DEP0033741DA - Verfahren zur Gelatinierung von Schichten aus Kunstharzen - Google Patents

Verfahren zur Gelatinierung von Schichten aus Kunstharzen

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DEP0033741DA
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synthetic resin
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solvent
synthetic resins
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English (en)
Inventor
Karl Wolin
Original Assignee
Balatum NV, Huizen
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf die Gelatinierung von aus Kunstharzen bestehenden Schichten, z. B. Polyvinylchlorid oder dessen Mischpolymere, die mit Weichmachungsmitteln gemischt und gegebenenfalls auf einer Tragschicht aus Gewebe, Papier oder dgl. aufgetragen sind.
Ein viel angewandtes Verfahren zur Erhaltung solcher Schichten aus gelatinierten Kunstharzen ist folgendes:
Die durch Mischung des Kunstharzpulvers mit Weichmachungsmitteln, Verdünnungsmitteln - wobei unter einem Verdünnungsmittel eine Flüssigkeit zu verstehen ist, die sich mit dem Weichmachungsmittel mischen lässt, und dieses dann also verdünnt, aber nicht das Kunstharz zu lösen vermag - Pigmenten usw. erhaltene Paste, das sogenannte Organosol, wird mittels eines Ausstreichmessers oder einer ähnlichen Vorrichtung in der gewünschten Dicke auf die Tragschicht ausgestrichen oder in anderer Weise darauf angebracht; hiernach wird die Schicht zur Entfernung des Verdünnungsmittels getrocknet und schliesslich auf 160-180° erhitzt, wodurch die Gelatinierung stattfindet. Diese Erhitzung auf eine verhältnismässig hohe Temperatur ist, besonders bei grosser Erzeugung, eine sehr unerwünschte Notwendigkeit, welche nicht nur das Endprodukt verteuert, sondern auch Gefahren, unter anderem Feuergefahr, mit sich bringt. Ausserdem erfordert diese Erhitzung die Chemikalien auf solche zu beschränken, die die genannten Temperaturen vertragen können.
Es ist nun zwar möglich, die Gelatinierungstemperaturen durch Zusatz von Lösungsmitteln für das Harz, vorzugsweise Ketone, wie Methyläthylketon oder Cyclohexanon, zum Organosol etwas zu erniedrigen, die beim Trocknen und Gelatinieren wieder aus der Pasteschicht verdampfen. Dieses Verfahren weist jedoch den grossen Nachteil auf, dass die mit Lösungsmitteln gemischte Paste sich nicht bei Zimmertemperatur aufbewahren lässt. Die Lösungsmittel verursachen nämlich auch bei Zimmertemperatur ein allmähliches Lösen des Harzes, wodurch die Masse ihren Pastencharakter verliert und sich nicht mehr verarbeiten lässt. Besonders wird durch diese Charakteränderung der Paste die Verwendung für das Drucken von Dessins nach einem von der Anmelderin vorgeschlagenen Verfahren unmöglich gemacht. Das zu verarbeitende Material soll in jenem Falle einen Lack-Charakter besitzen und dasselbe darf sich nicht in seinen rheologischen Eigenschaften ändern. Im übrigen wird die Gelatinierungstemperatur durch diese Hinzufügung von Lösungsmitteln zum Organosol nicht wesentlich erniedrigt (ungefähr um 10 bis 20°).
Es wurde in Abänderung dieses Verfahrens empfohlen, das Organosol nach dem Aufbringen auf die Tragschicht mit dem Harz-Lösungsmittel zu benetzen, aber auch in diesem Falle wird die Gelatinierungstemperatur nur um 10 bis 20° erniedrigt. Für die Praxis hat ein solcher geringer Temperaturunterschied wenig oder keine Bedeutung, sodass ein Mittel gesucht wurde, wodurch dieser Unterschied wesentlich vergrössert werden konnte.
Erfindungsgemäss wird diese in der Weise erreicht, dass das Organosol in der üblichen Weise auf eine Tragschicht aufgebracht wird, z. B. durch Ausstreichung oder durch Aufdruck. Danach wird getrocknet, z. B. indem man die Schicht durch eine Trockenkammer führt, wodurch das Verdünnungsmittel entfernt wird. Erst dann wird die Pasteschicht mit einem Lösungsmittel für das Harz benetzt, z. B. wenn mit Polyvinylchlorid gearbeitet wird, mit einem Keton oder einer Mischung von Ketonen. Diese Benetzung kann mittels eines Ausstreichmessers, einer Düse, einer Walze oder auf eine andere bekannte Weise erfolgen. Die Benetzung kann ebenfalls wiederholt werden, gegebenenfalls in kürzeren oder längeren Absätzen. Auf diese Weise wird die aufgebrachte Paste mit dem Lösungsmittel imprägniert, ohne dass letzteres durch das Verdünnungsmittel verdünnt wird. Die Gelatinierung erfolgt denn auch bei einer erheblich niedrigeren Temperatur, z. B. bereits bei 60°. Bei dieser Erhitzung verdampft das Lösungsmittel, sodass das Endprodukt dann gleichfalls gebrauchsfertig ist.
Wenn mehrere Pasteschichten aufeinander gebracht werden, kann die Benetzung mit dem Lösungsmittel auch nach dem Aufbringen jeder einzelnen Schicht stattfinden, wobei selbstverständlich das Verdünnungsmittel jedes Mal vor dem Aufbringen des Lösungsmittels aus der zuletzt aufgebrachten Schicht zu entfernen ist.
Mit Rücksicht darauf, dass die Lösungsmittel Flüssigkeiten niedriger Viskosität sind und somit nur als eine ganz dünne Schicht auf die Pasteschicht aufgebracht werden können, weil ein Uebermass sofort wieder abfliessen würde, kann die Erfindung, falls man erhebliche Mengen Lösungsmittel aufzubringen wünscht, noch dadurch verbessert werden, dass man anstatt eines reinen Lösungsmittels oder einer Mischung von Lösungsmitteln, eine Lösung des in der Paste verarbeiteten Kunstharzes oder eines anderen geeigneten Kunstharzes benutzt, eventuell unter Zusatz von Weichmachungsmitteln. Eine Lösung von 2 bis 5% Kunstharz ergibt eine Flüssigkeit derartiger Viskosität, dass eine Schicht einer zufriedenstellenden Dicke auf der Pasteschicht gebildet werden kann. Aus dieser flüssigen Schicht dringt das Lösungsmittel dann in die Paste ein, wodurch die Gelatinierung bei niedriger Temperatur ermöglicht wird.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung einer solchen Kunstharzlösung besteht darin, dass das im Lösungsmittel gelöste Kunstharz nach dem Verdampfen des Lösungsmittels als ein dünner Film auf der Kunstharzschicht zurückbleibt, welcher er einen gleichmässigen Glanz erteilt. Ein solcher ist sonst nur durch besondere Verfahren, wie Erhitzung auf sehr hohe Temperatur, z. B. 180-200°, erhältlich.
Das oben beschriebene Verfahren für die Gelatinierung von aus Organosolen gebildeten Schichten kann in ähnlicher Weise
Die durch Mischung des Kunstharz-Latex z. B. Polyvinylchlorid einer Emulsion eines Weichmachungsmittels und wenn erwünscht einer Pigmentsuspension erhaltene visköse Flüssigkeit wird in bekannter Weise auf die Tragschicht aufgebracht, das Wasser wird durch Trocknen bei normaler oder erhöhter Temperatur entfernt, worauf Gelatinierung mit Hilfe von Lösungsmitteln erfolgt, auf dieselbe Weise wie oben umschrieben. Dieses Verfahren kann auch mit Erfolg beim Drucken von Dessins mit Hilfe von Kunstharz-Latex Verwendung finden.
Beispiel:
Es wird eine Mischung von 100 Teilen Polyvinylchloridpulver, 70 Teilen Trikresylphosphat, 5 Teilen Bleichcarbonat , 10 Teilen Pigment und 45 Teilen Lackbenzin hergestellt. Von dieser Mischung wird eine plastische Schicht auf zuvor mit Bitumen imprägniertem Filzpapier aufgetragen. Durch Erhitzen in einer Trockenkammer aus 25-30°, wird Lackbenzin entfernt. Darauf wird mittels einer Walze eine 3%-ige Polyvinylchlorid-Lösung in Cyclohexanon aufgebracht und nachdem letzteres Lösungsmittel in die Pasteschicht eingedrungen ist, was in etwa 15 Minuten stattfand, wurde die Benetzung mit der Lösung wiederholt. Sodann wird die Schicht in eine Trockenkammer gebracht, wo eine Temperatur von 60° herrscht und wo die Gelatinierung unter Verdampfung des Cyclohexanons vor sich geht, wodurch das Endprodukt erhalten wird.

Claims (2)

1. Verfahren zur Gelatinierung von Schichten aus Kunstharzen, wie Polyvinylchlorid oder dessen Mischpolymere, wobei die Kunstharze entweder in einer Mischung von Weichmachungsmitteln und Verdünnungsmitteln, in der Form eines sogenannten Organosols oder in Wasser, in der Form eines sogenannten Kunstharzlatex, suspendiert und in einer oder mehreren Schichten aufeinander, gegebenenfalls auf einer Tragschicht, wie Gewebe oder Papier, aufgetragen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse nach Bildung der Schicht und nach Entfernung des Verdünnungsmittels oder des Wassers, zwecks Gelatinierung der plastischen Massen einmal oder mehrere Male mit einem Lösungsmittel für das Kunstharz oder mit einer Mischung derartiger Lösungsmittel benetzt, und darauf bis auf eine Temperatur von höchstens 100°, vorzugsweise 60 bis 80°, erhitzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem verwendeten Kunstharz-Lösungsmittel eine geringe Menge Kunstharz gelöst wird.

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