 eine entsprechende Öffnungskraft aufgebracht, so verbleibt der durch die Ritzung 70 eng begrenzte Bereich der Schicht 71 über die Siegellinie 63 fest mit dem Deckelteil 60 verbunden und schält sich vom Rand des Unterteils 61 ab, so daß die Grifflasche vom Unterteil leicht gelöst werden kann und anschließend durch Einleiten der Aufreißkraft in die Schwächungslinie 64 das gewollte Aufreißen des Deckelteils einleitet.
Bei der Ausführungsform nach den Figuren 6 bis 9 ist der Deckelteil 75 aus einer Verbundfolie hergestellt. Diese kann z.B. aus einer Aluminiumfolie 84 mit äußerer Schutzlackschicht 82, einer Delaminierungsschicht 85 und einer Heißsiegelschicht 83 bestehen. Der Aufreißbereich ist durch eine auf der Außenseite des Deckelteils liegende Schwächungslinie 77 begrenzt. Der Deckelteil 77 wird entlang der Verbindungs- oder Siegellinie 76 mit dem Randflansch 81 des Unterteils 80 abdichtend und fest verbunden. Der Deckelteil weist eine Grifflasche 78 auf, die über den Randflansch 81 des Unterteils hinausragt. Im Kreuzungsbereich der Grifflasche 78 mit dem Randflansch ist auf der Unterseite des Deckelteils ehe im wesentlichen in sich geschlossene Ritzung 86 vorgesehen, welche die Siegelschicht 83 und teilweise auch die Delaminierungsschicht 85 betrifft. Beim Öffnen der Packung löst sich unter der durch die Grifflasche 78 eingeleiteten Kraft die Siegelschicht 83 oder die Delaminierungsschicht 85 von der Schicht 91 oder bricht in sich auf. Die Verbindung entlang der Siegellinie 76 bleibt zwischen dem Rand 81 des Unterteils und dem Deckelteil intakt, während die Grifflasche 78 sich von diesem Rand löst und das Öffnen durch Einreißen der Schwächungslinie 77 ermöglicht.
Die Einzelheiten im Kreuzungsbereich sind im Querschnitt und im größeren Maßstabe in Figur 10 noch einmal dargestellt. Man erkennt, daß die Delaminierung nicht unbedingt zwischen der Schicht 83 und der Schicht 85 erfolgen muß. Es kann vielmehr auch ein Abbruch innerhalb der Schicht 85 erfolgen, wie dies in der Figur 10 angedeutet und oben schon erwähnt ist.
Der Unterteil kann ebenfalls aus einer Verbundfolie, z.B.einer Aluminium folie 90 mit Siegelschicht 91 bestehen. Die Breite der Siegellinie ist im Berührungsbereich der beiden Teile stärker ausgezogen dargestellt. Beiderseits der Siegellinie verläuft die Ritzung 86.
Es ist ersichtlich, daß ein solcher eng begrenzter Ablösebereich zwischen Deckelteil und Unterteil nicht nur im Randflansch des Unterteils vorgesehen sein kann. Falls der Unterteil durch Stege oder Rippen in zwei oder mehr Kammern unterteilt ist, wird der Deckelteil auch mit der Oberseite der Trennstege entlang einer Siegellinie verschweißt. Auch hier kann im Bereich der Stege ein eng begrenzter Kreuzungsbereich in der anhand den Figuren beschriebenen Weise mit einem Ablöseverhalten durch Abschälen ausgestattet sein. Dies kann z.B. sinnvoll sein um den Öffnungsvorgang von einem Kammerbereich zu dem anderen Kammerbereich nur über begrenzte Flächenbereiche der Stege übergehen zu lassen.

Claims

Leicht zu öffnende Ein- oder Mehrkammer-Verpackung, bestehend aus einem schalen- oder becherförmigen Unterteil mit Randflansch und einem ebenen oder profilierten Deckelteil mit einer Grifflasche, bei der Unterteil und Deckelteil über einen dem Randflansch folgenden Flächenbereich durch Siegeln oder dgl. abdichtend verbindbar sind, wenigstens einer der beiden Teile aus einer mehrschichtigen Verbundfolie mit einem Abschälwiderstand zwischen wenigstens einer weiter innen liegenden und einer weiter außen liegenden Schicht besteht, der geringer als die Siegel- oder Verbindungskraft ist, und bei der im Deckelteil wenigstens eine radial innerhalb des Verbindungsflächenbereiches verlaufende Schwächungslinie zur Begrenzung eines oder mehrerer Aufreißteile vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Schwächungslinie (64) auch in Fluchtung jeweils mit den Seitenkanten der Grifflasche (65) erstreckt und so ausgebildet ist, daß das Deckelmaterial unter der Wirkung der über die Grifflasche (65) aufgebrachten Öffnungskraft durchreißt, und daß zusätzlich zu der Schwächungslinie (64) eine Ritzlinie (70) in dem aus der mehrschichtigen Verbundfolie bestehenden Teil (61) von der Verbindungsfläche ausgehend in der Verbundfolie so vorgesehen ist, daß sie nur den Kreuzungsbereich zwischen Grifflasche (65) und dem Verbindungsflächenbereich (63) zwischen den beiden Teilen (60,61) umschließt, derart, daß sich beim Öffnen im Kreuzungsbereich ein Flächenstück der innenliegenden Schicht von der Verbundfolie ablöst.
Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche, auf den Kreuzungsbereich begrenzte Ritzlinie (70) auf der Oberseite im Flanschbereich des Unterteils vorgesehen ist.
Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche, auf den Kreuzungsbereich begrenzte Ritzlinie auf der Unterseite des aus einer Verbundfolie hergestellten Deckelteils (75) vorgesehen ist.
Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Grifflasche innerhalb der entlang des Randflansches der Unterseite verlaufenden Ritzlinie angeordnet und durch einen einbrechbaren, durch eine Schwächungslinie begrenzten Flächenabschnitt des Deckelteils gebildet ist und auf der von dem zugehörigen Aufreißteil abgewandten Seite eines mit dem Deckelteil durch Siegeln abdichtend verbundenen Innen- oder Trennsteges des Unterteils angeordnet ist und die zusätzliche Ritzlinie im Deckelteil oder auf dem Steg den Kreuzungsbereich zwischen dem die Grifflasche bildenden Flächenabschnitt und dem Steg einschließt.