DE684359C

DE684359C - UEberstromwaerme-Relais oder -Ausloeser

Info

Publication number: DE684359C
Application number: DEA83977D
Authority: DE
Inventors: Paul Bannier
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1937-08-19
Filing date: 1937-08-19
Publication date: 1939-11-27

Description

Überstromwärme-Relais oder -Auslöser Die Erfindung betrifft Wärmeauslöser und -relais mit Bimetallgliedern, die auf einen Kipphebel wirken. Es sind solche Relais bekannt, bei denen ein Bimetallgebilde bei Erreichen einer gewissen Temperatur einen z. B. mit einem Auslösekontakt versehenen Kipphebel über seinen Totpunkt drückt, so daß der Kontakt eine Schnappbewegung ausführt. Es sind fernerhin Relais bekannt, die sich wahlweise so einstellen lassen, daß auf den Schaltvorgang ein selbsttätiger Rückgang erfolgt oder daß die Schaltung einmalig geschieht.
In vielen Fällen ist diese Bauart des Relais erwünscht, die es gestattet, das Relais wahlweise auch auf eine Arbeitsweise umzustellen, in der es bei der Abkühlung selbsttätig in seine Bereitschaftslage zurückkehrt. Das trifft insbesondere auf Relais und Auslöser für Motorschutzschalter zu, die zum Teil für selbsttätige Anlagen, z. B. durch Druckregler gesteuerte Pumpenmotoren, zum andern Teil für handbediente Motoranlagen geliefert werden, ohne daß man bei der Herstellung weiß, in welche Art von Anlagen die Schalter eingebaut werden sollen.
Die bekannten Ausführungen haben den großen Nachteil, daß. sie mit Klinken für die Selbstsperrung arbeiten und daher zwei verschiedene Eichskalen benötigen. Der selbsttätige Rückgang erfolgt nur schleichend. Bei anderen Ausführungen muß die Einspannung geändert werden, so daß sich die Ansprechtemperatur ändert, also die Überstromeichung nicht mehr stimmt.
Um nun dem Verbraucher beide Einstellungen ohne besondere Kenntnisse zu ermöglichen, wird erfindungsgemäß der Anschlag für die Bewegung des Kipphebels so verstellbar ausgebildet, daß der Kipphebel wahlweise vor oder hinter seiner Totpunktlage aufgehalten wird. Wird er vor der Totpunktlage aufgehalten, so kehrt er nach seiner Abkühlung selbst in die Bereitschaftslage zurück, wird er dagegen erst hinter dem Totpunkt aufgehalten, so sperrt er sich selbst in dieser Lage, bis er willkürlich, z: B. von Hand, zurück geführt wird. Die selbsttätige Rückkehr tiü ersten Falle erfolgt kurz nach dem Schalten und kräftig, ermöglicht daher die Überwachung enger Temperaturbereiche.
Ein Ausführungsbeispiel zeigen die Abb. i bis 3. Der stromdurchflossene Bimetallstreifen i biegt sich bei Erwärmung in der Pfeilrichtung aus und drückt auf eine Rolle 9, die an dem Hebelärm eines Kippwinkelhebels 4 angebracht ist. Der Kipphebel 4 ist um die feste Achse 5 schwenkbar. Sein anderer Hebelarm drückt einen Ruhekontakt, der auf einem an der Feder 7 befestigten Gegenkontakt aufliegt. Der Kipphebel 4 steht unter dem Zug der Kippfeder 8, die am Kipphebel im Punkt 3 und an einem jeweils festgestellten Einstellhebel i i im Punkt 6 befestigt ist.
Durch den Druck des Bimetallstreifens auf die Rolle 9 wird der Kipphebel 4 im Uhrzeigersinne geschwenkt. Hierbei folgt zunächst der an der Feder 7 befestigte Kontakt dem am Kipphebel befestigten Kontakt; bis ersterer auf den Anschlag 12 trifft. Sodann öffnet sich das Kontaktpaar durch die Weiterbewegung des Kipphebels 4: Diese Bewegung erfolgt, gleichmäßigen Druck des Bimetallstreifens vorausgesetzt; mit steigender Geschwindigkeit, weil der wirksame Hebelarm x sich mehr und mehr verringert und das Gegendrehmoment des Kipphebels daher dem Wert o zustrebt. Im Augenblick des Ansprechens hat sich dieser Hebelarm von dem Wert x (Abb. r) auf den Wert y' (Abb. 2) verringert. Es ist also im Augenblick der Kontakttrennung eine erhebliche Geschwindigkeit vorhanden, die ein Funkeln der Kontakte verhindert. In dieser Bewegung wird der Kipphebel 4 durch den einstellbaren Exzenteranschlag 2 aufgehalten. Bei Abkühlung des Bimetallstreifens geht unter dem Zug der Kippfeder 8 der Kipphebel 4 wieder in die Ruhelage zurück, und zwar wegen seines wachsenden Drehmoments ebenfalls mit vez hältnismäßig großer Geschwindigkeit. Ein Funkeln der Kontakte und ein dadurch her-.vorgerufenes Flattern eines von dem Kontakt ,;gesteuerten Schützes ist somit sowohl beim `Ausschalten als auch beim Einschalten ver-Eindert.
Soll dagegen das Relais selbstsperrend wirken, so wird die Rückkehr des Kipphebels in seine Bereitschaftslage nach dem Abkühlen dadurch verhindert, daß man den Anschlagexzenter 2 entsprechend, z. B. um i8o°, verdreht: Der Kipphebel 4 wird dann über seine labile Lage hinweggedrückt; und die Kontakte öffnen hierbei natürlich schnappend mit sehr großer Geschwindigkeit und sehr großem Unterbrechungsweg, da der Hebelarm x durch Null hindurch den negativen Wert z erreicht. In die Bereitschaftslage muß der Kipphebel in diesem Falle durch ein handbetätigtes Glied, z. B. einen Druckknopf, Drehknopf oder auch einen ferngesteuerten Magneten, zurückgeführt werden.
Um die Auslösestromstärke zu verändern, kann der Aufhängepunkt 6 der Kippfeder durch Verstellen des um den festen Punkt io schwenkbaren Einstellhebels i i verlegt werden. Die Einstellskala bleibt hierbei im a11-gemeinen unverändert, gleichgültig, ob man den Exzenter 2 auf Selbstsperrung oder Nichtselbstsperrung einstellt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Überstromw ärme-Relais oder Auslöser, bei dem ein ortsfest gelagerter Kippschalthebel entgegen der Wirkung seiner gegebenenfalls einstellbaren Totpunktfeder durch einen mit ihm in loser Verbindung stehenden strombeheizten Bimetallstreifen betätigt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der beispielsweise aus einem Exzenter bestehende Anschlag (2) zur Begrenzung der durch den Bimetallstreifen (i) eingeleiteten Bewegung des Kippschalthebels (4) so verstellbar ist, daß der Kippschalthebel (4) außer hinter auch vor der Totpunktlage aufgehalten wird.