DEA0023354MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 7. September 1955 Bekanwtgemacht am 25. Oktober 1956
Jede Mehrfarbenreproduktion, gleichgültig nach welchem Verfahren sie durchgeführt wird (photographisches
Mehrfarbenkopierverfahren, z. B. über Mehrschidhtenfarbfilm, Reproduktion über Farbauszüge),
bringt bekanntlich Farbverfälsohungen, insbesondere Verlust an Farbsättigung und Farbtonrichtigkeit
mit sich. Diese Verluste treten schon bei dem einfachsten photographischen Reproduktionsverfahren
mit nur einem Kopiergange, wie z. B. dem sogenannten Farbnegativ-Positiv-Verfahren
über Mehrschichtenmaterial deutlich in. Erscheinung; sie werden um so stärker, je mehr Farbkopiergänge
zur Erzeugung der endgültigen Reproduktion erforderlich sind. Deshalb sind die genannten
Farbwertverluste bei der Herstellung von Duplikaten besonders groß; ebenso große Farbverluste
treten bei der Herstellung von Farbreproduktionen nach Mehrfarbenvorlagen auf, wenn sie über
mehrere zwischengeschaltete Aufnahmen auf Mehrfarbenfilm erfolgen; z. B. wenn ein Aufsichtsorigi-
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nal erst auf einen Mehrsohichtenfarbfilm in natürlichen
Farben (Farbdiapositiv) aufgenommen wird, welcher dann auf einen Farbnegativfilm kopiert
wird, von dem dann die für die Reproduktion er-
.5 forderlichen Farbauszüge angefertigt werden.
Die erwähnten Färbverluste haben in den optischen Mangeln der Farbstoffe aller an dem Reproduktionsverfahren
beteiligten Bilder ihre Ursache. Insbesondere weist der purpurne Bildfarbstoff
ίο immer eine zu geringe Durchlässigkeit bzw. Remission
für blaues Licht auf, das er vollständig durchlassen bzw. remittieren sollte; die Folge hiervon
ist, daß das gelbe Teilbild des betreffenden Mehrfarbenbildes gradationsmäßig gegenüber den andersfarbigen
Teilbildern -benachteiligt ist. Dieser- in einem Bilde vorhandene Mangel verstärkt.sich nun
bei jedem weiteren Färbköpier- oder -reproduktionsgange, so daß das gelbe Teilbild mehr und mehr mit
jedem Reproduktionsschritt verschwindet.
ao Um diesem Mangel zu begegnen, ist bereits bej
kannt, den Kontrast des gelben Teilbildes von vornherein steiler zu halten als den Kontrast des
purpurnen und des blaugrünen Teilbildes. . So
wurde nach einem bekannten Verfahren zur Herstellung von Duplikaten empfohlen, den Kontrast
des Gelbteilbildes im Mehrfarbenoriginalbilde über das für die visuelle Betrachtung erforderliche Maß
hinaus zu erhöhen. Nach einem anderen Verfahren wird zwecks Herstellung farbverbesserter Kopien
von einem Mehrschichtennegativ die gleiche Maßnahme für das Farbnegativbild vorgeschlagen. In
beiden Fällen- wird ein photographisches Spezialmaterial
mit überhöhter Gelbgradation vorausgesetzt ; das bekannte Verfahren ist also nicht mit
den üblichen visuell oder sensitometrisch »normal« abgestimmten Farbmaterialien durchzuführen.
Wird aber der Kontrast des Gelbbildes nach Fertigstellung des Mehrfarbensignals durch zusätzlich
angewandte Mittel erhöht, beispielsweise durch Aufdecken einer von dem Farbbilde mit
Blauviolettülter gezogenen, gelb eingefärbten
Maske, deren Gradation mit der Gradation des Orginalbildes gleichläuft, so treten weitere Schwierigkeiten
ein: Es werden nämlich die im der mit Blauviolettfilter gezogenen Maske vorhandenen,
von den unerwünschten Absorptionen des purpurnen und blaugrünen Teilbildes herrührenden
Farbauszugsfehler mit übertragen, so daß neben dem angestrebten Zwecke der Erhöhung der GeIbgradation
doch eine Vergrößerung der Farbfehler Hand in Hand geht. Außerdem gibt es Mehrf arbenbilder,
insbesondere Farbdiapositive, die bereits einen so hohen Kontrastumfang aufweisen, daß die
weitere Aufsteilerurig des Gelbbildes durch eine gesonderte Gelbmaske zu praktischen Schwierigkeiten
in dem weiteren Reprodüktionsgange, insbesondere hinsichtlich der Wiedergabe der Tonwerte im
Duplikat, führt, so daß dieser Weg nicht in allen Fällen durchführbar ist.
Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile
vermeiden kann, wenn von demOriginalbildie, das ein Durchsichts- oder auch ein Aufsichtsbild
sein kann, mit .Grünfilter eine gradationsmäßig gegenläufige Maske in Purpurfarbe und mit Rotfilter eine gradationsmäßig ebenso verlaufende
Maske in blaugrüner Farbe-gezogen wird, welche dann beide gleichzeitig und konturendeckend mit
dem Originalbilde kombiniert werden. Hierbei können die Gradationen der beiden Masken verschieden
gewählt werden; vorzugsweise sind sie aber gleich. Diese -beiden Masken, wirken, nun
gradationserniedrigend auf die Purpur- "bzw.' Blaugrünschicht
des Vorlagebildes und damit relativ gradationserhöhend auf das gelbe Teilbild des Vorlagebildes;
zusätzlich aber wirken sie auch noch farbkorrigierend auf das gelbe Teilbild, da sie die
ursprünglich vorhandenen unerwünschten Absorptionen des", purpurnen und blau'grünen Teilbildes
des Originales wegen der- BlauabsoTption der Maskehfarbstbffe vermindern. Diese farbkorrigierende
Wirkung kann noch gesteigert werden, wenn die Maskenfarbstoffe so gewählt werden, daß ihre
Dichte im bläuen' Kopierlicht höher liegt als die entsprechende Dichte des. purpurnen und/oder des
blaugrünen■- Farbstoffes der Mehrfarbenvorlage,
wenn also mit anderen Worten die purpurne Farbe der einen Maske nach Rot, die blaugrüne Farbe der
anderen Maske nach Grün tendiert. Eine weitere 'Farbverbesserüng tritt ein, wenn außerdem die
Grünabsorption der blaugrünen Maske noch erhöht, im selben Maße aber die Grünabsorption der roten
Maske vermindert wird, d. h. wenn die Farbe für die ursprünglich purpurne Maske noch gelber
(orange), für die blaugrüne Maske aber schwärzlicher gewählt wird.
Für die Herstellung der farbigen Masken ist grundsätzlich jedes Farbverfahren geeignet, insbesondere
die chromogene Entwicklung, das Silberfarbbleichverfahren, das Beizverfahren, die Pinatypie
oder das Absaugeverfahren.
Die genannten Masken können sowohl in getrennter als auch in untrennbarer Form verwendet
werden; im letzteren Falle vorzugsweise als photographisches Zweischiehtenmaterial auf einem gemeinsamen
Träger, wobei die eine der Schichten für grünes, die andere der Schichten für rotes
Licht empfindlich ist. Zwecks Ausschaltung der natürlichen Blauempfindlichkeit kann über beiden
Schichten in bekannter Weise ein entfärbbares Gelbfilter angebracht sein. Zweckmäßigerweise enthalten
die Emulsionsschichten einen entsprechend gefärbten Farbkuppler (oder ein Gemisch solcher
Kuppler), so daß die Farbbildüng durch chromogene Entwicklung dieses Materials vorgenommen
werden kann. ' ·
Grundsätzlich die gleiche Wirkung, wenn auch nicht in so vollkommenem Maße wie zwei gertrennt
sensibilisierte Maskenschichten übt auch eine einzige
mit grünem und. rotem (= gelbem) Licht auf Einschichtmaterial nacheinander oder gleichzeitig
belichtete Maske aus, die in der Mischfarbe aus den beiden Maskenfarben (purpur und blaugrün),
also blauviolett, eingefärbt ist. Auch dieses Material kann mit bekannten Mitteln gegen blaues
Licht unempfindlich gemacht sein (Gelbfilter, gelbe ! Schichtanfärbung, Ohlorbromsilberemulsioni usw.),
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so daß auch mit ungefiltertem Licht belichtet werden kann.
>Die erfindungsgemäße Maske wird nun in bekannter Weise mit dem Mehrfarbenbilde, von dem
sie gezogen wurde, registerhaltig vereinigt; dies kann sowohl im Kontakt geschehen als auch im
Strahlengange, im letzteren Falle vorzugsweise, wenn die Maske ein anderes Format hat als die
Vorlage oder wenn die Maske von einer Originalvorlage
(Aufsichtsbild oder farbiger' räumlicher Gegenstand) gezogen wurde. Grundsätzlich kann
die erfindungsgemäße Maske von jedem innerhalb eines mehrstufigen Reproduktionsvorganges verwendeten
Farbbilde gezogen und mit diesem gleichen Bilde kombiniert werden, zweckmäßigerweise
aber von einem am Anfange des Reprodüktionsganges stehenden Farbbilde, damit die Gelbgradation
von Anfang an erhalten bleibt. Selbstverständlich ist auch eine mehrmalige Anwendung der
Maskierung innerhalb des gleichen Reproduktionsganges möglich. Ein solches maskiertes Farbbild
kann außerdem direkt als Kopiervorlage für die Herstellung einer Farbkopie oder eines Duplikats
oder auch als Reproduktionsvorlage dienen.
Selbstverständlich ist das Verfahren in gleicher
Weise durchführbar, wenn das photographische Mehrfarbenbild nicht die übliche, sogenannte
natürliche Zuordnung von Sensibilisierung und Bildfarbe aufweist.
Claims (9)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung farbverbesserter Kopien, Duplikatbilder oder Reproduktionen von mehrfarbigen Durehsichts- oder Aufsichtsoriginalen ohne oder unter Verwendung von negativen, oder positiven Zwischenfarbbildern, dadurch gekennzeichnet, daß das Original oder/und mindestens eines der Zwischenfarbbilder mit einer das purpurne und das blaugrüne Teilbild gradationsmindernden Maske versehen werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Folge der Reproduktionsschritte erste Zwischenfarbbild mit der in Anspruch 1 genannten Maske versehen wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe mindestens einer der beiden Farbmasken gleich der Farbe des entsprechenden Teilbildes des maskierten Farbbildes ist.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe mindestens einer, vorzugsweise der purpurnen Farbmaskei eine höhere Gradation im blauen Spektralgebiete hat als die Farbe des entsprechenden Teilbildes des Mehrfarbenoriginals.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbe der blaugrünen Maske eine höhere Grünabsorption, als die Farbe des entsprechenden Teilbildes des Mehrfarbenoriginals hat.
- 6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe der Gradationen der beiden. Masken im grünen Licht gleich der Summe der Gradationen, im roten Licht ist.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Masken auf einem gemeinsamen Träger angeordnet sind.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Maske durch Belichten eines Einschichtmaterials mit grünem und rotem aktinischem Licht gleichzeitig odeir zeitlich nacheinander und anschließendes Einfärben der Maske in der Mischfarbe der Einzelmasken erzeugt wird,
- 9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die farbigen Masken durch chromogene Entwicklung erzeugt werden.In Betracht gezogene Druckschriften:Zeitschrift »Photographische Korrespondenz«, 1955,. S. 57. 1954, S. 19 bis 23.
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