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Kleinselbstschalter Zusatz zum Patent 880 016 Iri dem Patent 88o o16
ist ein Kleinselbstschalter angegeben, der außer einer Momentausschaltung, die durch
Freigeben eines unter Wirkung einer Ausschaltfeder stehenden Schaltorgans bewirkt
wird, eine von einem Kippsprungwerk gebildete Momenteinschaltung hat, wobei zugleich
das Kippsprungwerk den Kontaktdruck in der Einschaltstellung erzeugt. Dieser Kleinselbstschalter
hat den Vorzug, daß nicht nur für die Momentausschaltung wenig zu bewegende Teile
erforderlich sind, sondern auch für die Momenteinschaltung und die Kontaktdruckerzeugung
eine geringe Anzahl zusätzlicher Teile benötigt wird.
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Die Erfindung betrifft eine Weiterbildung dieses Kleinselbstschalters
mit dem Ziel, eine weitere Vereinfachung des Aufbaues durch Verringerung der Teilzahl
zu erreichen, ohne daß die Moment aus- und -einschaltung ungünstig beeinflußt wird.
Erfindungsgemäß ist das Kippsprungglied zwischen einem hebelförmigen Schaltorgan
und einem von dem Auslöseorgan gesteuerten Klinkenhebel angeordnet, wobei das Einschaltorgan
unter Totgang
mit dem Schaltorgan gekuppelt ist. Ein solcher Schalter
läßt sich, da sein Schaltmechanismus wenig Platz erfordert; auch bei kleinen äußeren
Gesamtabmessungen mit einem großen Schaltweg, einer hohen Schaltgeschwindigkeit
und einem großen Schaltraum bauen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Die Fig. i bis 3 zeigen den Selbstschalter in einem Längsschnitt, in der Ausschaltstellung,
in der Einschaltstellung und einer Zwischenschaltstellung.
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Der in der Zeichnung dargestellte Selbstschalter ist als Einbauschalter
ausgebildet. Der Schaltmechanismus ist zwischen zwei Tragwandungen angeordnet, von
denen in der Zeichnung nur die Tragwandung i sichtbar ist. Die beiden Tragwandungen
werden durch die Abstandstücke 2 und die Leitungsanschlußstücke 3, q. im Abstand
voneinander gehalten. 5 ist eine Tragplatte für den Einbauschalter.
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Mit 6 ist das Einschaltorgan und mit 7 das Ausschaltorgan bezeichnet,
die als Druckknöpfe ausgebildet sind. Das Schaltorgan 8 ist von zwei gestanzten
Isolierhebeln gebildet, die um die Achse g drehbar sind und zwischen sich die drehbare
Kontaktbrücke io aufnehmen. Die Kontaktbrücke io wirkt mit den ortsfesten Kontaktstücken
11, 12 zusammen. Das Schaltorgan steht unter Wirkung der Ausschaltfeder 13, die
das Schaltorgan im Uhrzeigersinn zu drehen sucht. Mit dem Schaltorgan 8 ist ein
Kippsprungglied gekuppelt, das aus dem Tragstift 14 und der Kippsprungfeder 15 besteht.
Die Kupplung zwischen dem Schaltorgan und dem Kippsprungglied erfolgt mit Hilfe
eines Querstiftes 16, der in einem Langloch 17 des Tragstiftes 14 verschiebbar ist.
Das Kippsprungglied 14., 15 ist mit Hilfe der Achse 18 an dem um die Achse ig drehbaren
Klinkenhebel 2o drehbar gelagert. Während das eine Ende der Kippsprungfeder 15 dauernd
an der Achse 18 des Klinkenhebels 2o anliegt, steht der Querstift 16 nicht immer
unter Einwirkung des anderen Endes der Kippsprungfeder. Um den Querstift 16 in den
weiter unten beschriebenen Stellungen des Schaltmechanismus von der Kippsprungfeder
unbeeinflußt zu lassen, bildet der Trägerstift 14 an der Stelle 21 einen Anschlag.
Gegen diesen Anschlag legt sich das Ende der Kippsprungfeder mit Hilfe der Platte
22. Findet die Anlage der Platte 22 an dem Anschlag 21 statt, so kann sich der Querstift
16 immer noch in einem Teil des Langloches 17 unbehindert von der Kippsprungfeder
15 bewegen.
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An dem Selbstschalter gemäß der Erfindung ist also das Kippsprungglied
i¢, 15 zwischen dem Schaltorgan 8 und dem Klinkenhebel 2o angeordnet. Mit dem Schaltorgan
8 ist zugleich das Einschaltorgan 6 unter Zwischenschaltung eines großen Totganges
gekuppelt. Es geschieht in der Weise, daß das Einschaltorgan eine weite Kulisse
23 bildet, in die der Querstift 16 des Schaltorgans 8 eingreift. Mit Hilfe der umgebogenen
Flanken 24 ist das Schaltorgan in einen Schlitz 25 der Tragwandungen i geradlinig
geführt. 26 ist ein hochgebogener Lappen, der in der Kulisse 23 eine Gegenlage für
den Querstift 16 des Schaltorgans 8 bildet.
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Der Klinkenhebel 2o wirkt mit der federnden Anschlagklinke 27 zusammen,
die von dem strombeheizten Bimetallkörper 28 oder der Nase 29 des Ausschaltdruckknopfes
7 gesteuert wird.
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Die Wirkungsweise des Schalters gemäß der Erfindung ist folgende:
Die Fig. i zeigt den Selbstschalter in der Ausschaltstellung. Die Kontaktbrücke
io befindet sich in weiter. Entfernung von den ortsfesten Kontaktstücken i i, 12.
Der Quer-Stift 16 des Schaltorgans 8 liegt am oberen Rand der Kulisse 23 des Einschaltorgans
6 an und hält dadurch das Einschaltorgan in der Hochstellung. Der Klinkenhebel 2o
greift hinter die Anschlagklinke 27. Die Kippsprungfeder 15 hat sich so weit entspannt,
daß die Platte 22 an den Anschlag 21 des Trägerstiftes 14 anliegt. Wird das Einschaltorgan
abwärts bewegt, so nimmt der obere Rand der Kulisse 23 den Querstift 16 des Schaltorgans
mit. Dadurch wird das Schaltorgan 8 im Gegenuhrzeigersinn gedreht. Die Bewegung
des Schaltorgans ist zunächst abhängig von der Bewegungsgeschwindigkeit beim Niederdrücken
des Einschaltorgans. Zugleich wird das Kippsprungglied 1q., 15 um die Achse 18 des
Klinkenhebels 2o gedreht. Bei dieser Drehung gelangt der Querstift 16 gegen die
Platte 22 des Kippsprunggliedes und drückt die Kippsprungfeder 15 zusammen. Dies
geschieht so lange, bis die Totpunktlage des Kippsprunggliedes erreicht ist, also
der Querstift 16 in der Verbindungslinie zwischen den Achsen 9 und 18 liegt. Ist
der Totpunkt überschritten, sä schnellt das Kippsprungglied unter Entspannen der
Kippsprungfeder 15 aus der Totpunktlage und reißt das Schaltorgan 8 mit einer von
der Bewegung des Einschaltorgans unabhängigen Geschwindigkeit in die Einschaltstellung
(Fig.2). Damit ist eine sprunghafte Einschaltung des Schaltorgans erfolgt. In der
Einschaltstellung wird der Kontaktdruck durch die Kippsprungfeder 15 aufrechterhalten,
da sie sich noch nicht bis zu dem Anschlag 21 entspannt hat.
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Die Kippsprungfeder wirkt nämlich noch über die Hülse 22 auf den Querstift
16 des Schaltorgans ein.
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Löst der Schalter aus, indem die Anschlagklinke 27 durch den Bimetallkörper
28 oder die Nase 29 des Ausschaltorgans 7 bewegt wird, so verliert der Klinkenhebel2o
seine Anlage an der Anschlagklinke und dreht sich im Gegenuhrzeigersinn. Die Ausschaltfeder
13 kann den Schalthebel 8 unbehindert im Uhrzeigersinn drehen, da der Klinkenhebel
2o ausweicht. Sofort bei Beginn de: Ausschaltbewegung entspannt sich die Kippsprungfeder
15 so weit, daß die Platte 22 an dem Anschlag 21 des Trägerstiftes 14 anliegt. Da
der Querstift 16 des Schaltorgans nicht mehr unter Einfluß der Kippsprungfeder 15
steht, kann sich das Schaltorgan unabhängig von der Kippsprungfeder in die Ausschaltstellung
bewegen. Dadurch kommt die Kraft der Ausschaltfeder 13 voll zur Wirkung, so daß
eine hohe Ausschaltgeschwindigkeit erreicht
wird (Fig. 3). Auf dem
größten Teil des Schaltweges bewegt sich der Querstift 16 frei in der weiten Kulisse
23 des Einschaltorgans 6. Erst auf dem letzten Teil des Schaltweges schlägt der
Querstift 16 an den oberen Rand der Kulisse an und nimmt dadurch das Einschaltorgan
zugleich mit, so daß es in die Hochstellung geführt wird. Während der Ausschaltbewegung
des Ausschaltorgans wird auch das Kippsprungglied um die Achse i8 gedreht und der
Klinkenhebel 2o in seine Wirklage gegenüber der Anschlagklinke 28 gebracht. Damit
ist die Ausschaltstellung des Schaltorgans erreicht und der Selbstschalter für das
Einschalten vorbereitet.
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Der Kleinselbstschalter gemäß der Erfindung hat den Vorzug, daß er
außer dem notwendigen Einschaltorgan, dem Schaltorgan und der Anschlagklinke nur
ein Kippsprungglied und einen Klinkenhebel erfordert. Er hat also eine äußerst geringe
Anzahl Teile für den Schaltmechanismus. Infolge der kleinen Anzahl der Teile bleibt
in dem Schalter für die Ausbildung des Schaltraumes ein großer Platz übrig. Besonders
günstig wird die Platzausnutzung in dem Schalter zwischen den beiden Tragwandungen,
wenn die ortsfesten Kontaktstücke i i und 12 mit ihren Kontaktflächen mit einer
Neigung von etwa 450 zur Bewegungsrichtung des Einschaltorgans angeordnet werden.