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Anordnung zur Ankopplung einer Scheibenröhre an eine Hohlrohrleitung
Im, Patent 9o2 5i3 ist eine Ankopplungsanordnung für eine Scheibenröhre an eine
kapazitiv belastete Hohlrohrleitung vorgeschlagen, bei welcher der die Belastung
der Hohlrohrleitung darstellende Längssteg die Röhre ringförmig umschließt. Eine
derartige Anordnung ermöglichtes, Scheibenröhren in Oszillatoren und Verstärkern
mit größerem Durchstimmbereich und größerer Bandbreite als mit bisher bekannten
Anordnungen zu verwenden.
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Da diese Anordnungen meist bei sehr hohen Frequenzen betrieben werden,
die Kreisinduktivitäten und -kapazitäten also sehr klein gewählt werden müssen,
macht man im allgemeinen die angeschalteten Leitungselemente rein induktiv, so daß
die kapazitive Komponente allein durch die Röhrenkapazitäten gebildet wird. Dies
hat jedoch den Nachteil, daß sich durch einen Röhrenwechsel infolge d er Toleranzen
der Röhrenkapazitätswerte die Resonanzfrequenz des angeschalteten Kreises ändert.
Es ist daher bei solchen Anordnungen nötig, nach jedem Röhrenwechsel den Schwingkreis
neu abzustimmen. - Eine neue Abstimmung hat aber eine Veränderung des Feldlinienverlaufes
im Resonanzraum und damit eine Veränderung der Kopplung des über eine Sonde an den
Resonanzkreis angeschlossenen Generators bzw. Verbrauchers zur Folge, so daß nach
einem Röhrenwechsel
nicht nur die Abstimmung, sondern auch die
Lage der Kopplungselektrode verändert werden muß.
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Aufgabe der Erfindung ist es., diese Nachteile bei Hohlrohrresonanzkreisen
mit kapazitivem Steg zu beseitigen, d. h. die Streuungen der Kapazitätswerke durch
ein eigenes Abstimmorgan auszugleichen, ohne daß der Ankopplungszustand und die
Abstimmung des Resonanzkreises verändert werden müssen.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, imLängssteg der Hohlrohrleitung
Abstimmittel zum Ausgleich der Toleranzen der Röhrenkapazitätswerte vorzusehen.
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An Hand der Fig. i und 2 soll nachstehend ein Ausführungsbeispiel
..der Erfindung beschrieben werden.
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Fig. i zeigt im Schnitt einen in Hohlrohrbauweise ausgeführten, an
eine Scheibentriode angekoppelten, durch einen Längssteg kapazitiv belasteten Gitteranodenkreis;
in Fig.2 ist die Draufsicht des gleichen Kreises bei abgenommener Deckplatte dargestellt.
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Der Hohlraum wird durch Metallplatten i bis 6 gebildet. Zur kapazitiven
Belastung des Hohlraumes ist ein Längssteg 7 vorgesehen. Der Längssteg 7 ist zur
Aufnahme der Scheibentriode 8 mit zwei konzentrischen Bohrungen 9 und io versehen.
In die Innenwandung !der Bohrung 9 ist im Umfang eine Nut i i zur Aufnahme eines
Wendelkontaktes ia vorgesehen. Der Wendelkontakt 12 stellt die galvanische Verbindung
mit der zylinderartigen Herausführung des Gitters -der Röhre 8 her. Auf die Deckplatte
i ist, mittels einer ringförmigen Triazetatfolie galvanisch von dieser getrennt,
ein ringförmiges Metallstück 14 aufgesetzt, welches auf seiner Innenseite mit einer
Nut 15 versehen ist, in die .ein Wendialkontakt 16 eingelegt ist. Der Wendelkontakt
16 stellt die hochfrequenz- und gleichstrommäßige Verbindung mit der Anodenherausführung
der Röhre 8 her. Der Resonanzraum i7 liegt elektrisch parallel zur Gitteranodenkapazität
der Röhre und stellt eine reine Induktivität dar. Die Abstimmung des Resonanzraumes
17 erfolgt mittels eines KurzschluBschiebers 18. Auf den links von der Röhre gelegenen
Teil des Längsstegs 7 ist eine Platte i9 von der Breite des Hohlrohres aufgesetzt.
Die Dicke der Platte i9 ist derart gewählt, daß sich zwischen .der Deckplatte i
und der Platte i9 ein schmaler Spalt 2o bildet. Der Spalt 2o ist für die Betriebsfrequenzen
aperiodisch bemessen, so d aß die Felder in ihm linear abnehmen, über die Kontaktstelle
21 also nur vernachlässigbar kleine Ströme fließen. Zur Abführung der Energie dient
eine Koaxialleituhg 22. Der in: den Innenraum verlängerte Innenleiter 23 der Koaxialleitung
trägt an seinem Ende eine kapazitive Platte 24 und dient als Auskoppelsonde. Zur
Veränderung des. Kopplungsgrades ist die Sonde in ihrer axialen Richtung verschiebbar
ausgebildet. Zum Ausgleich der Toleranzender Gitteranodenkapazität der Röhre 8 ist
in .dem links von der Röhre gelegenen Teil des Längssteges 7 eine Blindleitung vorgesehen.
Zu diesem Zweck ist der Längssteg 7 mit einem vom Ende bis zur Röhrenanschaltungsstelle
reichenden Längsspalt 25 versehen, dessen Ebene parallel zu den Ebenen der Röhrenelektroden
verläuft. Die durch den Spalt 25 gebildeten beiden Wandungsteile wirken als Bandleitung,
welche durch einen Kurzschlußschieber 26 in ihrer Länge verändert werden kann. Die
Lage der Blindleitung ist derart gewählt, däß durch Verstellen des Kurzschlußschiebers
26 wohl eine Veränderung des an den Resonanzraum 17 angeschalteten Kapazitätswertes,
nicht aber eine Veränderung der elektrischen Länge des Resonanzraumes bewirkt wird.
Durch eine derartige Anordnung der Blindleitung wird erreicht, daß nach einemRöhrenwechsel
und nach Einstellung auf den ursrünglichen Kapazitätswert der ursprüngliche Feldlinienverlauf
im Resonanzraum und damit die Resonanzfrequenz und der Kopplungsgrad an der Auskopplungssonde
erhalten bleibt. An Stelle eines Spaltes 25 könnte beispielsweise auch im Längssteg
eine Bohrung vorgesehen sein, in der ein kreisförmiger Kurzschlußschieber verschiebbar
angeordnet ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Anordnung werden bei der erstmaligen Einstellung
auf eine bestimmte Frequenz der Kurzschlußschieber 18 und die Sonde 23 auf ihren
endgültigen Wert fest eingestellt. Nach einem Röhrenwechsel ist es lediglich notwendig,
den veränderten Wert der Gitteranodenkapazität durch Verstellen des Kurzschlußschiebers
26 auszugleichen.