DE27926C - Verfahren, um Berliner Weifsbief direkt vom Fafs verzapfen zu können - Google Patents

Verfahren, um Berliner Weifsbief direkt vom Fafs verzapfen zu können

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DE27926C
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J. BRANDT und A. KIRSTEN in Berlin
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B67OPENING, CLOSING OR CLEANING BOTTLES, JARS OR SIMILAR CONTAINERS; LIQUID HANDLING
    • B67DDISPENSING, DELIVERING OR TRANSFERRING LIQUIDS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B67D1/00Apparatus or devices for dispensing beverages on draught
    • B67D1/08Details
    • B67D1/0829Keg connection means

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  • Devices For Dispensing Beverages (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das Verfahren besteht im wesentlichen darin, das Weifsbier im Fafs, wie es die Brauerei liefert, mit Kohlensäure unter starkem Druck zu sättigen, und. werden wir zur näheren Erklärung in kurzen Worten angeben, auf welche Weise das Weifsbier bisher behandelt wurde.
In den Brauereien wird das fertige Gebräu (Jungbier) sofort in kleinere Gebinde gebracht und an die Restaurateure vertrieben. Dieses Weifsbier ist noch ungegohren und wird nun bei der weiteren Behandlung in offenen Gefäfsen der Gährung überlassen, die, je nach Temperatur des Raumes, in welchem dieselbe stattfindet, schneller oder langsamer vor sich geht. Das so ausgegohrene Bier ist ganz klar, und wird die ausgestofsene Hefe oder Bärme . durch Abschöpfen entfernt. Da nun aber ein solches Weifsbier, sei es mit oder ohne Zusatz von Wasser auf Flaschen gefüllt, nicht moussiren würde, so wird demselben eine kleine Quantität Hefe oder Bärme unter Umrühren zugesetzt und erst dann auf Flaschen gezogen, deren gut Schliefsender Kork noch durch Bindfadenverschlufs gegen Abspringen gesichert wird.
In den Flaschen selbst tritt nun eine Nachgährung ein, bei welcher die sich entwickelnde Kohlensäure dem Bier den eigenthümlich säuerlichen Geschmack giebt und dasselbe stark moussirend macht. Die Hefe oder Bärme, welche die Nachgährung veränlafst, setzt sich hierbei am Boden der Flasche ab, und bedarf es daher Vorsicht beim Eingiefsen des flaschenreifen Bieres.
Das vorliegende Verfahren besteht nun darin, dafs das Jungbier, analog wie dies jetzt geschieht, in kleinere Gebinde gebracht wird.
Nach dem Ausstofsen der Hefe oder Bärme wird das klare, ausgegohrene Bier wieder auf ein genügend stark coristruirtes Fafs gebracht und in demselben ohne Zusatz von Hefe oder Bärme mit Kohlensäure gesättigt, so dafs das so behandelte Weifsbier im Fafs vollkommen hefefrei ist und bis zum letzten Rest verzapft werden kann.
Die Sättigung mit Kohlensäure geschieht in der Weise, dafs ein gut gepichtes oder nur ausgelaugtes starkes Fafs, wie in Fig. 1 der Zeichnung angedeutet, mit diesem klaren, ausgegohrenen und. hefefreien Weifsbier ungefähr je nach Gröfse s/4 bis 2/3 des Inhaltes angefüllt wird, und zwar geschieht die Füllung durch das in allen Fässern vorhandene Spundloch A, welches durch einen hölzernen Spund verschlossen wird. Das genannte Fafs hat aufser diesem noch ein zweites Spundloch an passender Stelle, welches mit einem eigenthümlichen Spund versehen ist, dessen Construction in den Fig. 2, 2 a, 3 und 3 a in einigen Ausführungsformen gezeigt ist, und welcher den Zweck hat, die im Fafs befindliche Luft abzulassen, wenn die zum Sättigen des Bieres dienende Kohlensäure in das Fafs eingeführt wird.
Ferner ist in das Zapfloch des Bodens ein ebenfalls besonders construirter Zapfspund B, Fig. i, eingesetzt, der in Fig. 4 bis 4 b in einer Ausführungsform dargestellt ist.
Man verfährt nun wie folgt:
Ein passendes metallenes Gefäfs, Ballon oder Flasche D, Fig. 1, welches entweder mit flüssiger Kohlensäure oder mit stark kohlesäurehaltigem Wasser von ungefähr 9 bis 14 Atmosphären Ueberdruck angefüllt ist, wird durch einen
Schlauch oder ein Rohr b mit dem Hahn a, Fig. ι, verbunden und nun die Ventile der Flasche oder des Gefäfses D und der Hahn geöffnet. Es strömt jetzt die Kohlensäure oder das kohlensaure Wasser zu dem im Fasse befindlichen und dasselbe ungefähr 2/3 bis 3/4 füllenden abgegoltenen, klaren Weifsbier, und es sättigt sich dieses hierdurch mit Kohlensäure. Es ist bei diesem Sättigen des im Fafs enthaltenen abgegohrenen, klaren Weifsbieres nothwendig, die das übrige Drittel oder Viertel des Fasses ausfüllende atmosphärische Luft entweichen zu lassen, was am besten durch periodisches Oeffnen von Hähnen oder Ventilen geschieht, welche die Form von Spunden haben und an dem höchsten Punkt des Fasses (bei E, Fig. i) angebracht sind.
Fig. 2 und 2 a zeigen einen konischen, aus Metall hergestellten Luftablafsspund F, dessen Aufsenfläche mit Gewinde versehen und in dessen Innern ein dicht eingeschliffenes Küken oder Hahnkegel d eingesetzt ist, der auf bekannte Weise mittelst Scheibe und Mutter darin festgehalten wird. Vermittelst eines am oberen Ende des Kükens d befindlichen Vierkantes kann dasselbe in der Weise gedreht werden, dafs entweder die atmosphärische Luft durch die Bohrung/ mit dem Innern des Fasses communiciren kann, Fig. 2, oder von demselben abgesperrt wird. Zum Schutz gegen unbefugtes Oeffnen oder Schliefsen dieses Luftspundes wird der Vierkant des Kükens d mit einer Hülse oder einem Rand e versehen.
Fig. 3 stellt einen Spund dar, welcher innen mit Schraubengewinde versehen ist, und wobei in diesem Gewinde ein, zwei oder mehrere Längsnuthen i eingearbeitet sind. Diese Nuthen dienen zur Verbindung der äufseren Luft mit dem Hohlraum des Fasses und können durch die Scheibe s, welche an der Schraube b befestigt ist, durch Hochschrauben der letzteren luftdicht abgeschlossen werden. Die Scheibe ί kann aus Leder, Gummi oder anderem passenden Material sein, und wird durch eine metallene Scheibe t gegen die Unterfiäche des Spundgehäuses angedrückt, wenn die Schraube/ entsprechend gedreht wird.
Ebenso wie für das Ablassen der Luft aus dem Fasse besonders construirte Spunde nöthig sind, mufs auch dafs Zapfenspundloch mit einer Einrichtung versehen sein, den bei dem Sättigen des Bieres mit Kohlensäure gebrauchten Hahn aufzunehmen, und zwar mufs dies in solcher Weise geschehen, dafs man,. nachdem das Verfahren beendet ist, den Hahn herausschrauben kann, ohne dafs Kohlensäure oder Bier entweichen kann, und dafs an derselben Vorrichtung der Consument (Gastwirth) seinen Zapfhahn anschrauben kann.
In Fig. 4 bis 4b ist beispielsweise eine solche Vorrichtung dargestellt. L ist ein metallenes, aufsen konisches und mit Gewinde versehenes Spundgehäuse, welches auf übliche Weise in das Zapfspundloch eingeschraubt werden kann. In der inneren cylindrischen Bohrung befindet sich ein Ventilkegel d\ der sich leicht hin- und herschieben läfst und durch Spiralfeder g1 immer gegen seinen Sitz geprefst wird. Das eingeschraubte Bodenstück 1 dient als Widerlager der Feder g' und zugleich als Führung des Ventilkegels d1, dessen Stange ml durch ein Loch desselben geht. Seitlich sind hinter dem Ventilsitze radiale Löcher «' n1 in beliebiger Anzahl eingebohrt, um dem Bier Zutritt zum Ventil zu gestatten. Der Zapfhahn ist sonst beliebiger Construction, erhält jedoch am Ende einen durchlöcherten Fortsatz o\ welcher von solcher Länge ist, dafs beim Einschrauben des Hahnes der Ventilkegel d1 zurückgedrückt wird und der Inhalt des Fasses somit durch den Zapfhahn abgelassen werden kann. Beim Abschrauben des Hahnes wird das Ventil d' durch die Feder gl automatisch geschlossen. Um beim Transport der Fässer den Zapfspund gänzlich gegen unabsichtliches Zurückdrücken des Ventils zu sichern, schraubt man an Stelle des Zapfhahnes den in Fig. 4 b dargestellten kurzen Stöpsel ein, der auf der unteren Seite mit einer Dichtungsscheibe versehen ist.
Sollte der Druck der Kohlensäure, mit welcher das Weifsbier gesättigt wurde, unter Umständen nicht ausreichen, um die letzten Reste des Weifsbieres aus dem Fafs zu treiben, so kann man sich der jetzt immer mehr in Aufnahme kommenden Kohlensäuredruckapparate bedienen, und kann man gleichfalls bei Bedarf das Weifsbier statt direct vom Fafs zu zapfen auch auf einem gewöhnlichen Bierdruckapparat zum Ausschank bringen.
Dasselbe Verfahren kann man auch benutzen, indem man das vollständig ausgegohrene Weifsbier in gröfseren Massen in geschlossene Gefäfse bringt und hier mit Kohlensäure oder starkem kohlensäurehaltigen Wasser sättigt. Das somit in gröfseren Mengen fertiggestellte trinkbare Weifsbier ohne Hefe oder Bärme kann dann direct auf kleinere Fässer gebracht und dem Consumenten verkauft werden.
Hierbei kann dann die Garnitur der Fässer mit dem Luftablafs- und Zapfspund, welche immerhin Kosten macht, in Wegfall kommen, und sind die Fässer, einfach gut gespundet, analog wie dies beim Bayerischen Bier geschieht, zum Versand fertig.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Ein Verfahren, welches das Verzapfen von Berliner Weifsbier direct vom Fafs, sei es mit oder ohne Anwendung eines Bierdruck-
    apparates, ermöglicht, im wesentlichen darin bestehend, dafs man das von den Brauereien kommende Jungbier wie gewöhnlich in offenen Gefäfsen der Gährung iiberläfst, sodann das nach Entfernung der Hefe oder Bärme erhaltene klare Weifsbier in Fässer bringt, die genügenden Druck aushalten, und nun in die auf solche Weise vorbereiteten Fässer Kohlensäure oder stark kohlensäurehaltiges Wasser auf irgend eine Art einleitet, um ohne Anwendung von Hefe, welche eine Nachgährung hervorruft, direct ein stark moussirendes, hefefreies und sofort trinkbares Weifsbier herzustellen.
    Die Modification des unter !.beschriebenen Verfahrens dahin, dafs man das Weifsbier in gröfseren Mengen unter Benutzung geeigneter Apparate mit Kohlensäure oder stark kohlensäurehaltigem Wasser sättigt und somit trinkbar und versandfähig macht und dann das fertige Bier auf kleinere Gebinde zieht, um die Armatur der Fässer, bestehend aus Luftauslafs- und Zapf hahnspund, zu sparen und dieselben, analog wie beim Bayerischen Bier, ohne Weiteres mit jedem Hahn anzapfen zu können, sei es mit, sei es ohne Benutzung eines besonderen Bierdruckapparates.
    Hierzu I Blatt Zeichnungen.
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