-
Vorrichtung zur Entnahme von Flüssigkeit aus Glasballons, Fässern
u. dgl. mittels Druckluft. Bei den bekannten Vorrichtungen zur Entnahme von Flüssigkeit
aus Glasballons, Fässern u. dgl. mittels Druckluft besteht der Nachteil, daß das
Steigerohr und Druckluftrohr getrennt sind und daher einen besonderen Verschluß
zum Befestigen im Entnahmegefäß erfordern. Es ist nicht möglich, diese entweder
vollständig getrennt oder riebeneinanderliegenden Rohre luftdicht in dem meistens
relativ kleinen Verschlußpfropfen des Gefäßes zu befestigen, während die zu derartigen-
Vorrichtungen gehörenden Verschlüsse sich nur in den hierfür besonders hergerichteten
Entnahmestellen der Gefäße befestigen lassen.
-
Diesem f'lbelstande wird durch die Erfindung in wirksamster Weise
abgeholfen und besteht das Wesen derselben darin, daß (las Steigerohr innerhalb
des oben verschlossenen und unten offenen Druckluftrohrs angeordnet ist, wodurch
letzteres in einfachster Weise sich in jeden Verschlußpfropfen aus Gummi, Kork o.
dgl. luftdicht einbringen läßt. Für die Befestigung des Druckluftrohres mit dem
Steigerohr ist somit nur eine runde, dem Druckluftrohr angepaßte Bohrung im Pfropfen
erforderlich, welche derart gehalten ist, daß sich diese dem Druckluftrohr anschmiegend
anpaßt. In seinem oberen Teil läuft das Druckluftrohr in einen nach der Seite abzweigenden
Anschlußstutzen für eine bekannte Luftpumpe aus, z. B. eine Radfahrpumpe, Ballpumpe
o. dgl. .Im Entnahmerohr ist ein Hahn oder Ventil angeordnet, um unabhängig von
der Druckluft im Behälter die Entnahme der Flüssigkeit regeln zu können. Das Ganze
wird vorteilhaft aus Glas hergestellt, wodurch sich die Vorrichtung auch für scharfe
Säuren verwenden läßt.
-
In der Zeichnung ist eine beispielsweise
Ausführungsform
der Vorrichtung zur Entnahme von Flüssigkeit in Verbindung mit einem Glasballon
dargestellt; es zeigt: Abb. i eine Ansicht derselben mit Schnitt durch den Glasballon,
Abb. 2 das Entnahmerohr und Abb.3 das Steigerohr.
-
Die Vorrichtung besteht aus dem winklig abgebogenen Entnahmerohr a
mit in demselben eingeschaltetem Hahn b sowie dem um den unteren Rohrteil c gelegten
Druckrohrmantel d, welcher oben geschlossen und unten offen ist. Im oberen Teil
des Druckrohrtnantels d setzt sich an diesem der Rohrstutzen e mit Ventil f an.
Das untere Ende g des Rohrteiles c ist konisch erweitert und innen geschliffen.
Dieser konisch geschliffene Rohransatz g dient zur Aufnahme eines mit entsprechendem
Konus h versehenen Steigerohrs i., welches geradlinig oder auch in seinem unteren
Teil winklig abgebogen sein kann.
-
Soll die Pumpe zum Entleeren eines Behälters, z. B. eines Glasballons
k (Abb. i), Verwendung finden, so wird auf den Druckrohrmantel d ein diesen luftdicht
abschließender Pfropfen l aus geeignetem Material, z. B. Gummi, aufgeschoben und
in den Konus g das Steigerohr i. mit seinem Konus h eingesetzt. Hierauf wird der
Pfropfen l mit den Rohrteilen im Ballonhals p eingesetzt, wobei das offene Ende
des Druckrohrmantels g oberhalb vom Flüssigkeitsspiegel liegt, während das untere
Ende des gewinkelten Steigerohrs i bis zur tiefsten Stelle des konkaven Ballonbodens
reicht. An dem Stutzen e wird alsdann eine Luftpumpe na angeschlossen, jedoch bleibt
es freigestellt, hierfür auch jede andere Luftpumpe zu ver-«-enden, z. B. eine Radfahrpumpe.
Wird nun der Hahn b geschlossen und der Hahn f ,geöffnet und hierauf die Luftpumpe
m betätigt, so wird die durch die Pumpe in den Stutzen e gedrückte Luft durch den
Rohrmantel d in den Ballon k oberhalb der Flüssigkeit gebracht, wobei
durch weiteres Zuführen von Luft die Flüssigkeit unter Druck gebracht wird. Dieser
Druck bewirkt nun beim öffnen des Hahnes b ein Hochsteigen der Flüssigkeit im Entnahmerohr
a, c bis zu seinem Auslaufenden, wo die Flüssigkeit in ein untergestelltes Gefäß
usw. läuft und nach Belieben durch Schließen des Hahnes b auch sofort wieder gesperrt
werden kann. Damit nun durch die Druckluft keine Unreinigkeiten,wie Staub usw.,
in den Ballon k gelangen können, wird in den Stutzen e ein Filter o beliebiger Art
eingesetzt, z. B. Watte, Glaswolle usw. Da nun je nach Größe des Ballons ein entsprechender
Druck zum Hochbringen der Flüssigkeit durch das Steigerohr erforderlich ist und
dieser. Druck ein Lockern des Pfropfens L im Ballonhaus p herbeiführen kann,
so sind in dem Pfropfen l zwei senkrecht zu diesem stehende Löcher r angebracht,
durch welche ein Befestigungsmittel s, z. B. Draht, Klammer usw., gezogen und mit
dem Hals p unterhalb von dessen Wulst derart verbunden wird, daß der im Ballon auftretende
Druck den Pfropfen l nicht lüften kann.
-
Seitlich der Konen g und h sind auf den Röhren c und i kleine
Haken u vorgesehen, welche angegossen sein können. Diese Haken werden nach
erfolgtem Zusammensetzen der Konen durch Bänder v aus Leder, Gummi, Draht o. dgl.
verbunden, so daß sich die Konen nicht selbsttätig lösen können.
-
Um nun die Pumpe für jeden Behälter bzw. für jede Ballongröße verwenden
zu können, wird das Steigerohr i vorteilhaft unterteilt, welche Teile mittels Konen
nach Bedarf zusammengesetzt werden, um die gewünschte Tauchtiefe des Steigerohres
im Ballon zu erreichen. Die Rohrteile a, c, d, e,
g, la und
i nebst Absperrorganen b und f werden vorteilhaft aus Glas
gefertigt, da diese Pumpe sich zum Fördern von Flüssigkeiten aller Art eignet, z.
B. destillierte Wässer, Säuren, Basen, öle, Weine, Spirituosen u. dgl. mehr.
-
Der Hahn f im Stutzen e, welcher vornehmlich den Eintritt von Dämpfen
aus dem Ballon in die Luftpumpe iz verhindern soll, kann auch durch eine Klemme
oder Feder t (Abb. i) ersetzt werden, welche bei Nichtgebrauch der Pumpe auf den
Pumpenschlauch direkt hinter den Stutzen gesetzt wird.
-
Die einzelnen Teile der Pumpe können ohne Schwierigkeiten leicht auseinandergenommen
und gereinigt werden, wobei sich Ablagerungen infolge Oxydation restlos entfernen
lassen; wodurch sich das Glasröhrensystem für alle Flüssigkeiten verwenden läßt.