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Vorrichtung zum Messen und Prüfen von Bohrungen, insbesondere von
kreisförmigen Innenaussparungen oder -kammern
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Messen und Prüfen von Bohrungen, insbesondere von kreisförmigen Innenaussparungen
oder -kammern, auf die das Werkstück mit seiner Bohrungsachse genau senkrecht aufsetzbar
ist, und drei Anschlägen, die mit ihren Spitzen ein gleichschenkliges Zentrierdreieck
bilden und einen passenden Kontakt in drei Punkten zum Messen der Bohrung bewerkstelligen.
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Es sind Prüfgeräte für Bohrungen bekannt, bei denen das zu messende
Werkstück auf einer Grundplatte ruht und bei denen zur Lagebestimmung des zu messenden
Gegenstandes zwei feste Anschläge vorgesehen sind, wobei ein dritter, beweglicher,
auf eine Meßuhr wirkender Anschlag die Messung ermöglicht. Diese drei Anschlagpunkte
bilden ein gleichschenkliges Dreieck, dessen Grundlinie durch die beiden festen
Anschlagpunkte bestimmt wird, während der dritte, bewegliche Anschlag die Spitze
des Dreiecks darstellt, die entlang der Längsachse des Gerätes beweglich ist.
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Hierbei stellt der mit diesem Gerät gemessene Wert eine Funktion
des gleichschenkligen Dreiecks dar, infolgedessen kann mit dieser Messung nur
eine
verhältnismäßig ungenaue Feststellung des Bohrungsdurchmessers erfolgen.
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Es ist ferner ein Meßgerät bekannt, das stets eine Messung im größten
Durchmesser der Bohrung gewährleistet. Bei diesem Gerät ist eine zwei Stützpunkte
aufweisende federnde Brücke in Richtung der Meßachse verschiebbar und legt sich
jeweils entsprechend dem Durchmesser als Sehne in die Bohrung, wobei an einem Ende
des Durchmessers ein fester Anschlag vorgesehen ist, der gegen die Federkraft der
Brücke zur Anlage gebracht werden muß. Gegenüber dem festen Anschlag ist ein beweglicher,
auf eine Meßuhr od. dgl. wirkender Anschlag vorgesehen. Dieses bekannte Meßgerät
wird von Hand in die Bohrung eingeführt, auf und ab geschwenkt und dabei der Zeiger
der Meßuhr beobachtet, bis er das kleinste Maß anzeigt; dies entspricht lediglich
einer Messung, die in irgendeiner senkrecht zur Zylinderachse liegenden Ebene gemacht
wird.
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Unter diesen Bedingungen ist es nicht möglich, eine Messung einer
unrunden Bohrung durchzuführen, d. h. die Durchmesserdifferenzen in einer vorEestimmten,
senkrecht zur Zylinderachse liegenden Ebene festzustellen und zu messen. Hierbei
besteht keine Sicherheit, daß zwei aufeinanderfolgende Messungen in verschiedenen
Winkelrichrungen in derselben Ebene senkrecht zur Zylindsorachse liegen. Die bekannte
Vorrichtung ist also unvollkommen, die Messungen sind mit Fehlern behaftet, was
auf die messenden Personen zurückzuführen ist, und erfordern zur Durchführung der
Messungen eine verhältnismäßig lange Zeit.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile, und zwar durch Schaffung
einer Vorrichtung, mit der genauere Messungen an Bohrungen od. dgl. erleichtert
und beschleunigt durchgeführt werden können.
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Zu diesem Zweck besteht die Erfindung in der Kombination an sich
bekannter Merkmale, nämlich, daß der eine aus einer Spitze bestehende Anschlag des
gleichschenkligen, Dreiecks fest ist und die beiden anderen Anschläge wechselseitig
und parallel zur Höhe des Zentrierdreiecks beweglich sind und ein vierter Anschlag
in Richtung der Höhe des Dreiecks beweglich ist, derart, daß das Werkstück über
der Höhe des Dreiecks, wenn die drei ersten Anschläge einen Kontakt mit der Bohrung
bilden, zentriert ist, und daß der Durchmesser durch die Entfernung der Kontaktpunkte
des ersten und vierten Anschlages, wenn diese mit ihren Spitzen einen Kontakt mit
der Bohrung bilden, meßbar ist, wobei die angeführten Meßelemente auf einer Grundplatte
einstellbar gelagert sind.
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Zweckmäßigerweise sind dabei die seitlichen Zentrieranschläge in
einer Platte gehalten, die auf zwei Führungen unter der Wirkung von Federn gleitet,
die die Zentrieranschläge mit konstantem Druck gegen das Werkstück drücken und dieses
automatisch zentrieren. Um eine dem Durchmesser des Werkstückes entsprechend breite
Anlage zu ermöglichen, sind die Zentrieranschläge wahlweise in mehrere Stellungen
in Löchern der beweglichen Platte einbringbar. Vorteilhaft ist dabei der auf dle
Zentrierachse wirkende Druck der Federn verstellbar. Die Zentrieranschläge und der
Meßanschlag für die Messung der Durchmesser von innenliegenden schmalen Ringnuten
tragen als Anschlagstück eine dünne runde Scheibe aus ge härtetem Stahl. Der Meßanschlag
wird durch einen Hebel betätigt, der auf einen Knopf ulirkt, der an einer Stange
angebracht ist,. die den Meßanschlag trägt und eine Einrichtung zur l\Iitnahme der
Zentrierpiatte aufweist, um das zu messende Werkstück in Stellung zu bringen. Hierbei
ist die Mitnahmeeinrichtung so ausgebildet, daß ' der Meßanschlag nach jeder Seite
von der Kalibrierstellung aus, wenn das Werlçstück zentriert ist, ein gewisses Spiel
hat. Dabei weist die den Meßanschlag trawende Stange eine in ihrer Spannung verstellbare
Rückstellfeder auf, durch die die Stange gegen den Meßstift der Meßuhr gedrückt
wird.
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Um außer den Messungen von Bohrungen und in deren Innern vorgesehene
Nuten oder Kammern auch das Messen von Außendurchmesser, Wandstärke und Tiefe von
außen angebrachten Eindrehungen in einem Arbeitsgang zu gestatten, ohne das Werkstück
entfernen zu müssen, weist die Vorrichtung eine zweite, entfernbare, in der Höhe
einstellbare Meßuhr auf, die auf einem in der Achse der Vorrichtung beweglidien:
Schlitten angeordnet ist. Zweckmäßigerweise ist der Meßstift, dessen Achse waagerecht
einstellbar ist, so angeordnet, daß er mit seiner Spitze außen. am Werkstück zur
Anlage gebracht werden kann. Dabei ist in einer Bohrung, deren Achse in der Achsebene
der Zentrierlöcher verläuft, eine zy1:indrischet, mit entsprechenden Löchern versehene
Stange beweglich gelagert, wobei die Stange an einem Ende ein Gewinde aufweist,
auf das eine 1! Mutter zum Festklemmen geschraubt ist. Ferner kann die Vorrichtung
mit einer Feststelflvorrichtung des auf die Meßuhr wirkenden Meßanschlages so ausgebildet
sein, daß sie aus einem. Schaft besteht, der einen Exzenter trägt, der um eine zur
Achse des Meßanschlages parallele Achse beweglich ist und an letzteren durch einen
Betätigungsfinger anlegbar ist.
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Gemäß der Erfindung können mit dem Gerät folgende Messungen oder
Prüfungen vorgenommen werden.., nämlich bei, einer zylindrischen Bohrung: die Messung
oder die Prüfung des. Innendurchmessers dieser Bohrung und die Unrundheit; die Prüfung
der Kreis form einer Innennut oder Innenkammer, gegebenenfalls deren Unrundheit,
die Prüfung oder Messung der Exzentrizität, falls diese besteht, bezüglich der Bohrung;
die Messung oder Prüfung der Tiefe der Innennut oder Kammer gemäß allen Durchmessern.
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Folgende andere Möglichkeiten sind bei einem hohlen, zylindrischen
Werkstück innen und außen gegeben: Messen und Prüfen des Außendurchmessers eines
Werkstückes und gegebenenfalls dessen Unrundheit; Messen und Prüfen der Konzentrizität
der zylindrischen Fläche der Bohrung zur zylindrischen Außenfläche; Erweiterung
aller
vorstehend für eine Innenaussparung genannten Messungen für
eine in der Außenfläche eines Werkstücks angebrachte Aussparung.
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Ein wesentlicher Vorteil des derart ausgebildeten Gerätes besteht
darin, daß durch eine einzige Bestätigung gleichzeitig die Innen- oder AuSenmessung
oder -prüfung eines Werkstücks durch geführt werden kann.
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Einem anderen Merkmal der Erfindung entsprechend kann die Meßuhr
senkrecht derart verschonen werden, daß die Meßstiftspitze an allen Oberflächen
des Werkstückes angreifen kann. Durch diese Maßnahme können die Messungen sowohl
an der äußeren Fläche des Mterkstücks als aucll am Boden- von darin angebrachten
Nuten vorgenommen werden. Da beide Meßuhren gleichzeitig ablesbar sind, kann man
gleichzeitig in gleicher diametraler Ebene die gewünschten Innen- und Außenmessungen.
sei es an der Oberfläche oder am Boden einer Aussparung, durchführen.
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Zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung sind in
der Zeichnung dargestellt, es zeigt Fig. I einen teilweise weggebrochenen Grundriß
der ersten Ausführungsform, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie 2-2 der F-ig. I, bei
dem das aus einem Ring mit Ausnehmung bestehende Werkstück in Meßstellung eingezeichnet
ist, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie 3-3 der Fig. I, Fig. 4 und 5 einen Grundriß
und einen Längsschnitt der zweite Ausführungsform.
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Das Meßgerät gemäß der Erfindung weist eine Grundplatte I auf, auf
der die zu messenden Teile, z. B. Zylinder, Ringe, Buchsen od. dgl., mit ihrem einen
Ende ruhen. Unter der Grundplatte ist ein Rahmen 2 angeordnet, der zur Lagerung
der beweglichen Teile der Zentrier- und der Meßeinrichtung dient. Der Rahmen 2 kann
mit der Platte in einem Stück gegossen sein, die beiden Teile können jedoch auch
Einzelteile darstellen. In der Mitte weist die Platte einen sich in ihrer größten
Länge erstreckenden Schlitz 3 auf. der hier mit rechteckigem Querschnitt dargestellt
ist, jedoch auch schwalbenschwanzförmig sein kann. Im Schlitz 3 ist ein Zentrierstück
verschiebbar angeordnet, das aus einem Stift 4 gebildet wird, der senkrecht zur
Platte gehalten wird, z. B. durch einen sich auf einer bearbeiteten Unterseite der
Grundplatte abstützenden Knopf 5, eine Buchse 36 und eine gehärtete Zentrierrolle
6. Das Zentrierstück kann in der dem Durchmesser des zu messenden Teiles entsprechenden
gewünschten Stellung durch eine- - beliebige Einrichtung, die hier durch eine Klemmschraube
7 gebildet wird, festgestellt werden.
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Die Grundplatte I weist ferner zwei parallelogrammförmige Aussparungen8
und 8' auf, durch die zwei weitere Zeutrierstücke 9 und 9' greifen, die von der
Gleitplatte 10 getragen werden. Die Gleitplatte IO weit -Trapezform mit einer Ausnehmung
in der Mitte auf und ist auf zwei unter der Grundplatte I angeordneten Führungsstangen
II und II' gelagert, auf denen sie immer genau parallel zu sich selbst bleibend
gleitet, wobei ihre lange Seite senkrecht zur Plattenachse, auf der die Messung
der Bohrung vorgenommen wird, steht.
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Die Fühlrungsstangen II und II' sind mit ihren Enden im Rahmen 2 der
Platte befestigt. Auf den Führungsstangen ist je eine Feder 12, I2' angeordnet,
die mit einem Ende an je einem Stellring I3, 13', die auf den Stangen II, II' befestigt
sind, anliegen, während sie! mit ihrem anderen Ende die Platte IO nach links in
der Zeichnung drücken. Die Platte IO weist eine Anzahl Löcher a, &, b, b', c,
c', d, d' auf, die paarweise symmetrisch zur Achse der Vorrichtung und senkrecht
zur Grundplatte I angeordnet sind. Man kann in zwei einander entsprechenden Löchern
(z. B. b und b') die beiden Zentrierstücke 9 und g' mit ihren Zentrierrollen 14,
I4' anbringen, die z. B. durch die Schrauben I5, I5' festgeklemmt werden können.
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Genau in der Achse der Platte I ist der Meßschaft 16 in den. Löchern
I7 und I8, die im Rahmen 2 der Platte I angebracht sind, verschiebbar, jedoch unverdrehbar
gelagert. Obwohl dieser Schaft 16 rund dargestellt ist, kann er auch quadratischen,
rechteckigen oder schwalbenschwanzförmigen Querschnitt haben. Der Schaft 16 weist
auf der linken Seite der Zeichnung einen nach unten gerichteten Ansatz 19 auf. Durch
den Schaft I6 und den Ansatz 19 greift ein Loch 20, das zur Aufnahme des. durch
eine Schraube 22 festklemmbaren Meßstücks 2I dient.
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Das Meßstück greift durch den in der Platte 1 vorgesehenen Schlitz
3, wodurch seine Führung und die des Schafts 16 bewirkt und es senkrecht und zentrisch
zur Achse der Vorrichtung gehalten -wird. An seinem oberen Ende trägt das Meßstück
21 einen Anschlag 23, der gleichfalls aus einer gehärteten Stahlscheibe besteht.
Zur Mitte hin weist der Schaft I6 einen Stellring 24 auf, dessen Stellung durch
eine Klemmschraube 25 einstellbar ist.
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Eine über den Schaft I6 geschobene, zwischen dem Stellring 24 und
dem Rahmen 2 angeordnete Druckfeder 26 drückt den Meßschaft nach links in der Zeichnung.
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Ein an der Platte 1 befestigter Klemmring 27 dient zur Befestigung
einer an sich bekannten Meßuhr 28, deren Meßstift 28a an der Stirufläche 38 am Ende
des Schaftes I6 anliegt.
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Die Gleitplatte IO weist in der Mitte eine Ausnehmung auf, die ihre
Breite an der Stelle 29 vermindert, wo sie eine Bohrung 30 besitzt, die den Durchgang
des Schaftes 16 gestattet. Links von diesem Durchgang (in der Zeichnung) ist auf
dem Schaft I6 ein Anschlagring 3I mittels einer Schraube 32 festgeklemmt. Normalerweise
kommt dieser Anschlagring mit der Stelle 29 der Platte IO nicht in Berührung. Nach
rechts erstreckt sich der Schaft I6 bis. über die Außenseite des Rahmens 2 hinaus.
und endigt in einem Knopf 33, an dem ein Hebel 34 angreifen kann. Ein fester Anschlag
35 begrenzt die Verschiebung des unter der Wirkung der Feder 26 stehenden Schaftes
I6, während die Bewegung des unter der Wirkung der Federn 12 und I2' stehenden Teiles
IO durch den Anschlag-
ring 3I begrenzt ist. Dieser Anschlagring
ist verstellbar, um eine geeignete Ausgangsstellung des Meßstücks 23 und der Zentrierstücke
9, 9' einstellen zu können.
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Um die Vorrichtung zu kalibrieren, werden zunächst die Zentrierstücke
angebracht. Man wählt für die seätildlien Zentrierstücke je nach dem Durchmesser
des zu messenden Teils zwei entsprechende Löcher a, d, b, b' usw. Für Werkstücke
mit großem Durchmesser wählt man zweckmäßig die am weitesten außen liegenden Löcher
a, d, um durch den großen Abstand eine einwandfreie Zen- -trierung zu erzielen.
Dann werden die Relativstellungen der vier Zentrier- und Meßstücke derart eingestellt,
daß der Abstand zwischen den äußeren, zur Achse des Schaftes I6 senkrechten Tangenten
an die Anschlagrollen 6 und 23 etwas größer ist als der zu prüfende Durchmesser
und daß, wenn der Anschlagring 3I am Teil lo anliegt, die Anschlagrolle 23 etwas
innerhalb des die drei anderen Anschlagstücke außen tangierenden Kreises liegt.
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Hierauf drückt man in Richtung des Pfeiles 37 auf den Hebel 34. Dabei
greift sein freies Ende am Knopf 23 an und nimmt den Schaft 16 sowie den Teil 10
bei gleichzeitigem Zusammendrücken der Federn 26, 12 und I2' nach rechts mit. Dadurch
wird der Abstand zwischen den Anschlagrollen 6 und 23 verringert. Es wird dann eine
Lehre oder ein Teil mit genauem Durchmesser auf die Platte I derart gesetzt, daß
sich die Anschlagrollen 6 und 23 innerhalb der Lehre bzw. der Bohrung des Kalibers
befinden.
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Sodann läßt man den Hebel 34 langsam zurückgehen, wobei die Federn
I2, 12' und 26 den Schaft I6 so weit nach lijinks drücken, bis. die Anschlagrollen
23 und 6 an der Lehre zur Anlage kommen.
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In diesem Augenblick entspricht der Abstand zwlsehen den Berührungspunkten
der Anschlagrollen 23 und 6 an der Lehre genau dem Eichdurchmesser.
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Diese Stellung der Anschlagrollen 23 und 6 ist in der Fig. I in vollen
Linien veranschaulicht, und der in strichpunktierter Linie gezeichnete Kreis E geht
durch die Berührungspunkte und stellt den theoretischen Kreis einer Bohrung dar,
die einen genauen Durchmesser hat.
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Nun wird die Meßuhr 28 in den Klemmring 27 so weit eingeführt, bis
der Meßstift 28a an der durch das Ende des Schaftes 16 gebildeten Anschlagfläche
38 zur Anlage. kommt. Die Meßuhr wird ein wenig tiefer eingeführt, damit die Prüfung
sowohl von zu kleinen als auch von zu großen Durchinessern durchgeführt werden kann.
Daxin wird die Meßuhr im Klemmring 27 festgespannt und der Zeiger auf Null eingestellt.
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Die Vorrichtung ist nun zur Serienprüfung von Werkstücken bereit
Zu diesem Zweck wird der Hebel 34 wieder in Pfeilrichtung 37 betätigt, der erste
zu prüfende Teil aufgesetzt und der Hebel 34 langsam sv.ieder zurückgelassen. Die
Zentrierstücke 9, 9' und 6 kommen zunächst mit der Bohrung des Teiles in Berührung
und zentrieren dieses genauestens, derart, daß einer der Durchmesser des zu messenden
Teiles genau. mit der Achse des. Schaftes 16 zusammenfällt. Beim weiteren Zurücklassen
des Hebels 34 bewegt sich der Schaft I6 unter der Wirkung der Feder 26 allein weiter
nach links, da das Teil 10 durch das Anliegen der Zentrierstücke an der der Prüfung
unterliegenden Bohrung festgehalten wird.
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Diese zusätzliche Bewegung kiel, unabhängig davon, wie groß der Durchmesser
des der Prüfung unterliegenden Teiles ist, stattfinden, da, wie schon früher ausgeführt,
die Stellung der Anschlagrolle 23 gegenüber den Zentrierstücken vorher zu diesem
Zweck eingestellt wurde.
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Falls der gemessene Durchmesser zu klein ist, legt sich die Anschlagrolle
an der Bohrung an, bevor der Zeiger der Meßuhr den Wert Null erreicht hat, wobei
die Ablesung der Meßuhr unmittelbar die Minusdifferenz angibt. Wenn. dagegen der
gemessene Durchmesser zu groß ist, berührt die Anschlagrolle 23 die Bohrung erst,
nachdem sie den theoretischen Kreis überschritten hat, und der Zeiger der Meßuhr
zeigt die Plusdifferenz an. Schließlich zeigt der Zeiger der Meßuhr Null an, wenn
der Durchmesser ganz genau ist.
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Nachdem die Voreinstellungen einmal bewirkt sind, gestattet die Vorrichtung
gemäß der Erfindung ein sehr schnelles serienmäßiges Messen, da es für jedes zu
prüfende Teil genügt, den Griff des Hebels 34 zu drücken, das Teil durch die vier
Anschlagrollen aufzunehmen und den Griff freizugeben, worauf man sofort auf der
Meßuhr das Durchmesserfehlmaß erhält. Zum anderen bietet die Vorrichtung den wichtigen
Vorteil, daß alle Durchmesser desselben Teiles gemessen werden können, ohne das
Teil von- der Vorrichtung entfernen zu müssen. Bei einem auf die Vorrichtung aufgesetzten
Teil genügt es, dasselbe um sich selbst um die vier Zentrier- und Anschlagstücke
zu drei hen, und man kann so seine Durchmesser nacheinander auf der Meßuhr ablesen.
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Durch die Anordnung der über die Befestigungsstifte weit vorstehenden
dünnen Scheiben wird ermöglichst, daß die Anschlag- und Zentrielrstücke selbst in
enge und tiefe Aussparungen eingreifen können. Die Befestigungsstifte sind höhenverstellbar,
wodurch die Aussparungen über ihren ganzen Höhenbereich geprüft werden können. Die
Federkraft der beiden Federn der Zentrierstücke sind der Masse des zu messenden
Teiles entsprechend einstellbar, wodurch die günstigsten Zentrierbedin: gungen unabhängig
von der Trägheit des Teiles gewährleistet werden.
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Die Erfindung ist keineswegs auf die darge stellten und/oder beschriebenen
Ausführungsformen beschränkt. Vielmehr sind zahlreiche, dem Fachmann geläufige Änderungen
möglich.
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Insbesondere könnte die Gleitplatte I0, anstatt auf den Stangen.
II, II' gleitend gelagert zu sein, mit diesen fest verbunden sein, wobei das Ganze
am Rahmen 2 verschiebbar angebracht ist.
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Die zweite Ausführungsform weist ebenfalls die Grundplatte I mit
dem Rahmen 2 und dem Schlitz 3 auf, indem das die Zentrierrolle 6 tragende Zen-
tlrierstück
4 in geeigneter Stellung festgeklemmt werden kann. Ferner sind die beiden. Zentrierstücke
9, 9' mit ihren Zentrierrollen I4, 14' und der verschiebbare, das Meßstück 2I und
den. Anschlag 23 tragende Schaft I6, deren Längsverschiebungen mittels der Meßuhr
28 gemessen werden, die gleichen. wie bei der ersten Ausführungsform. Der Betätigu.ngshebel
34 für den Schaft I6 ist anders angeordnet. In diesem Falle ist er um eine Achse
40 mittels eines Griffes 41 beweglich, der ebenso wie ein anderer, fester Griff
42 über die Seite der Vorrichtung hinaus ragt. Der Hebel 34 trägt einen senkrecht
stehenden Finger 43, der an einem. waagerechten Stift 45 anschlägt und die Verschiebung
des Schaftes I6 gegen die Kraft der Feder 26 bewirkt. Diese Betätigung kann durch
eine einzige Hand erfolgen, indem der bewegliche Griff 41 zum festen Griff 42 hin
bewegt wird. Die Messungen von Bohrungen und Aussparungen oder inneren Kammern erfolgen
in genau der gleichen Weise wie bei der ersten Ausführungsform.
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Die zweite Ausführungsform besteht darin, daß im Schlitz 3 ein an
einer gewünschten, dem Außendurchmesser des zu messenden Teiles entsprechenden Stelle
feststellbarer, eine zweite Meßuhr 47 tragender Schlitten 46 angeordnet ist, wobei
der Meßstift 48 durch die Feder der Meßuhr gegen die Außenfläche des zu messenden
Werkstückes gedrückt wird, z. B. gemäß Fig. 5 gegen den Boden der Nut 49.
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Um die Höheneinstellung der Meßuhr und die Einstellung des Meßstiftes.
in horizontale Lage in der die Achse des Schaftes r6 enthaltenden vertikalen Ebene
zu ermöglichen, weist die Meßuhr be kannter Bauart an ihrem Boden einen Ansatz 50
auf, mit dem sie durch einen denselben durchgreifenden Stift 51 an einem Arm 52
angelenkt ist, dessen anderes Ende durch einen Stift 53 an einem Ansatz 54 des Schlittens
46 angelenkt ist.
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Mittels Klemmschrauben wird der Arm 52 gegen die Ansätze 50, 54 gedrückt,
wodurch die Meßuhr gegenüber dem Arm und der Arm gegenüber dem Schlitten festgestellt
und der Meßstift der Meßuhr horizontal und in die Höhe, in der die Messung ausgeführt
werden soll, eingestellt werden kann.
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Um den Meßstift des Schlittens leicht betätigen zu können, ist er
mit einem Verlängerungsstück 55 versehen, das an seinem Ende einen Knopf 56 trägt.
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Durch Zie dieses Knopfes nach rechts wird der Meßstift 48 aus der
Äussparung 49 herausgezogen entgegen der Federwirkung der Meßuhr, die ihn in entgegengesetzter
Richtung gegen das zu. messende Werkstück zu drücken sucht. Die Verlängerung 55
der Meßuhr wird während der Höheneinstellung der Meßuhr an einer senkrechten flachen
Stütze 57, die am Schaft I6 befestigt ist, geführt. Diese senkrechte Stütze greift
durch einen Längsschlitz 58, der in der Verlangerung 55 angebracht ist. Der Schlitz
ist lang genug, um unabhängige, honizontale Längsbewegungen des Schaftes I6, die
durch die Meßuhr 28 in Meßwerte umgewandelt werden, und des Meßstiftes 48 zu gestatten,
die mittels der Meßuhr 47 unmittelbar gemessen werden. Ein in einer gewünschten
Höhe durch eine Schraube 60 auf der Stütze 57 feststellbares Führungsstück 59 hält
das Ende der Verlängerung 55, ohne ihre Bewegungen zu behindern.
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Bei dieser zweiten Ausführungsform können alle bei der ersten Ausführungsform
beschriebenen Messungen von Bohrungen und Aussparungen oder Kammern im Innern von
Bohrungen und gleichzeitig die entsprechenden Messungen der Außenfläche des Werkstücks.
und eventuell in der Außenfläche angebrachter Aussparungen ausgeführt werden, wobei
diese Messungen in ein und derselben diametralen Ebene durcngeführt werden.
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Wenn das Werkstück einmal vollständig um sich selbst gedreht wird,
können die Abweichungen im Verlauf der Drehung festgestellt werden.
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Ein einfaches Anwendungsbeispiel der Vorrichtung genügt, um ihre
Wirkungsweise und Vorteile zu verstehen.
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Angenommen es sollen die Innen- und Außendurchmesser eines hohIen,
zylindrischen Werkstücks nach einer gegebeaien Lehre geprüft werden, so wird zunächst
die Lehre auf die Vorrichtung gesetzt und diese wie bei der ersten Ausführungsform
eingestellt.
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Hiernach wird der Meßstift 48 der zweiten Meßuhr 47 an der Außenfläche
zur Anlage gebracht und die Skalenscheibe so gedreht, daß der Zeiger auf Null steht,
wie dies mit der Meßuhr 28 ausgeführt wurde.
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Nun setzt man das zu messende Werkstück auf und läßt den Anschlag
23 und den Meßstift der Meßuhr 47 zur Anlage kommen.
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Durch Ablesen der Meßuhr 28 erhält man den Innendurchmesser des Werkstücks,
während die Ablesung der Meßuhr 47 den Abstand zwischen den Anlagepunkten der festen
Zentrierrolle 6 und der Spitze des Meßstiftes 48 angibt, d. h. die Dicke des Werkstücks
zwischen diesen beiden Punkten.
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Nach einer Umdrehung des Werkstücks um I800 erhält man durch eine
entsprechende Messung die Dicke des Werkstücks am anderen Ende desselben Durchmessers.
Durch Addieren dieser beiden Dicken zum Innendurchmesser erhält man den Außendurch,messer.
Wenn beide gemessenen Dicken gleich sind, läßt dies darauf schließen, daß der innere
und äußere Umfang konzentrisch liegen; falls sie verschieden sind, ergibt sich hieraus
die Exzentrizität. Dieselben Messungen können in verschiedenen diametralen Ebenen.
des Werkstückes wiederholt werden, wobei jedesmal das Werkstück um sich selbst gedreht
wird.
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Die im folgenden'bescliiriebene Ausführungsform weist noch zwei Verbesserungen
gegenüber der ersten Ausführungsform auf.
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Die eine dieser Verbesserungen besteht in der Anbringung der ZRmtrierstückeg,
g' an der Gleitplatte 10. Anstatt diese Befestigung entsprechend Fig. I durch die
Klemmschrauben I5, 15', die schlecht zugänglich sind, zu bewirken, wird sie folgendermaßen
bewerkstelligt.
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In der die Löcher a, a', b, b', c, c' aufweisenden Platte 10 sind
zwei Bohrungen angebracht. Die
Achse jeder Bohrung ist parallel
zur Grundplatte 1 und in der durch eine der beiden Löchergruppen a, b, c und a',
b', c' verlaufenden senkrechten Ebene angeordnet, In diesen Bohrungen sind zwei
zylindrische Schäfte 61 gelagert, die Löcher aufWeisen, die im Durchmesser und Abstand
genau mit den Löchern a, b, c, a', b', c' übereinstimmen. Die Zentrierstücke 9,
9' sind in zwei gegenüberliegenden Löchern der Platte wo und der Schäfte 61 angebracht.
Die nach außen gerichteten Enden dieser zylindrischen Schäfte weisen je ein Gewinde
62 auf, auf das je eifle Mufter63 mit Sacklochgewinde, deren Ende einen gekordelten
Knopf 64 aufweist, aufgeschraubt ist. Ein z. B. im Loch b' der Platte 10 und in
dem entsprechenden Loch des Schaftes 6I eingefülirtes. Zentrierstückg' wird durch
Anziehen der Mutter 63, die mit ihrer Stirnfläche gegen das. äußere Ende der Platte
10 preßt, fest und unbeweglich in der gewünschten Höhle eingespannt. Der Rahmen
2 weist an seinen Seiten Langlöcher67 auf, wodurch ein Verschieben der Mutter 63
zusammen mit der Gleitplatte ermöglicht wird.
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Die zweite Verbesserung betrifft die Festspannung des auf die Meßuhr
28 einwirkenden Meßanschlages 23 in der gewünschten Höhe. Diese Festspannung wurde
gemäß der ersten Ausführungsform mittels einer schlecht zugänglichen Klemmschraube
22 erzielt. Sie soll jetzt mittels eines einen Exzenter tragenden Schaftes 65 erfolgen,
der durch einen Finger 66 betätigt wird und sich gegen den Bolzen 21, der den Meßanschlag
23 trägt, anlegen feststellt PATENTANSPRUGHE: 1. Vorrichtung zum Messen und Prüfen
von Bohrungen, insbesondere von kreisförmigen Innenaussparungen oder Kammern, auf
die das Werkstück mit seiner Bohrungsachse genau senkrecht aufsetzbar ist, mit drei
Anscilägen, die mit ihren Spitzen ein gleichschenkliges Zentrierdreieck bilden und
einen passendenKontakt in drei Punkten zum Messen der Bohrung bewerkstelligen, gekennzeichnet
durch dieKombination an sich bekannter Merkmale, nämlich, daß der eine aus einer
Spitze bestehende Anschlag (6) des gleichschenkligen Dreiecks (6,9,9') fest ist
und die beiden anderen Anschläge (9, 9') wechseIseitig und parallel zur Höhe des
Zentrierdreiecks beweglich sind und ein vierter Anschlag (23) in Richtung der Höhe
des Dreiecks beweglich ist, derart, daß das Werkstück über der Höhe des Dreiecks
(6, 9, 9,) wenn die drei ersten Anschläge einen Kontakt mit der Bohrung bilden,
zentriert ist, und daß der Durchmesser durch die Entfernung der Kontaktpunkte des
ersten (6) und vierten Anschlages (23), wenn diese mit ihren Spitzen einen Kontakt
mit der Bohrung bilden, meßbar ist, wobei die angeführten Meßelemente auf einer
Grundplatte einstellbar gelagert sind.