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Transportseilbahn für den Holztransport, insbesondere im Gebirge Die
Erfindung bezieht sich auf eine Transportseilbahn für den Holztransport, insbesondere
im Gebirge, mit einem auf einem Tragseil fahrbaren, die Last tragenden Laufwagen,
an dem ein von einem Motor (Zugseilmotor) angetriebenes Zugseil, das außer zum Ziehen
des Laufwagens zum Anheben der Last bei festgestelltem Laufwagen dient, und ein
Rückholseil befestigt sind, das den Laufwagen in entgegengesetzter Richtung bewegt,
und mit selbsttätiger Lastarretierung sowie selbsttätigem Lösen der Verankerung
des festgestellten Laufwagens durch einen in ihm drehbar gelagerten Winkelhebel,
dessen einer Arm beim Heben der Last von einem am Zugseil befestigten Anschlag bewegt
wird, wodurch die Verankerung gelöst und die Lastarretierung möglich wird.
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Es ist eine Transportseilbahn dieser Art bekannt, deren Laufwagen
eine Klemmbackenbremse aufweist, mit der er beim Heben und Senken der Last am Tragseil
festgehalten wird. Eine solche Klemmbackenbremse hat viele Nachteile. Einerseits
wird durch die großen Klemmdrücke dasTragseil stark auf Druck und Biegung beansprucht,
wodurch die Lebensdauer des Tragseiles verringert wird. Andererseits kann gerade
im Gebirge, insbesondere im Winter, durch Ansetzen von Schmutz, Schnee und Eis am
Tragseil und an den Backen der Bremse die Wirkung der Backenbremse in Frage gestellt
werden.
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Ferner hat die bekannte Transportseilbahn den Nachteil, daß ihr Tragseil
nur eine positive Neigung zwischen o und go° aufweisen kann. Bei Neigungen von 5
bis go° gelangt dabei der Laufwagen infolge seines Eigengewichtes bei unwirksamem
Zugseil in seine Ausgangsstellung zurück. Bei horizontaler Anordnung des Tragseiles
dient ein am Laufwagen angeordnetes
Rückholseil dazu, den Laufwagen
in seine Ausgangsstellung zurückzubringen. Bei dieser bekannten Transportseilbahn
ist also nicht die Möglichkeit gegeben, das Tragseil so zu führen, daß Tragseilabschnitte
mit beliebiger positiver und negativer Neigung vorkommen. Eine solche Tragseilführung,
die im Gebirge unbedingt notwendig ist, erweist sich bei der bekannten Transportseilbahn
deshalb als unmöglich, weil der Laufwagen auf einem Tragseilabschnitt mit negativer
Neigung, auf dem er sowohl vom Zugseil abwärts gezogen als auch durch sein Eigengewicht
beschleunigt würde, eine sehr hohe Geschwindigkeit erreichen und beträchtlichen
Schaden anrichten könnte. Bei anderen Transportseilbahnen ist allerdings der Gedanke,
das Rückholseil während des Zugseilantriebes als Bremsseil zu benutzen, bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Transportseilbahn der
oben bezeichneten Art zu schaffen, durch die das Holz bergauf und bergab transportiert
werden kann und bei der mit einfachsten und wenigen Mitteln eine das Tragseil schonende
und sichere Verankerung des Laufwagens sowie das selbsttätige Lösen der Verankerung
und die selbsttätige Lastenarretierung erreicht ist. Außerdem soll der Aufbau so
robust sein, daß die Störanfälligkeit und die Wartung auf ein Minimum reduziert
sind.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zum Abbremsen
des Laufwagens während des Zugseilantriebes ein zweiter, ein Abbremsgetriebe aufweisender
Motor (Rückholseilmotor) dient, der das Rückholseil treibt, daß zum Festhalten des
Laufwagens ein am Erdboden verankertes Zugmittel, z. B. eine Kette, vorgesehen ist,
das über ein vom aufwärts bewegten Zugseilanschlag verschwenkten Arm des Winkelhebels
betätigtes Löseglied vom Laufwagen lösbar ist, und daß im Laufwagen ein zweiter,
zum Abladen auslösbarer Hebel gelagert ist, der eine Rast aufweist, in die nach
Lösen der Verankerung des Laufwagens zur Lastarretierung der zweite Arm des Winkelhebels
durch den sich dann abwärts bewegenden Zugseilanschlag gebracht wird.
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Dadurch, daß für das Rückholseil ein Abbremsgetriebe vorgesehen ist
und damit das Rückholseil bei wirksamem Zugseil als Abbremsseil wirkt, ergibt sich
der Vorteil, daß mit der erfindungsgemäßen Transportseilbahn Lasten auf einem Tragseil
befördert werden können, dessen zwischen den Stützen liegende Abschnitte beliebige
positive und negative Neigungen aufweisen, so daß diese Transportseilbahn insbesondere
im Gebirge bergauf und bergab Verwendung finden kann. Da ferner das Festhalten des
Laufwagens durch ein Zugmittel am Erdboden erfolgt, wird das Tragseil geschont und
seine Lebensdauer wesentlich erhöht. Schließlich ergeben sich durch Ausnutzung des
zweiten Winkelhebelarmes zur Lastarretierung, wobei dieser Arm durch einen zum Abladen
der Last dienenden Hebel in wirksamer Lage gehalten wird, eine Vereinfachung im
Aufbau des Laufwagens und eine stabile und sichere Lastarretierung sowie einwandfreie
Lastbeförderung.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Abb. i einen Ausschnitt aus der erfindungsgemäßen Transportseilbahn im
Bereich des Laufwagens, der geschnitten ist, Abb. 2 eine Ansicht von rechts gemäß
Abb. i, jedoch nur mit den Laufrollen und Seilrollen, Abb. 3 eine Ansicht von rechts
gemäß Abb. i, jedoch nur mit dem Auslöser für die Lastarretierung, Abb. q. eine
Ansicht von rechts gemäß Abb. i, jedoch nur mit dem Winkelhebel, Abb. 5 eine Ansicht
von rechts gemäß Abb. i, jedoch nur mit der Verankerungseinrichtung, Abb. 6 einen
Ausschnitt aus Abb. i, wobei sich die Teile in der Stellung vor dem Lösen der Verankerungseinrichtung
befinden.
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Der Laufwagen besteht aus dem Gehäuse i, dessen beide Rollenträger
2 die Laufrollen 3 aufnehmen und in den Bolzen q. drehbar gelagert sind. Beide Rollenträger
2 sind durch den Ausgleichsteg 5 miteinander verbunden. Beim Passieren der das Tragseil
tragenden Ständer schwenken die beiden Passierplatten 6 und zugleich die das Seil
gegen das Auswerfen sichernden Blattfedern bzw. federnd angeordneten Bolzen 7 aus
und nachher wieder ein.
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Das vom Motor ausgehende Zugseil 8 liegt in der Seilrolle g und weiter
in der Seilrolle io. Es ist mit dem Anschlag ii und mit der Tellerdrehscheibe 12
versehen. Dieselbe verhütet ein etwaiges Verdrehen des Seiles 8, falls die eingehängte
Holzlast verkanten oder in Drehung geraten sollte.
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Die unterhalb der Tellerdrehscheibe 12 hängende Last wird von dem
am Ganterplatz aufgestellten Motor über das Seil 8 und über die Seilrollen g und
io hochgezogen (Abb. 6). Dabei trifft der Anschlag ii gegen den langen Arm 25a des
als Winkelhebel 13 ausgebildeten Ankerauslösers. Bei weiterem Ziehen am Zugseil
8 hat dieses den Arm 25 a so weit mitgenommen, daß er über das Seil 1q. und die
Rolle 15 die Ankerbüchse 16 hochzieht. Am Ende dieser Bewegung liegt der
Ankerkettenstift 17 frei, und die Ankerkette 18 entankert sich. Im gleichen Augenblick
setzt der Anschlag ii auf dem kurzen Arm 25 b des Ankerauslösers 13 auf, der dann
in den gleichfalls als zweiarmiger Hebel ausgebildeten Auslöser ig einfällt und
dadurch die Holzlast gegen Herabfallen sichert. Die nachspannbare Zugfeder 2o spannt
den Ankerauslöser 13 und die Zugfeder 21 den Auslöser ig.
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In der Rolle 22 rollt das Zugseil 8 ab, wenn die Last von der Seite
herangezogen wird. Gleichzeitig dient sie für das Zugseil 8 als Anschlag, wenn die
Holzlast am hinteren Ende während des Transportes über dem Boden schleift. Befindet
sich die Holzlast am Endziel, so wird der Auslöser ig von Hand mit Hilfe des Reißseiles
23 aus dem Ankerauslöser 13 herausgezogen, wobei dieser so weit nach unten schwenkt,
daß der Anschlag ii frei liegt und die Holzlast zu Boden gleiten läßt. Dabei fällt
der lange Arm 25 a des Ankerauslösers 13 in den Schlitz 24 des Auslösers ig ein
(Abb. 6). Der Ankerauslöser 13 weist den Durchgangsschlitz 25 für das Zugseil 8
auf (Abb. q.).
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Nachdem die Holzlast ausgehängt worden ist, zieht der das Rückholsei126
auf eine Winde aufwickelnde Motor den Laufwagen z mit Hilfe dieses Seiles wieder
ohne Last zum Arbeitsort zurück. Der Laufwagen wird
dann wieder
an einen Baumstumpf, Ankerpflock od. dgl. mit Hilfe der Ankerkette 18 verankert.
Der gleiche Vorgang wiederholt sich dann. Der Rückholseilmotor weist ein Abbremsgetriebe
auf, das während des Arbeitens des Zugseilmotors zum Abbremsen des Rückholseiles
26 dient.
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Alle Lauf- und Seilrollen laufen wie üblich in Kugellagern. Es ist
auch vorgesehen, die Verankerung 16, 17, 18 durch andere Verankerungseinrichtungen
zu ersetzen und die Laufrollen 3 mit Bremseinrichtungen und Sicherungen derart auszustatten,
daß sie sich selbsttätig abbremsen und im Tragseil verklemmen, sobald sie infolge
von Seilrissen ins Abrollen kommen. Schließlich ist aus Sicherheitsgründen noch
die übliche Anordnung von je zwei Seilen 8 und 26 und je zwei Seilrollen g und io
vorgesehen. Damit verdoppelt sich auch der Auslösemechanismus 11, 13 und ig. Der
Laufwagen selbst kann auch mit mehr als nur zwei Laufrollen 3 ausgestattet werden.
Die das Tragseil aufnehmenden Ständer werden aus Holz hergestellt, können aber auch
als regelrechte eiserne Montierständer ausgebildet werden.