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Beutel aus thermoplastischer KunststofSlie und Verfahren zu seiner
Herstellung.
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Die Erfindung betrifft einen Beutel und ein Verfahren zum Herstellen
eines Beutels aus einem flexiblen, thermoplastischen Material geringer Dicke mit
einer Faltkante und mindestens einer Klebe- bzw. Heißsiegelkante, der durch Abreißen
eines Stückes an einer Seite zu öffnen ist, mit einer im Bereich einer vorbestimmten
Abrißfläche zwischen zwei gegenüberliegenden bzw.
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benachbarten Kanten ausgebildeten Schwächungslinie als Abreißen linie,
die vorteilhaft als im Verhältnis zu der Dicke des Materials dünne, schmale, das
Material nicht durchbrechende Rinne ausgebildet ist.
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Verpackungen aus thermoplastischem Material, die zum leichteren Offnen
eine perforierte oder eingeprägte, das Material nicht durchbrechende Soll-Reißlinie
aufweisen, sind aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 1 711 402 bekannt. Solche
Verpackungen
werden in erster Linie durch Falten und Verkleben oder
Heißversiegeln von Einzelstücken einer extrudierten Schlauchfolie entlang einer
Verschlußkante hergestellt. Die Aufreißlinie wird nachträglich, beispielsweise über
eine Ecke der Verpackung, eingestanzt oder geprägt. Mit eingestanzter, stückweise
durchbrochener Aufreißlinie läßt sich etwa für Lebensmittel oder auch für medizinische
Instrumente in ersichtlicher Weise keine hygienisch einwandfreie seile Verpackung
erreichen. Auch ist das Aufreißen nur mit ziemlichem Kraftaufwand möglich und die
zwischen den Perforationsschlitzen liegenden Materialbereiche werden stark gereckt
und ausgefranst, so daß eine unschöne, schlecht zugängliche Öffnung entsteht. Bei
geprägter Reißlinie dagegen läßt sich, wenn es sich um eine Kaltprägung handelt,
das Aufreißen des zähen, meist noch durch Recken orientierten thermoplastischen
Materials überhaupt nur neben der Reißlinie erreichen, die deshalb genausogut weggelassen
werden kann. Bei warm geprägter Reißlinie werden die Verhältnisse besser, jedoch
ist auch dabei noch ein erheblicher Kraftaufwand erforderlich und die Reißnaht ist
meist stark ausgefranst und bildet'eine unschöne, schlecht wieder zu verschließende
Öffnung.
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Um diese Nachteile zu beseitigen, wurde in der Patentanmeldung P 17
53 641.3-16 vorgeschlagen, daß die Rille im Zuge des Extruderens des Materials an
diesem parallel zu der beim späteren Flachdrücken des Schlauches entstehenden Faltkante
ausgebildet wird.
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Die Schwächungslinien in Gestalt von Perforationslinien oder die Folien
nicht durchbrechenden Rillenlinien zum Zwecke des Abreißens eines Beutelteils zur
Schaffung der Entnahmeöffnung führen zu einer Schwächung des Beutels, die vielfache
Nachteile haben kann.
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Neben der Verminderung der Festigkeit in der Schwächungslinie kann
diese schwache Linie andere Werte der Gas- oder Feuchtigkeitsdurchlässigkeit haben
als die nicht geschwächten BereickEdes Beutels. Auch im Hinblick auf die Alterungsbeständigkeit
kann die Schwächungslinie andere Werte als die übrigen Bereichen haben.
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Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen Beutel o. dgl.
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Verpackung mit einer Schwächungslinie zu schaffen, der die Vorteile
der Schwächungslinie nutzt und ihre Nachteile beseitigt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Beutel aus einer flexiblen
thermoplastischen Kunststoffolie mit einer Faltkante und mindestens einer Klebe-
bzw. Heißsiegelkante, die durch Abreißen eines Stückes an einer Seite zu öffnen
ist, mit einer im Bereich einer vorbestimmten Abrißfläche zwischen zwei gegenüberliegenden
bzw. benachbarten Kanten ausgebildeten Abreißlinie als Schwächungslinie, insbesondere
als Rillenlinie, erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Verpackung doppelwandig
in der Weise ist, daß auf den mit der Schwächungslinie versehenen Beutelgrundkörper
ganzflächig bzw. im wesentlichen ganzflächig eine Folie aufkaschiert ist.
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Es hat sich überraschend gezeigt, daß ein mit Schwächungslinien versehener
Beutelgrundkörper, auf den eine weitere Folie aufkaschiert ist, der Beutel in der
Schwächungslinie trotz der nicht geschwächten Deckfolie leicht von Hand abtrennbar
ist, auch sofern die aufkaschierte Folie sehr zäh ist, z. B. aus Nylon besteht.
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Die Erfindung beinhaltet somit einen Verbundbeutel aus zwei Folienlager,
wobei die innere Folie bzw. die inneren Folienlagen Schwächungslinien als Sollbruchstellen
aufweisen und die äußren Folienlagen keine Schwächungslinien haben und somit von
hoher Festigkeit und sonstiger Beständigkeit sind.
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Besonders vorteilhaft wird ausgehend vnn einem Verfahren zum Herstellen
eines aus felxiblen, thermoplastischen Kunststoffolie geringer Dicke bestehenden,
eine Faltkante und mindestens eine Klebe- bzw. Heißsiegelkante auSweisendenBeutel
o. dgl. Verpackung, die durch Abreißen eines Stückes an einer Seite zu öffnen ist,
mit einer im Bereich einer vorbestimmten Abrißfläche zwischen zwei gegenüberliegenden,
bzw. benachbarten Kanten ausgebildeten Rillenlinie als Abreißlinie, die beim Extrudieren
des Materials zum Schlauch an diesem parallel zu der beim späteren Flachdrücken
des Schlauches entstehendenFaltkante angebracht wird, erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß nach dem Extrudieren des Schlauches dieser beidseitig mit je einerFolienlage
kaschiert und der Schlauch anschließend an einer Kante oder beiden Kanten aufgeschnitten
und
die so erhaltenen, doppelwandigen Folienlagen zu Beuteln o. dgl.
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Verpackungen verarbeitet werden.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand zweier ausführungsbeispiele
näher erläutert. Sie beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausbildungsformen,
vielmehr sind weitere, im Rahmen der Erfindung liegende Abwandlungen möglich. Es
zeigen: Fig. 1 eine Blasdüse in der Ansicht von oben und im Schnitt, Fig. 2 das
Kaschieren des extrudierten Schlauches mit Rlienlagen, Fig. 7 die Verarbeitung der
nach Fig. 2 hergestellten doppelwandigen Folienlagen zu Beuteln o. dgl. Verpackungen,
Fig. 4 einen vertikalen Schnitt durch eine doppelwandige erfindungsgemäße Beutelverpackung,
Fig. 5 das Kaschieren von zwei mit Schwächungslinien versehenen Flachbahnen, Fig.
6 aie Verarbeitung der Bahnen nach Fig. 5 zu Beuteln.
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Nach Fig. 1 besteht die Blasform aus dem äußerenRing 10 und dem inneren
Kern. Zwishen diesen beiden Bauteilen 10 und 11 ist ein ringförmiger Spalt 12 vorhanden.
Durch diesen wird der thermoplastische Kunststoff gepreßt und zu einem Schlauch
gebildet.
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Um die Schwächungslinien zu erhalten, ragen in den Spalt 12 von zwei
gegenüberliegenden Seiten aus in diesen von außen Teflonstifte
15
und 14 teilweise hinein. Die Teflonstifte 15 und 14 können, abhängig von dem zu
verarbeitenden thermoplastischen Kunststoff, in dem Schlauch bei dessen Extrudieren
eine im Verhältnis zu der Dicke des Schlauchmaterials dünne, schmale, das Schlauchmaterial
nicht durchbrechende Rillen bilden. Es können aber auch durch die Teflonstifte in
der Schmelze die Makromoleküle des thermoplastischen Kunststoffes, insbesondere
sofern dieser aus Polyäthylen besteht, ausgerichtet werden in der Weise, daß eine
Schwächungslinie entsteht, ohne daß in der Schwächungslinie die Dicke des Schlauches
rillenartig vermindert wird.
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Vielmehr kann somit die Schwächungslinie ohne eine Verringerung der
Wanddicke des Schlauches vorhanden sein. In der Zeichnung nach Fig. 2 ist der aus
der Blasdüse 10, 11 ausgetretene Schlauch 15 zu beiden Seiten der Kante 16 und in
geringem Abstand sowie parallel dazu verlaufend mit der Schwächungslinie 17 in Gestalt
einer schmalen, die Wanddicke des Schlauches vermindernde Rille dargestellt, obwohl,
wie dargelegt, die vorliegende Erfindung unabhängig davon ist, ob die Schwächungslinie
eine rillenartige Vertiefung ist oder nicht.
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Nachdem der Schlauch aus der Düse ausgetreten ist, wird der plattgedrückt,
so daß ausgeprägte Seitenkanten 16 und 18 vorhanden sind. Anschließend werden die
beiden Schlauchwandungen mit jeweils zugeordneten Folienlagen 19,20 kaschiert in
der Weise, daß die Breite der Folienlagen der Breite des Schlauches entspricht.
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Es erfolgt somit eine ganzflächige Kaschierung oder im wesentlichen
ganzflächige Kaschierung mit der Bemerkung, daß an den Faltkanten 1S, und 16 ggf.
ein sehr schmaler Randbereich nicht kaschiert ist. Das hat aber in der Praxis keine
Bedeutung, wie später noch beschrieben wird, weil an diesen Kanten die Verschweißung
oder Verklebung der doppelwandigen Folienlagen erfolgt.
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Das Aufkaschieren der beiden Folinnlagen 19 und 20 auf den Schlauch
15 kann in verschiedener Weise erfolgen. Sofern der Schlauch 15 und die beiden Folienlagen
19 und 20 aus gleichartigen Kunststoffen bestehen, dann kann die Schmelzwärme des
Schlauches 15 zur Verbindung der Folienlagen 19 und 20 genutzt und somit auf die
besondere Anwendung eines Klebstoffes verzichtet werden. Dies kann z. B. der Fall
sein, sofern der Schlauch 15 aus Hochdruck-, die Kaschierlagen 19 und 20 jedoch
aus Niederdruck-Polyäthylen bestehen.
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Sofern sich der Schlauch 15 nicht durch seine Schmelzwärme mit den
Folienlagen 19, 20 verbinden läßt, dann wird zur Verbindung von Schlauch und Folienlagen
19 und 20 ein geeigneter Klebstoff verwendet.
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Anschließend wird der Schlauch mit den aufkaschierten Folien durch
ein oder zwei Messer 21 und 22 an den Kanten 16 und 18 aufgeschnitten.
Es
sei bemerkt, daß auch bereits vor dem Aufkaschieren der Folienlagen 19 und 20 der
Schlauch an den vorbezeichneten Kanten 16 und 1d, nachdem er vorher zweckmäßig plattgedrückt
worden ist, aufgeschnitten werden kann.
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Die so erhaltenen doppelwandigen Folienlagen 15, 19 und 15,20 werden
dann auf einer Folienverarbeitungsmaschine zu Beuteln verarbeitet, wie das im Prinzip
in Oberansicht aus Fig. 3 hervorgeht.
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Fig. 5 zeigt die obere Folienlage 15,19. Diese wird in Verbindung
mit der darunter befindlichen Folienlage 15,20 an der Kante 18 mit einer Längsschweißung
23 versehen. Es kann auch eine Klebung stattfinden. Anschließend wird der Halbschlauch,
weil er an der Kante 16 offen ist, mit einer Querabschweißung in Verbindung mit
einem Trennschnitt versehen. Hier kann es sich um eine Trennnahtschweißung handeln.
In der Zeichnung sind dargestellt zwei sich quer über die Folienlagen 15, 19 und
15,20 erstreckenden Schweißungen 24 und 25 in Verbindung mit einem dazwischenliegenden
Trennschnitt 26.
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Nachdem auf diese Weise die Beutel hergestellt sind, werden sie von
der offenen Seite 27 gefüllt. Dann werden zum Verschluß des Beutels die beiden Folienlagen
durch die Verschlußnaht oder durch die Verschlußklebung 26 geschlossen.
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Zum Öffnen des Beutel, um das Gut 29 aus diesem herauszunehmen, wird
auf den nach Fig. 3 links von der Schwächungslinie im ursprünglichen Schlauch 15
befindlichen Beutelteil 90 von Hand ein Zug oder bei automatischer Öffnung maschinell
ein Zug ausgeübt, der dazu führt, wie aus Fig. 3 ersichtlich, daß in der Linie der
beiden Schwächnngen 17,17a der Beutel mit glatter Schnittlinie aufgerissen wird
und zwar trotz(der nicht geschwächten Deckfolien 19,20, die ebenfalls auf glatter
Linie getrennt werden.
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Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch den noch geschlossenen Beutel entsprechend
der Linie IV-IV nach Fig. 3.
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Es ist zu ersehen, daß die Folienlage 19 die Schwgehung 17, dargestellt
in Gestalt einer schmalen Rinne in der inneren Folie 15, überdeckt und die Folienlage
18 die Rinne 17a in der inneren Folienlage 15a.
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Es sei verstanden, daß die Schwächungslinie 17 auch aus einer Perforation
bestehen kann, die in einer Folie hergestellt worden ist. Dies soll Fig. 5 beispielhaft
zeigen.
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Nach Fig. 5 werden die Folienbahnen 29 und 30 im Bereich ihrer Kanten
31 und 52 parallel dazu verlaufend mit Perforationen 55 und 34 als Schwächungslinien
versehen. Auf diese Folienlagen
29,30 werden in Verbindung mit
einem Kaschierkleber Decklagen 19 und 20 aufgebracht. Dann werden die beiden doppelwandigen
Folienlagen 29,19 und 50,20, wie aus Fig. 6 zu ersehen ist, an ihren Seitenkanten
fortlaufend mit Schweißnähten 55 und 36 verbunden. Auch hier kann eine Verklebung
stattfinden. Anschließend wird eine Bodennahtschweißung angebracht, bestehend aus
der Querabschweißung 7 und dem danebenliegenden Trennschnitt a.
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Dadurch wird eine Einfüllöffnung geschaffen. Nachdem der Beutel mit
dem Verpackungsgut gefüllt ist, wird er durch eine Querabschweißung 59 verschlossen.
Später erfolgt zum Öffnen des Beutels durch Abziehen des Beutelteils 30, wie zu
Fig. 5 beschrieben ist, die Trennung in den Perforationslinien 33 und 34, die nur
in den inneren Folienlagen 29, 30, nicht jedoch in den Decklagen 19 und 20 vorhanden
sind.
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Fig. 3 zeigt die Herstellung von Beutel mit Seitennahtschweißung.
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Fig. 6 zeigt die Herstellung von Beuteln mit Bodennahtschweißung.
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Auch können die beiden doppelwandigen Folienlagen 15, 19 und 15, 20
nach Fig. 2 nach dem System, wie es in Fig. 6 beschrieben ist, verschweißt werden.
Entsprechend können die Folienlagen 29, 19 und 30, 20 nach Fig. 5 entsprechend dem
System nach Fig. 3 zu Beuteln gebildet werden.