DE616133C - Elektrischer Schalter mit elektromagnetischer und elektrothermischer Ausloesung und Momentein- und -ausschaltung mittels eines Schnappfedermechanismus - Google Patents
Elektrischer Schalter mit elektromagnetischer und elektrothermischer Ausloesung und Momentein- und -ausschaltung mittels eines SchnappfedermechanismusInfo
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Description
Es ist bekannt, zum raschen Ein- und Ausschalten von elektrischen Schaltern einen
Schnappfedermechanismus anzuwenden, der aus drei gelenkig miteinander verbundenen
Hebeln besteht, von denen die beiden äußeren je einen festen Drehpunkt haben. Der eine
äußere Hebel ist mit dem beweglichen Schaltstück oder bei mehrpoliger Ausführung des
Schalters mit den beweglichen Schaltstücken verbunden, die dann an einer am Hebel befestigten
Isoliertraverse sitzen. An dem Gelenkpunkt des anderen äußeren Hebels, der diesen Hebel mit dem mittleren der drei
Hebel verbindet, können ein oder mehrere .Schnappfedern angreifen, .die an einem besonderen,
zum Herbeiführen der Schnappbewegung beim Ein- und Ausschalten umlegbaren Betätigungshebel zu befestigen sind.
Zur Verbindung des Schnappfedermechanismus mit einer elektromagnetischen und elektrothermischen
Auslösungseinrichtung kann der Drehpunkt des äußeren Hebels, an dem die Schnappfedern angreifen, beweglich gelagert
und mit einem elektromagnetisch oder durch wärmeempfmdliche Glieder bewegbaren Teil verklinkt werden. Da der Mechanismus
eines solchen Schalters unübersichtlich ist, so besteht der Wunsch, an einem Zeichen deutlich
sichtbar zu machen, in welcher Stellung sich der Schalter befindet, so insbesondere bei
ausgeschaltetem Zustand, ob dieAusschaltung willkürlich oder durch selbsttätige Auslösung
stattgefunden hat.
Dazu wird ein elektrischer Schalter der vorbeschriebenen Art erfindungsgemäß so
ausgebildet, daß nach Aufhebung der Verklinkung die durch die Schnappfedern herbeigeführte
Bewegung des Drehpunktes des äußeren Hebels über die Schnappfedern hinaus
durch einen festen Anschlag begrenzt ist, und daß sich der Betätigungshebel bei seiner
Bewegung in die Ausschaltstellung an dem Drehpunkt so festhakt, daß er bei ausgeschaltetem
Schalter in einer zwischen Einschaltstellung und Ausschaltstellung befindlichen Mittelstellung steht.
Einen besonderen Vorteil bietet die Sichtbarmachung der Schalterstellung .durch den
Betätigungshebel insofern, als bei gekapseltem oder sonst irgendwie verdecktem Einbau
des Schalters der Betätigungshebel stets herausragt und somit deutlich sichtbar bleibt,
während alle übrigen Teile nicht zu sehen sind. Eine besondere z. B. elektrische An-
Zeigevorrichtung wird dadurch unter wirksamer Kontrolle gehalten bzw. ganz überflüssig
gemacht. · -
Eine besonders einfache und in der Herstellung billige Ausführungsform erhält man,
wenn man die festen Drehpunkte der verschiedenen Hebel an einem gemeinsamen Blechteil lagert, der mit einem als Anschlag
dienenden Fortsatz versehen ist. ίο Die Verklinkung für die Selbstauslösung
wird vorteilhaft mit einem gelenkigen Zwischenglied ausgeführt, das einerseits durch
engen Zusammenbau mit dem Auslöseglied eine empfindliche Einstellung, andererseits
durch Hebelübersetzung des Klinkenweges eine sichere Sperrung auch bei einfacher Ausführung
des Hauptklinkhebels ermöglicht.
In der Zeichnung ist ein elektrischer Schalter der beschriebenen Art dargestellt, und
zwar in .den Fig. 1 und 2 schematisch in seiner grundsätzlichen Wirkungsweise zunächst
ohne Verklinkung, in den Fig. 3 und 6 mit einer nach der Erfindung ausgebildeten Verklinkung
ebenfalls schematisch; die Fig. 4 und 5 sollen Einzelheiten verdeutlichen. In
den Fig. 7 bis 10 ist die konstruktive Ausbildung eines dreipoligen elektrischen Schalters
nach der Erfindung dargestellt. Fig. 7 ist ein Längsschnitt, und die Fig. 8 und 9 sind
Querschnitte durch den Schalter nach den in Fig. 7 angegebenen Schnittlinien A-B und
C-D. In Fig. 10 ist ein wichtiger Einzelteil perspektivisch abgebildet.
Die Fig. 1 und 2, in denen der neue Schnappfedermechanismus schematisch dargestellt
ist, lassen seine Wirkungsweise erkennen. Die drei gelenkig miteinander verbundenen
Hebel sind mit 10, 11 und 12 bezeichnet.
Die beiden äußeren Hebel 10 und 12 sind in den festen Punkten 13 und 14 drehbar
gelagert. An dem Hebel 12 befindet sich das bewegliche Schaltstück 15. 16 ist das feste
Gegenschaltstück. Der Betätigungshebel ist mit 17 bezeichnet. An dem Betätigungshebel
17, der im Punkt 18 drehbar gelagert ist, ist eine Schnappfeder 19 befestigt, die an
dem die Hebel 10 und 11 verbindenden Gelenkpunkt
20 angreift.
In Fig. i, in .der sich der Schnappfedermechanismus
in der Ausschaltstellung befindet, zieht die gespannte Feder 19 den Betätigungshebel
17 gegen den festen Anschlag 21 und den das bewegliche Schaltstück
15 tragenden Hebel 12 gegen den festen
Anschlag 22. Beim Einschalten wird der Betätigungshebel 17 rechtsherum gedreht. Wird
dabei die Feder 19 über den Hebel 10 gebracht, so wirkt auf den Gelenkpunkt 20 eine
nach rechts gerichtete Federkraftkomponente, die die Hebel 10 und 11 in die Strecklage zu
bringen sucht! Dabei wird der Hebel 12 xiechts-I
herum gedreht, bis das an ihm befestigte Schaltstück auf das feste Gegenschaltstück 16
auftrifft. In dieser aus Fig. 2 ersichtlichen Einschaltstellung wird der Weg des Betätigungshebels
17 durch den festen Anschlag 23 begrenzt, so daß die Schnappfeder 19 gespannt
bleibt. Infolgedessen wird auf den Gelenkpunkt 20 weiterhin eine nach rechts gerichtete
Kraft ausgeübt. Da sich bei der Berührung der Schaltstücke 15 und 16 die
Hebel 10 und 11 nicht ganz in der Strecklage
befinden, wird infolge der Spreizung der Hebel 10 und 11 durch die an ihrem Gelenkpunkt
angreifende Kraft ein hoher Kontaktdruck ausgeübt.
In den Fig. 3 undo sind die Teile 10 bis 23
.die gleichen wie in den Fig. 1 und 2. Der Drehpunkt 13 des Hebels 10 befindet sich an
einem im Punkt 24 drehbar gelagerten Hebel 25, der eine als Klinke ausgebildete Verlängerung 26 hat. Die Klinke 26 greift in
eine bei 27 drehbar gelagerte Gegenklinke 28 ein. Die Gegenklinke 28, die unter der Einwirkung
einer linksherum drehenden Feder 29 steht, ist an einem Winkel 30 abgestützt, der
an einer im Punkt 31 drehbar gelagerten Auslöseklappe
32 befestigt ist. Eine an der Auslöseklappe 32 angreifende Feder 33 ist in der in Fig. 3 gezeichneten Stellung der Auslöseklappe
schwach gespannt, um die Abstützung •der Klinke 28 an der Auslöseklappe 32 zu
sichern. 34 ist ein Bimetallstreifen, der z. B. eine aus Fig. 4 ersichtliche Form hat und
für die elektrothermische Auslösung vorgesehen ist. Um den Bimetallstreifen greift das
obere Ende der Auslöseklappe 32 herum, in dem eine Stellschraube 35 zum Einstellen des
Abstandes zwischen Streif en und Klappe sitzt.
Wie aus den Fig. 4 und 5 ersichtlich ist, liegen die Schenkel 36 und 37 des am unteren
Ende U-förmigen Bimetallstreifens 34 zwischen den Schenkeln eines E-förmigen Magneteisens
38, das zur elektromagnetischen Auslösung
vorgesehen ist. Bei .der in Fig. 4 und 5 dargestellten Anordnung von Bimetallstreifen
und Magneteisen bildet der Bimetallstreifen 34 die Erregerwicklung für das Magneteisen
38. Mit dem beweglichen Schaltstück 15 ist die eine Klemme 39 des Bimetallstrei- n0
fens 34 durch die Leitung 40 verbunden (Fig. 3). Mit der anderen Klemme 41 des
Bimetallstreifens und dem festen Schaltstück 16 sind .die Anschlußleitungen 42 und 43
des Schalters verbunden.
Wird beim Einschalten durch Umlegen des Betätigungshebels 17 der Schnappmechanismus
aus der in Fig. 3 gestrichelt gezeichneten Ausschaltstellung in die durch ausgezogene
Linien dargestellteEinschaltstellung gebracht, J2o
so bleibt dabei die Lage des Drehpunktes 13 des Hebels 10 unverändert, da der Hebel 25,
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an dem sich der Drehpunkt 13 befindet, verklinkt ist. Das gleiche ist der Fall, wenn
durch Umlegen des Betätigungshebels 17 in entgegengesetzter Richtung ausgeschaltet wird.
Wird nun die Ausschaltung selbsttätig dadurch herbeigeführt, daß die Klappe 32 bei
einem langer andauernden geringen Überstrom durch den infolge Erwärmung sich
durchbiegenden Bimetallstreifen 34 oder im Kurzschlußfall durch das vom Strom im Bimetallstreifen
erregte und die Klappe als Anker anziehende Magneteisen 38 gegen die Feder 33 linksherum gedreht wird, so verliert
die Gegenklinke 28 an dem an der Klappe 32 befestigten Winkel 30 ihre Stütze und wird durch die Feder 29 linksherum
gedreht. Dabei wird die Klinke 26 freigegeben. Die gespannte Schnappfeder 19 dreht
nun den Hebel 25 rechtsherum, wobei der Drehpunkt 13 des Hebels 10 die Federachse
überschreitet. Die Feder 19 übt dann auf den Gelenkpunkt 20 der Hebel 10 und 11 eine nach
links gerichtete Kraft aus, die den Schnappmechanismus in die in Fig. 6 gezeichnete Aus-Schaltstellung
bringt. In dieser Stellung liegt der Hebel 25 an einem festen Anschlag· 44 an,
und der Betätigungshebel 17 bleibt dadurch, daß er sich mittels eines Hakens 45 am
Hebel 25 festhakt, in einer zwischen der Einsclialtstellung und der Ausschaltstellung befindliehen
Mittelstellung stehen. Es ist also bei gekapseltem Schalter an dieser Mittelsteilung
des Betätigungshebels zu erkennen, daß die Ausschaltung des Schalters selbsttätig
durch elektromagnetische oder elektrothermische Auslösung erfolgt ist.
I'm wieder einzuschalten, wird zunächst durch Bewegung des Betätigungshebels 17 in
die Ausschaltstellung die Verklinkung des Hebels 25 mit der Auslöseklappe 32 wiederhergestellt.
Beim Bewegen des Betätigungshebels 17 bis gegen den festen Anschlag 21
wird der Hebel 25 mittels des Hakens 45 mitgenommen. Dabei drückt das Ende der Verlängerung
26 des Hebels 25 auf den unteren Steg 46 der Gegenklinke 28, so daß die Gegenklinke
28 gegen ihre Feder 29 rechtsherum gedreht und wieder auf dem Winkel 30 abgestützt
wird. Durch die abgestützte Gegenklinke 28 wird dann· der Hebel 25 mittels seiner
als Klinke ausgebildeten Verlängerung 26 festgehalten und dadurch der Drehpunkt 13
des Hebels 10 wieder festgelegt (s. Fig. 3). In den Fig. 7 bis 10 sind die Bezugszeichen
der Teile, die mit den Teilen in den Fig. 1 bis 6 übereinstimmen, die gleichen wie bisher.
Nach Fig. 7 ist auf einer aus Isolierstoff
bestehenden Grundplatte 47 ein Unförmiger Blechteil 48 festgeschraubt, in dem der Betätigungshebel
17 bei 18, der Hebel 12 bei 14
und der Hebel 25 bei 24 drehbar gelagert sind. Der Blechteil 48 ist in Fig. 10 perspektivisch
dargestellt. Seine seitwärts herausgebogenen Lappen 49 und 50 bilden die festen Anschläge 23 und 21 für den nach Fig. 9
bügeiförmigen Betätigungshebel 17 in der Einschalt- und Ausschaltstellung bei Verklinkung
des Hebels 25 an der Gegenklinke 28, die in Punkt 27 an einem auf der Grundplatte 47
befestigten Lagerbock 51 drehbar gelagert ist. Der Blechteil 48 hat ferner einen vor dem
Hebel 25 liegenden Lappen 52, dessen obere Kante den Anschlag 44 für den Hebel 25
bildet. Die untere Kante des Lappens 52 ist der Anschlag 22 für den mittleren, das bewegliche
Schaltstück 15s tragenden, und am
Hebel 12 befestigten Kontaktfinger 53. Die Kontaktfinger 54 und 55 der beiden anderen
beweglichen Schaltstücke ι ζα und 15C sitzen
an einer am Hebel 12 befestigten Isoliertraverse 56 und liegen bei ausgeschaltetem
Schalter an im Deckel 57 vorgesehenen Rippen 58 und 59 an (Fig. 9). Die festen Schaltstücke
i6a, i6b, i6c befinden sich in Funkeinkammern
6oa, 6ob,6oc, die durch Metallplatten
61 unterteilt sind.
In Fig. 8 sind die drei Bimetallstreifen, von denen jeder in .einer Phase Kegt, mit 34°,
34& und 34e bezeichnet. Die Bimetallstreifen
wirken auf die gemeinsame Auslöseklappe 32 derart, daß jeder Bimetallstreifen einzeln
oder alle drei Bimetallstreifen gemeinsam die Auslösung herbeiführen können. Für eine
elektromagnetische Auslösung im Kurzschlußfall lassen sich ohne weiteres Magneteisen 36
in .der in Fig. 4 und 5 angegebenen Form und Anordnung vorsehen.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Elektrischer Schalter mit elektromagnetischer und elektrothermischer Auslösung und Momentein- und -ausschaltung mittels eines Schnappfedermechanismus, bestehend aus einem Kniehebel, dessen einer äußerer Drehpunkt an einem drehbar gelagerten Hebel so angeordnet ist, daß der Kniehebel beim Einschalten und beim willkürlichen Ausschalten durch eine Verklinkung festgehalten wird, die beim selbsttätigen Auslösen aufgehoben wird, so daß dann der eine äußere Drehpunkt des Kniehebels beweglich und der andere an dem festen Kontakt über den Schaltkontakthebel abgestützt ist, und aus einer an n5 einem besonderen Betätigungshebel aufgehängten Schnappfeder, welche am Kniegelenk des Kniehebels angreift, dadurch gekennzeichnet, daß nach Aufhebung der Verklinkung die durch die . Schnappfedern (19) herbeigeführte Bewegung des Drehpunktes (13) des äußeren Hebels (10)über dieSchnappfedern hinaus durch einen festen Anschlag (44) begrenzt ist, und daß sich der Betätigungshebel (17) bei seiner Bewegung in dieAusschaltstellung an dem Drehpunkt (13) so festhakt, daß bei ausgeschaltetem Schalter der Betätigungshebel in einer zwischen Einschaltstellung und Ausschaltstellung befindlichen Mittelstellung steht.
- 2. Elektrischer Schalter nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltkontakthebel (12), der Betätigungshebel (17) und der den Drehpunkt (13) aufweisende drehbare Hebel (25) an einem gemeinsamen Blechteil (48) mit einem vor dem Hebel (25) liegenden Fortsatz (52) gelagert sind, der als Anschlag für den Hebel (25) und den Schaltkontakthebel (12) dient.
- 3. Elektrischer Schalter nach Anspruch I3 dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (25) mit einer als Klinke ausgebildeten Verlängerung (26) in eine drehbar gelagerte, an dem elektromagnetisch oder durch wärmeempfindliche Glieder bewegbaren Teil (32) entgegen der Wirkung einer Feder (29) abgestützte Zwischenklinke (28) eingreift.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US616133XA | 1932-03-23 | 1932-03-23 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE616133C true DE616133C (de) | 1935-07-20 |
Family
ID=22036926
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES108761D Expired DE616133C (de) | 1932-03-23 | 1933-03-23 | Elektrischer Schalter mit elektromagnetischer und elektrothermischer Ausloesung und Momentein- und -ausschaltung mittels eines Schnappfedermechanismus |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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- 1933-03-23 DE DES108761D patent/DE616133C/de not_active Expired
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