DE977091C - Vorrichtung zum Auswaschen von wasserloeslichen Stoffen aus frisch ersponnenen Kunststoff-Faeden im fortlaufenden Arbeitsgang - Google Patents
Vorrichtung zum Auswaschen von wasserloeslichen Stoffen aus frisch ersponnenen Kunststoff-Faeden im fortlaufenden ArbeitsgangInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 28. JANUAR 1965
ist in Anspruch genommen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auswaschen von wasserlöslichen Stoffen aus frisch
ersponnenen Kunststoff-Fäden im fortlaufenden Arbeitsgang, bei welcher eine Fadenschar im
Gegenstrom zu einer durch einen flachen, geneigten und mit Querdämmen versehenen Trog fließenden
und diesen über einen Ablauf verlassenden Behandlungsflüssigkeit gezogen wird.
Aus den französischen Patentschriften 531533
und 884700 ist es bereits bekannt, frisch erzeugte Fäden parallel und dicht nebeneinander durch flache
Tröge zu ziehen, in denen die Behandlungsflüssigkeit in zur Fadenbewegung entgegengesetzter Richtung
fließt. Die Tröge weisen Zu- und Abflüsse sowie Trennwände auf, welche den Flüssigkeitsstrom
in Abschnitte unterteilen. Bei diesen bekannten Anlagen reicht der Flüssigkeitsspiegel nicht bis zur
Oberkante dieser Trennwände, und die Fäden werden von dem darunterliegenden Flüssigkeitsspiegel
über die höher gelegenen Oberkanten der Trennwände angehoben. Diese Umlenkungen der Fäden
wiederholen sich an jeder einzelnen dieser Trennwände.
Um nun das Eintauchen von verhältnismäßig leichten Fäden in den jeweils oberhalb gelegenen
Flüssigkeitsabschnitt zu gewährleisten, sobald sie
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mit beträchtlicher Geschwindigkeit über die Oberkanten der Trenn- und Endwände des Troges gelaufen
sind, werden zur sicheren Führung der Fäden unterhalb des Flüssigkeitsspiegels bei
anderen bekannten Anlagen Rollen od. dgl. verwendet. Es liegt auf der Hand, daß Fäden unter
Spannung, der sie im allgemeinen unterworfen sind, Führungsorgane benötigen, um sie von ihrer Bahn
abzulenken, wohingegen spannungslos laufende ίο oder durchhängende Fäden, die allerdings der Gefahr
ausgesetzt sind, gegenseitig in Berührung bzw. zum Anhaften zu kommen, über die höher gelegenen
Trennwandkanten zu »klettern« vermögen, nachdem sie einen Badabschnitt durchlaufen
haben.
Aus der deutschen Patentschrift 688 809 ist· eine Vorrichtung zur Nachbehandlung von Kunststoff-Fäden
im fortlaufenden Arbeitsgang bekannt, die aus einer Reihe voneinander unabhängiger, leicht
geneigter Kanäle besteht, in denen in Abständen voneinander, einzeln oder zu Paaren vereinigt, je
mit einem Schlitz zur Durchführung des Faserbandes versehene Trennungs- oder Zwischenwände
angeordnet sind, wobei die Schlitze von zwei aufeinanderfolgenden Wänden in der Höhe derart versetzt
sind, daß das Faserband einmal die untere, das andere Mal die obere Kante der aufeinanderfolgenden
Schlitze bestreicht.
Die Fadenführung erfolgt dabei hinsichtlich der Behandlungsflüssigkeit etwa in deren halber Höhe.
Zur Einleitung in die und zur Herausleitung aus den Kanälen dienen auch Walzen. Dabei kann nicht
vermieden werden, daß die Walzenlager auch außerhalb des Bades von der Behandlungsflüssigkeit benetzt
und korrosiv beeinflußt werden. Bei Inbetriebnahme ist es sehr schwierig, die angesponnenen
Fäden aufzunehmen, über alle Umlenkorgane und durch die Schlitze der Zwischenwände zu führen,
um sie zur Sammelvorrichtung zu bringen. Noch größer sind diese Schwierigkeiten bei Fadenbrüchen
wegen der benachbarten, den Nachbehandlungsgang durchlaufenden nicht gebrochenen Fäden.
Durch die Erfindung wurde nun eine Vorrichtung entwickelt, welche die vorstehend angegebenen
4-5 Nachteile vermeidet.
Die Vorrichtung der Erfindung zum Auswaschen von wasserlöslichen Stoffen aus frisch ersponnenen
Kunststoff-Fäden im fortlaufenden Arbeitsgang, bei welcher eine Fadenschar im Gegenstrom zu
S° ' einer durch einen flachen, geneigten und mit Querdämmen
versehenen Trog fließenden und diesen über einen Ablauf verlassenden Behandlungsflüssigkeit
gezogen wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkanten der Endwände des Troges und seiner
Querdämme angenähert in der Ebene des Flüssigkeitsspiegels, liegen, daß zur Spannung der
Fadenschar Stäbe in gewissen Abständen über die gesamte Troglänge verteilt sind und daß die Querdämme
an ihren Unterkanten mit in Fadenlaufrichtung gegeneinander versetzten Öffnungen versehen
sind und mit Bezug auf die Richtung der Fadenbewegung einen spitzen Winkel mit dem
Trogboden bilden. .
Der wesentliche Fortschritt, der mit der Vorrichtung der Erfindung erzielt wird, kann kurz
dahin gehend zusammengefaßt werden,. daß eine mechanische Berührung der Fäden durch Umlenkglieder
ausgeschaltet und eine wirksame Zirkulation der Behandlungsflüssigkeit gewährleistet ist.
Die durch die Lage der Oberkanten der Trennwände des Troges und seiner Querdämme bedingte
geradlinige Führung der nebeneinanderliegenden Fäden dicht unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
nutzt dessen Oberflächenspannung aus. Da bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung keine Walzen
zur Führung der Fäden erforderlich sind, können auch keine Korrosionen an deren Lagern auftreten.
Es ist sowohl bei der Inbetriebnahme der Vorrichtung als auch bei Fadenbrüchen sehr einfach, die
angesponnenen Fäden aufzunehmen und zur Sammelvörrichtung zu führen.
Die Vorrichtung der Erfindung sei nachstehend für die Anwendung beim Kupferoxydammoniak-Spinnverfahren
und an Hand der Zeichnung näher erläutert, welche in schematischer Weise eine in
praktischem Betrieb stehende und voll leistungsfähige Anlage erkennen läßt.
Fig. ι ist ein Gesamtgrundriß einer Einrichtung zur Herstellung von Kunstseidefäden nach einem
kontinuierlichen Kupferoxydammoniakverfahren;
Fig. 2 ist eine Teildraufsicht des Troges, begrenzt durch die Schnittlinien C-C und D-D, der bis zur
Stelle des Säureeinlasses zur Säurebehandlung dient, während sein übriger Teil für die Wasserbehandlung
vorgesehen ist; Fig. 3 stellt eine Seitenansicht zu Fig. 2 dar; Fig. 4 ist ein Grundriß eines Teiles des Behandlungstroges
gemäß Fig. 2 in vergrößertem Maßstab und zeigt den Kreislauf der Behandlungsflüssigkeit
während des Betriebes;
Fig. S ist ein Schnitt nach Linie 5-5 der Fig. 4 und veranschaulicht ebenfalls die örtlichen Strömungen
der Behandlungsflüssigkeit während des Betriebes.
In Fig. ι ist die Gesamtvorrichtung zur Durch- *°5
führung einer kontinuierlichen Herstellung von Kunstseidefäden nach dem Kupferoxydammoniakverfahren
dargestellt. Die Spinnanlage ist bei 1 schematisch angedeutet und besteht aus zwei Bänken
mit Trichtern 2 bzw. 3. Die von den Trichtern der Bank 2 erzeugten Fäden werden im Abstand
parallel kontinuierlich durch den mit 4 bezeichneten Behandlungstrog gemäß der Erfindung und sodann
durch Trockner 5 und 6 zu Sammelspulen geführt, die auf der entsprechenden Seite der Sammelvorrichtung
7 angebracht sind. Die in den Trichtern der Bank 3 erzeugten Fäden werden durch einen
dem Trog 4 entsprechenden Trog 8 in der gleichen Weise wie durch Trog 4 und sodann durch den
Trocknern 5 und 6 entsprechende Trockner 9 und 10 hindurchgeführt, worauf die Fäden auf entsprechende
Spulen der Sammelvorrichtung 7 aufgespult werden.
Die Kupferoxydammoniakcelluloselösung wird durch Spinndüsen in jedem der Trichter der Bank 3
mittels einer in üblicher Weise arbeitenden Pumpe
ausgepreßt. Bei der dargestellten Maschine sind in jeder Bank sechzig Trichter verwendet, die in geradlinigen
Reihen vertikal angeordnet sind.
In dem Trogabschnitt für die Säurebehandlung ist eine Reihe von Dämmen 37 (Fig. 2 und 3) vorgesehen,
deren Oberkanten angenähert in der Ebene des Flüssigkeitsspiegels liegen. Mit Bezug auf die
Richtung der Fadenbewegung bilden sie einen spitzen Winkel mit dem Trogboden, d. h., gegen die
Eintrittsstelle der Fäden sind sie geneigt, und an ihren Unterkanten sind sie mit in Fadenlaufrichtung
gegeneinander versetzten öffnungen versehen. Durch die Dämme 37 wird der gesamte Trog bis
zur Einlaßstelle für die verdünnte Säure in regelmäßige Abschnitte unterteilt. Die Fäden werden
über diese Dämme 37 gezogen und durch Stäbe 39, die in gewissen Abständen über die gesamte Troglänge
verteilt sind, unter einer bestimmten Spannung gehalten. Durch Kämme 40, die gleichfalls in
ao gewissen Abständen über die gesamte Troglänge verteilt sind, werden die noch plastischen Fäden 15
voneinander getrennt gehalten. Besonderes Augenmerk ist darauf zu richten, daß sich die Fäden nicht
berühren, da sie sonst zusammenkleben, die Flüssigkeit über die Dämme des Troges hinweg mitreißen
und schließlich selbst zerrissen würden.
In der Ausführungsform gemäß Darstellung dient
der sich an den Säureeinlaß 38 anschließende Teil des Troges 32 zur Wasserbehandlung der Fäden.
Dieser Teil ist durch Dämme 41, die den Dämmen 37 im Säurebehandlungsteil ähnlich sind, unterteilt.
Im äußersten oberen Ende des Troges ist ein nicht gezeigter Zulauf für Warmwasser vorgesehen.
Durch Stützen 43 wird der Trog in der geiwünschten Schräglage gehalten. In dem Trogte.il unmittelbar neben dem Trogteil mit dem Säureeinlaß 38
sind Abflüsse 44 angeordnet, durch welche das Behandlungswasser
abläuft, so daß es sich nicht mit dem Säurebad im Behandlungsteil des Troges mischen, kann.
In den Fig. 4 und 5 sind zwei Abschnitte des Troges mit den während des Arbeitsvorganges
beobachteten Flüssigkeitsbewegungen dargestellt. Wie aus Fig. 5 hervorgeht, wurde beobachtet, daß
über jedem der Dämme 37 ein niedriger Flüssigkeitswall
besteht, in welchem die Flüssigkeit im wesentlichen im Ruhezustand ist.
Nach der Beigabe von Methylorange als Indikator
in den unteren Teil des Troges zeigte sich oberhalb des Dammes eine scharfe Trennlinie. Von
den Fäden wurde keine merkbare Methylorangemenge in den oberen Badteil mitgerissen, wodurch
erwiesen war, daß eine Mitnahme der Badflüssigkeit von einem durch die Dämme begrenzten Abschnitt
in den anderen, wenn überhaupt, dann nur in einem zu vernachlässigenden Ausmaß erfolgt.
Andererseits floß die verdünnte Säure sowohl durch die gestaffelten öffnungen am Boden der einzelnen
Dämme als auch über die an den Seitenkanten des Troges anliegenden Dammpartien nach unten, so
daß im allgemeinen ein Gegenstrom zu der Fadenl>ewegung stattfand. Es wurde beobachtet, daß auch
innerhalb jedes Abschnittes zwei im allgemeinen örtlich beschränkte, jedoch lebhafte Flüssigkeitskreisläufe
auftraten, die in den Fig. 4 und 5 durch Pfeile angedeutet sind. Diese örtlichen Kreisströme
wurden in der Nähe der Seitenwände anscheinend gegen den Boden des Troges herabgedrückt, während
die inneren Teile des Stromes sich mehr in der Richtung der Fadenbewegung bewegten und
vom Trogboden etwas abgehoben wurden. Kurz vor dem Damm trat außerdem über die ganze Breite
der Fadenbahn deutlich eine lebhafte Bewegung oder ein Rückprall auf. Die Beigabe des Indikators
zu den Badflüssigkeiten veranschaulichte die Intensität der Flüssigkeitszirkulation innerhalb jedes
Bades bis zur gleichmäßigen Verteilung des Indikators über das ganze Bad. Durch diese Bewegung
wurde der Niederschlag weitestgehend in Bewegung gehalten und von der Badflüsaigkeit durch die
Dammöffnungen und durch den ganzen Trog hindurchgeschwemmt und mit den Abwässern . abgeführt.
Die oben geschilderte Eigenart der Strömung und des Flüssigkeitskreislaufes wurde durch andere
Indikatoren ebenso bestätigt, sowohl in den Abteilungen des Troges, in denen Kupfer vorherrschte,
als auch im Wasserbad, in welchem Säure vorherrschend war.
Während die örtlichen Flüssigkeitsströme im allgemeinen nebeneinanderliegenden Wirbeln glichen,
die in der in Fig. 4 dargestellten Weise zirkulierten, schienen sich die inneren Ränder der
Ströme zu vermischen. Die Intensität der turbulenten Durchwirbelung, die durch diese Wirbel in
der Badflüssigkeit verursacht wurde, sicherte die durchgreifende Flüssigkeitsbehandlung der durch
die oberen Teile der Bäder hindurchlaufenden Fäden. Es wurde gefunden, daß die Anwendung
nicht durchbrochener Dämme oder von Dämmen, die zur dargestellten Richtung entgegengesetzt geneigt
waren, eine weniger intensive Fadenbehandlung ergab. Im letzteren Falle zeigten die Wirbel
eine andere Gestalt. Die Wirbelbildung beim Erfindungsgegenstand verhinderte sowohl ein stagnierendes
Rühren der Flüssigkeit als auch deren Abfluß unter den Fäden.
Bei dem oben erläuterten und in den. Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel wurden in den
durch Dämme begrenzten Trogabteilungen zwei wirbelartige Flüssigkeitszirkulationen beobachtet,
wenn Dämme mit den erfindungsgemäß angeordneten öffnungen verwendet wurden.
Soweit dies beobachtet werden konnte, bestand jeder der örtlichen Ströme im allgemeinen aus
einem relativ seichten oberen, an den Fäden anliegenden Teil, der mit verhältnismäßig großer
Geschwindigkeit in der Richtung der Fadenbewegung floß. Unterhalb dieser relativ dünnen Oberschicht
und im Bereich neben der Fadengruppe in der Nähe der Seiten des Troges verlief die Strömung
bei relativ geringer Geschwindigkeit im Gegenstrom zur Richtung der Fadenbewegung. Die
Fäden bewirken anscheinend eine Gegenströmung der Flüssigkeit, während der Rückprall und der
Abfluß der Badflüssigkeit über die Dämme an den frogseiten zusammen mit der Strömung durch die
Dammöffnungen und der Neigung des Troges die tiefer gelegene größere, jedoch relativ langsamere
Abwärtsströmung der Flüssigkeit herbeiführen. Der nach dem geschilderten Beispiel hergestellte
fertige Faden bestand im wesentlichen aus reiner regenerierter Cellulose.
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zum Auswaschen von wasserlöslichen Stoffen aus frisch ersponnenen Kunststoff-Fäden im fortlaufenden Arbeitsgang, bei welcher eine Fadenschar im Gegenstrom zu einer durch einen flachen, geneigten und mit Querdämmen versehenen Trog fließenden und diesen über einen Ablauf verlassenden Behandlungsflüssigkeit gezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberkanten der Endwände des Troges (4 bzw. 8 bzw. 32) und seiner Ouerdämme (37 bzw. 41) angenähert in der Ebene des Flüssigkeitsspiegels liegen, daß zur Spannung der Fadenschar (15) Stäbe (39) in gewissen Abständen über die gesamte Troglänge verteilt sind und daß die Querdämme an ihren Unterkanten mit in Fadenlaufrichtung gegeneinander versetzten öffnungen versehen sind und mit Bezug auf die Richtung der Fadenbewegung einen spitzen Winkel mit dem Trogboden bilden.In Betracht gezogene Druckschriften:Deutsche Patentschriften Nr. 763 735, 715 307,
688809, 600813, 209923;österreichische Patentschrift Nr. 124 714;schweizerische Patentschriften Nr. 243 073,
233822, 145407;französische Patentschriften Nr. 884 700,531533; USA.-Patentschrift Nr. 2 898 627.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 409 788/9 1.65
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