DE976131C

DE976131C - Vakuumgluehgutbehaelter mit UEberdruckventil

Info

Publication number: DE976131C
Application number: DEF11414A
Authority: DE
Inventors: Karl Fritz
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1953-03-24
Filing date: 1953-03-24
Publication date: 1963-04-18

Description

AUSGEGEBEN AM 18. APRIL 1963

F ii4i4VIa/i8c

Karl Fritz, Hagen (Westf.)

ist als Erfinder genannt worden

Karl Fritz, Hagen (Westf.)

Beim Blankglühen von Metallen werden häufig evakuierte Glühgutbehälter verwendet. Zu diesem Zweck sind die Glühgutbehälter an eine Vakuumpumpe anschließbar, wobei in die von der Pumpe zum Behälter führende Saugleitung ein Vakuumhahn eingeschaltet wird, um die Leitung vom Behälter zur Pumpe unterbrechen zu können. Es ist ferner bekannt, in den vom Ventil des Vakuumhahnes zum Behälter sich erstreckenden Leitungsabschnitt ein Überdruckventil einzuschalten, welches verhindern soll, daß nach dem Entfernen der Saugleitung vom Behälter Luft in den Behälter eintritt.

Weiterhin ist an sich bekannt, daß Überdruckventile ins Freie abblasen können.

Von den bekannten Einrichtungen der vorerwähnten Art unterscheidet sich der Erfindungsgegenstand in vorteilhafter Weise dadurch, daß das ins Freie mündende Überdruckventil mit dem Vakuumhahn zu einem Dreiwegeventil vereinigt ist, der- ao art, daß von zwei durch das Hahnventil voneinander getrennten Stutzen einer mit der Pumpe, der zweite mit dem Behälter verbunden ist, während eine ins Freie führende öffnung des behälterseitigen Teiles des Hahngehäuses durch das bei as Überdruck nach außen öffnende Überdruckventil geschlossen ist.

Diese erfindungsgemäße neue bauliche Vereinigung des Überdruckventils mit dem Vakuumhahn bietet neben der verblüffenden Einfachheit der Anordnung den Vorteil, daß mit Sicherheit das Überdruckventil, das ins Freie abbläst, an der bei Vakuumglühbehältern gefährdesten Stelle des Leitungsverlaufes vorgesehen ist, ohne daß zu-

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sätzliche Durchbrüche im Behälter, die wiederum besondere auf das Vakuum abgestellte Abdichtungen erforderlich machen würden, notwendig sind.

Es dient diese Anordnung dazu, abgesehen von der bekannten Wirkung eines Überdruckventils, unerwünschtes Eindringen von Luft in den Behälter zu verhindern, im Vakuumglühgutbehälter entstehenden Überdruck unschädlich zu machen. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß bei mit

ίο Unterdruck arbeitenden Glühanlagen gefährliche Überdrücke im Glühgutbehälter entstehen können, beispielsweise dann, wenn durch fehlerhafte Bedienung der Absperrmittel Wasser aus der als Vakuumpumpe dienenden Wasserringpumpe in den stark erhitzten Glühgutbehälter gelangt. In diesem Falle kann das Wasser explosionsartig verdampfen. Aber auch durch übermäßiges Verdampfen von Fett- oder Ölresten am Glühgut entstehen oft Überdrücke im Behälter. Diese Überdrücke im Behälter werden durch das nach außen abblasende Überdruckventil unschädlich gemacht.

Diese vorteilhafte Wirkung tritt bei der bekannten Einrichtung nicht auf. Da hier nämlich das Überdruckventil in die Saugleitung zur Pumpe mündet, würde bei Überdruck im Glühgutbehälter zwar das Überdruckventil ansprechen. Die Druckwelle würde sich dann aber in den Vakuumhahn oder sogar bis in die Vakuumpumpe hinein fortpflanzen und dort Zerstörungen verursachen. Denn die Pumpe könnte bei explosionsartigen Druckwellen die plötzlich entwickelte große Gasmenge nicht schlucken.

In der Zeichnung ist ein Vakuumhahn in einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Darin ist mit 1 das Hahngehäuse bezeichnet, das mit zwei einander gegenüberliegenden Anschluß stutzen 2, 3 versehen ist, von denen der in den Raum 4 oberhalb des Ventilsitzes 5, d. h. in den eine durch Handrad 6 verstellbare, den (nicht gezeichneten) Ventilteller tragende Spindel 7 aufnehmenden Raum mündende Stutzen 2 an eine Vakuumpumpe angeschlossen ist, während der in den Raum 8 unterhalb des Ventilsitzes 5 mündende Stutzen 3 zum Anschluß an den zu evakuierenden Glühbehälter, z. B. einen Glühtopf, eine Glühretorte dient.

Auf der der Ventilspindel 7 gegenüberliegenden Seite des Ventilsitzes 5 ist im Boden 9 des Ventilgehäuses i, d. h. im Boden des mit dem zu evakuierenden Gefäß in Verbindung stehenden Ventilraumes 8, eine Vertiefung 10 zylindrischen Querschnittes vorgesehen, deren Außenmantel ein Außengewinde trägt, auf welches eine mit Auslaßoder Abblasöffnungen 11 versehene Kappe 12 aufgeschraubt ist.

Im Boden der Vertiefung 10 befindet sich eine Öffnung, in welcher ein Dichtstopfen 13 verschiebbar geführt ist. Der Dichtstopfen weist auf seiner Rück- oder Unterseite eine zapfenartige Verlängerung 14 auf, die der Führung einer an einem Ringbund 15 des Stopfens abgestützten Druckfeder 16 dient. Das andere Ende der Feder 16 ist am Boden der Kappe 12 abgestützt und an einem entsprechenden Bodenzapfen 17 geführt. Der der Federabstützung dienende Ringbund 15 des Stopfens trägt auf seiner Oberseite einen zur Abdichtung dienenden Dichtring 18.

Die Teile 11 bis 18 bilden somit ein Überdruckventil, das normalerweise durch den Druck der Belastungsfeder 16 geschlossen ist, jedoch bei einem im evakuierten Gefäß auftretenden Überdruck öffnet, wobei das Druckmittel durch die Durchbrüche 11 der Kappe 12 ins Freie entweichen kann. Hat sich der Druck ausgeglichen, so schließt das Überdruckventil selbsttätig wieder.

Wie bereits erwähnt, ist die dargestellte und beschriebene Ausführungsform nur eine beispielsweise Verwirklichung der Erfindung und diese nicht darauf beschränkt, vielmehr sind noch mancherlei andereAusführungen und Anwendungen möglich, insbesondere hinsichtlich der Anordnung des Überdruckventils in bezug auf das Hahngehäuse, denn das Überdruckventil braucht nicht am Gehäuseboden zu sitzen. Es könnte im Bedarfsfall auch am glühtopfseitigen Gehäusestutzen 3 angeordnet werden. Auch die Ausbildung des Vakuumhahnes kann von der dargestellten Form abweichen, ohne daß hierdurch der Rahmen der Erfindung verlassen wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

i. Vakuumglühgutbehälter mit in der vom Behälter zur Vakuumpumpe führenden Saugleitung vorgesehenem Vakuumhahn, wobei in den von dessen Ventil bis zum Behälter sich erstreckenden Leitungsabschnitt ein Überdruckventil eingeschaltet ist und wobei das Überdruckventil ins Freie abblasend angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das ins Freie mündende Überdruckventil (10 bis 18) mit dem Vakuumhahn (1 bis 9) zu einem Dreiwegeventil vereinigt ist, derart, daß von zwei durch das Hahnventil (5) voneinander getrennten Stutzen (2, 3) einer (2) mit der Pumpe, der *°5 zweite (3) mit dem Behälter verbunden ist, während eine ins Freie führende öffnung des behälterseitigen Teiles (8) des Hahngehäuses durch das bei Überdruck nach außen öffnende Überdruckventil geschlossen ist. no
2. Vakuumglühgutbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Überdruckventil (10 bis 18) am oder im Boden (9) des behälterseitig des Ventilsitzes (5) befindlichen Hahngehäuseraumes (8) angeordnet ist.
3. Vakuumglühgutbehälter nach den Ansprüchen ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dieLängsachse des Überdruckventils (10 bis 18) mit der Achse der Ventilspindel (7) fluchtend auf der dieser gegenüberliegenden Seite des Ventilsitzes (5) angeordnet ist.
4. Vakuumglühgutbehälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den Boden (9) des Hahngehäuses (1) eine mit Auslaßöffnungen (11) versehene Kappe (12) angesetzt ist, während in einer Bodenöffnung ein Dichtstopfen

(i3) verschiebbar geführt ist, der durch eine einerseits am Stopfen, andererseits an der Kappe abgestützte Feder (16) im Sinne des Schließens belastet ist.
5. Vakuumglühgutbehälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtstopfen (13) mit einem Bund (15) versehen ist, auf dessen einer Seite die Feder, und auf dessen anderer, dem Gehäuseboden (9) zugekehrten Seite ein Dichtring (18) angeordnet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 223 267, 454 609, 764899.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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