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Verfahren zum Kopieren von farbigen Filmen auf Linsenrasterfilm Es
wurde bereits vorgeschlagen, die einzelnen Teilfarbenauszüge von farbigen Aufnahmen
auf gewöhnlichen: Filmen nacheinander äuf einen Linsenrasterfilm zu kopieren. In
vielen Fällen wird ein farbiger Kopiefilm vorliegen, der die Farben vorführfertig
farbenrichtig wiedergibt. In diesem Falle sind die Filter, die- in das Kopierobjektiv
oder in die beleuchtenden Flächen beim Kontaktkopieren eingefügt werden, in der
Grundfarbe identisch mit dem für die Projektion zu verwendenden Filter bis auf die
Abstufungen in der Helligkeit, welche gegebenenfalls durch den Kopierprozeß, z.
B. durch die Farbe der Lichtquelle, gefordert werden.
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Andererseits gibt es aber des öfteren auch Filme, die bezüglich der
Farbwerte nicht farbrichtig vorführfertig sind, sondern bei denen die Teilfarben
innerhalb des Farbenkreises vertauscht enthalten sind. Hierbei sind z. B. die einzelnen
übereinanderliegenden Emulsionsschichten, die die Teilfarben Gelb, Purpur, -Blaugrün
enthalten, nicht wie sonst derart sensibilisiert, daß die Gelbschicht blauempfindlich
ist, die Purpurschicht grünempfindlich und die Blaugrünschicht rotempfindlich, sondern
in anderer Zuordnung der Spektralempfindlichkeit zur Farbe der Schicht. So macht
man z. B. die Gelbschicht für grünes Licht empfindlich, die Purpurschicht für rotes
Licht, während die Blaugrünschicht lediglich für blaues Licht empfindlich bleibt.
Eine solche sogenannte unnätürliehe Anordnung der Farben hat vielfach großen Vorteil.
Bei der üblichen Anordnung wird z. B. beim Silberfarbbleichverfahren in der blauempfindlichen
Schicht durch den gelben Farbstoff, der als Filter -wirkt, das blaue Licht bereits
absorbiert, ehe es die 4Schicht vollständig durchdrungen hat. Die Folge davon ist
eine Verflachung der Gradation, wie sie bekanntlich beim Dub-Film praktisch verwertet
wird, für Mehrschichtenfilm jedoch nachteilig ist, da das Gelbbild dann eine andere
Gradation aufweist als die darunterliegenden anderen Teilfarbenbilder. Ferner kommt
es vor, daß bei denjenigen Farbenverfahren, bei denen an Stelle der Teilfarbenfarbstoffe
Farbstoffkomponenten in der Schicht enthalten sind, die Farbstoffkomponenten den
Sensibilisierungsfarbstoff bzw. `dessen Sensibilisierungsfähigkeit nachteilig beeinflussen,
so daß die Farbenempfindlichkeit leidet. So kann z. B. die blaugrüne Farbstoffkomponente
den Rotsensibilisator beeinflussen, mit dem in üblicher Weise die Schicht für *die
Teilfarbe Blaugrün sensibilisiert sein muß. Man ist dann gezwungen, die blaugrüne
Farbkomponente
z. B. in die blauempfindliche Schicht zu legen,
die keinen Sensibilisator enthält. Ein solcher Film mit vertauschter Anordnung der
Teilfarben in den verschieden sensibilisierten Emulsionsschichten 'ist dann nicht
vorführfertig, denn Gelb würde bei der Projektion blaugrün erscheinen, Rot als grün
und Blau als rot. Es würde also eine Farbverschiebung um zao° im Farbenkreis auftreten
(18o° wäre komplementär zur richtigen Farbe). Trotzdem kann die Trennung der Teilfarbenauszüge
genau so gut und vollständig sein, als wären die Teilbilder in die richtigen Färbungen
umgewandelt worden. Da die Vertauschung eine gesetzmäßige ist, muß es auch möglich
sein, diese Verschiebung wieder rückgängig zu machen und zu einem farbrichtigen
vorführfertigen Film zu gelangen.
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Gemäß der Erfindung wird zum Kopieren von mehrfarbigen Filmen auf
Linsenrasterfilme für solche Filme, bei denen den Teilfarbenauszügen die Grundfarben
vertauscht zugeordnet sind, ein von dem Projektionsfilter verschiedenes Kopierfilter
benutzt, dessen Farbzönenfolge auf die Vertauschung der Grundfarben in dem zu kopierenden
Film derart abgestimmt ist, daß die Vertauschung der Grundfarben für die Kopie nicht
mehr besteht. Man verwendet also beim Kopierprozeß ein von dem Projektionsfilter
verschiedenes Kopierfilter, das die Farbabweichung dadurch kompensiert, daß entsprechende
Vertauschungen der Farben im Mehrfarbenzonenfilter vorgenommen werden. Der ursprüngliche
farbige Film (Originalfilm) kann z. B. so hergestellt worden sein, daß nicht die
normale Zuordnung der Teilfarbenauszüge Rot, Grün, Blau zu ,den entsprechenden Farben
Blaugrün, Purpur, Gelb der Emulsionsschichten des Farbenfilms gewählt wurde; sondern
daß die Zuordnung der Teilfarbenauszüge zu den Farben in den Emulsionsschichten
beliebig vertauscht wurde. In diesem Falle gilt für den Kopierprozeß folgende Regel
An derjenigen Stelle im Kopierobjektiv oder der beleuchtenden Fläche, welcher bei
der Projektion beispielsweise die Grundfarbe A entspricht, wird ein anderes Filter
eingesetzt, dessen Grundfarbe gleich derjenigen anderen ist, deren Teilauszug auf
diejenige Schicht aufbelichtet wurde, auf die normalerweise der Teilauszug der Grundfarbe
A aufbelichtet wird. Das Durchlässigkeitsgebiet dieses Filters entspricht also dein
Absorptionsgebiet derjenigen Schicht, auf die der Teilauszug der Grundfarbe kopiert
wurde. So wird normalerweise der rote, grüne, blaue Auszug entsprechend auf die
blaugrüne, purpurne, gelbe Schicht des Farbenfilms aufbelichtet. Wenn statt dessen
auf die purpurne, gelbe, blaugrüne Schicht äufbelichtet worden ist, so ist ein derartiger
Film zwar für die normale Projektion nicht brauchbar, er kann jedoch ohne Schwierigkeiten
wieder auf einen Linsenrasterfilm in projektionsrichtiger Weise kopiert werden,
indem für das-Farbenfilter im Kopierobjektiv nicht die Reihenfolge Rot, Grün, -Bläu
des Projektionsfilters gewählt wird, sondern die Reihenfolge Grün, Blau, Rot. Auf
diese Weise ist es auch möglich, die gesetzmäßige Farbvertauschung innerhalb des
Farbenkreises auszugleichen, die bei Verwendung von Mehrschichtenfarbenfilmen auftritt,
bei denen die Teilschichten Gelb, Purpur und Blaugrün nicht wie sonst entsprechend
für blaues, grünes und rotes Licht empfindlich sind, sondern für andere Spektralbezirke.
Auch hier läßt sich durch die entsprechende Wahl der Kopierfilter die Farbvertauschung
korrigieren.
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Das Verfahren wird am praktischen Beispiel erläutert. Man geht von
den Aufnahmefiltern Rot, Grün und Blau aus. Bei der Projektion müssen diejenigen
Stellen des Projektionsobjektivs, denen vom Linsenrasterfilm aus die Helligkeitsverteilung
dieser gleichen Farbauszüge zugestrahlt wird, auch das gleiche Projektionsfilter
tragen. Beim Linsenrasterfilm werden nun bekanntlich die Teilbilder jeweils durch
den Winkel festgelegt, unter dem die Strahlen auf den Linsenrasterfilm auffallen.
Wenn man also beim Kopieren von der Richtung aus, in der bei der Projektion etwa
das Rotfilter liegen mag, eine Vorlage aufkopiert, so wird bei der Projektion unter
allen Umständen durch das Rotfilter auch der ursprüngliche Rotauszug projiziert
werden, sofern nur die Vorlage in ihrer Helligkeitsverteilung gen Rotauszug darstellt,
gleichgültig, mit welcher Kopierlichtfarbe gearbeitet wird. Unter Berücksichtigung
dieser Regel kann man dann als Vorlage statt der sonst üblichen schwarzweißen Teilauszöge
auch gefärbte Teilauszüge verwenden, sofern nur ein solches Filter gewählt wird,
das diese Vorlage in der Helligkeitsverteilung des gewünschten Teilauszuges erscheinen
läßt. Das ist immer dann der Fall, wenn das Durchlässigkeitsgebiet des Kopierfilters
dem Absorptionsgebiet der Färbung der Kopierschicht entspricht. Ist also beispielsweise
die Kopiervorlage an den gedeckten Stellen purpurn gefärbt, so erscheint bei der
Durchleuchtung dieses Teilbildes mit einem Grünfilter ein schwarzes Bild auf grünem
Grund, weil das Grün durch die purpurne Bildsubstanz absorbiert wird. Diese Verhältnisse
werden bekanntlich nicht geändert, wenn man drei subtraktive Schichten übereinanderliegen
hat, da das grüne Licht durch die beiden
anderen Teilfarben Gelb
und Blaugrün ungehindert hindurchgeht. Es ist also lediglich folgender Gang erforderlich:
Der mit dem roten Aufnahmefilter hergestellte Teilauszug, der normalerweise in die
blaugrüne (Minus Rot) Teilschicht der farbigen Kopiervorlage kopiert wird, sei,
was an sich nicht Gegenstand der Erfindung ist, in irgendeine der beiden anderen
sonst üblichen Teilschichten kopiert (Minus Grün oder Minus Blau). Beim Kopierprozeß
ist nun an die Stelle, an der bei der Projektion das Rotfilter zu sitzen hat, das
Komplementärfilter zu der betreffenden subtraktiven Teilschichtfarbe einzufügen,
also bei purpurner Anfärbung (Minus Grün) ein Grünfilter, bei gelber Anfärbung (Minus
Blau) ein Blaufilter. Entsprechend verfährt man bei den beiden anderen Teilbildern.
In diesen drei Fällen wird jedesmal der normale Weg nicht benutzt. Das gleiche ist
nochmals in der Abbildung dargestellt, die einen beliebig gelagerten Farbkreis mit
den drei Grundfarben A, B und C enthält. Die Abbildung veranschaulicht durch die
Verbindungslinien, die von einer Grundfarbe aus dem inneren, das Aufnahmefilter
kennzeichnenden Kreise ausgehen, mit gewissen Punkten auf dem das Absorptionsgebiet
der Kopierschicht kennzeichnenden Kreis über das Durchlässigkeitsgebiet des Kopierfilters
zum Projektionsfilter den Gang des Kopierverfahrens. Die Linien A-A, B-B, C-C kennzeichnen
den normalen Gang, bei dem die Durchlässigkeitsgebiete von Aufnahme-, Projektions-
und Kopierfilter dem Absorptionsgebiet der Kopierschichten entsprechen.
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Im vorliegenden Falle kann -man nun aber, von A I ausgehend, nach
B II oder C II überspringen; beim Übergang zum Kopierfilter III bleibt man in der
gleichen Farbgruppe und springt nun -von. B III oder C III nach A IV zurück. Man
ist jedoch nicht an den Übergang von A zu einer der Stellen B oder C gebunden, sondern
kann auch über eine beliebige Stelle X II, X III nach A IV zurückkehren.