DEF0008830MA - - Google Patents

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DEF0008830MA
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dichloroethene
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vinyl chloride
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BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 17. April 1952 Bekanntgemacht am 24. Mai 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Polymerisate des Vinylchlorids und die des 1, i-Dichloräthens sind in den gebräuchlichen Lösungsmitteln unlöslich bzw. schwer löslich. Es ist bekannt, daß durch Mischpolymerisation von Vinylchlorid und 1, i-Dichloräthen die Löslichkeitseigenschaften der einzelnen Komponenten verbessert werden können, wobei als Lösungsmittel hauptsächlich Lösungsmittelgemische in Frage kommen. Als Lackrohstoffe sind diese Mischpolymerisate aber doch nicht brauchbar, da die Lösungen nach Verdunsten der Lösungsmittelgemische meist trübe Filme ergeben; außerdem ist ihre Verträglichkeit mit den in der Lacktechnik gebräuchlichen Zusätzen, wie Leinöl, Holzöl und modifizierten Alkydharzen, nicht ausreichend, abgesehen davon, daß die ihres starken Fadenziehens
Anstriche Schwierigkeiten.
bei
be-
Lösungen wegen
Herstellung der
reiten.
Es ist ferner bekannt, Mischpolymerisate aus Vinylchlorid und/oder 1, i-Dichloräthen in Gegenwart einer dritten polymerisierbaren Vinylverbindung, wie z. B. Styrol, in Abwesenheit von Reglern herzustellen, wobei als Katalysatoren organische Perverbindungen und ein wasserlösliches Silbersalz verwendet werden. Es werden hierbei jedoch Polymere mit sehr hohem Molekulargewicht erhalten, die nicht zur Herstellung von Lacken geeignet sind.
Es wurde nun gefunden, daß man für Lackzwecke besonders geeignete Mischpolymerisate des Vinylchlorids und des 1, i-Dichloräthens dadurch er-
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halten kann, daß man kleinere Mengen einer dritten ■ polymerisierbaren Vinylverbindumg zusetzt und die Polymerisation in Gegenwart von Reglern ausführt. Als pölymerisationsfähige Vinylverbindungen seien genannt: Acrylsäure- und Methacrylsäureester, Acrylnitril usw. Als besonders geeignet haben sich Styrol und seine Derivate erwiesen. Die zuzusetzenden Mengen sollen mindestens ι % betragen, jedoch 2O% nicht überschreiten. Die besten Resultate
ίο werden bei Zusatz einer Menge von ungefähr 5% erhalten, berechnet auf die Gesamtmenge Vinylchlorid und i, i-Dichloräthen.
Als Regler kommen die für die Emulsionspolymerisation allgemein bekannten Verbindungen in
1S Frage. Besonders ^geeignet sind Schwefelverbindungen, wie beispielsweise die DialkylxanthogetiT disulfide und aliphatische Chlorkohlenwasserstoffe, wie Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff. Die zuzusetzende Menge des Reglers richtet sich nach den für das Endprodukt gewünschten Viskositätsgrad; im allgemeinen liegen bei Dialkylxanthogendisulfid die Mengen in einer Größenordnung von 0,05 bis o,S°/o.
Das Verhältnis von Vinylchlorid zu 1, i-Dichloräthen kann in weiten Grenzen schwanken. Jedoch sollen mindestens 15% Vinylchlorid bzw. mindestens 15% i, i-Dichloräthen im Mischpolymerisat enthalten sein. Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, Vinylchlorid und 1, i-Dichloräthen in gleichen Volumenverhältnissen zur Polymerisation einzusetzen.
Je nach dem Ablauf der Polymerisation und den gewählten Verhältnissen von Vinylchlorid zu Dichloräthen zeigen die erhaltenen;Lösungen aus den isolierten Mischpolymerisaten einen mehr oder weniger großen Gehalt an Quellkörpern. In diesen Fällen empfiehlt es sich, die nach der Polymerisation erhaltenen Latices einer Säuxenachbehandlung mit wasserlöslichen, weitgehend dissoziierten Säuren, insbesondere bei Temperaturen oberhalb 500, zu unterziehen.
Nach beendeter Polymerisation wird der Latex zweckmäßigerweise neutral eingestellt und das Polymerisat durch Zusatz von Elektrolyten oder Alkoholen ausgefällt. Der Zusatz von Stabilisierungsmitteln, wie sie für chlorhaltige Polymerisate bekannt sind, kann im Latex erfolgen. Sie können andererseits auch den isolierten Produkten zugesetzt werden. "'■ ■ . . · .
Die erhaltenen Mischpolymerisate zeigen nach diesem neuen Polymerisationsverfahren ausgezeichnete Löslichkeitseigenschaften. Sie ergeben in ' Aromaten, Ketonen,-Estern usw. einwandfrei klare Lösungen. Die Anwendung von Lösungsmittelkombinationen ist nicht erforderlich. Die Lösungen zeigen keine fadenziehenden Eigenschaften und ergeben nach Abdiuinsten der Lösungsmittel klare
;■"' Filme von hoher Elastizität und hoher Härte. Die Polymerisate sind verträglich mit Leinöl, Lekiölfirnis, Holzöl, modifizierten Alkydharzen verschiedenster Art, Kolophonium-Maleinsäure-Harzen, Xylöl-Formäldehyd-Harzen usw. Sie sind kombinierbar mit den Chlorierungsprodukten des Naturkautschuks und zeigen1 überhaupt hiermit weitgehende Ähnlichkeit, jedoch sind die erhaltenen Filme elastischer und weisen eine größere Härte auf. Besonders hervorzuheben ist bei den nach obigem Verfahren erhaltenen Polymerisaten die außerordentlich hohe Helligkeit der Lösungen bzw. der daraus hergestellten Filme und Überzüge.
Die Polymerisate sind nicht nur in Form ihrer Lösungen als Lackrohstoffe brauchbar, sondern die Latices als solche können nach Zusatz von Weichmachern, Farbstoffen usw. als Emulsionslacke Verwendung finden. ν
Beispiel 1
429 Gewichtsteile Vinylchlorid, 513 Gewichtsteile i, i-Dichloräthen und 45 Gewichtsteile Styrol werden in einem geschlossenen Autoklav unter Stickstoff in einer Lösung von 50 Gewichtsteilen des Natriumsalzes der Sulfonsäuren von langkettigen Paraffinen in 1100'Gewichtsteilen Wasser emulgiert. Zur Stabilisierung der Emulsion werden 2 Gewichtsteile Natriumpyrophosphat zugesetzt. Nach Zugabe von 10 Gewichtsteilen Kaliumpersulfat und ι Gewichtsteil Diisopropylxanthogendisulfid wird die Emulsion auf 450 C erwärmt, wobei nach kurzer Latenzzeit die Polymerisation einsetzt. Nach der Polymerisation von 25, 50 und 75% der go Monomeren werden je.i Gewichtsteil Diisopropylanthogendisulfid nachgedrückt. Nach 70' Stunden ist die Polymerisation praktisch zu Ende. Der so erhaltene Latex kann vor allem nach Zusatz von 30 Gewichtsteilen Benzyl-p-oxy-diphenyl-polyglykoläther als solcher direkt für Anstrichzwecke auf Stein, Beton, Holz usw. eingesetzt werden.
Zur Isolierung des Produkts wird der Latex neutral eingestellt und 24 Stunden mit 5 Gewichtsteilen Phenoxypropenoxyd verrührt. Durch Zusatz einer Kochsalzlösung wird ein feinverteiltes Polymerisat erhalten, das einen Chlorgehalt von 63,9% aufweist. Sein K-Wert beträgt 36. Das Polymeri-' sat ist klar löslich in Aromaten, Estern, Ketonen, chlorierten Kohlenwasserstoffen usw. und ist gui verträglich mit trocknenden ölen, künstlichen und synthetischen Harzen usw.
Beispiel 2
Ein Mischpolymerisat, das gemäß Beispiel 1 hergestellt wird unter Verwendung folgender Komponentenverhältnisse: 220 Gewichtsteilen Vinylchlorid, 600 Gewichtsteilen Dichloräthen und 50 Gewichtsteilen Styrol, . ergibt ein klar, lösliches .und gut verträgliches Produkt mit einem Chlorgehalt von 65 °/o.
Beispiel 3
475 Gewichtsteile Vinylchlorid, 580 Gewichtsteile i, i-Dichloräthen luind 50 Gewichtsteile Styrol werden unter Zusatz von 250 Gewichtsteilen Chloroform in einer Lösung von 60 Gewichtsteilen Paraffinsulf onat in 1500 Gewichtsteilen Wasser emulgiert. Die Polymerisation wird durch Zugabe von 10 Gewichtsteilen Kaliumpersulfat bei 40 ° eingeleitet. Nach 90 Stunden werden 850 Gewichts-
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teile eines Polymerisats erhalten, das einen K-Wert von 38 aufweist. Das Produkt ist klar löslich und gut verträglich. Seine Lösungen wie die daraus hergestellten Überzüge und Filme zeichnen sich vor allem durch ihre Klarheit und Helligkeit aus.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    i. Verfahren zur Herstellung von als Lackrohstoffe besonders geeigneten Mischpolymerisaten des Vinylchlorids, des 1, i-Dichloräthens und einer dritten polymerisierbaren Vinylverbinduing, dadurch gekennzeichnet, daß das . Vinylchlorid und das 1, i-Dichloräthen in etwa gleichen Volumteilen und die dritte polymerisierbare Vinylverbinduing in Mengen von etwa 1 bis 20%, bezogen "auf die Gesamtmenge der beiden erstgenannten Vinylverbindungen, angewendet werden und die Polymerisation in Gegenwart von Reglern erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als dritte Polymerisationskomponente Styrol angewandt wird in einer Menge von 1 bis 10%.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Regler Schwefelverbindüngen eingesetzt werden wie die Dialkylxanthogendisuilflde.
    Angezogene Druckschriften:
    Britische Patentschrift Nr. 653 936.
    1 609 52T/512 5.56

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