DE576933C - Leistungsbegrenzende Reaktanzspule mit einem normalerweise kurzgeschlossenen Sekundaerkreis - Google Patents
Leistungsbegrenzende Reaktanzspule mit einem normalerweise kurzgeschlossenen SekundaerkreisInfo
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
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- H02H9/00—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection
- H02H9/02—Emergency protective circuit arrangements for limiting excess current or voltage without disconnection responsive to excess current
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Description
DEUTSCHES REICH
Bibliothek
Bur. Ind. up
23 JUN, 1933
AUSGEGEBEN AIS
20. MAI 1933
20. MAI 1933
REPCHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
J\g 576 KLASSE 21 c GRUPPE
2IC K 558.30
Koch & Sterzel Akt.-Ges. in Dresden*)
Leistungsbegrenzende Reaktanzspule mit einem normalerweise kurzgeschlossenen Sekundärkreis
Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Dezember 1930 ab
Es ist bereits bekannt, zu Leistungsbegrenzungen, beispielsweise bei Auftreten von
Kurzschlüssen in Leitungsnetzen, Reaktanzen bzw. Drosselspulen mit einer kurzgeschlossenen
Sekundärwicklung zu verwenden. Bei Auftreten eines Überstromes oder Kurzschlusses
wird der betriebsmäßig kurzgeschlossene Sekundärkreis beseitigt oder der Kurzschluß in dem Sekundärkreis aufgehoben.
Im ersteren Falle bedient man sich einer Sekundärwicklung, die sich konzentrisch um
die im Leitungszug liegende Wicklung herumlegt und bei Auftreten von Leistungserhöhungen infolge des Thompson-Effektes
von der Primärwicklung abgeworfen wird. Durch diesen Fortfall der kurzgeschlossenen
Sekundärwicklung erfolgt selbsttätig durch die im Leitungszug verbleibende Drosselspule
eine Beschränkung der infolge Kurzschlusses auftretenden erhöhten Leistung. Die Leistungsbegrenzung
erfolgt daher sofort mit Auftreten der Leistungserhöhung. ·
Die Erfindung gibt ein Mittel für den zu zweit geschilderten Fall an, nämlich zum
öffnen des kurzgeschlossenen Sekundärkreises bei Leistungssteigerung. Erfindungsgemäß
wird die Sekundärwicklung der Reaktanzspule so ausgebildet, daß bei Überstrom bzw. Kurzschluß in ihr eine elektrodynamische
Schleifemvirkung auftritt, durch die sich der kurzgeschlossene Sekundärkreis
selbst öffnet. Die elektrodynamische Schleifenwirkung dient beispielsweise dazu, zwei
Kurzschlußkontakte auseinanderzubewegen, um damit den Kurzschluß in dem Sekundärkreis
aufzuheben. Werden diese Kurzschlußkontakte auseinandergedrückt, so erfolgt im Augenblick die Leistungsbegrenzung, und die
Schleifenwirkung läßt wiederum so viel nach, daß die Sekundärwicklung wieder kurzgeschlossen
wird, wenn die Kurzschlußkontakte unter einem Schließungsdruck stehen. Ist der Kurzschluß bzw. die Ursache der Leistungssteigerung
noch nicht behoben, so wiederholt sich das Spiel periodisch.
Es ist nunmehr möglich, die einmal geöffneten Kurzschlußkontakte durch irgendeine federnde Sperrvorrichtung in ihrer geöffneten
Lage zu halten, so daß sie nicht wieder zurückfedern können. Die Leistungsbegrenzung
bleibt dann eine so lange dauernde, bis durch Aufheben der Sperre die Kurzschlußkontakte einander berühren können.
Auch kann die bei öffnen der Kurzschlußkontakte erzeugte Kraft unmittelbar mechanisch
auf die Auslöseeinrichtung eines Schalters oder einen Schalter selbst übertragen
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr.-Ing. Kurt August Stersel in Dresden.
werden, der den Stromkreis ausschaltet, in " dem sich die Primärwicklung befindet. Auch
ist es denkbar, durch die Kurzschlußkontakte einen Auslöserelaiskreis kurzzuschließen und
bei öffnen des kurzgeschlossenen Sekundärkreises den Relaiskreis selbsttätig bei öffnen
der Kurzschlußkontakte in den Stromkreis der Sekundärwicklung einzuschalten und. das
Auslöserelais auf diese Weise unter Strom ίο zu setzen. - - ■ · - - -.- : . -
Ein weiterer Vorteil der 'Erfindung besteht in der Anwendung eines Isolierkörpers für
die im Leitungszug liegende Spule, der diese vom Eisenkern und der Sekundärwicklung
allseitig isoliert, etwa mittels sogenannter. Querdurchgangsisolatorkörper.
Es lassen sich auch mehrere derartige Systeme auf einen gemeinsamen Eisenkern
setzen, so daß man beliebige Batterien derartiger ■ Reaktanzen zusammensetzen kann.
Die öffnung des Sekundärkreises erfolgt vorteilhaft innerhalb eines den Lichtbogen
löschenden Mittels,- wie.öl, Druckluft, Druckgas o. dgl., und vorteilhaft so, daß der Lichtbogen
durch elektrodynamische ■ Wirkung nach oben getrieben und dadurch zerrissen
wird.
In den Abbildungen sind Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung dargestellt.
Abb. ι zeigt das Schema der Einrichtung. Darin bedeutet 11 die im Leitungszug liegende
Primärwicklung, 12 einen Eisenkern und 13 die aus einzelnen in sich kurzgeschlossenen
Windungen bestehende Sekundärwicklung bzw. Sekundärkreis.
In Abb. 2 befindet sich die Wicklung 11 innerhalb
des aus Abb. 2 und 3 ersichtlichen Isolierkörpers 14, der von einem Querdurchgang
15 zur Aufnahme, des Eisenkernes 12
durchsetzt ist und mit Sand 5" gefüllt ist.
Abb. 4 stellt dabei einen Schnitt in der
'LinieA-A der Abb. 2 und 3 dar, wobei Abb. 2
einen Schnitt in der Linie B-B nach Abb. 4 und Abb. 3 einen Schnitt in der Linie C-C
zeigt.
Nach Abb. 2 besteht die Sekundärwicklung aus nur einer Windung 16, deren Enden parallel
zueinander auslaufen und Kurzschlußkontakte 17 tragen, die durch eine gegebenen-5P·
falls einstellbare Feder 18 aneinandergedrückt gehalten· werden. Tritt eine Leistungssteigerung
auf, so wird das nicht durch den Anschlag 19 festgehaltene Ende in der angedeuteten
Pfeil richtung auseinandergebogen. Es 55' schnappt die Federklinke'20 ein, die'die Enden
und die Kurzschlußkontakte 17 auseinanderhält. Damit.hat die Reaktanzspule ihre
Funktion der Leistungsbegrenzung des durch die Spulen fließenden Stromes erreicht.
Durch Auslösen der Federklinke 20 'über eine nur durch einen aufwärts strebenden Pfeil
angedeutete Zugvorrichtung werden die Enden der Windung 16 durch die Feder 18 aneinandergezogen
und damit auch die Kurzschlußkontakte 17 wieder miteinander in Berührung
gebracht. Der Isolierkörper 14 kann dabei vorteilhaft an dem Deckel 21 eines Gefäßes
22 befestigt werden, indem sich ein .Löschungsmittel für den zwischen den Kurzschlußkontakten
17 entstehenden Lichtbogen ■befindet. ■ . , - -
• Abb. 4'zeigt das Aneinanderreihen von Iso-
' iierkörperni4 mit der in ihnen enthaltenen
Spule 11 und von Kurzschluß windungen 16
auf dem gemeinsamen Eisenkern 12.
Abb. S zeigt die Verwendung von scheibenförmigen
Isolierkörpern 23, 24, 25, gegebenenfalls aus Beton, in die die Windungen der Spule 11 etwa in Form von isolierten Kabeln
eingebettet sind. Die Kurzschlußkontakte
17 befinden sich in diesem Falle oberhalb der Reaktanzspule, so daß der Lichtbogen nach
oben hin ausgeblasen werden kann, gegebenenfalls unter Verwendung an sich bekannter
Lichtbogenlöscher.
Abb. 6 zeigt wieder die Verwendung einer im Leitungszug liegenden Spule 11, die durch
den Isolierkörper 14 wieder allseitig gegen den Eisenkern 12 und die Kurzschlußwindung
16 isoliert ist. go
Wie Abb. 7 zeigt, befindet sich die Kurzschlußwindung 16 in einer Aussparung 26 des
Isolierkörpers 14.
In Abb. 6 ist eine andere Art der Kurzschließung der Windung 16 dargestellt, näm-Hch
durch eine zwischen den Enden der Kurzschlußwindung 16 mit Hilfe der Feder
18 eingeklemmte Kugel 27. Werden die Enden
der Kurzschlußwicklung 16 auseinandergebogen, so schießt die Kugel 27 heraus und
schlägt auf das Ende eines Hebels 28. In dieser Stellung kann sie auch die mit Isolierstoff
abgedeckten Enden der Windung 16 berühren, ohne den Kurzschluß zwischen den
Enden wiederherzustellen. Durch den. auf das Ende des Hebels 28 ausgeübten Druck
wird die am anderen Ende des Hebels befindliche Schalterbrücke 29 von den Kontakten
30 eines. Stromkreises ■ abgehoben und dadurch eine Abschaltung der Spule 11 bewirkt.
Auch ist es möglich, die Enden der Kurzschlußwindung 16 über die Spule 3a eines
Schützes zu verbinden, die bei Öffnen der kurzgeschlossenen Windung 16 Strom erhält
und dadurch den Schalter29,30 öffnet. Naturgemäß kann auch der Relaiskreis über einen
nur gestrichelt eingezeichneten Transformator 32 mit dem Sekundärkreis der Reaktanzspule
verbunden sein.
Zum Wiederkurzschließen der Sekundärwicklung 16 kann das Ende des Hebels 28
mit Hilfe des Drückers 33 die Kugel zwi-
sehen die durch die Feder 18 aneinandergedrückten
Enden der Windung 16 hineinpressen. Der Kugelhub findet seine Begrenzung
in dem Anschlag 33, der gleichzeitig S dazu dienen kann, bei entfernter Kugel 27
das Berühren der beiden Enden bzw. der Kugelhalter der Windung 16 zu verhindern.
Nach Abb. 8 können die Kugelhalter 34 in der dargestellten Weise ausgebildet werden.
Diese Abbildung zeigt auch die Einstellbarkeit der Feder 18 mit einer Einstellvorrichtung
bzw. Skala 35 für die Ansprechstromstärken. Der mit dem beweglichen Ende der Windung 16 fest verbundene Teil 36 bewegt
sich dabei gegen den festen Teil 37 der Einrichtung.
Claims (12)
- Patentansprüche:ao i. Leistungsbegrenzende Reaktanzspulemit einem normalerweise kurzgeschlossenen Sekundärkreis, gekennzeichnet durch eine solche Ausbildung der Sekundärwicklung der Reaktanzspule, daß bei Lei-*5 stungssteigerung in ihr eine elektrodynamische Schleifenwirkung auftritt, durch die sich der kurzgeschlossene Sekundärkreis selbst öffnet.
- 2. Reaktanzspule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärwicklung aus nur einer Windung besteht, deren Enden parallel zueinander auslaufen.
- 3. Reaktanzspule nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärwicklungsenden durch einen einstellbaren Federdruck aufeinandergepreßt sind, der bei Auftreten größerer elektrodynamischer Kräfte überwunden wird.*
- 4. Reaktanzspule nach Anspruch r bis 3,dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärwicklungsenden in kleinem Abstand voneinander geführt sind und Kurzschlußkontakte tragen, die gegebenenfalls in einem Löschungsmittel liegen.
- 5. Reaktanzspule nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Kurzschlußkontakt eine zwischen den Sekundärwicklungsenden befindliche Kugel dient..
- 6. Reaktanzspule nach Anspruch 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zum Eindrücken der Kugel zwischen die Sekundärwicklungsenden.
- 7. Reaktanzspule nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärwicklungsenden zum Steuern von Hilfsstromkreisen, insbesondere von Auslösern an 'Ausschaltern oder zum Betätigen der Ausschalter selbst benutzt sind.
- 8. Reaktanzspule nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens für ein Sekundärwicklungsende ein Klinkwerk vorgesehen ist, das es in geöffneter Stellung hält.
- 9. Reaktanzspule nach Anspruch. 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärwicklung und die mit ihr auf demselben Eisenkern sitzende Primärwicklung durch einen einteiligen Isolierkörper voneinander getrennt sind.
- 10. Reaktanzspule nach Anspruch 1 bis 9, gekennzeichnet durch das Unterbringen der Sekundärwicklung zwischen zwei, gegebenenfalls lagenweise gewikkelte Hälften der Primärwicklung in deren Isolierkörper.
- rr. Reaktanzspule nach· Anspruch 1 bis 10, gekennzeichnet durch das Aneinanderreihen mehrerer Spulen auf ein und demselben Eisenkern.
- 12. Reaktanzspule nach Anspruch 1 bis 11, gekennzeichnet durch die Anordnung der Isolierkörper in dem Deckel eines die Löschungsmittel für die Sekundärkontakte aufnehmenden Gefäßes.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| DE576933T | 1930-12-19 |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE576933C true DE576933C (de) | 1933-05-20 |
Family
ID=6570082
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DE1930576933D Expired DE576933C (de) | 1930-12-19 | 1930-12-19 | Leistungsbegrenzende Reaktanzspule mit einem normalerweise kurzgeschlossenen Sekundaerkreis |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE576933C (de) |
Cited By (2)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| FR2122410A1 (de) * | 1971-01-19 | 1972-09-01 | Viszek Villamosipari | |
| EP0014914A1 (de) * | 1979-02-22 | 1980-09-03 | Siemens Aktiengesellschaft | Drossel zur Begrenzung von Kurzschlussströmen |
-
1930
- 1930-12-19 DE DE1930576933D patent/DE576933C/de not_active Expired
Cited By (2)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| FR2122410A1 (de) * | 1971-01-19 | 1972-09-01 | Viszek Villamosipari | |
| EP0014914A1 (de) * | 1979-02-22 | 1980-09-03 | Siemens Aktiengesellschaft | Drossel zur Begrenzung von Kurzschlussströmen |
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