DE974710C - Verfahren zur Herstellung von 5-Nitrofuranverbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 5-NitrofuranverbindungenInfo
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Description
Es wurde gefunden, daß man therapeutisch wertvolle Verbindungen der 5-Nitrofuranreihe erhält, wenn
man 5-Nitrofuranaldehyde oder -ketone der allgemeinen Formel
O, N
in der R Wasserstoff oder einen Alkylrest bedeutet, der auch (z. B. durch eine Oxygruppe) substituiert
sein kann, mit Hydrazinverbindungen kondensiert, in denen die eine Aminogruppe des Hydrazins mit einem
Kohlenstoffatom verknüpft ist, wobei Semicarbazid ausgenommen sein soll, falls R Wasserstoff ist.
Besonders wertvolle Verbindungen werden erhalten, wenn man von 5-Nitrofurfurol oder den entsprechenden
Ketonen ausgeht.
Hervorragende antiseptische Wirkung, aber auch chemotherapeutische Aktivität besitzen Verbindungen
dieser Art, die der folgenden Formel entsprechen:
R R' X
O2N^x J-C = N-N-C-Y
χοκ
In dieser Formel bedeuten R und R' Wasserstoff oder einen Alkylrest oder einen substituierten Alkylrest
(wie einen Oxyalkylrest) und X Sauerstoff, Schwefel oder die Iminogruppe, während Y einen
Alkylrest, der auch substituiert sein kann (wie einen
109 545/12
Oxyalkyl- oder einen Aminoalkylrest), eine Aminogruppe, die auch substituiert sein kann (wie eine
Alkylamino-, Carbamido-, Guanidogruppe), einen Carbamylrest, der auch substituiert sein kann (wie
einen Oxyalkylcarbamylrest), oder einen Carboxyalkylrest darstellt. Sind R und R' Wasserstoff und
ist X gleichzeitig Sauerstoff, so soll Y kerne freie Aminogruppe sein.
Diese Verbindungen werden erhalten, indem man die entsprechenden 5-Nitrofuranaldehyde oder -ketone
mit Hydrazinverbindungen kondensiert, die die Gruppierung
H2N-N-C-
mit einer reaktionsfähigen Aminogruppe enthalten; hierbei soll Semicarbazid ausgenommen sein, falls R
Wasserstoff ist. Als Verbindungen dieser Art kommen z. B. die folgenden in Frage:
a) Zur Herstellung von Verbindungen, in denen X einer Iminogruppe entspricht und Y die oben
angegebene Bedeutung hat und insbesondere eine Aminogruppe, die auch substituiert sein kann,
darstellt:
Aminoguam'din
H2N-NH-C-NH2
NH
Nitroaminoguanidin
H2N-NH-C-NH-NO3
NH
a-Methyl-y-aminoguanidin
H2N-NH-C-NH-CH3
Il
NH
a-Äthyl-y-aminoguanidin
H2N-NH-C-NH-C2H5
Il
NH
a-n-Butyl-y-aminoguanidin
H2N-NH-C —NH-n-C4H9
NH
und ihre Homologen.
und ihre Homologen.
b) Zur Herstellung von Verbindungen, in denen X ein Sauerstoffatom darstellt und Y die oben angegebene
Bedeutung hat:
2-Methylsemicarbazid
H2N — N(CH3)—CO — NH2
4-Methylsemicarbazid
4-Methylsemicarbazid
H2N-NH-CO-NH-CH3
Acethydrazid
Acethydrazid
H2N — NH — CO — CH3
Aminobiuret
H2N-NH-CO-NH-CO-NH2
H2N-NH-CO-NH-CO-NH2
2- (/?-Oxyäthyl) -semicarb azid
H2N-N-CO-NH2
CH2-CH2OH
i-Aminohydantoin
H2N-N-CO-NH
CH,
CO
Aminocarbamylguanidin
H,N —NH-CO — NH- C-NH,
NH
CO-CH9-NH,
CO-CH9-NH,
Glycylhydrazid
T.Q "■ ' JLN X~l ο
Semioxamazid
H2N-NH-CO-CO-NH2
5- (jö-Oxy äthyl) -semioxamazid
H2N-NH-CO-CO-NH-CH2-CH2Oh u. a. m.
H2N-NH-CO-CO-NH-CH2-CH2Oh u. a. m.
c) Zur Herstellung von Verbindungen, in denen X ein Schwefelatom ist und Y die oben angegebene
Bedeutung hat:
Thiosemicarbazid
H2N-NH-CS-NH2
4-Methylthiosemicarbazid
H2N-NH-CS-NH-CH3
2,4-Dimethylthiosemicarbazid
H2N — N(CH3)—CS — NH — CH3
2-Methyl-4-äthylthiosemicarbazid
η XN ~— J.N I Vv JLJLo J ■ VvO XN XX K^nXXrz
2,4-Dimethylthiosemicarbazid
H2N — N(CH3)—CS — NH — CH3
2-Methyl-4-äthylthiosemicarbazid
η XN ~— J.N I Vv JLJLo J ■ VvO XN XX K^nXXrz
2-Methyl-4-allylthiosemicarbazid
H2N — N (CH3) — CS — NH
C3H5
u. a. m.
Die genannten Aminoverbindungen können als freie Basen zur Umsetzung verwendet werden. Es
können aber auch ihre Salze mit Säuren, insbesondere ihre Sulfate, Chlorhydrate oder Jodhydrate, oder ihre
Alkalimetallverbindungen oder andere Verbindungen dieser Basen, die unter den gewählten Kondensationsbedingungen
die freien Basen zu bilden vermögen, für die Kondensation Verwendung finden. Die Umsetzung
der 5-Nitrofuranaldehyde und -ketone mit Carbonylreagenzien der genannten Art bereitet im
allgemeinen keine besonderen Schwierigkeiten.
Die erhaltenen Reaktionsprodukte, insbesondere die aus 5-Nitrofurfurol erhaltenen Verbindungen, zeichnen
sich vor anderen 5-Nitro-2-f uranverbindungen dadurch aus, daß sie nicht nur äußerlich zur Anwendung
kommen, sondern daß sie auch innerlich, z. B. oral, gegeben werden können. Sie verhindern oder verzögern
das Wachstum von Mikroorganismen, insbesondere von pathogenen Bakterien. Sie können als antiseptische,
desinfizierende, desodorisierende und/oder fungistatische Mittel in wäßriger Lösung und in
Emulsionsform in Cremen, Salben und ähnlichen Zubereitungen Verwendung finden. Sie zeichnen sich
vor den bekannten Mitteln dieser Art dadurch aus, daß sie nicht korrodierend, nicht reizend und nicht
toxisch wirken. Sie besitzen aber auch, wie bereits
ίο betont, überraschende chemotherapeutische Wirkungen.
So vermögen sie z. B. bei peroraler Verabreichung sonst zum. Tode führende Streptokokken- und Trypanosomenerkrankungen
beim Tier zu heilen. Im Gegensatz zu den Sulfonamiden wirken sie sowohl bakterizid
als auch bakteriostatisch. Die bei Sulfonamiden so häufig beobachtete Sensibilisierung des Patienten tritt
bei Verabreichung der neuen erfindungsgemäßen Verbindungen nicht ein. Besonders bemerkenswert ist,
daß sie, im Gegensatz zu den Sulfonamiden, ihre Wirkung auch in Gegenwart von Körperflüssigkeiten,
Bakterienresten und totem Gewebe beibehalten. Gegenüber Penicillin zeichnen sie sich durch ihre
größere Stabilität und dadurch aus, daß sie eine wesentlich größere Wirkungsbreite besitzen als dieses,
d. h. daß sie gegen eine erheblich größere Anzahl von Bakterienarten wirksam sind. Sie finden daher auch
mit gutem Erfolg bei der Behandlung von Gonorrhoe, Cystitis, Pyelitis und Peritonitis, ζ. B. als Folgeerscheinung
einer Appendektomie, Verwendung.
Zur leichteren oralen Verabreichung werden die neuen Stoffe zweckmäßig zu Tabletten oder Pastillen
verarbeitet.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1
S-Nitro^-furfuryliden-aminoguanidinsulfat
S-Nitro^-furfuryliden-aminoguanidinsulfat
5 g Aminoguanidinsulfat werden in 100 ecm Wasser
gelöst. Zu dieser Lösung werden 5 g 5-Nitrofurfurol hinzugefügt. Die Mischung wird 5 Minuten auf dem,
Wasserbad erwärmt. Der Kolben wird dann vom Dampfbad entfernt und geschüttelt, bis sich ein
Niederschlag bildet. Dauer etwa 10 bis 15 Minuten. Darauf wird der Kolben in einen Kühlschrank gestellt
und abgekühlt. Der gebildete Niederschlag wird abfiltriert. Das Reaktionsprodukt wird dreimal unter
Verwendung von Entfärbungskohle aus Wasser umkristallisiert, wobei jeweils 8,5 g des rohen Produktes
in 300 ecm Wasser gelöst werden. Das gereinigte Material hat eine schwachgelbe Farbe. Es schmilzt
nicht, sondern verkohlt und verbrennt, wenn es in eine Flamme gebracht wird. Ausbeute: 5,5 g des gereinigten
Sulfates, entsprechend einer Ausbeute von 65 °/0 der Theorie. Löslichkeit in Wasser 1: 750.
S-Nitro^-furfuryliden-nitroaminoguanidin
Nitroaminoguanidin wird aus Nitroguanidin und Hydrazin nach dem Verfahren von Phillips und
Williams (Journ. Am. Chem. Soc., 50, S. 2465 [1928])
gewonnen. Es wird dann entsprechend der in Beispiel ι gegebenen Vorschrift in wäßriger Lösung mit
5-Nitrofurfurol kondensiert. Man erhält so das 5-Nitrofurfurylidenaminonitroguanidin.
S-Nitro^-furfuryliden-y-amino-a-methylguanidin-hydroj
odid
Beispiel 6 5-Nitrofurfuryliden-acethydrazid
α-Methyl-y-aminoguanidin-hydrojodid wird nach
dem von Kirsten und Smith (Journ. Am. Chem. Soc, 58, S. 800 [1936]) beschriebenen Verfahren durch
Umsetzung von S-Methyl-N-methyl-isothioharnstoffhydrojodid
und Hydrazin gewonnen. Es wird entsprechend der im Beispiel 1 gegebenen Vorschrift mit
5-Nitrofurfurol kondensiert. An Stelle des Hydrojodids kann man auch das Sulfat des a-Methyl-y-aminoguanidins
verwenden. Man erhält so das Hydrojodid bzw. das Sulfat des 5-Nitrofurfuryliden-y-aminoa-methylguanidins.
5-Nitrofurfuryliden-y-amino-a-äthylguanidin-hydro
j odid
Es wird aus a-Äthyl-y-aminoguanidin-hydrojodid
(Journ. Am. Chem. Soc, 58, S. 800 [1936]) und 5-Nitrofurfurol entsprechend der im Beispiel 1 gegebenen
Vorschrift hergestellt.
5-Nitrofurfuryliden-y-amino-a-n-butylguanidin-hydroj
odid
Es wird aus a-n-Butyl-y-aminoguanidin-hydrojodid
(Journ. Am. Chem. Soc, 58, S. 800 [1936]) und 5-Nitrofurfurol nach der im Beispiel 1 gegebenen Vorschrift
hergestellt.
6,7 g (0,047 Mol) 5-Nitrofurfurol werden zu einer
Lösung von 3,5 g (0,047 Mol) Acethydrazid in Wasser hinzugefügt. Die Mischung wird 5 Minuten gerührt,
worauf das Kondensationsprodukt auszufallen beginnt. Man läßt 1Z2 Stunde stehen und filtriert ab.
Durch Umkristallisieren aus einer Mischung von Essigsäure und Alkohol 1: 1 erhält man das Produkt in
Form eines kristallinen gelben Körpers. Ausbeute: 6,9 g, entsprechend 74% der Theorie. Beim Erhitzen
beginnt es sich bei 2200 C dunkel zu färben. Es schmilzt unter Zersetzung bei 230 bis 2350 C. Seine
Löslichkeit in Wasser beträgt 1: 20 000.
5-Nitrofurfuryliden-hydrazincarbonsäureäthylester
Hydrazincarbonsäureäthylester wird aus Kohlensäurediäthylester
und Hydrazinhydrat nach dem von Diels (Ber., 47, S. 2186 [1914]) beschriebenen Ver-
fahren gewonnen. 3,5 g (0,033 Mol) des so erhaltenen Esters werden zu einer Lösung von 4,7 g (0,033 Mol)
5-Nitrofurfurol in 100 ecm Alkohol hinzugefügt. Die
Mischung wird 10 Minuten auf dem Dampfbad erwärmt. Beim Abkühlen scheiden sich gelbe Kristalle
von 5 -Nitrofurfuryliden-hydrazin - carbonsäurearylester
ab. Das Produkt wird aus kochendem Alkohol umkristallisiert. Ausbeute: 6,5 g verfilzter gelber
Nadeln (87°/,, der Theorie). Schmelzpunkt: 173 bis τ73,5° C. Löslichkeit in Wasser 1: 3000.
5-Nitrofurfuryliden-malinhydrazid
Kaliumäthylmalonat wird aus Malonsäurediäthylester und Kaliumhydroxyd nach dem von Freund
(Ber., 17, S. 780 [1884]) beschriebenen Verfahren gewonnen.
Durch Behandlung mit Hydrazinhydrat nach dem Verfahren von Curtius und Sieb er (Ber., 54,
S. 1430 [1921]) erhält man daraus das Kaliummalonhydrazid.
14 g (0,09 Mol) Kaliummalonhydrazid werden durch Zusatz von 12 ecm konzentrierter Salzsäure
in 250 ecm Wasser in die freie Säure übergeführt. Zu der erhaltenen Lösung werden unter Rühren 12,9 g
(0,09 Mol) 5-Nitrofurfurol hinzugesetzt. Fast sofort setzt Abscheidung des gelben Kondensationsproduktes
ein. Nach dem Abfiltrieren und Trocknen erhält man 18 g 5-Nitrofurfuryliden-malonhydrazid (83 % der
Theorie). Es läßt sich schwer Umkristallisieren. Die Verbindung löst sich zwar leicht in kochender Essigsäure,
kristallisiert daraus aber beim Abkühlen nur sehr langsam in Form eines gelben, mikrokristallinen
festen Produktes aus. Um zu hohe Verluste zu vermeiden, müssen die Mutterlaugen mehrfach konzentriert
werden. Die Verbindung schmilzt oberhalb 250° C. Ihre Löslichkeit in Wasser ist 1: 7000.
.0 5-(/?-Oxyäthyl)-semioxamazon
des 5-Nitrofurfurols
Eine Lösung von 36,5 g (0,25 Mol) Oxalsäurediäthylester in 75 ecm Äthanol wird auf o° C abgekühlt.
Hierzu wird auf einmal eine Lösung von 15 g (0,25 Mol)
4S Aminoäthanol in 75 ecm Äthanol hinzugefügt. Die
Mischung wird dann über Nacht im Eisschrank stehengelassen. Nach Abfiltrieren einer kleinen Menge eines
weißen, festen Niederschlages wird der Äthylalkohol abdestilliert, der Rückstand in Wasser aufgenommen
und mit Äther extrahiert, um etwa vorhandenes unverändertes Äthyloxylat zu entfernen. Die wäßrige
Schicht wird darauf 1 Stunde mit 10 g Hydrazinhydrat
am Rückflußkühler erhitzt und anschließend gekühlt. 23 g 5-Oxyäthyl-semioxamazid vom Schmelzpunkt
170 bis 1730 C, entsprechend einer Ausbeute
von 72°/0 der Theorie, werden so erhalten. Zu einer wäßrigen Lösung von 8,05 g (0,05 Mol) dieser Verbindung
werden dann 7,05 g (0,05 Mol) 5-Nitrofurfurol hinzugesetzt. Die Mischung wird gründlich geschüttelt.
Der so erhaltene hellgelbe Körper (Ausbeute: 10,6 g,
entsprechend 78,5 % der Theorie) wird durch Waschen mit warmem Äthylalkohol gereinigt. Man erhält
schließlich ein kristallines Produkt vom Schmelzpunkt 242 bis 2440 C unter Zersetzung. Löslichkeit
in Wasser 1: 35 000.
Semioxamazon des 5-Nitrofurfurols Oxalesteramid wird nach der Vorschrift von
Weddigo (Journ. prakt. Chem. [2], 10, S. 196 [1874])
aus Oxalsäurediäthaiester und Ammoniak gewonnen. Es wird nach dem Verfahren von Kerp und Unger
(Ber. dtsch. Chem. Ges., 30, S. 586 [1897]) durch Umsetzung mit Hydrazin in Semioxamazid übergeführt.
Eine Lösung von 9,55 g 5-Nitrofurfurol wird langsam unter Rühren zu einer Lösung von 7 g Semioxamazid
in heißem Wasser hinzugefügt. Man läßt die Mischung abkühlen und filtriert das gelbbraune feste Produkt
ab. Durch Suspendieren in warmem Dioxan und Abkühlen wird es gereinigt. Nach dem Abfiltrieren stellt
es ein hellgelbes, kristallines festes Produkt dar, das bei 2500 C schmilzt. Ausbeute: 11,6 g, entsprechend
76 °/0 der Theorie. Löslichkeit in Wasser 1: 200 000.
Beispiel 11 Thiosemicarbazon des 5-Nitrofurfurols
Zu einer Lösung von 5,2 g (0,037 Mol) 5-Nitrofurfurol in 100 ecm 5o°/0igem Alkohol wird die äquivalente
Menge, d. h. 3,4 g Thiosemicarbazid, hinzugefügt. Die Mischung wird auf dem Dampfbad erwärmt,
bis das orangefarbene Thiosemicarbazon ausfällt. Das Erwärmen wird noch 5 Minuten fortgesetzt. Man läßt
darauf die Mischung auf Zimmertemperatur abkühlen, filtriert das Kondensationsprodukt ab und wäscht es
mit 5o°/0igem Alkohol. Man erhält die theoretische Menge, d. h. 7,9 g 5-Nitrofurfurol-thiosemicarbazon
in winzigen orangefarbenen Prismen. Die Verbindung hat keinen einheitlichen Schmelzpunkt; sie beginnt
sich bei etwa 2000 C dunkel zu färben und wird völlig schwarz bei 2500 C; Löslichkeit in Wasser 1: 30 000.
Beispiel 12 S-Nitrofurfurol^'-methylthiosemicarbazon 10_
4-Methylthiosemicarbazid wird aus Hydrazinhydrat und Methylisothiocyanat nach dem Verfahren von
Pulvermacher (Ber., 27, S. 622 [1894]) gewonnen. Es wird dann gemäß Beispiel 11 mit 5-Nitrofurfurol
kondensiert.
5-Nitrofurfurol-2',4'-dimethylthiosemicarbazon 2,4-Dimethylthiosemicarbazid wurde aus Methylhydrazin
und Methylisothiocyanat nach dem Verfahren von Marckwald und Sedlaczek (Ber., 29,
S. 2920 [1896]) hergestellt. Durch Kondensation mit 5-Nitrofurfurol gemäß Beispiel 11 wird das 5-Nitrofurfurol-2^4'-dimethylthiosemicarbazon
erhalten.
120 Beispiel 14
5-Nitrofurfurol-2'-methyl-4'-äthylthiosemicarbazon
2-Methyl-4-äthylthiosemicarbazid wurde aus Methylhydrazin und Äthylisothiocyanat nach dem Verfahren
von Marckwald und Sedlaczek (Ber., 29, S. 2920 [1896]) gewonnen. Es wird mit 5-Nitrofurfurol gemäß
Beispiel 11 kondensiert.
5-Nitrofurfurol-2'-methyl-4'-allylthiosemicarbazon
2-Methyl-4-allylthiosemicarbazid wird nach dem Verfahren von Busch, Opfermann und Walther
(Ber., 37, S. 2321 [1904]) aus Methylhydrazin und Allylisothiocyanat gewonnen. Es wird mit 5-Nitrofurfurol
gemäß Beispiel 11 kondensiert.
!5 Beispiel 16
Semicarbazon des 5-Nitro-2-(co-oxyaceto)-furans
5-Nitrofuroylchlorid wird durch Einwirkung von
siedendem Thionylchlorid auf 5-Nitrofuran-2-carbonsäure erhalten. Eine Lösung von 12,1 g (0,069 Mol)
5-NitiOfuroylchlorid in 100 ecm Äther wird dann
langsam bei o° C unter Kühlung zu einer Lösung von 5,8 g (0,138 Mol) Diazomethan hinzugegeben. Dabei
findet äußerst lebhafte Stickstoffentwicklung statt.
Sobald diese nachläßt, läßt man die Mischung über Nacht bei Zimmertemperatur stehen. Dabei setzt sich
ein gelber Niederschlag von 5-Nitrofuryl-diazomethylketon
ab.
Das Diazoketon wird durch Umkristallisation aus 5o%igem Alkohol gereinigt und stellt dann winzige
hellgelbe Nadeln vom Schmelzpunkt 113 bis 114,50C
dar. 9,6 g (0,053 Mol) dieser Verbindung werden nun
auf dem Wasserbad mit 100 ecm 4°/0iger Schwefelsäure
erwärmt. Die Mischung färbt sich bald dunkel, und das Diazoketon löst sich unter Stickstoffentwicklung auf.
Das Erwärmen wird fortgesetzt, bis die Stickstoffentwicklung aufhört. Gesamtreaktionsdauer etwa 15 Minuten.
Die dunkelrote Mischung wird durch Einstellen in Eis gekühlt, worauf sich Kristalle von 5-Nitro-2-(cooxyaceto)-furan
abscheiden. Diese Verbindung wird durch Umkristallisieren aus einer Mischung von
Äthylacetat und Ligroin (1:1) gereinigt. Sie fällt dabei
in hellgelben Plättchen vom Schmelzpunkt 116 bis 117,5° C an. Ausbeute: 5,0 g, entsprechend 56%
der Theorie.
Das Semicarbazon dieser Verbindung wird erhalten, indem man 3,3 g (0,03 Mol) Semicarbazid-hydrochlorid
zu einer Lösung aus 5 g (0,03 Mol) 5-Nitro-2-(co-oxyaceto)-furan
in 400 ecm Wasser hinzusetzt.
Das erhaltene Semicarbazon bildet lange gelbe Nadeln mit einem Schmelzpunkt von 197 bis 200° C
(unter Zersetzung). Löslichkeit in Wasser 1: 25 000. Ausbeute: 6,2 g, entsprechend 91 % der Theorie.
2-Methylsemicarbazon des 5-Nitrofurfurols
2-Methylsemicarbazid wird nach dem Verfahren von v. Brüning (Ann., 253, S. 11 [1889]) hergestellt.
Das aus 4,0 g (0,028 Mol) Methylhydrazinsulfat erhaltene Rohprodukt wird in 75 ecm Alkohol gelöst. Zu
der Lösung werden 3,9 g (0,028 Mol) 5-Nitrofurfurol hinzugefügt. Die Mischung wird einige Minuten gerührt,
worauf das 2-Methylsemicarbazon als gelbes kristallines Produkt ausfällt. Es wird abfiltriert und
durch Umkristallisieren aus kochendem Alkohol gereinigt. Ausbeute: 3,5 g, entsprechend 60 % der
Theorie. Leuchtend gelbe Nadeln, Schmelzpunkt: 213 bis 214° C. Löslichkeit in Wasser 1: 3000.
70 Beispiel 18
4-Methylsemicarbazon des 5-Nitrofurfurols
Nach dem Verfahren von Slotta und Lorenz (Ber., 58, S. 1320 [1925]) wird Methylisocyanat aus
Kaliumcyanat und Dimethylsulfat hergestellt. Durch Umsetzung von Hydrazin mit Methylisocyanat erhält
man dann nach der Vorschrift von Backer (Rec. Trav. Chim., 34, S. 198 [1915]) 4-Methylsemicarbazid.
Das aus 2,1 g (0,06 Mol) Hydrazin und 3,7 g (0,06 Mol) Methylisocyanat erhaltene Rohprodukt wird
in 200 ecm 50 °/oigem Alkohol gelöst. Zu dieser Lösung werden 4g (0,028 Mol) 5-Nitrofurfurol und 2 Tropfen
Essigsäure als Katalysator hinzugefügt. Die Mischung wird 1I2 Stunde auf dem Dampfbad erwärmt, abgekühlt
und filtriert. Das erhaltene 5-Nitrofurfurol-4'-methylsemicarbazon
wird durch Umkristallisieren aus Alkohol gereinigt. Ausbeute: 5,2 g, entsprechend
88°/0 der Theorie. Feine gelbe Nadeln vom Schmelzpunkt 201 bis 202° C unter Zersetzung. Löslichkeit
in Wasser 1: 2000.
Beispiel 19
5-Nitrofurfuryliden-aminobiuret
5-Nitrofurfuryliden-aminobiuret
Nitrobiuret wird nach dem Verfahren von Thiele und Uhlfelder (Ann., 303, S. 95 [1898]) durch Nitrierung
von Biuret hergestellt. 100 g (0,7 Mol) Nitrobiuret werden dann entsprechend der Vorschrift von
Thiele und Uhlfelder mit Zink und Salzsäure zu Aminobiuret reduziert mit dem Unterschied jedoch,
daß das Aminobiuret nicht als Benzalkondensationsprodukt isoliert wird. Vielmehr werden nach dem
Abfiltrieren des überschüssigen Zinks 15 g (0,1 Mol)
5-Nitrofurfurol zu der sauren wäßrigen Aminobiuretlösung hinzugefügt. Beim Rühren der Reaktionsmischung fällt das Kondensationsprodukt als gelbe
feste Masse aus. Ausbeute: 23,0 g, entsprechend 95 °/0
der Theorie, berechnet auf verwendetes 5-Nitrofurfurol. Die Verbindung läßt sich nur schwer aus
siedender Essigsäure kristallisieren. Sie wird daraus in Form einer gelben kristallinen Substanz erhalten,
die im trockenen Zustand stark elektrostatisch aufgeladen ist. Beim Erhitzen färbt sie sich bei etwa
200° C dunkel und schmilzt unter Zersetzung bei 210,5 X15
bis 2ii,5° C. Löslichkeit in Wasser 1: 20 000.
2- (/S-Oxyäthyl) -semicarbazon
des 5-Nitrofurfurols
des 5-Nitrofurfurols
Oxyäthylhydrazin wird durch Kondensation von Hydrazinhydrat mit Äthylenoxyd nach dem Verfahren
von Gabriel (Ber., 47, S. 3032 [1915]) hergestellt. Zu einer Lösung von 6,5 g (0,085 Mol) Oxyäthylhydrazin
in 45 ecm Wasser wird eine Lösung von
109 545/12
6,9 g (0,085 Mol) Kaliumcyanat in 45 ecm Wasser
hinzugefügt. Die Mischung wird über Nacht bei Zimmertemperatur stehengelassen und darauf mit verdünnter
Salzsäure lackmussauer gemacht. Zu dieser sauren Lösung werden nunmehr 12 g (0,085 Mol)
5-Nitrofurfurol unter Rühren hinzugesetzt. Die Lösung nimmt dabei sofort eine orange Farbe an. Nach wenigen
Minuten fallen ölige, orangefarbene Kristalle des 2-(/3-Oxyäthyl)-semicarbazons des 5-Nitrofurfurols
aus. Durch schnelles Umkristallisieren aus Alkohol erhält man die Verbindung in reiner Form in kleinen,
glänzend orangefarbenen Plättchen. Ausbeute: 12,3 g, entsprechend 6o°/0 der Theorie. Schmelzpunkt: 214
bis 2i6° C unter Zersetzung. Löslichkeit in Wasser ι: 2000.
5-Nitrofurfuryliden-aminocarbamylguanididhydrochlorid
Nitroharnstoff-carbonsäureamidin wird durch Nitrierung von Dicyandiamid nach der Vorschrift von
Thiele und UhIf eider (Ann., 303, S. 108 [1898]) hergestellt.
25 g (0,17 Mol) dieses Nitroamidins werden dann nach dem Verfahren von Thiele und UhIf eider
(Ann., 303, S. 110 [1898]) mit Zink und Salzsäure zu
Semicarbazidcarbonsäure-4-am.idin reduziert. Diese Verbindung wird jedoch nicht, wie in der genannten
Literaturstelle beschrieben, als Benzalkondensationsprodukt isoliert. Vielmehr werden nach Abfiltrieren
des überschüssigen Zinks 10 g (0,07 Mol) 5-Nitrofurfurol zu der sauren wäßrigen Lösung hinzugefügt.
Man rührt dann noch 5 Minuten und kühlt durch Einstellen in Eis. Dabei fällt das 5-Nitrofurfurylidenaminocarbamylguanidid-hydrochlorid
in feinen gelben Nadeln aus. Ausbeute: 16,2 g, entsprechend 35% der Theorie, berechnet auf eingesetztes Nitroharnstoffcarbonsäureamidin.
Die Verbindung kristallisiert leicht aus heißem Wasser in breiten gelben Nadeln, die bei
150 bis 1550 C Salzsäure verlieren und unter Zersetzung
bei 221 bis 2250 C schmelzen. Löslichkeit in Wasser
ι: 200.
S-Nitrofurfuryliden-glycylhydrazid-hydrochlorid
Glycinäthylester-hydrochlorid wird aus Glycin, absolutem Alkohol und trockenem Salzsäuregas nach
dem Verfahren von Harries und Weiß (Ann., 327, S. 365) gewonnen. Durch Behandlung mit Alkali wird
daraus der freie Ester erhalten, wie dies von E. Fischer (Ber., 34, S. 436) beschrieben ist. Dieser
Ester wird gemäß der Vorschrift von Curtius (Journ. prakt. Chem., 178, S. 102 [1904]) mit Hydrazin umgesetzt,
wobei Glycinhydrazid entsteht, das durch Behandlung mit konzentrierter Salzsäure in Glycinhydraziddihydrochlorid
übergeht. Darauf wird zu einer Lösung von 12,6 g (0,078 Mol) des Dihydrochlorids
in 100 ecm Wasser unter Rühren eine Lösung von 10,9 g (0,078 Mol) 5-Nitrofurfurol in 100 ecm
Äthanol hinzugefügt. Die Mischung wird 10 Minuten gerührt und über Nacht im Kühlschrank stehengelassen.
Das Kondensationsprodukt wird abfiltriert und durch Umkristallisieren aus 5o°/0igem Alkohol
gereinigt, wobei es in sehr kleinen gelben Nadeln ausfällt. Ausbeute: 12,7 g, entsprechend 66 °/0 der Theorie.
Schmelzpunkt: 206 bis 208° C unter Zersetzung. Bei etwa 195° C färbt es sich bereits dunkel. Löslichkeit
in Wasser 1:100.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von 5-Nitrofuranverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man 5-Nitrofuranaldehyde oder -ketone der allgemeinen FormelRO2N-in der R Wasserstoff oder einen gegebenenfalls substituierten Alkylrest bedeutet, insbesondere 5-Nitrofurfurol, mit Hydrazinverbindungen kondensiert, in denen die eine Aminogruppe des Hydrazins mit einem Kohlenstoffatom verknüpft ist, wobei Semicarbazid ausgenommen sein soll, falls R Wasserstoff ist.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2261735, 2 319 481;
Journal of the American Chemical Society, Bd. 52 (1930), S. 2550 bis 2554.© 109 545/12 3.61
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US974710XA | 1944-05-17 | 1944-05-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE974710C true DE974710C (de) | 1961-04-06 |
Family
ID=22263540
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEE6089A Expired DE974710C (de) | 1944-05-17 | 1951-03-30 | Verfahren zur Herstellung von 5-Nitrofuranverbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE974710C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1199782B (de) * | 1961-12-06 | 1965-09-02 | Norwich Pharma Co | Verfahren zur Herstellung von 5-Nitro-furfurylidenderivaten |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2261735A (en) * | 1940-04-05 | 1941-11-04 | Henry A Wallace | Insecticide |
US2319481A (en) * | 1941-05-31 | 1943-05-18 | Norwich Pharma Co | Antiseptic |
-
1951
- 1951-03-30 DE DEE6089A patent/DE974710C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2261735A (en) * | 1940-04-05 | 1941-11-04 | Henry A Wallace | Insecticide |
US2319481A (en) * | 1941-05-31 | 1943-05-18 | Norwich Pharma Co | Antiseptic |
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DE1199782B (de) * | 1961-12-06 | 1965-09-02 | Norwich Pharma Co | Verfahren zur Herstellung von 5-Nitro-furfurylidenderivaten |
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