DE31396C - Apparat zum Füllen von Flaschen nebst Flaschenverschlufs - Google Patents
Apparat zum Füllen von Flaschen nebst FlaschenverschlufsInfo
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- DE31396C DE31396C DENDAT31396D DE31396DA DE31396C DE 31396 C DE31396 C DE 31396C DE NDAT31396 D DENDAT31396 D DE NDAT31396D DE 31396D A DE31396D A DE 31396DA DE 31396 C DE31396 C DE 31396C
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 64: Schankgeräthschaften.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 8. Juli 1884 ab.
Zweck der Erfindung ist zunächst, Bier oder andere Flüssigkeiten in Flaschen oder sonstige
Behälter zu füllen, ohne dafs die Flüssigkeit dabei mit der atmosphärischen Luft in Berührung
gebracht wird, indem die Flasche vor dem Einfüllen der Flüssigkeit so viel wie möglich
von der in- ihr vorhandenen atmosphärischen Luft befreit wird. Ein fernerer Zweck
der Erfindung ist, die Flüssigkeit nach dem Abziehen mit einem Gase, welches ein Moussiren
hervorruft, einem aromatisirenden Extracte, einem versüfsenden Zusätze, einem antiseptischen
oder conservirenden Mittel oder dergleichen zu versetzen. Ein dritter Zweck der Erfindung ist die Anbringung neuartiger, bequem
zu öffnender Ventilverschlüsse an der Flasche u. s. w. behufs Erleichterung des Abziehens
der Flüssigkeit, des Ausschliefsens der Luft während des Abziehens und des luftdichten
Verschliefsens, nachdem die Flasche gefüllt ist.
In den Zeichnungen ist in Fig. 1 ein zur Ausübung der Erfindung geeigneter Apparat veranschaulicht,
in dem A das abzuziehende Bierfafs ist, welches einen Auslafshahn α hat, mit
welchem das unten bei b konisch zulaufende und mit einem. Dichtungsring b1 versehene
Abziehrohr B verbunden ist. Letzteres hat einen Absperrhahn C und ein Verbindungsrohr D mit Hahn d, welches nach einer Luftpumpe
oder einem Exhaustor E führt, ferner ein. zweites Rohr F mit Hahn f, welches sich
an einen Gasbehälter G anschliefst, der mit Kohlensäure oder irgend einem anderen zum
Versetzen der abgezogenen Flüssigkeit dienenden Agens unter Druck gefüllt ist. H ist das
zu füllende Gefäfs (Flasche etc.), das mit. einem Verschlufs / versehen ist, der eine Ventilklappe I
hat. Die Flasche H wird gegen das Ende, b des Füllrohres B gedrückt, so dafs letzteres
mit seinem Ende das Verschlufsventil öffnet und mittelst des Dichtungsringes b1 eine luftdichte
Verbindung mit der Flasche herstellt. Die Hähne α und f werden dann geschlossen
und c und d geöffnet, worauf die Luft durch die Pumpe E aus der ■ Flasche H und dem
Rohr B herausgesogen und so ein Vacuum in H und B gebildet wird. Alsdann schliefst
man Hahn d und öffnet Hahn a. Das Bier fliefst dann aus dem Fasse A in das Rohr B
und füllt H. ■ ; '.-■;■■
Da die Luft aus H vorher ausgepumpt worden ist, so wird also die Flüssigkeit in
ein Vacuum abgezogen und kommt demnach nicht mit der atmosphärischen Luft in Berührung. Es findet daher -kein Aufschäumen
oder Aufbrausen des Bieres etc. statt, · die Flasche etc. ist sofort gefüllt und das Bier
kann selbst während. des Abziehens nicht verdorben werden ' und behält sein natürliches
Aroma und seine Stärke bei, wenn die Flasche nach dem Einfüllen sofort luftdicht verschlossen
wird. Um die abgezogene Flüssigkeit sofort nach dem Einfüllen mit einem ein Moussiren
hervorrufenden' Gase oder einem anderen im Behälter G enthaltenen. Mittel zu versetzen,
werden die Hähne C und α geschlossen und
der Hahn f geöffnet, so dafs das im Behälter G unter" Druck befindliche. Gas in die Flüssigkeit
in H einströmt; -'worauf der Hahn f wieder geschlossen und. das Rohr B mit seinem
Mundstück b von H abgenommen wird, so
dafs die Klappe / im Verschlufs ./ sich .selbst-
thätig schliefst, um bei Unterbrechung der
Verbindung zwischen H und B die Flasche H lüftdicht zu verschliefsen. Anstatt die Flüssigkeit
mit einem moussirenden Gas zu versetzen, kann auch' eine versüfsende, syrupöse, antiseptische oder conservirende Beimischung zugesetzt
werden.. Neben dem Behälter G könnten eventuell auch noch ein zweiter oder dritter
Behälter mit dem Rohr B verbunden und mit dem Gas die vorerwähnten Beimischungen der
Flüssigkeit gleichzeitig zugesetzt werden.
Das Füllrohr B kann auch mit mehreren Auslauföffnungen b, anstatt mit nur einer, für
mehrere Flaschen construirt werden, wie in Fig. 2 angedeutet ist. Auch kann die Oeffnung
der verschiedenen, vorstehend erwähnten Hähne einzeln von Hand erfolgen, es können
dieselben aber auch so unter einander verbunden sein, dflfs die Oeffnung der zusammengehörigen
Hähne gleichzeitig erfolgt, oder es kann auch anstatt der einzelnen Hähne für die
Rohre BDF ein einziger Dreiweghahn in
Verbindung mit der gemeinschaftlichen Ausflufsöffnung b für die vorbeschriebenen Zwecke
des Absaugens, Einfüllens und Versetzens substituirt werden. Man kann auch die Auslauföffnung
b noch mit einem Kolben zum Niederdrücken der Ventilklappe / im Verschlufs I
vor der Verbindung von Z und / versehen und auch die verschiedenen beschriebenen Constructionstheile
in anderer zweckentsprechender Weise zu einander anordnen, um die vorbeschriebenen
Resultate zu erzielen.
Der zur Ausübung des vorbeschriebenen Verfahrens am besten geeignete Verschlufs ist
der in den beiliegenden Zeichnungen dargestellte, der ein Füllen der Flaschen gestattet,
während er sich schon auf der Flasche befindet. Derselbe besteht aus einer Scheibe i mit
centraler Oeffnung i\ innerem, mit Schraubengewinde versehenem Flantsch i2 und äufsererri
Flantsch i3 mit Ansatzstücken i* und i5, von
denen das letztere (f5) mit dem Scharnierstück K versehen ist. An den Flantsch P
ist der Korb L mit dem Ventil / angeschraubt, welches mit einer Schraubenfeder Z1 versehen
sein kann. Der Flantsch i2 kann, wie in Fig. 3, an der Unterseite der Scheibe i oder,
wie in Fig. 5, auf der oberen Seite der Scheibe i angeordnet sein; in ersterem Falle
bildet die untere Kante i6 des Flantsches i2 den Sitz für das Ventil /, und hängt der
Korb L von der Scheibe i in die Flaschenöffnung hinein; in letzterem Falle steht der
abnehmbare Korb L auf der Scheibe i und ist an seiner unteren Seite mit dem Sitz i6
für das Ventil / versehen, welches dann aufserhalb des Ventilkorbes liegt. Das Ventil Z in
Fig. 3, welche eine Schnittansicht des in Fig. 4 in der Ansicht gezeichneten Verschlusses darstellt,
hat eine massive Stange und ,einen durchbrochenen Ventilkorb Lj um den Einlauf der
durch die Oeffnung i1 eintretenden Flüssigkeit
in die Flasche zu gestatten. Bei der in Fig. 5 im Schnitt dargestellten Modification des Verschlusses
hat das Ventil Z dagegen eine hohle Ventilstange mit vorspringendem Flantsch, gegen
den sich die Verschlufsfeder Z1 anlegt, und mit einer Durchbohrung dicht über Z, durch welche
das Bier in die Flasche H eintritt. In beiden Fällen schliefst das Ventil nach oben zu ab
und ist mit einem Dichtungsring versehen; doch kann .die Anordnung auch entsprechend
anders getroffen werden.
M ist eine auf den Flaschenhals aufgesetzte Büchse, die unten weiter ist als oben, um ein
bequemes Aufbringen auf den verstärkten Theil ' des Halses von H zu gestatten. Die
untere Kante dieser Büchse, die in Fig. 8 in der Ansicht gezeigt ist, ist bei m mit Innengewinde
und an ihrer oberen Kante mit den gegenüberliegend angeordneten Ansätzen ml
und W2 versehen. An dem Ansatz in1 ist ein
Hebel m3 drehbar befestigt, der oben eine Curvenscheibe m4 und eine Aussparung m5
hat, während der Ansatz m2 mit dem Ansatz i4
der Scheibe i drehbar verbunden ist und eine Scharnierverbindung zwischen dem Verschlufs /
und der Büchse M herstellt. N ist ein vorzugsweise aus zwei Hälften η η bestehender
Ring, der durch die in Aussparungen n2 eintretenden
Zapfen'η1, Fig., 11, 9, 10 und 12,
zusammengehalten wird und mit Aufsengewinde ns versehen ist; derselbe wird unter
den Flaschenhals gelegt und in den Theil m der Büchse M eingeschraubt, wodurch die beiden
Theile fest auf der Flasche angeordnet werden und so eine Unterlage für den Verschlufs
/, Fig. 6, bilden. Wird der Ring N' losgeschraubt, so können Verschlufs / und
Büchse M leicht von der Flasche H abgenommen werden. Um die letztere zu verschliefsen,
wird das-Querstück k des Scharnierstückes K unter den Ansatz m1 gedrückt und
der Hebel m3 bewegt, bis er gegen die Büchse m anschlägt und die in den Fig. 3, 4
und 5 gezeigte Lage einnimmt. Während dieser Bewegung des Hebels tritt dessen Aussparung
n5 über das Querstück k und zieht das Stück K nach unten, welch letzteres dadurch
die Verschlufsdichtung χ auf der Mündung der Flasche zusammenprefst und die
letztere auf diese Weise luftdicht verschliefst. Um die Flasche H aufzukorken, braucht der
Hebel trfi nur hochgehoben zu werden, um das Stück K freizugeben und den Verschlufs
abheben zu können. Anstatt aus zwei Hälften kann der Ring N auch aus einem federnden,
in der Mitte durchbrochenen Metallstück hergestellt werden, wie in Fig. 7 angedeutet ist.
Es kann der Ring N auch ohne das Gewinde ns in glatter Form angeordnet werden,
wie in Fig. 5 gezeigt ist, wo derselbe zwischen dem Flantsch des Flaschenhalses und dem
Flantsch M3 der Büchse M eingeschoben ist
und die letztere . auf diese Weise auf der Flasche H festhält. Das für die Dichtung χ benutzte
Material kann Gummi, Leder etc. sein. Anstatt' das Ventilgehäuse L getrennt von der
Scheibe «herzustellen, können diese beiden Theile auch, wie in Fig. 13 im Schnitt und
in den- Fig. 14 bis 16 in der Ansicht gezeigt,
aus einem Stück bestehen; hier besteht die Büchse M aus den beiden Stücken O und O1,
welche als Klemmen wirken, um den Verschlufs' auf der Flasche festzuhalten. Diese
Klemmen- werden durch einen umgelegten Draht P zusammengehalten, dessen Enden ρ
in Oeffnungen p1 in den Klemmen eintreten
und der horizontal zwischen den an der Klemme O befindlichen Ansätzen j?2 p2 durchläuft.
Der Drahtring P ist mit einem Verschlufshebel S, Fig. 14 und 17, versehen, welcher
vertical zwischen den Ansätzen jt>2 p2 angeordnet
ist und beim Hochheben die Klemmen O O1 auf der Flasche H festklemmt,
während beim Niederdrücken des Hebels S der Verschlufs leicht von der Flasche abgenommen
werden kann.
Das Ventil / kann erforderlichenfalls auch einen Theil der Gummidichtung χ bilden, wie
in Fig. ι gezeigt ist, und der Verschlufs I
auch mit einer Festhaltungsvorrichtung irgendeiner anderen Art versehen werden.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:ι . Ein Füllapparat, charakterisirt durch das Abziehrohr B, welches mit seinem konischen Ende b mit Dichtungsring b1 die Ventilklappe / des Verschlusses / öffnet und eine luftdichte Verbindung mit der Flasche herstellt, und welches ein nach einer Luftpumpe E führendes Verbindungsrohr D mit Absperrhahn d bezw. ein nach einem Gas- oder anderen Behälter G führendes Anschlufsrohr F mit Absperrhahn f in ein- oder mehrfacher Anzahl hat, um vor dem Abfüllen ein Vacuum in der zu füllenden Flasche und dem Rohre. B herstellen bezw. nach dem Abfüllen den Inhalt der Flasche mit einem moussirenden Gas oder einer anderen Beimischung versetzen zu können. .
2. In Verbindung mit dem in Anspruch 1. bezeichneten Füllapparat der Flaschenverschlufs /, der in seinen verschiedenen Modificationen charakterisirt wird durch:a) die mit Dichtungsring χ auf der Flaschenöffnung liegende, mit Oeffnung i x und unterem Flantsch i 2 zur Aufhängung des durchbrochenen Ventilkorbes L construirte Scheibe i, Fig. 3 und 4, deren Flantsch P den Sitz für das Ventil I bildet und die mit ihrem Ansatz i4 scharnierartig befestigt ist, während sie durch das an ihrem gegenüberliegenden Ansatz i5 angebrachte Scharnierstück ü" auf der Flasche festgeklemmt wird;b) die unter a) gekennzeichnete Einrichtung dahin modificirt, dafs das Ventilgehäuse L, Fig. 5, auf der oberen Seite der Scheibe i montirt und das gegen den Sitz i6 sich anlegende Ventil / aufserhalb des Gehäuses L an der hohlen und mit Auslafsöffhungen construirtenVentilstange angeordnet ist;c) die Construction der unter a) und b) bezeichneten Scheibe i und des Ventilkorbes L aus einem Stück, Fig. 13 und 15;d) die Verbindung der unter a) bis c) bezeichneten Einrichtungen mit der durch den Ring N bezw. P auf der Flasche festgehaltenen Büchse Abweiche an dem Ansatzstück m1 den drehbaren Hebel ?w3 trägt, der an das Scharnierstück K angreift und durch Herabziehen desselben den Verschlufs / auf der Flasche festprefst.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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