DE823623C - UEberstromausschalter - Google Patents
UEberstromausschalterInfo
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- DE823623C DE823623C DEW3427A DEW0003427A DE823623C DE 823623 C DE823623 C DE 823623C DE W3427 A DEW3427 A DE W3427A DE W0003427 A DEW0003427 A DE W0003427A DE 823623 C DE823623 C DE 823623C
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- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H71/00—Details of the protective switches or relays covered by groups H01H73/00 - H01H83/00
- H01H71/10—Operating or release mechanisms
- H01H71/12—Automatic release mechanisms with or without manual release
- H01H71/44—Automatic release mechanisms with or without manual release having means for introducing a predetermined time delay
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Description
(WiGBl. s: 175)
AUSGEGEBEN AM 6. DEZEMBER 1951
IV 342/FIIIb/2i c
überstromausschalter
l)ie vorliegende Krfmdung bezieht sich auf Über
stromau-Jsclialter und insbesondere auf Überlastauslösevorriclitungen
zur Steuerung der automatischen Betriebsweise von Stromkreisunterbrechern.
Die vorliegende Erfindung besteht in erster Linie aus einem Überstromausschalter mit einer elektromagnetischen
Auslösevorrichtung, welche ein festes magnetisches Element, eine Erregerwicklung und
ein bewegliches Kernelement, welches durch die erwähnte Wicklung betätigt wird, umfaßt. Gemäß
der vorliegenden Erfindung ist ein geschlossener I lohlzylinder vorgesehen, welcher sich mit dem beweglichen
Kernelement bewegt und Mittel enthält, um die Auslösung des Überstromausschalters zu
verzögern, und welche so angeordnet sind, daß sie während der AuslösebeweLninsj des erwähnten beweglichen
Kernelements praktisch festgehalten werden.
Der Charakter der vorliegenden Erfindung geht aus der folgenden ins einzelne gehenden Beschreibung
mehrerer bevorzugter Ausführungsformen derselben hervor, welche in der Zeichnung als Beispiel
angeführt sind.
Fig. ι ist ein Seitenriß, teilweise im Schnitt, eines
Überstromausschalters gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 ist eine Teilansicht, teilweise im Schnitt, eines Teils der Auslösevorrichtung in teilweise ausgelöster
Lage;
Fig. 3 ist eine Teilansicht, ähnlich derjenigen der Fig. 2, wobei jedoch die Auslösevorrichtung in der
voll ausgelösten Lage gezeigt ist, und
Fig- 4 ist ein Vertikalschnitt, welcher eine Modifikation
der Auslösevorrichtung zeigt.
In der Fig. ι bezeichnet die Bezugsnummer 11
eine Basis aus starkem isolierendem Werkstoff, welche die verschiedenen Teile des Überstromausschalters
trägt. Ein Paar Anschlußklemmen 13 und 15 sind in geeigneter Weise an der Basis befestigt,
und jede Klemme besitzt einen oder mehrere Kontaktstifte 19, welche durch die Rückwand der Basis
11 hindurchgehen und dazu dienen, den Überstromausschalter
elektrisch mit dem von ihm zu kontrollierenden Stromkreis zu verbinden.
Die obere Anschlußklemme 13 besitzt einen daran befestigten Kontaktklotz 21 aus starrem leitendem
Werkstoff. Ein starrer, an der Basis befestigter Kontaktklotz 23 ist elektrisch mit der unteren An
schluüklemme 15 über die Erregerwicklung der Auslösevorrichtung des Unterbrechers, welche
nachstehend beschrieben werden soll, verbunden.
Die festen Hauptkontakte 25 und 27 sind starr an den Kontaktklötzen 21 bzw. 23 befestigt, während
Hiltskontakte 29 und 31 an einer dreieckigen Kontaktplattform 33 aus leitendem Werkstoff befestigt
sind, welche am Oberteil des Klotzes 21 für eine beschränkte Kipp-und Schwingbewegung montiert
sind, und zwar mittels Stiften 35, welche an gegenüberstehenden Seiten der Plattform hervorstehen und in Schlitze 37 eingreifen, die in einem
Paar an dem Klotz 21 befestigten Seitenwandungen 39 angebracht sind. Die Plattform 33 wird von der
Basis 11 durch mehrere Federn 41 und 43 abgedrückt,
und die Bewegung der Plattform nach außen wird begrenzt durc'h das Anstoßen der Stifte
35 an die Außenenden der Schlitze 37 sowie durch Anschläge 45 an der Plattform neben ihrem oberen
Ende. Die Plattform 33 und infolgedessen auch die Hilfskontakte 29 und 31 sind mit der Anschlußklemme
13 mittels eines biegsamen Nebenschlußloiters 47 elektrisch verbunden.
Das bewegliche Kontaktmittel des Überstromausschalters umfaßt einen U-förmigen Kontaktarm
49 aus leitendem Werkstoff, welcher durch mehrere Schrauben 53 starr an einem durch einen Drehzapfen
angelenkten Schaltelement 51 befestigt ist.
Der Kontaktarm 49 trägt eine Hauptkontaktbrücke 55 zur Überbrückung der Hauptkontakte 25 und 27
und ein Hilfskontaktelement 57 zum Erfassen der festen Hilfskontakte 29 und 31, wobei das Hilfskontaktelement
57 am oberen Ende des U-förmigen Kontaktarms 49 durch mehrere Schrauben 59 befestigt
ist.
Die Hauptkontaktbrücke 55 besteht aus starrem leitendem Werkstoff und ist an dem Kontaktarm 49
lose montiert, für eine beschränkte Bewegung relativ zum Kontaktarm auf die Hauptkontakte 25 und 2J
zu bzw. von ihnen fort, und zwar mittels eines Paares Stiftschrauben 61, die an dem Kontakttragarm
49 befestigt sind, von denen aber nur eine Stiftschraube dargestellt ist. Ein Paar Schraubenfedern
62 umgeben die Stiftschrauben 61 und sind zwischen dem Kontakttragarm 49 und der Kontaktbrücke 55
angeordnet, um die Brücke mit bestimmter Kraft gegen die festen Hauptkontakte 25 und 27 zu
drücken. Die Enden der Kontaktbrücke 55 sind abgeschrägt, um parallel zu den abgeschrägten Kan-
ten der Kontaktklötzc 21 und 2j zu liegen; sie
tragen ein Paar daran befestigter Kontakte 67 zwecks Berührung der festen J lauptkontakte 25
und 27.
Das Hilfskontaktelement 57 besteht aus starrem leitendem Werkstoff und besitzt je einen daran befestigten
Zwischenkontakt 69 und Funkenkontakt 71 zwecks Berührung der Zwischen- und Funkenkontakte
29 und 31 der festen Kontaktmittel.
Ein biegsamer Xebenschlul.ileiter J^ verbindet
den Hilfskontaktarm 49 mit dem festen Hauptkontaktklotz 23 elektrisch. Das obere Ende des
biegsamen Leiters 73 ist an dem Kontaktarm 49 durch den unteren Bolzen 59 befestigt. Das untere
Ende des biegsamen Xebeiischlußleiters 73 ist an dem unteren Kontaktklotz 23 mittels eines Bolzens
~j befestigt.
Das Schaltelement 51 besitzt ein jochförmiges unteres Ende, welches zwischen den Seitenwänden
eines Ilauptrahmens 79 mittels des Drehzapfens 81 drehbar angelenkt ist. Das Schaltelement 51 ist um
seine Drehachse beweglich, um die Kontakte des Unterbrechers mittels einer Betätigungsvorrichtung,
welche ganz allgemein mit 83 bezeichnet ist, zu öffnen und zu schließen. g0
Die Betätigungsvorrichtung 83 ist in dem Hauptrahmen
79 gelagert und umfaßt einen Betätigungshebel 85, welcher an einem vom Rahmen getragenen
Zapfen 87 angelenkt und mit dem Schaltelement 5 1 durch ein Glied 89 verbunden ist. Ebenso ist ein
Betätigungselement 91 an dem Zapfen Hj angelenkt,
um sich um die gleiche Achse wie eier Betätigungshebel
85 zu bewegen. Der Betätigungshebel 85 ist normalerweise und auslösbar mit dem Betätigungselement
91 zwecks Bewegung durch dasselbe mittels eines Paares Riegel 93 und 95 verbunden, welch
letztere an dem Hebel 85 bei 97 bzw. 99 drehbar angelenkt sind. Der Riegel 93 erfaßt einen am Betätigungselement
91 angebrachte Rolle 101, und dieser Riegel seinerseits wird in der Verriegelung*-
lage durch den Hilfsriegel 95 gehalten. Das Betätigungselement 91 ist so ausgebildet, daß es auslösbar
in der Lage des geschlossenen Stromkreises durch einen bei 119 drehbar angelenkten Haupthalteriegel
103 gehalten wird, welcher die Rolle 101 auslösbar
erfaßt. Der liilfsriegel 95 ist mit einem gekrümmten Schwanzstück 105 versehen, mit dessen Hilfe er
freigegeben wird, um die Freigabe des Riegels 93 und damit die Auslösung des Überstromausschalters
durch das Lösen des Betätigungshebels 85 aus seiner Verbindung mit dem Betätigungselement 91
zu veranlassen. Wenn der Betätigungshebel 85 freigegeben ist, bewegt er sich entgegengesetzt dem
Uhrzeigersinn um die Drehachse 87 und veranlaßt damit die Öffnung der beweglichen Kontaktmittel.
Während dieser Bewegung erfaßt eine Xockenfläche 107 des Hebels 85 die abgeschrägte Xase des Haupthalteriegels
103 und bewegt den llalteriegel in die
ausgelöste Lage, um das Betätigungselement 91 freizugeben. Das Schaltelement 51 und der Betätigungshebel
85 werden mittels eines Paares Zugfedern 109
(von denen nur eine gezeigt ist), welche an ihrem oberen linde mit dem Schaltelement 51 und
an ihrem unteren Ende mit den Seiten des Hauptrahmcns 79 verbunden sind, in die offene Lage gezogen.
Um den Überstromausschalter nach seiner Auslösung wieder zu schließen, wird das Betätigungselement
91 zunächst entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn um die Drehachse 87 in die offene Lage bewegt,
um das Wiederanstellen der Riegel und die Wiederherstellung der auslösbar starren Verbindung
zwischen dem Betätigungshebel 85 und dem Betätigungselement 91 zu bewirken. Nachdem die
starre Verbindung somit hergestellt ist, wird das Betätigungselement 91 mittels eines Handgriffs 111
im Uhrzeigersinn in die geschlossene Lage bewegt, um das Schließen der Kontaktmittel des Überstromausschalters
zu bewirken. Die Bewegung im Uhrzeigersinn bzw. die Schließbewegung des Betätigungselements
91 wird durch einen Teil 92 an demselben begrenzt, welcher an einen festen Anschlag
94 am Rahmen 79 anstößt. Wenn die Teile in die geschlossene Lage bewegt worden sind, erfaßt der
Haupthalteriegel 103 neuerdings die Rolle 101, um
das Betätigungselement in der geschlossenen Lage zu halten. Der Anschlag 94 ist so angeordnet, daß
er eine geringe Mehrbewegung des Elements 91 zuläßt, um den richtigen Eingriff des Riegels 103 mit
der Rolle 101 zu gewährleisten. Man bemerkt, daß der Betätigungsmechanismus so konstruiert ist, daß
das bewegliche Kontaktmittel auslösefrei von dem Betätigungselement 91 ist, d. h. wenn der Unterbrecher
ausgelöst ist, bewegen sich die Kontaktmittel unabhängig νυιτ der Lage des Betätigungselements
91 in die offene Lage.
Die Kontaktmittel sind nun derart montiert, daß während des Öffnens des Unterbrechers die Hauptbrücke
55 zuerst von den festen Kontakten 25 und 27 getrennt wird, während die Hilfskontakte infolge
der Auswärtsbewegung der Kontaktplattform 33 unter dem Einfluß der Abdrückfedern 41 und 43
in Berührung bleiben. Nachdem die Kontaktbrücke 55 sich um einen bestimmten Abstand von den
festen Hauptkontakten entfernt hat, beginnen auch die Zwischenkontakte 29 und 69 sich voneinander
zu trennen. Dies findet statt, sobald die Stifte 35 die Enden der Schlitze 37 erfassen. Während dieser
Zeit bleiben die Funkkontakte 31 und 71 infolge der
Schwingbewegung der Kontaktplattform 33 in Berührung. Nachdem sich die Zwischenkontakte um
einen bestimmten Abstand voneinander entfernt haben, beginnen auch die Funkkontakte 31 und 71
sich voneinander zu trennen. Während des Schließvorganges berühren sich die Kontakte in der entgegengesetzten
Reihenfolge, was leicht zu verstehen ist. Man sieht also, daß der während der Trennung
der Kontakte gezogene Lichtbogen lediglich zwischen den Funkkontakten 31 und 71 gezogen wird.
Der Überstromausschalter .ist so ausgebildet, daß er entweder von Hand oder automatisch bei Auftreten
bestimmter Überlastungsverhältnisse im Stromkreis mittels einer allgemein mit 115 bezeichneten
Auslösevorrichtung ausgelöst werden kann.
Die Auslösevorrichtung umfaßt einen Auslösehebel
117, welcher zwischen seinen Enden am Rahmen 79 mittels des Drehzapfens 119 drehbar montiert
ist, sowie eine elektromagnetische Auslösevorrichtung, die allgemein mit 121 bezeichnet ist
und welche auf bestimmte Überlastungsverhältnisse anspricht, um den Auslösehebel 117 in die Auslösestellung
zu bewegen und damit das automatische ι Öffnen des Überstromausschalters zu bewirken.
Ein Arm 123 des Auslösehebels 117 ist abgesetzt
j und erstreckt sich nach innen zu gegen die Basis 11 ! des Überstromausschalters, während sein inneres
Ende direkt über der Auslösevorrichtung 121 liegt j und durch einen Stößel des Elektromagnets erfaßt
und bewegt werden kann, um die automatische Ausschaltung des Unterbrechers zu bewirken. Der Arm
123 des Auslösehebels ist mit einem Vorsprung 125 versehen, welcher so ausgebildet ist, daß er das gekrümmte
Schwanzstück 105 des Hilfsriegeis 95 erfaßt, um diesen Riegel bei Bewegung des Auslösehebels
in die Auslöselage freizugeben. Der andere Arm des Auslösehebels 117 bildet einen Handgriff
127, durch welchen der Auslösehebel von Hand in die Auslöselage bewegt werden kann, um das Öffnen
des Überstromausschalters von Hand zu bewirken. Eine Feder 129 verbindet den Arm 123 des Auslösehebeis
117 mit einer Verlängerung des Haupthalteriegels 103, so daß die Feder dazu dient, den Haupthalteriegel
in die Verriegelungslage und den Auslösehebel in seine normale Ruhelage zu bringen, wie
es in Fig. 1 dargestellt ist.
Der Elektromagnet 121 umfaßt ein Magnetjoch
131, einen beweglichen Anker 133 mi'; einer Auslösestange
135 daran und eine Erregerwicklung 137, deren eines Ende an den Kontaktklotz 23 und das
andere Ende an die Anschlußklemme 15 angeschlossen ist.
Der bewegliche Anker 133 umfaßt ein bewegliches Rohr 139 aus nichtmagnetischem Material,
welches mit öl oder einer anderen Flüssigkeit geeigneter
Viskosität angefüllt ist. Das obere Ende des Ankerrohres umfaßt ein Auslösekernelement
141 aus magnetischem Material, an welchem die Auslösestange 135 befestigt ist und welches eine
Schulter hat, die in das obere Ende des Rohres 139 hineinpaßt und daran so befestigt ist, daß das obere
Ende des Rohres völlig geschlossen wird. Ein Einsatz 142 aus nichtmagnetischem Werkstoff, der in
geeigneter Weise in einer öffnung des Jochs 131 befestigt ist, dient als Führung für die Auslösestange
135. Innerhalb des Rohres gleitet mit verhältnismäßig enger Passung ein becherförmiger
Kolben 143 aus magnetischem Werkstoff mit einem Bodenverschluß 144 aus nichtmagnetischem Werkstoff,
welcher mit einer engen Bohrung 145 ausgestattet ist.
Normalerweise wird der magnetische Kolben 143 in enger Berührung mit dem abgesetzten inneren
Ende des Auslösekernelements 141 gehalten, und zwar durch eine leichte Schraubenfeder 147, welche
zwischen dem Boden des Rohres 139 und dem magnetischen Kolben 143 eingepreßt ist. Die ganze
bewegliche Kernstruktur 133 ruht normalerweise
auf dem Ende einer Einstellschraube 149, welche in einen Lagerbock 151 eingeschraubt ist, der seinerseits
fest an dem Boden des Magnetjochs 131 befestigt ist. Ein Rohr 153 aus Isoliermaterial ist
zwischen dem Ober- und dem LTnterteil des Jochs 131 angeordnet, um den beweglichen Anker 133
von der Erregerwicklung zu isolieren.
Wenn die Wicklung 137 durch einen Strom erregt wird, der durch den geschlossenen Überstromausschalter
fließt, wird der magnetische Kolben 143
durch die Magnet wirkung über den Luftspalt zwischen dem unteren Schenkel des )ochs 131 und dem
zylindrischen Element 143 abwärts gezogen, wobei daran erinnert wird, daß das Bodenteil 144 des
Kolbens 143 aus nichtmagnetischem Material besteht. Ebenso wird der Kern 141 durch die Magnetwirkung
über den Luftspalt zwischen dem oberen Schenkel des Jochs 131 und dem magnetischen
Kern 141 nach oben gezogen. Indessen ist der untere
Luftspalt kürzer als der obere Luftspalt, und der nichtniagnetische Teil 144 verursacht eine höhere
Konzentration der magnetischen Kraftlinien in dem unteren Luftspalt im Vergleich zum oberen Luftspalt.
Infolgedessen ist die abwärts gerichtete Kraft.
die vom Kolben 143 auf das Rohr 139 mittels der
Feder 147 übertragen wird, größer als die aufwärts gerichtete Kraft, die auf den Kern 141 ausgeübt
wird, und verhindert somit den letzteren an der Aufwärtsbewegung. Die Feder 14" ist so bemessen, daß
sie die Abwärtsbewegung des Kolbens 143 so lange verhindert, als der Strom in der Wicklung 137 einen
bestimmten Wert nicht überschreitet.
Tritt indessen eine Überlast auf von z. B. 1000% oder weniger der normalen Stromstärke, dann nimmt
der Überschuß der abwärts gerichteten Kraft über die aufwärts gerichtete Kraft genügend zu, um die
Gegenwirkung der Feder 147 zu überwinden, so daß der Kolben 143 beginnt, sich nach abwärts zu bewegen.
Während dieser Bewegung ward Öl durch
die Bohrung 145 gepreßt und damit die Geschwindigkeit des Kolbens geregelt. Ebenso verkleinert der
Kolben 143 bei seiner Abwärtsbewegung den Luftspalt zwischen sich selbst und dem unteren Schenkel
des Jochs 131, ohne aber infolge der posaunenrohrartigen
Stellung des Auslösekernelements 141 zum Kolben den wirksamen Luftspalt zwischen dem
Kolben 143 und dem Auslösekernelement 141 zu
vergrößern. Infolgedessen nimmt der magnetische Widerstand des magnetischen Strompfades ab, und
die Anziehungskraft zwischen dem Kern 141 und dem oberen Schenkel des Jochs 131 nimmt zu. Indessen
wird eine Aufwärtsbewegung des Kerns 141 durch das Vorhandensein von Öldruck in dem Rohr
139 unterhalb des Kolbens 143 noch verhindert, bis
der Kolben seine unterste Lage erreicht, wie sie in !'ig. 2 dargestellt ist. In dieser Stellung hört die
Abwärtsbewegung des Kolbens auf, weil der untere Luftspalt praktisch geschlossen ist. Infolgedessen
wird der Kolben 143 in dieser Lage festgehalten, und der Öldruck unter dem Kolben wird nun allmählich
durch die Bohrung 145 abgelassen, wodurch die auf den Kern 141 wirkenden magnetischen
Kräfte nunmehr in Aktion treten und den Kern zusammen mit dem Rohr 139 aufwärts in eine Auslöselage
bringen, während der magnetische Kolben j 143 praktisch unbeweglich bleibt. Die Aufwärtsbewegung
des Rohres 139 an dem magnetischen Kolben vorbei preßt zusätzliches Öl durch die Bohrung
145 und sorgt damit für einen zusätzlichen Zeitverzug bevor die Auslösestange 135 den Auslösehebclii/
erfai.it und betätigt, um den Überstroniausschalter
auszulosen. I lic !'eile sind in der
[-'ig. 3 in der Stellung gezeigt, welche sie einj nehmen, nachdem die Auslosestange den Arm 123
j ties Auslösehebels 117 nahe dem Knde der Auslöse-■
j i)cwegung erfaßt hat.
Wenn der Überstromausschalter ausgelöst wird und der Stromkreis geöffnet ist. fließt kein Strom
mehr durch die SjHiIe 137. worauf das Rohr 139 in
die in Fig. 1 gezeigte Lage absinkt und die Feder 147 den Kolben i.|3 aufwärts hi seine normale,
ebenfalls in Fig. 1 gezeigte Lage zurückbringt.
In der Fig. 4 ist eine modifizierte Form der vorliegenden
Erfindung dargestellt, welche außer langzeitiger Auslöse verzögerung bei verhältnismäßig
geringen Überlasten und sofortigem Auslösen bei Kurzschlüssen auch eine kurzzeitige Auslöseverzögerung
bei mittleren Überlastungen vorsieht.
Gemäß der Modifikation der vorliegenden Erfindung nach Fig. 4 besitzt ein Magnetjoch 155, das
in geeigneter Weise starr an der Basis ti befestigt ist, ein Unterteil 157, welches in umgekehrter Richtung
angeordnet ist. um eine Stütze für eine bewegliche Kernanordnung zu bilden, welche ganz allgemein
mit 159 bezeichnet ist. Eine Erregerspule gs 161, welche im Magnetjoch 155 angeordnet ist und
die bewegliche Kernanordnung 159 umgibt, ist von derselben durch ein Rohr 163 aus Isoliermaterial
sowie ein I'aar Isolierseheibe-n bzw. I-lausche 105
isoliert.
Die bewegliche Kernanordnung umfaßt ein äußeres Rohr 167 und einen inneren geschlossenen
Hohlzylinder 169, beide aus nichtmagnetischem Material. Das äußere Rohr 1(17 ist an seinem unteren
Ende starr an einem zylindrischen Kern aus magnetischem Werkstoff 171 befestigt, der auf dem
Teil 157 des Magnetjochs 155 aufsitzt. An seinem oberen Ende ist das Rohr 167 mit einem Vorsprung
173 zum Erfassen und Betätigen des Arms 123 des
Auslösehebels 117 bei Betätigung der Auslösevorrichtung
versehen. Jn dem geschlossenen Hohlzylinder 169 befindet sich ein umgekehrtes becherförmiges
Kernelement 175, welches durch eine Feder 177 gegen einen Anschlag 179 gedrückt wird, der
vom oberen Ende des Hohlzylinders 169 nach innen zu vorsteht. Der geschlossene J lohlzylinder 169 ist
mit Öl oder einer anderen Flüssigkeit geeigneter Viskosität angefüllt, und das Kernelement 175 ist
mit einer Bohrung 181 versehen, tun den Öldurchgang
von einer Seite des Kernelements 175 zur anderen Seite zu regulieren und damit einen Zeitverzug
herbeizuführen.
Der innere geschlossene I iohlzylinder 169 ruht
normalerweise auf einem Hauptkernelement 183,
welches ebenfalls die Gestalt eines umgekehrten Bechers besitzt und seinerseits auf einer Einstell-
anschlagschraube 185 ruht, die in eine öffnung im
Element 157 eingeschraubt ist. Der Aufwärts- oder Auslösebevvegung des Kernelements 183 wirkt eine
Feder 187 entgegen, welche um die Anschlagschraube 185 gewunden und zwischen einem Bund
189, der nahe dem oberen Ende der Anschlagschraube 185 mit derselben aus einem Stück besteht,
und einem nach innen geformten Flansch irji
an dem unteren Ende des Kerns 183 zusamrnengedrückt ist.
Eine Feder 193 ist um die Außenseite des äußeren Rohres 167 gewunden und mit Vorspannung zwischen
einem Ringflansch 195, der aus einem Stück mit dem äußeren Rohr 167 besteht, und mehreren
Vorsprüngen 199, ebenfalls an dem äußeren Rohr 167, eingesetzt, berührt jedoch nicht die Vorsprünge 197 an dem inneren, vollkommen geschlossenen
Rohr 169, welche radial durch längliche Schlitze in dem äußeren Rohr 167 hindurchgehen.
Die Vrorsprünge 197 sind so angeordnet, daß
sie mit dem oberen Ende der Feder 193 zusammenarbeiten, welche in ihrer normal entspannten Lage
um einen bestimmten Abstand unter den Vorsprüngen 197 endet, wie bei 199 angegeben.
Die Erregerspule 161 ist so angeordnet, daß sie
in Reihe in den durch den Überstromausschalter zu kontrollierenden Stromkreis geschaltet werden kann,
und wenn nun die Stromstärke in dem Stromkreis den normalen Betriebswert überschreitet, wird das
Kernelement nach aufwärts gezogen und beginnt damit, die Feder 187 zusammenzudrücken und den
geschlossenen Hohlzylinder 169 und damit auch das äußere Rohr 167 zu tragen. Indessen halten die
magnetischen Kräfte das Kernelement 175 praktisch fest, und die Aufwärtsbewegung des geschlossenen
Hohlzylinders 169 preßt öl durch die Bohrung zum
Oberteil des Hohlzylinders und drückt gleichzeitig die Feder 177 zusammen. Diese Bewegung hall an,
bis der Vorsprung 173 den Arm 123 berührt und den Auslösehebel 117 betätigt, um den Überstromausschalter
auszulösen.
Der oben beschriebene Auslösevorgang erfolgt bei Überlastungen, die sich auf etwa 700% des
normalen Betriebsstroms belaufen. Während eines solchen Auslösevorganges wird der Kern 171 nicht
genügend erregt, um die Bewegung des äußeren Rohres 167 zu dem inneren geschlossenen, Hohlzylinder
169 zu veranlassen. Bei Auftreten einer Überlast mittlerer Größe, z. B. zwischen 700 und
1000% des normalen Stroms, ist die Erregung des Elektromagnets genügend groß, um den Anker
\Jι und das äußere Rohr 167 schnell aufwärts zu
bewegen, bis die Bewegung abgestoppt wird, wenn das obere Ende der mit Vorspannung eingesetzten
Druckfeder 193 die Vorsprünge 197 an dem inneren Rohr 169 berührt. Diese Bewegung des Rohres 169 [
genügt nicht, um Auslösen zu veranlassen. Über- ! ströme in der Größenordnung von 700 bis 1000% !
des normalen Stromes erregen die Magnetstruktur j nicht genügend, um die Feder 193 zusammen- j
zudrücken. Wenn daher die Überlast noch andauert, ; nachdem die Feder 193 den Vorsprung 197 berührt j
hat. wird der innere Hohlzvlinder 169 mit der wei- [
teren Aufwärtsbewegung des äußeren Rohres durch die vereinte Wirkung der Kernelemente 171 und
183 aufwärts bewegt. Während dieses Teils der Auslösebewegung wird öl durch die Bohrung 181 in
den Kern 175 gedrückt, welcher durch die magnetischen Kräfte praktisch festgehalten wird, wodurch
ein viel kürzerer Zeitverzug zustande kommt, als wenn der innere Hohlzylinder 169 auf die ganze
Auslösestrecke mit dem äußeren Rohr 167 bewegt werden würde.
Wenn die Spule 161 stromlos wird, sinkt die gesamte
Kernstruktur 159, bis sie durch Anstoßen des Kernelements 171 an dem Vorsprung 157 gestoppt
wird. Die Feder 187 bringt das Kernelement 183 in die gezeigte Lage zurück; ebenso bringt die Feder
177 das Kernelement 175 in seine Lage im Oberteil des geschlossenen Hohlzylinders 169 zurück.
Bei Auftreten einer Überlast von mehr als 1000% des normalen Betriebsstroms wird das äußere Rohr
167 aufwärts bewegt, um den Überstromausschalter augenblicklich, ohne wesentliche Bewegung des
inneren geschlossenen Hohlzylinders auszulösen. Diese sofortige Auslösewirkung wird allein durch
das Kernelement 171 herbeigeführt, welches mit genügender Kraft angezogen wird, um die Feder 193
zusammenzudrücken, nachdem sie die Vorsprünge 197 berührt hat, was die fortgesetzte Auslöse- go
bewegung des Rohres 167 unabhängig von der Bewegung des geschlossenen Hohlzylinders 169 gestattet.
Der geschlossene Hohlzylinder 169 wird bei dem sofortigen Aus löse Vorgang daran gehindert,
sich zu bewegen, infolge der Unfähigkeit des Öls schnell durch die Bohrung 181 in dem Kernelement
175 zu passieren, welch letzteres an einer wesentlichen Bewegung durch seine Lage im Magnetfeld
gehindert wird.
Wenn die Spule 161 stromlos wird, nehmen die
Teile wieder ihre normale Lage ein, wobei sie durch die ihnen zugeordneten Federn unterstützt werden.
Es ist für die Fachleute ohne weiteres klar, daß die Betriebscharakteristica der Auslösevorrichtung
durch Änderung der Konstruktion des Elektromagnets und ebenso auch durch Änderung der
Federstärke variiert werden können. Die Grenzen für den Bereich der mittleren Überlastungen, wie
sie hier dargelegt wurden (etwa 700 bis 1000% des Normalstroms) sind lediglich als Beispiel zu
betrachten und können in der beschriebenen Weise erheblich verändert werden, um sich besonderen
Anforderungen anzupassen.
Aus der vorhergehenden Beschreibung geht hervor, daß eine Auslösevorrichtung für einen Über-Stromausschalter
mit wenigen Teilen geschaffen worden ist, bei welcher die Zeitverzugsvorrichtung
in einem Hohlzylinder hermetisch abgedichtet ist, so daß ihre Bewegung und Eichung nicht durch
Fremdkörper oder durch Korrosion beeinträchtigt iao
werden kann.
Claims (7)
- Patentansprüche:i. Überstromausschalter mit einer elektro- 1*5 magnetischen Auslösevorrichtung, die ein festesmagnetisches Element, eine Erregerwicklung und ein bewegliches Kernelement, welches durch die erwähnte Wicklung betätigt wird, umfaßt, gekennzeichnet durch ein dicht abgeschlossenes Rohr (139, 169), welches sich mit dem erwähnten beweglichen Kernelement (141, 191) bewegt und ein sekundäres Kernelement (143, 175) enthält, welches so ausgebildet ist, daß es die Auslösung des Überstromausschalters verzögert und so angeordnet ist, daß es während der Auslösebewegung des erwähnten beweglichen Kernelements (141, 191) praktisch festgehalten wird.
- 2. Überstromausschalter gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das sekundäre Kernelement innerhalb des dicht abgeschlossenen Rohrs einen Kolben (143, 175) umfaßt, der wenigstens teilweise aus magnetischem Material besteht und in dem geschlossenen Rohr (139, 169) verhältnismäßig beweglich sowie mit einerao engen öffnung (145, 181) versehen ist, die den allmählichen Abfluß eines Fluidums von einer Seite des Kolbens auf die entgegengesetzte Seite desselben gestattet.
- 3. Überstromausschalter gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das geschlossene Rohr (139) zu dem festen magnetischen Element (131) so angeordnet ist, daß bei Erregung des Elektromagnets die magnetische Kraft zuerst den Kolben (143) um einen bestimmten Abstand in einer Richtung bewegt, die der Auslösebewegung entgegengesetzt ist und darauf das bewegliche Kernelement (141) veranlaßt, sich mit dem geschlossenen Rohr zu bewegen, um den Überstromausschalter auszulösen, während der Kolben (143) praktisch festgehalten wird.
- 4. Überstromausschalter gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (143) eine Verlängerung hat, die aus magnetischem Material besteht und vorzugsweise von zylindrischer Gestalt ist, wobei die erwähnte Verlängerung dicht zu dem beweglichen Kernelement (141) angeordnet ist (Fig. 1).
- 5. Überstromausschalter gemäß Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch zusätzliche AuslÖsemittel (167, 171, 193), welche dem geschlossenen Rohr (169) zugeordnet sind und so betätigt werden können, daß der Zeitverzug der Hauptauslösemittel (175, 191) bei Erregung des Elektromagnets durch einen Strom, der über einen bestimmten Wert hinausgeht, verändert wird (Fig. 4).
- 6. Überstromausschalter gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Auslösemittel ein magnetisches Element (171) umfaßt, welches elastisch (193) mit dem geschlossenen Rohr (169) in einer solchen Art verbunden ist, daß es sich bei großer Überlast unabhängig von dem geschlossenen Rohr zwecks sofortiger Auslösung des Überstromausschalters bewegen kann.
- 7. Überstromausschalter gemäß irgendeinem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Mittel (149, 185) zur Einstellung der anfänglichen Lage des beweglichen Kernelements (141, 191).Hierzu 1 Blatt Zeichnungenφ 2470 Ü.51
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