DEV0000414MA - Elektrisches Relaisstellwerk mit Tasten oder Hebelchen mit handbedienten oder selbsttätigen Blockierungseinrichtungen - Google Patents
Elektrisches Relaisstellwerk mit Tasten oder Hebelchen mit handbedienten oder selbsttätigen BlockierungseinrichtungenInfo
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Description
Bei den sogenannten Gleisbildstellwerken sind die Bedienungselemente der Fahrstraße, Signale, Weichen u. dgl. als Bauelemente ausgebildet, die die wirklichkeitsgetreue Abbildung der einzelnen Weichen, Signale, Gleis- und Streckenteile des Bahnhofs wiedergeben. Der Stelltisch zeigt neben der Nachbildung der Gleise des gesamten Bahnhofs auch die in ihn hinein- oder aus ihm hinausführenden Strecken. Nach der Eigenart dieser Stellwerkbauart ergeben sich auf dem Stelltisch unerwünscht große, unausgenutzte Flächen - Leerflächen, die seine Größenverhältnisse, besonders bei großen, weit auseinandergezogenen Bahnhofsanlagen, ungünstig beeinflussen. Eine weitere Schwierigkeit des Gleisbildstellwerks zeigt sich bei größeren Bahnhöfen und demgemäß großen Stelltischen darin, daß der Wärter mit seinen Augen bei zunehmender Länge des Stelltisches die ausgeleuchteten Flächen, Weichen, Signale und dgl. nur noch in der Projektion wahrnimmt, also die Sichtbarkeit leidet. Diese Nachteile der behinderten Sicht lassen sich gemäß der Erfindung dadurch beseitigen, daß man unter Beibehaltung eines Tischhebelwerks mit kleinen Tasten oder Hebeln, diese in mehreren Streifen neben- bzw. untereinander anordnet, während alle erforderlichen Anzeigen, z. B. die das Frei- oder Besetztsein von Gleis- oder Weichenteilen verdeutlichende Ausleuchtung in der dem Tischhebelwerk zugeordneten Gleistafel
vorgenommen wird. Da die Tasten oder Hebelchen nur einen geringen Raum beanspruchen, kann man ihnen ohne besondere Raumbeanspruchung eine entsprechende Beschriftung geben, die eine einfache Übersicht für den Wärter ermöglicht und jeden Irrtum bei der Bedienung ausschließt. Andererseits lassen sich die Hebel bzw. Tasten hierbei auch so anordnen, daß sie im wesentlichen dem Gleisbild, das aus der Gleistafel ersichtlich ist, entsprechen, ohne daß jedoch eine derartige Raumbeanspruchung eintritt wie bei dem gewöhnlichen Gleisbildstellwerk. Die Tasten oder Hebelchen werden also in einzelnen Streifen über- bzw. nebeneinander angeordnet und soweit aneinandergerückt als irgendmöglich und auch so verteilt, daß sie auf einer möglichst kleinen Fläche Platz finden. Die Orientierung des Wärters über die jeweils eingestellten, besetzten und freigegebenen Fahrstraßen erfolgt jedoch wie bei den früheren Stellwerken selbsttätig in der Gleistafel. Bei den Stellwerksgebäuden größerer Bahnhöfe kann die Gleistafel in ihrer Größe und räumlich immer so angeordnet werden, daß der Wärter die ausgeleuchteten Flächen von seinem Stelltisch aus ohne Beeinträchtigung der erforderlichen guten Sicht sehen kann. Die Anordnung eines Stelltisches mit Streifen hat dann den betrieblich sehr erwünschten Vorteil, daß der Stelltisch wegen seines Entfalls großer Leerflächen nur geringe Abmessungen aufweist, was in den allermeisten Fällen den Wärter in den Stand setzt, die Bedienung der Tasten oder Hebelchen ohne Veränderung seines Platzes durchführen zu können. Mit einem Stelltisch in Streifenform ergeben sich die geringsten Abmessungen in Länge und Breite, die von einem Gleisbildstellwerk der bisherigen Bauart kaum erreicht werden können.
In Figur 1 ist das Erfinderische der Anordnung beispielsweise
gezeigt. Sie stellt die Gleistafel eines Bahnhofes erheblicher Ausdehnung mit vielen Fahrstraßen, Weichen und Signalen dar. Unter der Gleistafel, Figur 2, ist der Stelltisch mit seinen neben- und untereinander liegenden Streifen ersichtlich. Die Streifen enthalten die für die Bedienung der Fahrstraße in der üblichen Weise erforderlichen Bedienungselemente und zwischen ihnen sind die Bedienungselemente der Weichen angeordnet, die die Einzelbedienung der Weichen gestatten. Es ist natürlich auch möglich, die Streifen durch entsprechende einzelne Bauelemente, die in diesem Falle einfachster Art sein können, zusammenzusetzen. Hierbei sind die Tasten zwar unter Zugrundelegung des Gleisbildes, aber ohne Einzeichnung des Gleisbildes angeordnet, wodurch sich bereits eine wesentlich geringere Ausdehnung des Stelltisches ergibt. Die an den Rändern angegebenen Tasten 1 bis 11 würden den Fahrstraßentasten für elf Einfahrgleise entsprechen, die zu einer eben solchen Anzahl Ausfahrgleise 21 bis 31 führen. Würde also eine Fahrt von Gleis 9 nach Gleis 25 eingestellt werden müssen, so drückt der Wärter die Tasten 9 und 25 und sämtliche in dieser Fahrstraße liegenden Weichen laufen um. Er kann aber aus der Tastenanordnung auch ohne weiteres die Weichen ersehen, die zu einer solchen Fahrstraße gehören und also auch eine Einzelumstellung der Weiche vornehmen. Im vorliegenden Falle z. B. würde er die Tasten 32, 33, 34, 35 und 36 betätigen müssen, um eine Einzelumstellung der Weichen für die gegebene Fahrstraße von 9 nach 25 zu bewerkstelligen. Trotzdem hier in dem Bild die Tasten weiter voneinander entfernt sind als dies nach der Größe der eingezeichneten Tasten erforderlich wäre, ist aus diesem Bild schon zu ersehen, daß auch bei der gedrängten Anordnung der Tasten ausreichende Übersicht über
die Fahrstraße vorhanden ist. Die Tastenstreifen können jedoch auch in anderer Weise angeordnet werden, die eine gesteigerte Übersicht für den Wärter ermöglicht. Ausführungsbeispiele hierfür sind in den Figuren 3 bis 7 dargestellt.
Figur 3 zeigt eine Anordnung, bei welcher neben jeder Fahrstraßentaste die zugehörigen Weichentasten angeordnet sind. Zwar muß man hierbei für jede Weiche soviel Tasten vorsehen als Fahrstraßen vorhanden sind, denen sie angehört. Trotzdem erreicht damit aber die Ausdehnung des Tischhebelwerks nur einen geringen Teil des Ausmaßes wie es den Gleisbildstellwerken eigentümlich ist. Will man Tasten und Tastenkontakte sparen, so kann man jedoch auch für jede Weiche nur eine Taste vorsehen und die weiteren zu der Weiche gehörigen Tasten nur markieren und durch entsprechende Bezugsstriche den Weg zu der aktiven Taste weisen. Gehört z. B. die Weiche 8 in der Pluslage sowohl zur Fahrstraße J als auch zur Fahrstraße F, so kann man die Taste T 81 nur markieren, z. B. aufmalen und verweist durch eine Bezugslinie L 8 auf die aktive Taste T 80. Die Fahrstraßentasten A, C, B 1 usw. werden hierbei zweckmäßig durch besondere Färbung von den Weichentasten, Signaltasten usw. unterschieden.
Figur 4 zeigt ein weiteres Beispiel, bei welchem die Fahrstraßentasten in einem oberen Streifen, die Weichentasten darunter angeordnet sind.
Figur 5 zeigt eine Anordnung mit Zweitaktbedienung, wobei jeweils eine Taste des ersten Streifens S 1 zusammen mit einer Taste des zweiten Streifens S 2 bedient werden muß. Die Weichentasten befinden sich in einem weiteren Streifen S 3.
Figur 6 zeigt eine weitere Ausführung, bei welcher für jede
Fahrstraße ein Streifen gewählt ist und die Weichentaten so verteilt sind, daß man ihre Zugehörigkeit zu den Fahrstraßen leicht erkennen kann. Bei größeren Bahnhöfen kann man ein solches Bild auch zusammenrücken, wie in Figur 7 dargestellt, wodurch dann die Ausdehnung des Tischhebelwerkes noch wesentlich geringer, die Übersicht noch gesteigert wird. Auch bei den letzten Abbildungen kann man wieder aktive und markierte Tasten vorsehen, wie beispielsweise an Hand der Figur 3 gezeigt und wie z. B. in Figur 7 angedeutet. Für die Zweitaktbedienung würde man bei Figur 7 besondere Gruppentasten T 1, T 2 auf irgendeinem freien Platz des Tisches vorsehen.
Claims (5)
1) Elektrisches Relaisstellwerk mit Tasten oder Hebelchen mit handbedienten oder selbsttätigen Blockierungseinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasten oder Hebelchen zur Stellung der Fahrstraßen, Weichen, Signale, Gleissperren, Fahrsperren und dergleichen in mehreren Streifen neben- oder untereinander auf einem Tisch angeordnet sind und der Zustand der jeweiligen Gleislage in einer diesem Stelltisch zugeordneten Gleistafel, z. B. durch Ausleuchtung erkennbar gemacht wird.
2) Relaisstellwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Weichentasten den Fahrstraßentasten so zugeordnet sind,
daß ihre Zugehörigkeit zu den einzelnen Fahrstraßen leicht erkennbar ist.
3) Relaisstellwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasten oder Hebelchen der mehreren Fahrstraßen gemeinsamen Weichen in den entsprechenden Streifen wiederholt werden, und zwar entweder als aktive Tasten oder Hebelchen oder markiert, z. B. aufgemalt.
4) Relaisstellwerk nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Weichentasten unter Zugrundelegung der Gleislage angeordnet sind (Fig. 2 bzw. 6).
5) Relaisstellwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei größeren Stellwerken durch Zusammenschieben der nach dem Gleisbild angeordneten Weichentasten (Fig. 6) eine verringerte Ausdehnung des Stelltisches erzielt wird (Fig. 7).
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