EP0165326B1

EP0165326B1 - Führungsvorrichtung für Schussfadeneintragsorgane für Webmaschinen, insbesondere Greiferprojektil-Webmaschinen

Info

Publication number: EP0165326B1
Application number: EP19840107017
Authority: EP
Inventors: Erwin Pfarrwaller
Original assignee: Gebrueder Sulzer AG
Current assignee: Sulzer AG
Priority date: 1984-06-19
Filing date: 1984-06-19
Publication date: 1988-08-24
Also published as: EP0165326A1; DE3473619D1

Description

Die Erfindung betrifft eine Führungsvorrichtung für Schussfadeneintragsorgane von Webmaschinen, insbesondere Greiferprojektil-Webmaschinen, mit Führungszähnen, die je eine Führungsstütze und einen Führungshaken aufweisen, die eine Austrittsöffnung für den Schussfaden bilden.
Bekannte Projektilführungsvorrichtungen (CH-PS 465521; CH-PS 315854) weisen Führungszähne auf mit einer verhältnismässig kleinen Austrittsöffnung für den Schussfaden. Dies hat für Webfachgeometrien zur Erzielung von Gewebebildstrukturen besonderer Art den Nachteil, dass, wenn die Führungsvorrichtung nach unten aus dem Webfach wegtaucht, bei gleichzeitigem Schliessen des Webfaches, der Schussfaden beim Verlassen der Führungsvorrichtung behindert wird. Dieser Nachteil tritt besonders beim sogenannten «im-Sack-weben» in Erscheinung, weil dann die oberen und die unteren Kettfäden auf einem tieferen Niveau, d.h. unterhalb der normalen Webebene kreuzen. Der Schussfaden streift dann hart an der oberen Innenkante des Führungszahnes entlang, was zu einer unerwünschten Streifenbildung im Gewebe führt.
Die deutsche Patentschrift DE-C 767 275 beschreibt in Fig. einen Führungszahn, bei dem das obere freie Ende der Führungsstütze höher als die Innenkante des Führungszahns liegt. Bei derartigen Führungszähnen bilden Führungsstütze und Führungszahn eine Öffnung für die Schussfäden, die praktisch senkrecht nach oben gerichtet ist. Auch bei dieser Ausführung kann die unerwünschte Streifenbildung auftreten, indem nämlich das hochstehende freie Ende der Führungsstütze beim Wegschwenken der Führungszähne aus dem Fach den eingetragenen Schussfaden streift.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Führungsvorrichtung der eingangs definierten Art zu schaffen, mit der Streifenbildung im Gewebe vermieden wird. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Die abhängigen Ansprüche beziehen sich auf besonders vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
Zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben. Es ist:

Fig. eine Seitenansicht einer Projektilführungsvorrichtung gemäss der Erfindung mit ganzen Führungszähnen,
Fig.2 eine Seitenansicht einer Projektilführungsvorrichtung mit geteilten Führungszähnen.

Nach Fig. 1 trägt eine Lade 1 eine Projektilführungsvorrichtung 2, die aus einer Anzahl Führungszähnen 3 besteht, die in einem Block 4 eingegossen sind. Die Führungszähne 3 weisen eine Austrittsöffnung 5 für den Schussfaden auf. Ein im Führungskanal 6 befindliches Projektil und der von diesem mitgeführte Schussfaden sind mit den Bezugsnummern 7 bzw. 8 bezeichnet. Die Lade 1 mit der Führungsvorrichtung 2 befindet sich vor dem Anschlag des Schussfadens 8 in einem Webfach 9, gebildet durch die Kettfäden 10 und 11. Die Lage der Führungsvorrichtung 2 beim Anschlag des Schussfadens 8 in das Webfach 9 ist mit 2' bezeichnet. Jeder Führungszahn 3 weist eine Führungsstütze 3' und einen Führungshaken 3" auf, der den Führungskanal 6 nach oben abschliesst. Die Führungsstütze 3' und der Führungshaken 3" haben eine solche Länge, dass die Austrittsöffnung 5 für den Schussfaden 8 nur unwesentlich von der anliegenden Seite 7' des Projektils 7 entfernt ist, und im wesentlichen parallel zur Anschrägung 7" des Projektils verläuft. Fig. 1 zeigt deutlich, dass die Austrittsöffnung 12 eines bekannten Zahnes, der mit strichpunktierter Linie angegeben ist und dessen Ende sich so dicht nähern, dass nur eine kleine Austrittsöffnung verbleibt. Durch die grosse Austrittsöffnung für den Schussfaden kann dieser, wenn die Führungsvorrichtung zum Anschlagen des Schussfadens nach unten wegtaucht bei gleichzeitigem Schliessen des Webfaches, unbehindert austreten. DievergrösserteSchussfadenaustritts- öffnung, d.h. die Verkürzung des insbesonderen oberen Schnabelteils des Führungszahnes, wirkt sich weiterhin positiv in dem Zusammenhang aus, dass einerseits durch die spätere Berührung des Gewebes durch die Führungszähne beim Eintauchen in die Kette und andererseits durch früheres Trennen von der Kette, den Kettfäden eine längere Zeit bleibt, um ihre teilungsgetreue Lage nach der vorgängigen Verdrängung wieder einzunehmen. Dadurch ergibt sich ein regelmässiges Gewebebild. Besonders vorteilhaft wirkt sich dieser Umstand beim Weben mit ungedrehten Filamentgarnen aus, denn bei diesen Garnen tauchen bekanntlich die Führungszähne oft zwischen die einzelnen Fibrillen eines Fadens, wodurch bisher das Gewebebild unerwünscht beeinträchtigt wurde.
Die Abmessungen der Austrittsöffnung 5 und deren Anordnung, kann, bezogen auf das sich im Führungskanal 6 befindliche Projektil 7, in der Position der Führungszähne 3 bei der sich das Projektil in horizontaler Lage befindet, definiert werden. Die Austrittsöffnung 5 zwischen Führungshaken und Führungsstütze, erfüllen in beiden Beispielen in vertikaler Richtung die Bedingung y > d, und in horizontaler Richtung die Bedingungen x b 9 L einem besonders vorteilhaften Fall der Bedingung x G b und x G L.
Dabei bedeutet x den horizontalen Abstand der vertikalen Zenterlinie durch den Mittelpunkt M des Projektilquerschnittes, vom äusseren freien Ende des Führungshakens 3" des Führungszahnes 3, in horizontaler Richtung, b die halbe Projektilbreite, L den horizontalen Abstand der vertikalen Zenterlinie durch den Mittelpunkt M des Projektilquerschnittes vom äusseren freien Ende der Führungsstütze 3', in horizontaler Richtung, y den vertikalen Abstand zwischen dem oberen freien Ende der Führungsstütze 3' und der horizontalen Innenkante 3"' des Führungshakens 3" und d die halbe Höhe des Projektils 7.
Die Erfindung wurde hier für eine Projektilführungsvorrichtung mit ganzen Führungszähnen beschrieben. Selbstverständlich ist sie auch anwendbar auf eine Projektilführungsvorrichtung, die aus paarweise komplementär einen Führungszahn bildenden Führungsstütze und Führungshaken besteht. Eine solche Führungsvorrichtung ist in Fig. gezeigt. Eine Führungsvorrichtung 15 besteht aus einer Anzahl Führungsstützen 16 und Führungshaken 17, die in einem Block 18 eingegossen sind. Die Stütze 16 und Haken 17 wechseln einander in Längsrichtung der Führungsvorrichtung ab und bilden paarweise komplementär einen Führungszahn 19, unter Belassung einer Austrittsöffnung 20 für den Schussfaden. Das Projektil ist mit der Bezugsnummer 21 bezeichnet. Für die Austrittsöffnung 20 gelten dieselben Bedingungen wie die für die Austrittsöffnung 5 der Fig. 1 angegeben sind.
Obschon die Erfindung für Greiferprojektil-Webmaschinen beschrieben ist, ist sie selbstverständlich auch für andere Webmaschinenarten verwendbar, z.B. für Bandgreiferwebmaschinen.

Claims

1. Führungsvorrichtung für Schussfadeneintragsorgane von Webmaschinen, insbesondere Greiferprojektil-Webmaschinen, mit Führungszähnen (3), die je eine Führungsstütze (3') und einen Führungshaken (3") aufweisen, die eine Austrittsöffnung (5) für den Schussfaden bilden, dadurch gekennzeichnet, dass das obere freie Ende der Führungsstütze (3)' tiefer als die Innenkante des Führungshakens (3") liegt und dass die Austrittsöffnung (5), bezogen auf Abmessungen des Projektils und in jener Lage der Führungszähne (3), bei der das Projektil (7) sich in horizontaler Lage befindet, in horizontaler Richtung die Bedingungen x ≤ b und x ≤ L und in vertikaler Richtung die Bedingung y > d erfüllen, wobei, x den horizontalen Abstand der vertikalen Zenterlinie durch den Mittelpunkt M des Projektilquerschnittes, vom äusseren freien Ende des Führungshakens (3_") des Führungszahnes (3), in horizontaler Richtung, b die halbe Projektilbreite, L den horizontalen Abstand der vertikalen Zenterlinie durch den Mittelpunkt (M) des Projektilquerschnitts vom äusseren freien Ende der Führungsstütze (3'), in horizontaler Richtung, y den vertikalen Abstand zwischen dem oberen freien Ende der Führungsstütze (3') und der darüberliegenden, horizontalen Innenkante (3"') des Führungshakens (3_") und d die halbe Projektilhöhe bedeutet.

2. Projektilführungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in horizontaler Richtung die Bedingung x G b ≤ L erfüllt ist.

3. Projektilführungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in horizontaler Richtung die Bedingungx L L Z b erfüllt ist.

4. Projektilführungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung (15) Führungszähne (19) aufweist, die von getrennten Führungshaken (17) und Führungsstützen (16) gebildet sind.