DE99374C

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Info

Publication number: DE99374C
Application number: DENDAT99374D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 64: Schankgeräthe.

Der Apparat vorliegender Erfindung dient zum Entkorken von Champagner- und anderen, moussirende Getränke enthaltenden Flaschen in der Weise, dafs während des Entkorkens und nach dem Ausziehen des Stopfens keinerlei Gas in die freie Luft entweichen oder Luft von aufsen in die Flasche eindringen, andererseits aber ein automatisch abschliefsender Verschlufs an Stelle des Korkverschlusses treten kann. Dieser automatisch abschliefsende Verschlufs dient ferner dazu, den Verschank des in einer so entkorkten Flasche eingeschlossenen moussirenden Getränkes, z. B. Champagner und dergl., wie aus einem Siphon zu ermöglichen in der Weise, dafs man nur auf einen Hebel zu drücken braucht, um die Ausflufsöffnung für das unter Druck in der Flasche eingeschlossene moussirende Getränk zu öffnen, worauf beim Loslassen des Hebels sich die Ausflufsöffhung sofort wieder automatisch verschliefst.

Das Neue und Wesentliche der vorliegenden Erfindung bildet also die Vereinigung der beiden Vorrichtungen zu einem Apparate, der in einfacher und bequemer Weise auf jede Flaschenart aufgesetzt und nach dem Gebrauche wieder abgenommen werden kann. Der Apparat ist in Fig. 1 in einem Verticalschnitte zeichnerisch dargestellt, wobei der Korkzieher in den Stopfen eingedreht angenommen ist, während Fig. 2 den Apparat mit gehobehem Korkzieher zeigt. In Fig. 3 ist der Apparat in Ansicht, von Seite der Ausgufsöffhung gesehen, veranschaulicht.

Der Apparat wird mit dem Gehäuse A, das am unteren Cylinderrande einen Dichtungsring B trägt, auf den Flaschenhals C aufgesetzt und durch einen mittels Bügels D am Gehäuse A beweglich befestigten Halsring E fest-" gehalten.

Der Bügel D trägt am oberen Theil eine Mutter F\ in dieselbe schraubt sich das Gewinde G einer Schraubenhülse H, welche am unteren Ende auf eine runde Mutter J aufdrückt, welche letztere einen Dichtungsring K in dem oberen Theil L des Cylindergehäuses A so prefst, dafs die Korkzieherführungsstange M im oberen Theil des Gehäuses luftdicht abgedichtet wird. Durch Nieder- bezw. Höherschrauben von H hat man es in der Hand, den Dichtungsring B am unteren Theile von A mehr oder weniger auf den Flaschenhals C anzudrücken, indem einerseits der mit D und F verbundene Halsring E von unten her sich gegen den Flaschenhals C anlegt und andererseits der mit A, L und I verbundene Dichtungsring B sich von oben dagegen· andrückt, so dafs also durch Verstellen der gegenseitigen Entfernung von F und / mittelst Drehen von G und H dieses Anpressen beliebig erfolgen kann.

Der Korkzieher N bekannter Construction wird nach dem Aufsetzen des Apparates auf die Flasche und nachdem vorher der Stopfen glatt auf der Oberfläche abgeschnitten wurde, in den Kork D durch Drücken auf Stück P₁ und Drehen der in G geführten Spindel Q. mitttelst der Führungsstange M eingetrieben (Fig. 1). Hierauf läfst man den Triebel P bis auf H herunterdrehen und zieht durch Weiterdrehen den Stopfen O aus der Flasche heraus (Fig. 2).

Die Flasche ist entkorkt, die Gase füllen den Gehäuseraum von A aus, werden aber einerseits durch die Dichtung B und die Dichtung K nach aufsen zurückgehalten. andererseits dringen sie mit der Flüssigkeit in den Ausschankkarial R, der sich seitlich und geneigt am unteren Theil von A ansetzt. Auf diesem Ausgufsrohr R ist eine Spiralfeder 5 gelagert, die einerseits auf einen Abschlufsring U drückt, auf welchen ein Rohr T geschraubt ist, das einen Dichtungsring V trägt und andererseits sich gegen einen auf R befestigten Ring W legt, so dafs durch die Pressung dieser Feder S der Dichtungsring V immer automatisch gegen die Oeffnung von R, d. h. auf die Ausgufsöffnung des Apparates angedrückt wird.

Das Oeffnen derselben erfolgt durch Anlegen des kurzen Armes Y, eines um X drehbaren Doppelhebels, wenn mit der Hand entsprechend auf den langen Arm Z gedrückt wird (Fig. 2). Das Anlegen von Y gegen U verursacht das Heben des Rohres T, in welchem geeignet der Dichtungsring V angeordnet ist.

Damit beim Verschänken keinerlei Flüssigkeit an der Aufsenwandung des Rohres R entlang in das Rohr T nach unten gelangen kann, ist am Rohrende R zwischen festen Ringen W und W¹ ein elastischer Dichtungsring W¹ so angeordnet, dafs er die Rohrwand T abdichtet. Will man nach erfolgtem Ausschank den Apparat wieder von der Flasche abnehmen, so hat man nur die Schraubenhülse G mittelst des Ringes H entsprechend zu drehen, so dafs die Theile B und E ihre gegenseitige Entfernung vergröfsern, wodurch der Flaschenhals zwischen beiden wieder freigegeben wird. Der Bügel D ist gelenkartig mit dem Halsring E verbunden, so dafs nach dem Freigeben von B das Abheben des Gehäuses ^. durch einfaches Umklappen des Bügels D erleichtert wird.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Ein Apparat zum Entkorken von moussirende Getränke enthaltenden Flaschen, bestehend aus einer Vorrichtung zum Entkorken unter Luftabschlufs und einer Vorrichtung zum Ausschank der entkorkten Flaschen mit automatisch schliefsender Ausgufsmündung.
2. Bei dem im Anspruch 1 gekennzeichneten Apparat eine Entkorkungsvorrichtung, bestehend aus einem mit Dichtungsring B sich auf den Flaschenhals aufsetzenden Gehäuse A, an welches einerseits am unteren Theile seitlich geneigt eine automatisch abschliefsende Ausgufsröhre R sich ansetzt und in dessen Deckel andererseits eine Korkzieherstange M luftdicht geführt ist, so dafs nach Ausziehen des Korkes O die Flüssigkeit unter Gasdruck bleibt.
3. Bei dem in Anspruch 2 gekennzeichneten Apparat eine Vorrichtung zum Andrücken des Dichtungsringes (B) gegen den Flaschenhals, gekennzeichnet durch einen gegen den Wulst des Flaschenhalses sich stützenden, am Gehäuse A befestigten Bügel D, dessen Verstellung durch Drehen der Gewindehülse G- in der Bügelmütter F erfolgt.
4. Bei dem in Anspruch 1 gekennnzeichneten Apparat eine automatisch abschliefsende Ausgufsvorrichtung, bestehend aus einer an das Gehäuse A sich anschliefsenden Ausgufsröhre R, auf welcher eine unter Federdruck stehende und mit Dichtung (V) versehene Hülse (T) angeordnet ist, um die Ausgufsmündung durch Einwirkung eines Handhebels freizugeben.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.