DE975370C - Bimetallrelais zur UEberwachung von Mehrphasenverbrauchern - Google Patents

Description

(WiGBI. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 16. NOVEMBER 1961

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(Ges. v. 15. 7. 51)

Die Erfindung bezieht sich auf ein Bimetallrelais zur Überwachung von Mehrphasenverbrauchern mit einer Mehrzahl von den einzelnenPhasen zugeordneten, durch die Phasenströme beheizten Bimetallstreifen, deren Bewegung durch ein Gestänge über einen Temperaturkompensationsstreifen auf eine Kontakteinrichtung übertragen wird.

Bei den bekannten Ausführungen, bei denen die Kontakte durch verklinkte Energiespeicher betätigt werden, ist nach erfolgter Auslösung zum Laden der Energiespeicher eine Rückstellarbeit erforderlich, die durch die Heizelemente des Bimetallrelais, durch die auszulösenden Schaltgeräte, durch vorher geladene Energiespeicher oder durch Handbetätigung aufgebracht werden muß. Bei solchen Anordnungen müssen durch die Heizelemente des Bimetallrelais zusätzliche Heizleistungen aufgebracht oder zusätzliche Kupplungsglieder zwischen Relais und Schaltgerät vorgesehen werden.

Für ein einpoliges Überstromrelais ist es bekannt, einen stromdurchflossenen und dadurch beheizten Bimetallstreifen unmittelbar auf einen unter Federvorspannung stehenden Kipphebel arbeiten zu lassen, der nach Durchlaufen eines vorgegebenen Auslenkweges den Nachlaufkontakt eines Steuerkreises öffnet. Zur Erzielung einer einwandfreien schnappenden Unterbrechung eines Schaltkreises ist diese bekannte Ausführungsform bei Mehrphasenrelais nicht geeignet, weil die durch unterschiedliche Strombelastung der Bimetallstreifen vorhandene unterschiedliche Aus-

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lenkkraft ebenso wie ein möglicher unterschiedlicher Auslenkweg und eine unterschiedliche Federcharakteristik der Bimetallstreifen keine entsprechende Anpassung an die notwendige Federkraftspeicherung zur Erzielung eines Schnappschaltvorganges zulassen.

Ferner sind Schnappschalter bekanntgeworden, bei

denen z. B. durch Thermosonden ein mit Kontakten bestücktes schneidengelagertes Dreizungenfederelement unter Zwischenschaltung einer Speicherfeder als

ίο Schnappglied Verwendung findet.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bimetallrelais der eingangs beschriebenen Art mit einer Kontakteinrichtung und einem entsprechenden Antrieb für die Kontakteinrichtung auszustatten, die einfach im Aufbau ist, leichter als z. B. die Dreizungenfederelemente eingestellt und betriebsmäßig verstellt werden kann und das im Gegensatz zu bekannten Schnappschaltern praktisch keinem Temperatureinfluß unterworfen ist. Das Bimetallrelais gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakteinrichtung· unter der Einwirkung einer schraubenförmigen Totpunktfeder steht und mit einer den beweglichen Schaltkontakt tragenden, schneidengelagerten Wippe arbeitet, während der zwischen die Wippe und das Gestänge eingeschaltete Temperaturkompensationsstreifen eine solche Elastizität hat, daß die von den Bimetallstreifen bewirkte Bewegung des Gestänges so lange in ihm als Federarbeit gespeichert wird, bis die von der Totpunktfeder auf die Wippe ausgeübte Gegenkraft ausgeglichen ist und bei weiterem Überwiegen der dann frei werdenden Federkraft des Kompensationsstreifens die Bewegung der Wippe sprunghaft vor Erreichen der Totpunktlage einsetzt.

An Hand der Zeichnung sei ein Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert und die Wirkungsweise beschrieben.

Die Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung den Gesamtaufbau eines Bimetallrelais gemäß der Erfindung. Das Bimetallrelais besteht aus einseitig starr eingespannten Bimetallstreifen 7, die unter Einsatz nicht gezeichneter Heizwicklungen vom zu überwachenden Strom eines Mehrphasennetzes beheizt werden. Tritt in dem zu überwachenden Netz ein

♦5 Überstrom auf, so biegen sich die einseitig starr eingespannten Bimetallstreifen unter dem Einfluß der Heizung durch und bewegen mit ihren freien Enden das Gestänge 8 in Pfeilrichtung. Nach einem Leergang drückt das Gestänge 8 auf das im Punkt 9 schwenkbar gelagerte doppelarmige Zwischenglied 10, das als Temperaturkompensationsstreifen ausgebildet ist. Der Streifen 10 legt sich mit seinem oberen Ende 11 gegen eine in der Schneide 3 gelagerte Wippe 5, die unter dem Einfluß einer vorgespannten Totpunktfeder 2 mit ihrem Kontakt 1 gegen den Festkontakt 5 gedrückt wird. Der Kompensationsstreifen 10 hat eine solche Elastizität, daß die von den Bimetallstreifen verursachte Bewegung des Gestänges 8 so lange in ihm als Federarbeit gespeichert wird, bis die von der Totpunktfeder 2 ausgeübte Gegenkraft ausgeglichen und bei weiterem Überwiegen der dann frei werdenden Federkraft die Bewegung der Wippe 4 sprunghaft vor Erreichen der Totpunktlage einsetzt.

Die Fig. 2 zeigt im Seitenriß die beweglichen Teile der Kontakteinrichtung und den Aufbau der Wippe 4 mit den Schneidenlagern 3, dem Kontakt 1 und den Angriffspunkten der Totpunktfeder 2.

Soll an Stelle des beschriebenen Ruhekontaktes 1 ein Arbeitskontakt eingesetzt werden, so sind lediglich die Anordnungen des Festkontaktes 5 mit dem Anschlag 6 unter Umkehrung der Kontaktwippe 4 zu vertauschen. In gleicher Weise läßt sich auch durch Bestückung des Anschlages 6 und der Rückseite der Wippe 4 mit je einem weiteren Kontakt ein Umschalter aufbauen.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Bimetallrelais zur Überwachung von Mehrphasenverbrauchern mit einer Mehrzahl von den einzelnen Phasen zugeordneten, durch die Phasenströme beheizten Bimetallstreifen, deren Bewegung durch ein Gestänge über einen Temperaturkompensationsstreifen auf eine Kontakteinrichtung übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakteinrichtung unter der Einwirkung einer schraubenförmigen Totpunktfeder (2) steht und mit einer den beweglichen Schaltkontakt (1) tragenden, schneidengelagerten Wippe (4) arbeitet, während der zwischen die Wippe (4) und das Gestänge (8) eingeschaltete Temperaturkompensationsstreifen (10) eine solche Elastizität hat, daß die von den Bimetallstreifen (7) bewirkte Bewegung des Gestänges (8) so lange in ihm als Federarbeit gespeichert wird, bis die von der Totpunktfeder (2) auf die Wippe (4) ausgeübte Gegenkraft ausgeglichen ist und bei weiterem Überwiegen der dann frei werdenden Federkraft des Kompensationsstreifens (10) die Bewegung der Wippe (4) sprunghaft vor Erreichen der Totpunktlage einsetzt.

2. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Kontakt (1) nicht an der Wippe (4) unmittelbar befestigt, sondern durch lose oder feste Zwischenglieder mit ihr gekoppelt ist.

3. Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Bewegung der betätigten Wippe (4) begrenzender Anschlag (6) in an sich bekannter Weise derart verstellbar ist, daß die Wippe (4) sich zwecks Selbstsperrung über die Totpunktlage bewegen kann.

In Betracht gezogene Druckschriften:

DeutschePatentschriftenNr. 288166,414762,481331, 500986, 525721, 616133, 661972, 684359, 684360, 689059;

deutsche Patentanmeldung W 4174 VIII b / 21 c (bekanntgemacht am 2. 4. 1953);

schweizerische Patentschrift Nr. 208830;

britischePatentschriftenNr.419917,473778, 511625, 511656, 601361;

USA.-Patentschriften Nr. 1516195, 2079282, 2199477, 2207634.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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