EP0029107A1

EP0029107A1 - Treibkäfig für ein unterkalibriges Geschoss

Info

Publication number: EP0029107A1
Application number: EP80106029A
Authority: EP
Inventors: Winfried Rossmann; Dieter Wilhelm Dr. Dipl.-Phys. Stein
Original assignee: Rheinmetall GmbH
Current assignee: Rheinmetall Industrie AG
Priority date: 1979-11-09
Filing date: 1980-10-04
Publication date: 1981-05-27
Also published as: IL61429A0; DE2945291A1

Abstract

Bei einem Treibkäfig für ein unterkalibriges Geschoss bilden Segmente (1), die vorn und hinten am Aussenumfang Vorsprünge (2) und (3) mit Führungsflächen zur Führung des Treibkäfigs in einer Abschussvorrichtung aufweisen, ein im Inneren zentrisches Rohr (4), welches das Geschoss umschließt.

Zwecks universeller Verwendung des unterkalibrigen Geschosses, auch bei Ladern von Waffen, bei denen den Ladevorgang steuernde Fühler oder Hebel so angeordnet sind, daß sie gerade in dem durch eine Durchmesserverkleinerung reduzierten mittleren Bereich des Treibkäfigs aufliegen würden, wird der Zwischenraum zwischen den Vorsprüngen (2, 3) durch ein Einsatzstück (5) derart überbrückt, daß die Außenwand des Treibkäfigs in diesem Bereich zu einer Zylinderfläche mit gleichem oder nahezu gleichem Durchmesser wie der der Vorsprünge (2, 3) ergänzt ist. Für das Einsatzstück (5) ist eine Leichtbauweise vorgesehen, welche durch Herstellung aus dünnem Blech oder dünnwandigem oder geschäumtem Kunststoff ermöglicht wird.

Description

Die Erfindung betrifft einen Treibkäfig für ein unterkalibriges Geschoß. Er besteht aus durch bekannte Mittel zusammengehaltenen Segmenten, die im Inneren ein zentrisches Rohr bilden, welches das
Geschoß umschließt. Die Segmente weisen vorn und hinten am Außenumfang Vorsprünge mit Führungsflächen zur Führung des Treibkäfigs in einer Abschußvorrichtung, z.B. in einem Geschützrohr oder einem Gewehrlauf, auf.
Ein solcher, z.B. aus der DE-PS 17 03 507 bekannter Treibkäfig soll die gesamte Antriebskraft des Geschosses vergrößern, ohne die Gesamtmasse entsprechend zu erhöhen. Darum muß er ein verhältnismäßig geringes Gewicht haben. Um das zu erreichen, werden solche Treibkäfige nicht als vollwandige, zylindrische Teile ausgelegt, sondern man sieht vorn oder hinten bzw. zwischen zwei Vorsprüngen Bereiche mit geringerem Durchmesser als der Durchmesser der Abschußvorrichtung bzw. der Führungsflächen des Treibkäfigs vor. Dadurch ergibt sich eine entsprechende Material- und Gewichtseinsparung.
Einaderartig ausgebildete Munition ist in vorhandenen Ladern mancher Waffen nicht einsetzbar, weil in deren Magazin die den Ladungsvorgang steuernden oder bewirkenden Fühler oder Hebel so angeordnet sind, daß sie gerade in dem durch die genannte Durchmesserverkleinerung entstandenen Bereich auf eine Treibkäfigwand mit deren größtem Durchmesser angewiesen sind. Das Problem läßt sich nicht dadurch lösen, daß man den gesamten Treibkäfig als zylindrisches Teil ausbildet, da dadurch eine zu große Gewichtserhöhung des Treibkäfigs eintreten würde, was zwangsläufig zu einer Leistungsverminderung des Geschosses führen würde. Darüberhinaus sind aber auch Geschoßgewicht und Treibkäfiggewicht im Sinne einer optimalen Führung und eines optimalen Durchgleitens durch das Abschußrohr aufeinander abgestimmt, so daß durch eine nennenswerte Gewichtserhöhung des Treibkäfigs und damit durch eine Verlagerung des Schwerpunktes ein störungsfreies Durchgleiten und ggf. Abwerfen der Segmente nach dem Durchgleiten nicht mehr erreicht wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Treibkäfig so zu verbessern, daß er unter Vermeidung vorstehend genannter Nachteile an die bauliche Ausbildung jedes für das entsprechende Kaliber vorhandenen oder verwendbaren Laders anpassbar ist. Dadurch wird es möglich, die gleiche Munition auch bei unterschiedlich ausgebildeten Steuerungs-oder Betätigungselementen der Lader einzusetzen. Es wird somit eine Massenfertigung der gleichen Munition möglich, von der nur ein Teil ggf. nachgerüstet werden muß.
Die gestellte Aufgabe wird bei einem eingangs beschriebenen Treibkäfig erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein mindestens bis zum Bereich von den Ladevorgang der Abschußvorrichtung steuernden Fühlern oder Kontakthebeln im Magazin des Laders reichendes Einsatzstück derart überbrückt ist, daß die Außenwand des Treibkäfigs in diesem Bereich zu einer Zylinderfläche mit gleichem oder nahezu gleichem Durchmesser wie der der Vorsprünge ergänzt ist, und daß durch entsprechende Ausbildung des Einsatzstückes und/oder Werkstoffwahl für das Einsatzstück nur eine im Vergleich zum Gewicht des Treibkäfigs geringfügige Gewichtserhöhung eintritt. Diese liegt im Bereich von etwa 10 %.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Einsatzstück den gesamten Zwischenraum zwischen den Vorsprüngen überbrücken. Dadurch wird eine besonders einfache Befestigung des Einsatzstückes an dem Segment ermöglicht.
Als Einsatzstück jedes Segmentes können Teile eines dünnwandigen, hülsenartigen Bleches dienen oder es kann ein Kunststoffrohr verwendet werden, aus dem heraus das Einsatzstück gearbeitet ist.
Nach einer anderen Ausführungsform kann das Einsatzstück jedes Segmentes aus Teilen eines Kunststoffdrehteils gebildet sein oder es kann aus einem Kunststoffspritzteil mit Sollbruchstellen, Schlitzen o.dgl. hergestellt sein.
Eine besonders sichere und einfache Befestigung des Einsatzstücks im Segment ergibt sich dadurch, daß erfindungsgemäß das Einsatzstück sich einseitig mit einem Ansatzteil in einer umlaufenden Nut des einen Vorsprungs abstützt und an dem gegenüberliegenden Vorsprung von durch Löcher in diesem Vorsprung ragende Stifte, Schrauben o.dgl. gehalten ist, Zur sicheren Halterung wird das Einsatzstück an die Segmente geklebt, und auch die Stifte bzw. Schrauben können an die Segmente und an das Einsatzstück geklebt sein. Das Einsatzstück kann auch ein aufgeschäumter, den Zwischenraum zwischen den Vorsprüngen ausfüllender Kunststoffkörper, z.B. aus Hartschaum, sein. Dadurch wird das Gewicht nicht vergrößert, da man die Dichte des Hartschaumkunststoffes einstellen kann.
Im übrigen kommen als Material für die Herstellung des Einsatzstücks alle Materialien mit geringem spezifischen Gewicht, wie z.B. Aluminium, Magnesium, glasfaserverstärkter Kunststoff, Polyamid oder Polyurethan, in Frage.
Die Zeichnung zeigt einen Schnitt durch ein Segment. Vorzugsweise werden drei Segmente vorgesehen. Mit 1 ist der Segmentkörper bezeichnet, der links den Vorsprung 2 und rechts den Vorsprung 3 aufweist. Zwischen diesen Vorsprüngen befindet sich das Einsatzstück 5, das links mit einem Ansatz 6 in einer umlaufenden Nut 7 verankert ist, und das rechts mit dem Stift 8, der durch das Loch 9 geführt ist, gehalten/ist. Mit 4 ist der Hohlraum im Inneren der Treibkäfigsegmente bezeichnet, in dem das Geschoß aufgenommen wird. Mit 10 und 11 sind umlaufende Nuten bezeichnet, in denen ein Führungsring bzw. ein Band zum Halten der Segmente und zu deren Führung angeordnet sein können.
Wenn der Zwischenraum zwischen den Vorsprüngen 2, 3 durch ein Hartschaum-Einsatzstück voll ausgefüllt ist, kann dieses auf die gleiche Weise mittels Ansatz 6 und Nut und ausgeschäumten Löchern 9 befestigt sein.
Ein Vorteil des neuen Treibkäfigs ist, daß die Einsatzstücke in jedem Stadium der Fertigung an ihm angebracht werden können.

Claims

1. Treibkäfig für ein unterkalibriges Geschoß, bestehend aus zusammengehaltenen Segmenten, die im Inneren ein zentrisches Rohr bilden, welches das Geschoß umschließt, und die vorn und hinten am Außenumfang Vorsprünge mit Führungsflächen zur Führung des Treibkäfigs in einer Abschußvorrichtung, z.B. einem Geschützrohr oder Gewehrlauf, aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum zwischen den Vorsprüngen (2, 3) durch ein mindestens bis zum Bereich von-den Ladevorgang der Abschußvorrichtung steuernden - Fühlern oder Kontakthebeln im Magazin des Laders reichendes Einsatzstück (5) derart überbrückt ist, daß die Außenwand des Treibkäfigs in diesem Bereich zu einer Zylinderfläche mit gleichem oder nahezu gleichem Durchmesser wie der der Vorsprünge (2, 3) ergänzt ist, und daß durch entsprechende Ausbildung des Einsatzstückes und/oder Werkstoffwahl für das Einsatzstück nur eine im Vergleich zum Gewicht des Treibkäfigs geringfügige Gewichtserhöhung eintritt.

2. Treibkäfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzstück den gesamten Zwischenraum zwischen den Vorsprüngen überbrückt.

3. Treibkäfig nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Einsatzstück jedes Segmentes Teile eines dünnwandigen, hülsenartigen Bleches oder eines Kunststoffrohres dienen.

4. Treibkäfig nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzstück jedes Segments aus einem Teil eines Kunststoffdrehteils gebildet ist oder daß es aus einem Kunststoffspritzteil mit Sollbruchstellen, Schlitzen o.dgl. gebildet ist.

5. Treibkäfig nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Einssatzstück (5) sich einseitig mit einem Ansatzteil (6) in einer umlaufenden Nut (7) des einen Vorsprungs (2) abstützt und an dem gegenüberliegenden Vorsprung (3) von durch Löcher (9) in diesem Vorsprung (3) ragende Stifte (8), Schrauben o.dgl. gehalten ist.

6. Treibkäfig nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Einsatzstück an die Segmente und ggf. auch die Stifte bzw. Schrauben an die Segmente und das Einsatzstück geklebt sind.

7. Treibkäfig nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch ein Einsatzstück als aufgeschäumter, den Zwischenraum zwischen den Vorsprüngen ausfüllender Kunststoffkörper, z.B. aus Hartschaum.

8. Treibkäfig nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch seine Herstellung aus Aluminium, Magnesium, glasfaserverstärktem Kunststoff, Polyamid oder Polyurethan oder einem anderen Kunststoff.