DE977671C - Elektrischer Zweipol in einer Schaltung fuer Frequenzmodulation, Frequenznachstellung oder den Abgleich von Messbrueckenanordnungen - Google Patents
Elektrischer Zweipol in einer Schaltung fuer Frequenzmodulation, Frequenznachstellung oder den Abgleich von MessbrueckenanordnungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Zweipol in einer Schaltung für Frequenzmodulation, Frequenznachstellung oder den Abgleich von Meßbrückenanordnungen,
der in seinem Blindwiderstandswert für eine an ihm anliegende Wechselspannung oder für einen ihn durchfließenden Wechselstrom
durch eine Steuergröße veränderbar ist, bestehend aus der Reihenschaltung oder der Parallelschaltung
eines Blindwiderstandes mit wenigstens einem durch die Steuergröße zu beeinflussenden
spannungs- oder stromabhängigen Ventil, wie einer Diode, das zufolge der Beeinflussung durch
die Steuergröße den Blindwiderstand nur für einen durch die Steuergröße bestimmten Teil der Periodendauer
in jeder Wechselspannungsperiode bzw. Wechselstromperiode an die Wechselspannung anlegt
bzw. in den Wechselstromkreis einschaltet (Stromflußwinkelsteuerung) und bei dem für einen
Kondensator als Blindwiderstand die Amplitude der Wechselspannung oder des Wechselstromes und
die demgegenüber kleiner gewählte Amplitude der das Ventil (die Ventile) in Sperrichtung vorspannenden
Steuergröße so groß gewählt sind, daß sich durch starke Aussteuerung des Ventils (der Ventile)
von dessen Kennlinie (deren Kennlinien) unabhängige Blindwiderstandswerte ergeben.
Im Hauptpatent 977 095 ist ein elektrisch steuerbarer Blindwiderstand beschrieben, bei dem ein
konstanter Blindwiderstand mit spannungs- bzw. stromabhängigen Ventilen oder Schaltorganen zu-
sammengeschaltet ist, die ihn innerhalb jeder Periode der Betriebsfrequenz nur zeitweilig einschalten;
die Steuerspannung (der Steuerstrom) und die Spannung (der Strom) der Betriebsfrequenz sollen
dabei so bemessen sein, daß die Arbeitskennlinien - der Ventile oder Schaltorgane so weit übersteuert
werden, daß diese Organe konstante Sperr- und Flußwiderstandswerte ergeben. Dies ist der Fall,
wenn z. B. am Gleichrichter oder an einer Kombination von Gleichrichtern eine hochfrequente Spannung
von solcher Amplitude liegt, daß der gekrümmte Kennlinienbereich übersteuert wird. In
diesem Fall tritt eine Stromflußsteuerung auf, d. h., der konstante Blindwiderstand wirkt innerhalb
einer Periode der Betriebsfrequenz nur zeitweilig. Die Zeitdauer der Wirksamkeit innerhalb einer
Periode 'ist abhängig von der am Gleichrichter bzw. den Gleichrichtern liegenden, als Steuerspannung
wirkenden Vorspannung. Als Steuerspannung zo kann beispielsweise eine niederfrequente oder
hochfrequente Modulationsspannung oder eine Frequenznachstellspannung dienen. Die Spannung der
Betriebsfrequenz kann der Blindwiderstandsanordnung beispielsweise von einem zu steuernden Generator
zugeführt werden.
Die dort behandelten Blindwiderstandsanordnungen sind jedoch nicht für den Bereich der Zentimeter-
und Dezimeterwellen geeignet. Die Erfindung macht es sich daher zur Aufgabe, mit geringem
Aufwand eine steuerbare oder elektrisch variierbare Blindwiderstandsanordnung, insbesondere
für Dezimeter- und Zentimeterwellen zu schaffen.
Es ist bekannt, einen veränderlichen Blindwiderstand dadurch herzustellen, daß ein Ende eines
Hochfrequenzleitungsstückes, z. B. eines koaxialen Leitungsstückes, mit einem elektrisch steuerbaren
Ohmschen Widerstand abgeschlossen wird, der beispielsweise aus einer gitterseitig mit Sprachmodulation
beaufschlagten Röhre bestehen kann. Die Schwankungen des Ohmschen Widerstandes am
Leitungsende bewirken am Leitungsanfang starke Änderungen der Blindkomponente des Eingangsscheinwiderstandes
dieser Leitung. Als steuerbarer Ohmscher Widerstand kann auch eine Diode oder ein Gleichrichter verwendet werden.
Nachteilig ist bei den bekannten Schaltungsanordnungen, daß die Gleichrichterkennlinien wesentlich
in die Modulationskennlinie eingehen, so daß sich für jeden Gleichrichter eine spezielle Modulationskennlinie
ergibt. Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, Blindwiderstandsanordnungen in
koaxialer Bauweise zu schaffen, bei denen die Nachteile des Bekannten vermieden werden.
Diese Aufgabe wird bei einem elektrischen Zweipol in einer Schaltung für Frequenzmodulation,
Frequenznachstellung oder den Abgleich von Meßbrückenanordnungen, der in seinem Blindwiderstandswert
für eine an ihm anliegende Wechselspannung oder für einen ihn durchfließenden Wechselstrom
durch eine Steuergröße veränderbar ist, bestehend aus der Reihenschaltung oder der Parallelschaltung
eines Blindwiderstandes, mit wenigstens einem durch die Steuergröße zu beeinflussenden
spannungs- oder stromabhängigen Ventil, wie einer Diode, das zufolge der Beeinflussung durch
die Steuergröße den Blindwiderstand nur für einen durch die Steuergröße bestimmten Teil der Periodendauer
in jeder Wechselspannungsperiode bzw. Wechselstromperiode an die Wechselspannung anlegt
bzw. in den Wechselstromkreis einschaltet (Stromflußwinkelsteuerung) und bei dem für einen
Kondensator als Blindwiderstand die Amplitude der Wechselspannung oder des Wechselstromes
und die demgegenüber kleiner gewählte Amplitude der das Ventil (die Ventile) in Sperrichtung vorspannenden
Steuergröße so groß gewählt sind, daß sich durch starke Aussteuerung des Ventils (der
Ventile) von dessen Kennlinie (deren Kennlinien) unabhängige Blindwiderstandswerte ergeben, nach
Patent 977095, gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß an Stelle des Kondensators als Blindwiderstand
ein Hochfrequenzleitungsstück, insbesondere ein Koaxialleitungsabschnitt, vorgesehen
ist und daß das (die) Ventil (e) in den Leitungszug eingebaut ist (sind).
In vorteilhafter Weise werden die Ventile als Kontaktgleichrichter ausgebildet. Diese Ventile
bzw. Kontaktgleichrichter sind im weiteren Text einfachheitshalber als Gleichrichter bezeichnet und
können unmittelbar an die Hochfrequenzleitung am Leitungsende eingebaut oder vor ein Hochfrequenzleitungsstück
geschaltet oder im Zuge des Außen- und/oder Innenleiters der Hochfrequenzleitung angeordnet
sein.
Bei Vorhandensein mehrerer Gleichrichter können diese so verwendet werden, daß sie jeweils nur
in einer Halbwelle der Hochfrequenzspannung stromdurchlässig sind. Sie werden aber vorzugsweise
in gegenpolig geschalteter Anordnung eingebaut, in der die Gleichrichter die Größe beider
Halbwellen der Hochfrequenzströme und damit die Größe des Eingangswiderstandes des Leitungsstückes steuern.
Weitere vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen
des Erfindungsgegenstandes finden sich in den Unteransprüchen.
Die Erfindung ermöglicht also in besonders vorteilhafter Weise den Aufbau von steuerbaren Blindwiderständen
in koaxialer Anordnung, also auch in einer für das elektrische Feld günstigen Form. Der
erzielte Effekt kommt einer Verlängerung oder Verkürzung der Hochfrequenzleitung gleich. Im
Gegensatz zur mechanischen Abstimmung von Resonanzleitungen kann eine Anordnung gemäß der
Erfindung mit einer Steuerspannung von großem Frequenzbereich, insbesondere noch mit Steuerspannungen
hoher Frequenz, trägheitslos gesteuert werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden an Hand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Zunächst seinen Anordnungen von steuerbaren Blindwiderständen gezeigt, bei denen
der Gleichrichter direkt an den Innenleiter eines Hochfrequenzleitungsstückes gebaut ist. Eine sehr
einfach herzustellende Anordnung ist in den Fig. 1 a
bis ι c dargestellt. Die Figuren zeigen einen Längs-
.% schnitt durch am Ende kurzgeschlossene koaxiale
Leitungsstücke. Im Züge des Innenleiters ist ein Gleichrichter Gl eingebaut, der zur Steuerung der
wirksamen Größe des durch die koaxiale Leitung gebildeten Blindwiderstandes dient.
Bei der in Fig. ι a gezeigten Anordnung ist der
Innenleiter in zwei Längen I1 und I2 geteilt und an
der Trennstelle ein Gleichrichter Gl als elektrisches
ίο Verbindungselement eingebaut. Um die Homogenität
des elektrischen Feldes zu wahren, wird der • Innenleiter an der Stelle, in die der Gleichrichter
eingeschaltet ist, hohl ausgebildet, und zwar so, daß die Außenwände des Innenleiters sich nur mit
einer sehr kleinen Fläche gegenüberstehen; die Größe dieser Fläche kann insbesondere auch so ge
wählt werden, daß ein günstiger Variationsbereich des Blindwiderstandes erreicht werden kann. Der
Gleichrichter Gl wird zweckmäßig auf der einen Seite direkt an dem Innenleiter befestigt. Um die
Zuführung der Steuerspannung Ust an den Gleichrichter
zu ermöglichen, bildet man den zweiten Innenleiterteil hohl aus und führt in diesem einen
leitenden Körper isoliert an den Gleichrichter heran. Dieser Zuführungsleiter K gibt somit Kontakt
mit dem Gleichrichter und bildet mit dem um ihn angeordneten Innenleiter eine Kapazität C1, die
einen Kurzschluß für die sehr hohen Frequenzen darstellt. Die Wirkungsweise dieser Kapazität C1
wird vergrößert, wenn die elektrische Länge des Zuführungsleiters K etwa ein Viertel der Betriebswellenlänge beträgt. Die koaxiale Halterung des
Innenleiters des koaxialen Leitungsstückes kann durch Stützscheiben St vorgenommen werden. Für
die Ankopplung dieser Blindwiderstände an die Hochfrequenzkreise ist am offenen Ende des Leitungsstückes
eine Leiterschleife 6" angebracht, die zugleich den Innenleiter von der Länge I1 mit dem
Außenleiter der Anordnung verbindet. Somit wird eine günstige Zuführung der Steuerspannung U^t
an den Gleichrichter möglich.
Für die Anordnung nach Fig. 1 a ist in Fig. 2 ein Ersatzschaltbild angegeben, an Hand dessen die
Wirkungsweise der Anordnung beschrieben werden soll. Das homogene, kurzgeschlossene Leitungsstück der Länge I2 stelle bei der verwendeten Betriebswellenlänge
beispielsweise eine Induktivität L dar. In Serie zu diesem Leitungsstück der Länge I2
liegt die Parallelschaltung des Gleichrichters Gl mit der Kapazität C, die gebildet wird durch die
Kapazität des Gleichrichters und durch die kapazitiv wirkende Fläche der beiden aneinanderstoßenden
Innenleiterteile. An das Leitungsstück der Länge I2 schließt sich ein weiteres Leitungsstück
der Länge I1 an, das infolge der Leitungseigenschaften
den Widerstand der Serienschaltung der Induktivität L mit dem Gleichrichter Gl und der zu
diesem parallelliegenden Kapazität C entsprechend dem Verhältnis I1JX transformiert. Bei entsprechender
Bemessung der Leitungslängen I1 und I2 ist es
möglich, den komplexen Eingangswiderstand 9Ϊ durch Ändern der Spannung am Gleichrichter Gl
so zu variieren, daß dessen Relaisteil sich nur innerhalb zulässiger Grenzen bewegt, während der
imaginäre, den Blindwiderstand darstellende Teil sich abhängig von der Steuerspannung U$t am
Gleichrichter ändert.
Bei den Ausführungsbeispielen der Fig. 1 b und ι c ist der Gleichrichter Gl an den Eingang des
kurzgeschlossenen Leitungsstückes angebaut. Bei dieser Anordnung dient das kurzgeschlossene Leitungsstück
als konstanter Blindwiderstand, dessen wirksame Größe durch den Gleichrichter als Funktion
der Steuerspannung bestimmt ist. Beide Ausführungsformen unterscheiden sich im wesentlichen
nur durch die Art der Zuführung der Steuerspannung Ust.
Bei der Anordnung nach Fig. 3 ist der Gleichrichter Gl in dem hochfrequenzmäßig kurzgeschlossenen
Ende des Leitungsstückes eingebaut. Bringt man für die Ankopplung an einen Hochfrequenzkreis
eine Kopplungsschleife S am Eingang des steuerbaren Blindwiderstandes an, so erhält man die
Möglichkeit, in einfacher Weise die Steuerspannung Ust an den Gleichrichter zu führen, wenn
man das Leitungsstück in der in der Figur dargestellten Weise durch einen isoliert in das Leitungsende
eingebauten Körper K abschließt. Dieser Körper bildet mit dem Außenleiter des Leitungsstückes
eine verhältnismäßig große Kapazität, die die sehr hohen Frequenzen kurzschließt, sehr wirkungsvoll
insbesondere dann, wenn der Abschlußkörper K die elektrische Länge von einer Viertelwellenlänge besitzt.
Im folgenden soll nun die Wirkungsweise dieser Anordnung näher beschrieben werden. Der komplexe
Leitwert © des Gleichrichters wird durch eine vorgeschaltete Leitung der Länge / in der
Ebene E in den Leitwert (S1 transformiert, wie aus
dem Diagramm der Fig. 4 a zu ersehen ist. Ändert man die Steuerspannung am Gleichrichter um die
Größe Δ Ust, so ändert sich der Leitwert © des
Gleichrichters und damit auch ©j in der Ebene E.
Es ist nun möglich, durch eine geeignete Länge der Leitung den Leitwert © so in ®j zu transformieren,
daß sich bis zu einer bestimmten Spannungsänderung Δ Ust am Gleichrichter praktisch nur die
Blindkomponente von ©j ändert, während die Wirkkomponente
annähernd konstant bleibt. Fig. 4 b zeigt die Ortskurve von G · Z bei Änderung der
Spannung Ust und läßt erkennen, daß der Wirkleitwert
G^1 im Bereich Ust bis USf + Δ Ust annähernd
konstant bleibt, aber der Blindanteil Y1 eine Funktion
von Ugt ist.
Ein weiteres Ausführugsbeispiel des Erfindungsgedankens
zeigt Fig. 5. Sie stellt den Abschluß einer Hochfrequenzleitung durch einen koaxial angeordneten
Gleichrichter Gl dar. Dieser Gleichrichter wird zweckmäßigerweise etwa nach dem in der
Figur gezeigten Prinzip aufgebaut. An der Abschlußplatte A ist der Gleichrichterkristall K bebefestigt,
auf den die Gleichrichterspitzen, die vorzugsweise in einer größeren Anzahl als Eins vorhanden
sind, Kontakt geben. Diese Gleichrichterspitzen sind einerseits mit dem koaxialen Innenleiter
verbunden, andererseits kann über eine in
der Stützscheibe St gelagerte Spannfeder P die Steuerspannung U st zugeführt werden. Diese Spannfeder
F kann gleichzeitig zur Verdrosselung der Hochfrequenzspannung gegen die Steuerspannung
Ust dienen. Zur Trennung der S teuer spannung von
der Hochfrequenzleitung ist am koaxialen Leitungsende eine Kapazität C ausgebildet, die bei
längeren Wellen gleichzeitig auch als Blindwiderstand dienen und dann in ihrer Größe entsprechend
ίο gewählt werden kann.
Die Ausbildung des im Leitungsabschluß vorhandenen Durchführungsgleichrichters kann zweckmäßigerweise
auch in einer Form erfolgen, wie sie in Fig. 6 a oder 6b gezeigt wird. An Stelle einer
Drahtspitze liegt bei der Anordnung nach Fig. 6 a ein Draht an einem schneidenförmigen Kristall K
auf. Bei der Anordnung nach Fig. 6 b hingegen bildet der kegelförmig auslaufende, aus einem geeigneten
Material hergestellte Innenleiter die Gegenelektrode zum Gleichrichterkristall K; somit entsteht
längs des Umfangs der Berührungsstelle eine Vielzahl von Gleichrichterstrecken. Der kegelförmige
Innenleiterteil kann zweckmäßigerweise noch mit Längsnuten versehen werden. Diese vorteilhafte
Anordnung erlaubt eine einfache Bauweise und erfordert keine besonderen Abschirmmaßnahmen.
Auch im Zuge des Außenleiters einer Hochfrequenzleitung
kann wenigstens ein Gleichrichter angeordnet werden. Der Gleichrichter besteht bei dieser
Anordnung vorzugsweise aus einem an den Außenleiter angepaßten Kristall mit kreis- oder
kreisringförmiger Oberfläche und einer schneidenförmigen Gegenelektrode.
Das in den gezeigten Ausführungsbeispielen benutzte Prinzip der Blindwiderstandssteuerung kann
insbesondere für die Frequenzmodulation bei sehr kurzen Wellen angewendet werden. Hierzu ist in
Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel gegeben. Die Figur zeigt eine schematische Darstellung eines Hochfrequenzgenerators
mit koaxialen Resonanzkreisen. Während der Gitterkreis Gk in üblicher Form aufgebaut
ist, enthält der Anodenkreis Ak in dem hochfrequenten Kreis Gleichrichter Gl, vorzugsweise
aber eine kreisförmige Gleichrichteranordnung, die abhängig von der Steuerspannung bestimmend
ist für die Resonanzfrequenz des Anodenkreises.
Steuerbare Blindwiderstände nach der Erfindung können zum Zweck der Frequenzmodulation auch
an Resonanzkreise angekoppelt werden. Hierfür zeigt Fig. 8 als Ausführungsbeispiel einen frequenzmodulierten
Hochfrequenzgenerator, bei dem die steuerbaren Blindwiderstände über die Koppelschleifen
5" in den frequenzbestimmenden Resonanzkreis
induktiv koppeln. Es handelt sich hier um die in Fig. 3 dargestellten und im dazugehörigen Text
näher beschriebenen steuerbaren Blindwiderstände. Die Längsabmessungen bzw. die Entfernung der
steuerbaren Blindwiderstände von der Gitterebene G sind so zu wählen, daß der weiter oben betrachtete
transformierte Leitwert © mit dem von der Steuerspannung U st in bestimmten Grenzen unabhängigen
Realteil in der Gitterebene G der Oszillatorröhre erscheint.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erhält man eine wesentlich bessere und idealere steuerbare
koaxiale Blindwiderstandsanordnung, wenn man in der Nähe des kurzgeschlossenen Leitungsendes des koaxialen Leitungsstückes zwischen den
Innenleiter und den Außenleiter gegenpolig geschaltete, mit einer S teuer spannung beaufschlagte
Gleichrichter schaltet. Das Prinzipschaltbild für diese Anordnung ist in Fig. 9 gezeigt. Ein Ausführungsbeispiel
für diese Anordnung zeigt Fig. 10. Die koaxiale Leitung L ist am Ende durch ein
einen Kondensator C1 bildendes Plattenpaar abgeschlossen;
diese Platten sind jedoch so ausgebildet und angeordnet, daß jeder der beiden Kondensatorbeläge
über Gleichrichter Gl mit dem Innenleiter dieses Leitungsstückes verbunden werden kann. Die
Gleichrichter, die in einer Vielzahl vorhanden sein können, sind vorzugsweise sternartig oder strahlenförmig
um den Innenleiter angeordnet. Die an denselben Kondensatorbelag angeschlossenen Gleichrichter
sind gleichsinnig gepolt; jedoch ist die Polung der an die beiden Kondensatorbeläge angeschlossenen
Gleichrichter oder Gleichrichtergruppen einander entgegengesetzt. Um die Steuerspannung
Ust, die über die beiden Kondensatorbeläge
in sehr einfacher Weise an die Gleichrichterelemente geführt wird, vom Potential des Innenleiters
zu trennen, enthält der Innenleiter in der Nähe der Gleichrichter einen koaxialen Kondensator C, der
die Hochfrequenz nur unwesentlich beeinflußt.
Der bedeutende Vorteil dieser Anordnung liegt in der sehr günstigen Bauweise. Die Zuführung der
Steuerspannung USi an die Gleichrichter kann über
die beiden Beläge des einen hochfrequenzmäßigen Kurzschluß darstellenden Kondensators C1 erfolgen.
Die Kondensatorbeläge können außerdem als Halterung für die Gleichrichter und zugleich als Halterung
für den koaxialen Innenleiter dienen. Um eine Ausstrahlung von Hochfrequenz durch den Leitungsabschluß
zu vermeiden, kann durch zusatzliehe, an sich bekannte Mittel, beispielsweise durch
kurzgeschlossene A/4-Leitungen, diese ganz verhindert werden.
Die Fig. 10 stellt eine von den vielen Möglichkeiten
der Ausbildung der Kapazität C1 dar. Beispielsweise läßt sich die Kapazität C1 auch in zylindrischer
Form darstellen, etwa dadurch, daß der Außenleiter der koaxialen Leitung in seiner Verlängerung
auch den Außenbelag der Kapazität bildet und der zylinderförmige Innenbelag durch ein
Dielektrikum von dem Außenbelag getrennt ist. Die in dem einen Sinn gepolten, sternförmig angeordneten
Gleichrichter sind dabei mit dem Innenbelag, die übrigen Gleichrichter, die im anderen
Sinn gepolt sind, werden mit dem Außenbelag der Kapazität C1 verbunden.
Gegenpolig geschaltete Gleichrichter werden insbesondere für die Resonanzabstimmung von koaxialen
Töpfkreisen nach Fig. 11 verwendet. Die
■leichrichter sind dabei im Zuge des Innenleiters
in der Nähe der kurzgeschlossenen Enden des Re-
sonanzkreises angeordnet; die Steuerspannung Ust,
die den Gleichrichtern zugeführt werden muß, bedingt eine Durchführung in den hochfrequenten
Raum. Es sind daher die Kapizitäten C vorgesehen, die die Zuführungsleitung hochfrequenzmäßig
gegen den Resonanztopf kurzschließen. Die Art der Speisung dieser Resonanzkreise ist abhängig
von dem Wellenwiderstand der anschließenden Speiseleitung bzw. vom Innenwiderstand der angeschlossenen
Hochfrequenzanordnung.
Fig. 12 zeigt eine Anordnung für symmetrische Speisung, bei der der koaxiale Resonator sich selbst
vollkommen abschirmt. Der Innenleiter ist bei dieser Anordnung in der Mitte zum Zweck der Zuführung
der Hochfrequenzspannung geteilt und ist an den kurzschlußseitigen Enden über die Gleichrichter
Gl mit dem Außenleiter verbunden. Die Zuführung der Steuerspannung an die Gleichrichter
erfolgt über die in zwei elektrische Hälften getrennten zylindrischen Außenleiter. Diese sind an
der Trennstelle flanschförmig ausgebildet. Die Flansche bilden die Kapazität C und verbinden die
Außenleiter hochfrequenzmäßig. Um bei dieser Anordnung eine Steuerung durch die Steuerspannung
USt zu ermöglichen, muß die Hochfrequenzspannungsquelle
für die Steuerspannung Ugt durchlässig
sein.
Fig. 13 zeigt eine Anordnung, bei der im koaxialen Leitungsende zwei gegenpolig geschaltete
Gleichrichtergruppen, das sind jeweils mehrere gleichsinnig gepolte, parallelgeschaltete Gleichrichter,
eingebaut sind. Die Gleichrichter sind insbesondere zylinderförmig entsprechend dem Durchmesser
des Innenleiters angeordnet in der Art, daß die Polung der nebeneinanderliegenden Gleichrichter
verschieden ist. Der hochfrequente Abschluß der Leitung erfolgt über die zylinderförmig ausgebildete
Kapazität C, die vorzugsweise eine elektrische Länge lel von einer Viertelwellenlänge besitzt.
Die im gleichen Sinn gepolten Gleichrichter sind hier an den entsprechenden Kondensatorbelag
angeschlossen. Gegebenenfalls ist es notwendig, die Gleichrichter gleichstrommäßig durch eine im Ende
des Innenleiters ausgebildete Kapazität vom Innenleiter zu trennen.
Claims (15)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Elektrischer Zweipol in einer Schaltung für Frequenzmodulation, Frequenznachstellung oder den Abgleich von Meßbrückenanordnungen, der in seinem Blindwiderstandswert für eine an ihm anliegende Wechselspannung oder für einen ihn durchfließenden Wechselstrom durch eine Steuergröße veränderbar ist, bestehend aus der Reihenschaltung oder der Parallelschaltung eines Blindwiderstandes mit wenigstens einem durch die Steuergröße zu beeinflussenden spannungs- oder stromabhängigen Ventil, wie einer Diode, das zufolge der Beeinflussung durch die Steuergröße den Blindwiderstand nur für einen durch die Steuergröße bestimmten Teil der Periodendauer in jeder Wechselspannungsperiode bzw. Wechselstromperiode an die Wechselspannung anlegt bzw. in den Wechselstromkreis einschaltet (Stromflußwinkelsteuerung) und bei dem für einen Kondensator als Blindwiderstand die Amplitude der Wechselspannung oder des Wechselstromes und die demgegenüber kleiner gewählte Amplitude der das Ventil (die Ventile) in Sperrichtung vorspannenden Steuergröße so groß gewählt sind, daß sich durch starke Aussteuerung des Ventils (der Ventile) von dessen Kennlinie (deren Kennlinien) unabhängige Blindwiderstandswerte ergeben, nach Patent 977 095, dadurch gekennzeichnet, daß an Stelle des Kondensators als Blindwiderstand ein Hochfrequenzleitungsstück, insbesondere ein Koaxialleitungsabschnitt vorgesehen ist und daß das (die) Ventil(e) in den Leitungszug eingebaut ist (sind).
- 2. Elektrischer Zweipol nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das (die) Ventil (e) als Kontaktgleichrichter ausgebildet ist (sind).
- 3. Elektrischer Zweipol nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung einer Koaxialleitung der (die) Kontaktgleichrichter in den Zug des Innenleiters des Koaxialleitungsabschnitts eingebaut ist (sind).
- 4. Elektrischer Zweipol nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenleiter des Koaxialleitungsabschnitts eine kegelförmig zulaufende Gegenelektrode zu einem kreisringförmigen Gleichrichterkristall bildet (Fig. 6 b).
- 5. Elektrischer Zweipol nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der kreisringförmige Gleichrichterkristall in eine metallische Abschlußplatte des Koaxialleitungsabschnitts eingebaut ist (Fig. 6 b).
- 6. Elektrischer Zweipol nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung einer Koaxialleitung die Ventile oder Kontaktgleichrichter strahlenförmig zwischen Innen- und Außenleiter des Koaxialleitungsabschnitts angeordnet sind.
- 7. Elektrischer Zweipol nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung einer Koaxialleitung das (die) Ventil (e) oder der (die) Kontaktgleichrichter in den Zug des Außenleiters des Koaxialleitungsab-Schnitts eingebaut ist (sind).
- 8. Elektrischer Zweipol nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktgleichrichter von einem Kristall mit kreis- oder kreisringförmiger Oberfläche und einer schneidenförmigen Gegenelektrode gebildet ist.
- 9. Elektrischer Zweipol nach einem der Ansprüche 2, 3, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktgleichrichter alle gleichsinnig gepolt sind.
- 10. Elektrischer Zweipol nach einem der Ansprüche 2, 3, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktgleichrichter gegensinnig gepolt sind.
- 11. Elektrischer Zweipol nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung809 515/5einer Koaxialleitung der Koaxialleitungsabschnitt durch einen scheibenförmigen Plattenkondensator oder einen Zylinderkondensator derart abgeschlossen ist, daß jeder der beiden Kondensatorbeläge über unter sich gleichgepolte Kontaktgleichrichter, · die vorzugsweise strahlenförmig bezüglich des Innenleiters des Koaxialleitungsabschnitts angeordnet sind, mit dem Innenleiter des Koaxialleitungsabschnittsίο verbunden ist und daß die Polung der Gleichrichter belagentsprechend verschieden ist.
- 12. Elektrischer Zweipol nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung einer Koaxialleitung der Koaxialleitungsabschnitt durch einen vorzugsweise zylinderförtnigen Kondensator derart abgeschlossen ist, daß jeder der beiden Kondensatorbeläge über unter sich gleichgepolte Kontaktgleichrichter, die in den Zug des Innenleiters des Koaxialleitungsabschnitts an dessen Ende eingebaut sind, mit dem Innenleiter des Koaxialleitungsabschnitts verbunden ist, und daß die Polung der Gleichrichter belagentsprechend verschieden ist (Fig. 13).
- 13. Elektrischer Zweipol nach einem der Ansprüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerspannung über die Kondensatorbeläge zugeführt wird.
- 14. Elektrischer Zweipol nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichrichter in den Zug des Innenleiters eines koaxialen Resonanzkreises, insbesondere in zum A/2-Resonanzkreis ergänzten kurzgeschlossenen A/4-Leitungsabschnitten, eingebaut sind (A == Leitungswellenlänge).
- 15. Elektrischer Zweipol nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Zweipol wenigstens einen Teil des frequenzbestimmenden Resonanzkreises eines Hochfrequenzgenerators bildet.In Betracht gezogene Druckschriften:Deutsche Patentschriften Nr. 731060, 759 433; italienische Patentschrift Nr. 389770;französische Patentschrift Nr. 818507;»Proc. IRE«, Vol. 26, 1938, Nr. 8, S. 939 bis 951; Vol. 27, 1939, Nr. 2, S. 127;S. N. van Voorhis, »Microwave Receivers«, New York, Toronto, London, 1948, S. 13;H. C. Torrey, Ch. A. Whitmer, »Crystal
Rectifiers«, New York, London, 1948, S. 351;»Microwave Duplesens«, MIT, Vol. 14, S. 402.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 809 515/5 3.68
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES17220A DE977671C (de) | 1950-07-02 | 1950-07-02 | Elektrischer Zweipol in einer Schaltung fuer Frequenzmodulation, Frequenznachstellung oder den Abgleich von Messbrueckenanordnungen |
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DES17220A DE977671C (de) | 1950-07-02 | 1950-07-02 | Elektrischer Zweipol in einer Schaltung fuer Frequenzmodulation, Frequenznachstellung oder den Abgleich von Messbrueckenanordnungen |
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DE977671C true DE977671C (de) | 1968-03-14 |
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DES17220A Expired DE977671C (de) | 1950-07-02 | 1950-07-02 | Elektrischer Zweipol in einer Schaltung fuer Frequenzmodulation, Frequenznachstellung oder den Abgleich von Messbrueckenanordnungen |
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DE (1) | DE977671C (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR818507A (fr) * | 1935-10-12 | 1937-09-28 | Le Materiel Telephonique Sa | Systèmes de signalisation à haute fréquence |
DE731060C (de) * | 1939-12-30 | 1943-02-22 | Telefunken Gmbh | Einrichtung zur Tastung einer Hochfrequenzleitung |
-
1950
- 1950-07-02 DE DES17220A patent/DE977671C/de not_active Expired
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