DE79223C - Verfahren zum Ausschänken stark kohlensäurehaltiger Getränke - Google Patents

Verfahren zum Ausschänken stark kohlensäurehaltiger Getränke

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DE79223C
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Germany
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pressure
champagne
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drinking vessel
liquid
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Expired - Lifetime
Application number
DENDAT79223D
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L. NATHAN, Rottweil a. N., Württ
Publication of DE79223C publication Critical patent/DE79223C/de
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Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B67OPENING, CLOSING OR CLEANING BOTTLES, JARS OR SIMILAR CONTAINERS; LIQUID HANDLING
    • B67DDISPENSING, DELIVERING OR TRANSFERRING LIQUIDS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B67D1/00Apparatus or devices for dispensing beverages on draught
    • B67D1/04Apparatus utilising compressed air or other gas acting directly or indirectly on beverages in storage containers

Landscapes

  • Distillation Of Fermentation Liquor, Processing Of Alcohols, Vinegar And Beer (AREA)

Description

KAISERLICHES
K PATENTAMT
Das Abfüllen und Ausschänken stark moussirender Getränke, wie Champagner, stark moussirende Fruchtsäfte und andere Flüssigkeiten aus gröfseren Gefäfsen war bisher nicht mit Vortheil möglich, weil beim Ueberführen der Säfte aus dem unter hohem Druck stehenden Flüssigkeitsgefäfs in das Trinkgefäfs ein starkes Aufschäumen erfolgte und ein Theil der Kohlensäure verloren ging. Es wird folgendes Verfahren zum Ausschänken solcher stark kohlensäurehaltiger Getränke vorgeschlagen.
Die Flüssigkeit, z. B. Champagner, wird in einem starken Gefäfs gehalten, von diesem führt ein Leitungsrohr nach dem Ausschanktisch und mündet dort in einen auf demselben angeordneten, abschliefsbaren Behälter, in welchen das eigentliche Trinkgefäfs, welches die Flüssigkeit aufnehmen soll, eingebracht werden kann. Nachdem das Trinkgefäfs in dieses abschliefsbare Gefäfs eingesetzt und der Behälter luftdicht abgeschlossen ist, wird dieser unter einen Druck versetzt, der ungefähr gleich dem im Champagnerbehälter herrschenden Druck ist, und zwar kann diese Unterdrucksetzung entweder dadurch erfolgen, dafs man den Luftraum des Champagnerbehälters mit dem abschliefsbaren Schankbehälter verbindet, oder dafs man durch eine andere Quelle, am besten eine Kohlensäurequelle, diesen Schankraum unter Druck setzt.
Nachdem auf diese Weise der Behälter mit dem darin befindlichen Trinkgefäfs unter einem gleichen Druck wie der Champagner sich befindet, erfolgt die Ueberführung und Ueberleitung des Champagners in das Trinkgefäfs, welches, da es trotz des Druckes völlig entlastet ist, nicht irgendwie beeinflufst oder beschädigt werden kann. Der Champagner tritt, da ebenfalls keine Entlastung erfolgt, ohne jegliche Schaumentwickelung in das Trinkgefäfs über, bis dasselbe gefüllt ist. Diese Ueberführung erfolgt bei einem höher wie das Trinkgefäfs stehenden Champagnerbehälter durch einfaches Abfliefsen des Champagners, während bei niedriger stehenden Champagnerbehältern naturgemäfs ein Ueberdrücken stattfinden mufs, welches dadurch erreicht wird, dafs man den Druck im Ausschankbehälter etwas erniedrigt, wonach durch geeignete Steigerohranordnung aus dem unter höherem Druck befindlichen Champagnerbehälter die Flüssigkeit in den nur wenig in seinem Druck erniedrigten Ausschankraum überfliefst.
Nachdem das Trinkgefäfs gefüllt ist, wird die Verbindung mit dem Champagnerbehälter abgeschlossen und danach wird der Ausschankraum durch' Verbindung mit' der Luft von seinem Druck entlastet; trotz der Erniedrigung dieses auf dem Champagner bisher lastenden Druckes wird ein Aufbrausen des Champagners, da derselbe sich in Ruhe im Trinkgefäfs befindet und das Bestreben hat, seine natürliche Kohlensäure festzuhalten, nicht oder nur im geringsten Mafse eintreten; der entlastete Ausschankraum wird dann geöffnet und das gefüllte Trinkgefäfs aus demselben genommen.
Die Merkmale des Verfahrens sind also die, dafs die Ueberleitung des Champagners oder der stark moussirenden Flüssigkeiten in be- ■ lastetem Zustande erfolgt, um jegliche bei der Entlastung und infolge der Bewegung leicht
eintretende Entwickelung der Kohlensäure zu verhindern. Ferner, dafs die Ueberführung in das Trinkgefäfs in einem das Trinkgefäfs schützenden Räume erfolgt, der die Entlastung des Trinkgefä'fses trotz des herrschenden Druckes sichert, so dafs also ein Zerspringen des gewöhnlichen Trinkgefäfses unmöglich und die Verwendung eines solchen bei diesem Verfahren möglich ist.
Die betreffenden Hahn- und Ventilanordnungen in den Leitungen und die Verbindung der einzelnen Apparate ist in vorliegendem Falle nebensächlicher Natur und kann nach den Oertlichkeiten vielfach geändert werden. In der Zeichnung ist zur Veranschaulichung eine Anordnung dargestellt, bei welcher α das den Champagner enthaltende Gefäfs ist, in welchem das Steigerohr a' bis auf den Boden der Flüssigkeit hineinreicht. Dieses Gefäfs a besteht aus Glas und ist umgeben von einem metallenen Behälter m, der geeignet ist, einen starken Druck aufzunehmen und also eine Entlastung des Glasgefäfses bewirkt. Es sind zu dem Zweck zwischen dem Innern von a und dem Innern von m die Kapillarrohre c angeordnet, welche einen Druckausgleich zwischen beiden Räumen herbeiführen und trotzdem das Ueberfliefsen des Champagners nach dem Gefä'fs m wegen ihrer Enge verhindern.
Auf diese Weise ist das Gefäfs α und m transportabel. Geeignete Gummiringe g halten dasselbe in seiner Lage zum Gefäfs m und sichern dasselbe gegen Zerbrechen.
Zum Abschlufs wird eine geeignete Dichtung für das Gefäfs α und m angebracht, durch welche das Steigerohr a' hindurchführt. Dieses Steigerohr mündet in den Hahn h, und von dort wird durch eine Leitung / die Flüssigkeit nach dem Ausschankraum zu dem Abflufsstutzen t geführt. Für diesen Abflufsstutzen ist ein Hahn mit mehreren Kanälen angebracht, welche zur Vertheilung des Druckes, zur Ueberführung der Flüssigkeit und zur Entlastung dienen. Die Art dieser Hahnanordnung wird als bekannt vorausgesetzt und soll nur erwähnt werden, dafs die Nebenleitung η von dem Behälter m ebenfalls nach diesem Hahn führt. Der Behälter m ist durch die Leitung m' mit einer Flasche voll flüssiger Kohlensäure verbunden, vor welcher ein Reducirventil in Leitung m' eingeschaltet ist, welches den Druck der Kohlensäure auf beispielsweise 4,4 Atm. reducirt. Die Abschliefsbarkeit des Ausschankraumes e ist in folgender Weise erreicht:
Der Ausschankraum e mit dem Abflufsstutzen t ist an seinem unteren Ende offen und kann durch den Boden b verschlossen werden. Dieser letztere ist auf und nieder bewegbar und wird getragen von der Stange b', welche in gehobener Stellung, wie Fig. 2 zeigt, verriegelt wird, so dafs sie nach unten nicht ausweichen kann. Diese Verriegelung erfolgt durch Keil k. Auf den gesenkten Boden b wird das Trinkgefäfs aufgesetzt, dann der Boden gehoben und verriegelt. Wie ersichtlich, ist auf dem Boden eine hochstehende Gummimanschette angebracht, welche so angeordnet ist, dafs beim Hochstehen des Bodens sie die Glaswandung des Ausschankraumes nicht berührt, aber ziemlich dicht neben derselben sich befindet.
Nachdem nun der luftdichte Abschlufs des Ausschankraumes herbeigeführt ist, wird der Ausschankhahn t etwas gedreht, so dafs aus der Leitung η die unter Druck stehende Kohlensäure in den Ausschankraum überströmt, bis derselbe Druck wie im Gefäfs W und dem Gefäfs α in diesem Räume herrscht.
Es legen sich bei diesem Ueberströmen die Gummimanschettenränder fest an den Glasmantel des Ausschankraumes und bewirken volle Abdichtung; nun wird durch geeignete Bohrung im Hahn eine Verbindung zwischen dem Behälter α und dem Ausschankraum geschaffen, wonach das Ueberfliefsen des Champagners aus dem Behälter α in das unter dem Ausflufsstutzen befindliche Trinkgefäfs erfolgt, da gleichzeitig mit dem Oeffnen dieser Verbindung eine geringe Entlastung des Ausschankraumes durch den Hahn erfolgt, indem eine entsprechende Bohrung desselben eine Verbindung der Aufsenluft mit dem Ausschankraum herbeiführt. Ist das Trinkgefäfs voll, so dreht man den Hahn zurück und schliefst dadurch diese doppelte Verbindung, öffnet wieder bei Weiterdrehung die Verbindung zwischen m und e und schliefslich bei noch weiterer Zurückdrehung des Hahnes, nachdem diese Verbindung unterbrochen ist, öffnet man einen Ausströmkanal, so dafs der Ueberdruck aus dem nun von α und m abgeschlossenen Ausschankraum e entweichen kann. Diese Arbeit kann möglichst langsam ausgeführt werden, um selbst das geringste Aufschäumen des Champagners zu verhüten. Dies wird aber auch nicht in nennenswerthem Mafse erfolgen, da der Champagner, wenn in Ruhe, seine natürliche Kohlensäure nur nach und nach abgiebt. Es wird nun die Verriegelung des Bodens b. entfernt, der Boden nach unten bewegt, das Glas herausgenommen und damit ist das Ausschänken vollendet.
Natürlich kann statt des niedriger gelegenen Champagnerbehälters auch ein höher angeordneter gewählt werden, dann mufs der Champagner herabfliefsen und es kann, wenn die Verbindung zwischen α und e hergestellt ist, die geringe Druckentlastung erspart werden, da der Flüssigkeitsdruck im Champagnerbehälter die Flüssigkeit durch das Abfallrohr in den Raum e und das Trinkgefäfs befördert.
Erwähnt ist schon worden in der anderen Modification, dafs der Druck im Raum e durch eine getrennte Druckquelle, Pumpe etc. hergestellt werden kann, also nicht von m aus übergeleitet zu werden braucht.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Verfahren zum Ausschänken stark kohlensäurehaltiger Getränke, insbesondere Champagner und Fruchtsäfte, dadurch gekennzeichnet, dafs die in einem Behälter α unter Druck stehende Flüssigkeit ohne wesentliche Entlastung in das eigentliche Trinkgefäfs übergeführt wird, welches in einem unter demselben Druck wie die Flüssigkeit stehenden Behälter e freistehend angeordnet ist, wobei erst nach der Füllung des Trinkgefäfses die Entlastung in dem das letztere umschliefsenden Raum e erfolgt, zu dem Zweck, gleichzeitig das Trinkgefäfs vor Zerspringen zu schützen und die Bewegung der Flüssigkeit und damit einen Verlust an Kohlensäure während oder nach der Druckentlastung zu vermeiden.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT79223D Verfahren zum Ausschänken stark kohlensäurehaltiger Getränke Expired - Lifetime DE79223C (de)

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