DE836667C - Elektronenroehrenschaltung zur Umkehrung der Phase hochfrequenter Spannungen - Google Patents
Elektronenroehrenschaltung zur Umkehrung der Phase hochfrequenter SpannungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Elektronenröhrenschaltungen und -anordnungen
zur Umkehrung der Phase von Hochfrequenzspannungen, und zwar auf solche Anordnungen, bei
welchen zwei Kreise, deren Ausgangsseiten gegenphasig miteinander verbunden sind oder zusammenwirken,
jeweils mindestens einen Elektronenröhrenentladungszweig aufweisen, über den die Hochfrequenz
zur Ausgangsseite geleitet wird, während
ίο eine Schaltspannung dazu benutzt wird, um die
Leitfähigkeiten der erwähnten Kreise derart zu steuern, daß bei positiven Halbwellen der Schaltspannung
nur ein Kreis, und bei negativen Halbwellen dieser Spannung nur der andere Kreis leitfähig
ist.
Obgleich die Erfindung in ihrer Anwendbarkeit hierauf nicht beschränkt ist, eignet sie sich doch
besonders gut für die allgemein bekannte, sog. Kardioiden-Umtastung
von Funkpeilern, bei welchen die Ausgangsseite einer auf die Senderrichtung einstellbaren
Rahmenantenne oder äquivalenten Einrichtung periodisch in der Phase umgekehrt und mit
der Ausgangsseite einer offenen Antenne oder ihrem Äquivalent zum Zusammenwirken gebracht
wird. Die Erfindung ist jedoch in gleicher Weise in jedem anderen Falle anwendbar, in welchem
man die Phase einer Hochfrequenzspannungswelle periodisch und rasch umkehren muß.
Die Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung verschiedener Ausführungs-
beispieie zu entnehmen, die auf den Zeichnungen im Schema veranschaulicht werden, wobei Abb. ι ein
vereinfachtes Schaltbild einer bekannten ElektroiK'iiröhrenschaltung
wiedergibt, wahrend Abb. 2 ein vereinfachtes Schaltschema einer besonders
/.weckmäßigen Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht und schließlich Abb. 3 ebenfalls in
Schemadarstellung, indessen mit mehr Einzelheiten, eine Ausführungsform der Erfindung entsprechend
jener der Abb. 2 zeigt. Wo immer möglich und angebracht, sind gleiche Bezugszeichen für
gleiche Begriffe und Teile verwendet worden.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird zunächst an Hand der Abb. 1 eine bekannte Schaltanordnung
erläutert, die üblicherweise für Peiler mit Kardioidenumtastung verwendet wird. Bei
diesem Schaltkreis wird die Hochfrequenz von der nicht veranschaulichten Rahmenantenne od. dgl.
dem Abstimmkreis 1 zugeführt, von wo sie über Kondensatoren 2, 3 zu den Steuergittern CG 1,
CG 2 der beiden Röhren V 1, V 2 gelangt, deren Kathoden C 1, C 2 miteinander und mit der Erde
verbunden sind. Die Anoden A ι, A 2 der Röhren V i, V 2 sind an einander gegenüberliegende
linden der mit Mittelabgriff versehenen Primärwicklung 4 eines Transformators gelegt, dessen in
an sich bekannter Art abgestimmte Sekundärwicklung 5 die mit Anschlußklemmen ausgestattete Ausgangsseite
speist. Eine Schaltwechselspannung wird den Anschlüssen 6 zwischen den Steuergittern
CGi, CG 2 zugeführt und Hegt über Widerstände
7, 8 an den Gittern CG 1 und CG 2. Die
Amplitude dieser Schaltspannung reicht aus, um die Röhren Vi. V 2 abwechselnd leitfähig zu machen,
und zwar die eine Röhre während der negativen Halbwellen und die andere während der positiven
Halbwellen, wobei zu jeder dieser Zeiten die eine Röhre in Betrieb steht, die andere aber abgeschaltet
ist. Da die Ausgangsseiten der Röhren V 1 und /■' 2 im Gegentakt oder in Opposition zueinander
geschaltet sind, so leuchtet ein, daß sich die Hochfrequenzausgangsspannung jede Halbperiode der
Schaltspannung in der Phase umkehrt.
Ks ist dabei zu berücksichtigen, daß das Fehlen
von Ausgleich zwischen den beiden Röhren Vi, V 2
in vielen Fällen mehr oder weniger ernste Nachteile heraufbeschwören kann. Bei Kardioidenpeilsystemcn,
wo die gesamte Eingangsleistung, die dem Kreis 1 zugeführt wird, der auf den Sendeort
einstellbaren Antenne entnommen wird und gleich XuIl ist, wenn die Antenne entsprechend ausgerichtet
ist, hat das Fehlen des Ausgleiches zwischen den Röhren V 1 und V 2 offensichtlich
nichts auf sich, weil bei der Peilstellung der Antenne kein Zeichen gegeben wird. Im praktischen
Betrieb läßt sich indessen eine Stellung mit tatsächlichem Zeichennullwert oft nicht verwirklichen,
wegen Schaltungs- und anderen Geräuschen, besonders bei schwachen oder leisen Zeichen oder
Signalen, und in solchen Fällen wird das Fehlen von Ausgleich zwischen den Röhren V 1 und V 2
Veranlassung dazu geben, daß das Geräusch mit der j Schaltfrequenz moduliert wird und die Ausgangs- j
leistung eine Modulationskomponente enthält, welche Richtanzeigefehler hervorruft, da Sie
einer Fehlweisung äquivalent ist. Da beim Kreis nach der Abb. 1 die \^erwirklichung des Ausgleiches
von übereinstimmenden Röhrenkennlinien abhängt, so unterliegt der betreffende Kreis Fehlerquellen,
es sei denn, daß für Abgleich und Anpassung der zusammengeschalteten Röhren gesorgt
wird, ehe die Richtungen ermittelt werden; aber dies ist im. Hinblick auf dadurch hervorgerufene
andere Möglichkeiten von Irrtümern der Bedienungsperson offensichtlich unzweckmäßig.
Die vorliegende Erfindung ist nun darauf gerichtet, die aufgezeigten Nachteile durch Verbesserung
der in Abb. 1 veranschaulichten Schaltung zu vermeiden, indem diese für Selbstausgleich
oder für einen den praktischen Erfordernissen genügenden ungefähren Selbstausgleich ausgestaltet
wird.
Erfindungsgemäß werden· die Schaltspannung und die Hochfrequenzspannung an jeweils verschiedene
Steuerelektroden der Elektronenröhren angelegt, die von der Schaltspannung abwechselnd
leitfähig gemacht werden sollen, und die Röhrenkreise weisen eine Rückkopplungsimpedanz auf, die
beiden gemeinsam ist und Ausgleich der hindurchfließenden Ströme zu bewirken sucht.
Vorzugsweise finden Röhren mit drei Gittern Verwendung, von denen eines die Hochfrequenzeingangsleistung
und ein anderes die Schalteingangsleistung aufnimmt. Von besonderem Vorteil sind Pentoden oder Hexoden, wobei die Hochfrequenz
dem ersten und die Schaltfrequenz dem dritten Gitter zugeleitet wird.
Abb. 2 stellt ein vereinfachtes Schaltschema einer vorzugsweisen Ausführungsform dar. Aus dem
Vergleich der Abb. 1 und 2 ist ersichtlich, daß die Hauptunterschiede darin bestehen, daß bei der
zweitgenannten Abbildung die Röhren Pentoden sind und die aus dem Kreis 1 stammende Hochfrequenzeingangsleistung
dem ersten Steuergitter CG ι zugeführt wird; das Steuergitter CG 2 erhält
seine Spannung durch Rückspeise- oder Rückkopplungseffekt, während die Kathoden C 1, C 2
miteinander und mit Erde über eine gemeinsame Rückkopplungsimpedanz 9 verbunden sind, die ein
Wirk- oder Blindwiderstand sein kann. Die Schaltspannung wird von Anschlüssen 6 den
Gittern SP 1, SP 2 zugeführt. Die Schirmgitter Si, S 2 werden in üblicher Weise positiv vorgespannt,
während die Anoden A 1 und A 2 zusammengeschaltet und mit der Primärwicklung 4
verbunden sind, die hier aber einen Mittelabgriff nicht aufweist.
Eine einfache Untersuchung zeigt, daß die Wirkung der Rückkopplungsimpedanz 9 dahin geht,
die Kathodenströme der beiden Röhren einander anzugleichen.
So ist
So ist
h = Si
(i)
wobei I1 der durch die Röhre V 1 , fließende
Kathodenstrom, eg die Steuergitterkathodenspan-
g an der Röhre V ι und ^1 die wechselnde Leitfähigkeit
bzw. der sich ändernde Leitwert der Röhre V ι ist, wenn nur Änderungen von Strom
und Spannung berücksichtigt werden.
Ferner gilt
Ferner gilt
ec = Zc
(2)
Hier bedeutet U2 den Strom durch die Röhre V 2,
und ec die an der Impedanz Zc des Elementes g
herrschende Spannung.
Entsprechend besteht die Beziehung
H = —g-2 ec, (3)
wenn mit g2 der wechselnde Leitwert der Röhre Vz
bezeichnet wird.
Hieraus folgt durch Substitution
i, = —g, Zc (t,
Si eg
+ ■
so daß, wenn, wie es in der Praxis der Fall ist, So ^c geSen die Einheit, d. h. gegen i, sehr groß ist,
wird.
Es ist dabei zu bemerken, daß, obwohl die Rückspeise- oder Rückkopplungswirkung die Kathodenströme
einander gleich und entgegengesetzt bezüglieh der Richtung macht, die Anodenströme ebenfalls
einander gleich und in der Richtung entgegengesetzt zueinander nur werden, wenn das Verhältnis
des Schirmgitterstromes zum Anodenstrom für beide Röhren einander gleich ist. Im praktischen
Betrieb führt dies jedoch zu keinen Schwierigkeiten, da das betreffende Verhältnis für verschiedene
Ausführungsarten derselben Röhrentype nahezu ausreichend das gleiche ist und sogar noch
ziemlich konstant bleibt, wenn der Elektronenstrom gegen Null geht. In jedem Fall beträgt der
Schirmgitterstrom nur etwa ein Viertel des Anodenstromes, so daß die Anwendung der vorliegenden
Erfindung zu einer sehr wesentlichen Verbesserung führt, die praktisch einen Stromausgleich unter
oder bis auf 10 °/o über einen sehr breiten Variationsbereich, damit also auch Gleichheit der
Röhrencharakteristiken gewährleistet, mehr als man wahrscheinlich jemals bei Röhren derselben Type
antreffen würde. Die Tatsache, daß die Ströme I1
und z., entgegengesetzte Phase haben, macht eine unterteilte Primärwicklung 4 für den abgestimmten
Ausgangskreis entbehrlich.
Abb. 3, deren Offenbarungen zum großen Teil aus der Darstellung hervorgehen, veranschaulicht
mit mehr Einzelheiten einen bevorzugten Schaltkreis, in welchem die Dimensionsgrößen bei den
verschiedenen Elementen zum Teil vermerkt sind, und zwar entweder in Ohm oder Mikrofarad. Die
Wirkwiderstände RS 1, RS 2 sind dabei vorgesehen, um die Wirkung des dritten Gitters
während der positiven Halbwellen der angelegten Schaltspannung zu begrenzen.
Claims (5)
1. Elektronenröhrenschaltanordnung zur Umkehrung der Phase hochfrequenter Spannungen
unter Benutzung zweier Elektronenröhren, die im Takte einer Schaltwechselspannung wechselweise
für die Hochfrequenzspannungen durchlässig gemacht und deren Ausgangsseiten miteinander
verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltspannung und die Hochfrequenzspannung
an voneinander verschiedene Steuerelektroden der Elektronenröhren gelegt sind, und daß die Röhrenkreise eine Rückkopplungsimpedanz
aufweisen, die beiden gemeinsam ist und Abgleichung oder Gleichheit der hindurchfließenden Ströme zu bewirken
sucht.
2. Elektronenröhrenschaltanordnung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung
von Vielgitterelektronenröhren, denen die Hochfrequenz und die Schaltfrequenz an unterschiedlichen
Gittern zugeführt sind.
3. Elektronenröhrenschaltanordnung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch die
Verwendung von Pentoden oder Hexoden, bei denen die Hochfrequenz dem ersten und die
Schaltfrequenz dem dritten Gitter zugeführt werden.
4. Elektronenröhrenschaltanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
ein begrenzender Widerstand in dem Schaltspannungskreis für jedes dritte Gitter vorgesehen
ist.
5. Elektronenröhrenschaltanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückkopplungsimpedanz in einer gemeinsamen Kathodenleitung beider Elektronenröhren angeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 3929 4.
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1948
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- 1948-04-19 FR FR964943D patent/FR964943A/fr not_active Expired
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-
1949
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Publication number | Publication date |
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FR964943A (de) | 1950-08-29 |
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CH275995A (fr) | 1951-06-15 |
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