EP0044879B1

EP0044879B1 - Schusseintragvorrichtung für Webmaschinen

Info

Publication number: EP0044879B1
Application number: EP80104495A
Authority: EP
Inventors: Mathias Müller
Original assignee: Individual
Current assignee: MUELLER, MATHIAS
Priority date: 1980-07-30
Filing date: 1980-07-30
Publication date: 1985-07-24
Also published as: EP0044879A1; ATE14459T1

Description

Die Erfindung betrifft eine Schusseintragvorrichtung zur Umrüstung einer Schützenwebmaschine auf eine schützenlose Webmaschine, mit zwei entgegengesetzt bewegbaren und von beiden Seiten in ein Webfach einbringbaren Fadengreifern, die jeweils an einem Zahnband befestigt sind, das in Eingriff mit einem mittels einer Antriebskette mit wechselnder Umlaufrichtung angetriebenen Kettenrad steht, das mit einer gleichsinnig umlaufenden Antriebswelle der Webmaschine über eine Bewegungsumsetzeinrichtung gekoppelt ist, die einen an der Antriebswelle befestigten Kurbelarm enthält.
Schusseintragvorrichtungen mit den vorstehend genannten Merkmalen sind durch die DE-A 2 807 920 und die BE-A 867 817 bekannt. Die bekannten Konstruktionen können jedoch den hier bei modernen Webmaschinen mit grosser Betriebsgeschwindigkeit gestellten Anforderungen an die Stabilität der Bewegungsumsetzeinrichtung und die damit zusammenhängende Betriebssicherheit jedoch nicht genügen. Es müssen hier zwei nicht masselos ausführbare Fadengreifer mit grosser Geschwindigkeit und mit relativ grosser Genauigkeit bis zur Webfachmitte bewegt und wieder aus dem Webfach herausbewegt werden. Die bekannten Schusseintragvorrichtungen sind ausserdem auf bestimmte Webmaschinen zugeschnitten und lassen sich nicht bei Webmaschinen unterschiedlicher Fabrikate einsetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bewegungsumsetzeinrichtung einer zur Umrüstung einer Schützenwebmaschine auf eine schützenlose Webmaschine dienenden Schusseintragvorrichtung so auszubilden, dass sie an die unterschiedlichen umzurüstenden Maschirientypen anpassbar ist und auch bei hohen Betriebsgeschwindigkeiten eine einwandfreie Funktion gewährleistet.
Die gestellte Aufgabe wird mit einer Schusseintragvorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Bewegungsumsetzeinrichtung einen Hebel aufweist, der ein um einen stationären Zapfen verschwenkbares eines Ende hat, der in seinem Mittelbereich einen Gelenkzapfen trägt, der in einen Längsschlitz-eines mit dem Kurbelarm gekoppelten Lenkers ragt, und dessen anderes Ende über einen Lenker mit einem längsbewegbar gelagerten Schlitten gekoppelt ist, mit welchem die Antriebskette verbunden ist.
Mit der erfindungsgemäss ausgebildeten Vorrichtung wird mittels Zahnbändern als äquivalent zu Antriebsketten ein einwandfreier Schusseintrag bei hohen Umdrehungszahlen der Antriebswelle erzielt, wobei mit den vorstehend angeführten kennzeichnenden Merkmalen die für die Übersetzung der relativ hohen Umdrehungszahl der Antriebswelle erforderliche Stabilität der Bewegungsumsetzeinrichtung erreicht ist. Der Hebel der Bewegungsumsetzeinrichtung ist über einen Lenker mit dem stabil geführten Schlitten gekoppelt. Der Ansatz des Kurbelarmes im Mittelbereich des Hebels ist für die geforderte Stabilität der Bewegungsumsetzeinrichtung wesentlich und bedeutet ausserdem, dass Toleranzen im Kurbelarmbereich keine merkliche Vergrösserung ihrer Auswirkung auf die Bewegungstoleranzen des stabil geführten Schlittens haben können.
Durch die Umrüstung einer Schützenwebmaschine mit einer Schusseintragvorrichtung gemäss der Erfindung gestaltet sich der Maschinenbetrieb erheblich geräuschärmer. Auch wird durch diesen Antrieb in den Endstellungen und Bewegungsumkehrstellungen der Tragbänder ein kurzzeitiger Stillstand dieser Bänder erreicht, durch welchen einerseits die Übergabe eines Schussfadens vom einen Greifer auf den anderen in der Fachmitte sowie das Erfassen des Anfangs eines Schussfadens durch den einen der beiden Greifer ausserhalb des Faches begünstigt wird.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäss ausgebildeten Schusseintragvorrichtung anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:

Fig. 1 eine Vorderansicht der beiden Antriebseinrichtungen für die beiden Fadengreifer;
Fig. 2 + 3 eine Seitenansicht einer der beiden Antriebseinrichtungen bei zwei unterschiedlichen Antriebsstellungen der Vorrichtung.

In den Figuren sind nur die erfindungswesentlichen Teile der Schusseintragvorrichtung zusammen mit Teilen des Webmaschinengestelles dargestellt. Alle anderen Teile der Webmaschine sind nicht dargestellt. Es ist auch auf eine Darstellung der für die Erfindung nicht wesentlichen Schussfadenvorratsspulen, der Schneidvorrichtung für den Schussfaden und der Steuereinrichtung zum Öffnen und Schliessen der Fadengreifer verzichtet worden.
Aus Fig. 1 sind die beiden Endabschnitte 10 und 11 eines Webmaschinengestells ersichtlich, an denen obere und untere Haltearme 12, 13 bzw. 14, 15 befestigt sind. An beiden Enden der Webmaschine sind spiegelbildlich gleich ausgebildete Antriebseinrichtungen 16 und 17 für einen ersten Fadengreifer 18 und einen zweiten Fadengreifer 19 angeordnet. Beide Fadengreifer 18 und 19 sind jeweils an einem Tragband 20 oder 21 befestigt und werden mit Hilfe dieser in nicht näher dargestellter Weise durch Rollen geführten Tragbänder entgegengesetzt zueinander von gegenüberliegenden Seiten in ein Webfach der nicht dargestellten Webmaschine eingeführt, so dass sie sich in der Fachmitte treffen, wo eine Übergabe eines Schussfadenanfangs vom ersten Greifer 18 auf den zweiten Greifer 19 erfolgt, worauf dann die beiden Greifer wieder in entgegengesetzter Richtung voneinander entfernt und aus dem Webfach herausbewegt werden. Auf diese Weise wird mittels der beiden Greifer 18 und 19 ein Schussfaden von der einen zur anderen Seite einer Kettfadenanordnung durch das gebildete Webfach hindurchgeführt und anschliessend in bekannter Weise eingebunden.
Da beide Antriebsvorrichtungen 16 und 17 spiegelbildlich gleich ausgebildet sind, wird im folgenden nur eine der beiden Antriebsvorrichtungen näher erläutert. Jede der beiden Antriebsvorrichtungen 16 und 17 wird von einer im Endteil 10 oder 11 des Webmaschinengestelles gelagerten, gleichsinnig bewegbaren Antriebswelle 22 bzw. 23 der nicht dargestellten Fachbildungseinrichtung der Webmaschine angetrieben. Zu diesem Zweck ist auf das vorstehende Ende der Antriebswelle 22 ein Kurbelarm 24 mit einem im Kurbelarm zwecks einer Hubverstellung verstellbar angeordneten Kurbelzapfen 25 befestigt. Der Kurbelzapfen 25 bewegt einen Lenker 26, der einen nicht näher dargestellten Längsschlitz aufweist, in welchem ein Führungszapfen 27 gleitet, der im Mittelbereich eines Hebels 28 angeordnet ist. Wie Fig. 1 zeigt, ist der Hebel 28 gekröpft. Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist der Hebel mit seinem einen Ende 28.1 auf einem auf dem Endteil 10 des Webmaschinengestells stationären Zapfen 30 verschwenkbar gelagert. Am anderen freien Ende des Hebels 28 ist das eine Ende eines Lenkers 29 angelenkt, dessen anderes Ende mit einem Schlitten 31 gelenkig verbunden ist.
Der Schlitten 31 ist auf zwei parallelen Führungsstangen 32 längsverschiebbar gelagert. An ihm sind die beiden Enden 33.1 und 33.2 (Fig. 1) einer Antriebskette 33 befestigt, die über ein unteres Umlenkrad 34 und ein oberes Umlenkrad 35 geführt ist. Das obere Umlenkrad 35 ist koaxial mit einem Kettenrad 36 fest verbunden, das mit dem den einen Greifer 18 tragenden Tragband 20 in Eingriff steht.
Der Kurbelarm 24, der Hebel 26, der Schwenkhebel 28 und der Lenker 29 bilden eine Bewegungsumkehreinrichtung, mit welcher die gleichsinnige Bewegung der Antriebswelle 22 in eine hin- und hergehende Längsbewegung des Schlittens 31 und von dort aus in eine hin- und hergehende Drehbewegung des Kettenrades 36 übertragen wird. Die Schusseintragvorrichtung mit ihren beiden Antriebseinrichtungen 16 und 17 lässt sich nachträglich an praktisch jede mit Schützen arbeitende Webmaschine anbringen, wobei die Anpassung an die unterschiedlichen Webmaschinentypen und Webmaschinengrössen durch eine entsprechende Anpassung nach Länge und Kröpfungsgrad der Teile der Bewegungsumsetzeinrichtungen erfolgt.

Claims

1. Schusseintragvorrichtung zur Umrüstung einer Schützenwebmaschine auf eine schützenlose Webmaschine, mit zwei entgegengesetzt bewegbaren und von beiden Seiten in ein Webfach einbringbaren Fadengreifern (18, 19), die jeweils an einem Zahnband (20, 21) befestigt sind, das in Eingriff mit einem mittels einer Antriebskette (33) mit wechselnder Umlaufrichtung angetriebenen Kettenrad (36) steht, das mit einer gleichsinnig umlaufenden Antriebswelle (22, 23) der Webmaschine über eine Bewegungsumsetzeinrichtung gekoppelt ist, die einen an der Antriebswelle befestigten Kurbelarm (24) enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsumsetzeinrichtung einen Hebel (28) aufweist, der ein um einen stationären Zapfen (30) verschwenkbares eines Ende (28.1) hat, der in seinem Mittelbereich einen Gelenkzapfen (27) trägt, der in einen Längsschlitz eines mit dem Kurbelarm (24) gekoppelten Lenkers (26) ragt, und dessen anderes Ende über einen Lenker (29) mit einem längsbewegbar gelagerten Schlitten (31) gekoppelt ist, mit welchem die Antriebskette (33) verbunden ist.

2. Schusseintragvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kurbelarm (24) einen zwecks Hubverstellung in an sich bekannter Weise verstellbaren Kurbelzapfen (25) aufweist, an welchem der Lenker (26) angelenkt ist.

3. Schusseintragvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (31) auf zwei Führungsstangen (32) gelagert ist und die mit beiden Enden (33.1, 33.2) an ihm befestigte Antriebskette (33) über zwei Umlenkräder (34, 35) geführt ist, von denen eines auf der Welle des Kettenrades (36) befestigt ist.