DE968992C - Stabilisierte Wasserstoffperoxydloesungen - Google Patents

Stabilisierte Wasserstoffperoxydloesungen

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DE968992C
DE968992C DEW14791A DEW0014791A DE968992C DE 968992 C DE968992 C DE 968992C DE W14791 A DEW14791 A DE W14791A DE W0014791 A DEW0014791 A DE W0014791A DE 968992 C DE968992 C DE 968992C
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Germany
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hydrogen peroxide
pvp
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peroxide solutions
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Expired
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DEW14791A
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Hans Freytag
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Procter and Gamble Deutschland GmbH
Original Assignee
Wella GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B15/00Peroxides; Peroxyhydrates; Peroxyacids or salts thereof; Superoxides; Ozonides
    • C01B15/01Hydrogen peroxide
    • C01B15/037Stabilisation by additives

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Cosmetics (AREA)

Description

  • Stabilisierte Wasserstoffperoxydlösungen Es ist bekannt, Lösungen von verschieden hohem Wasserstoffperoxyd-Gehalt, die je nach Verwendungszweck sauer, neutral oder alkalisch sein sollen, durch geeignete Zusätze für eine gewisse Zeit zu stabilisieren. Es ist ferner bekannt, daß als Stabilisatoren anorganische und organische Verbindungen empfohlen wurden, die den verschiedensten Stoffgruppen angehören. Es sei in diesem Zusammenhang verwiesen auf die Bücher: Oscar K a u s c h , W. Knapp-Verlag, Halle (Saale), 1938, »Das Wasserstoffsuperoxyd, Eigenschaften, Herstellung und Verwendung«, sowie Willy M a ch u, »Das Wasserstoffsuperoxyd und die Perverbindungen«, Julius Springer Verlag, Wien, 1937. Alle diese so unterschiedlichen Verbindungen zeigen unterschiedlichen Wirkungsgrad. Man prüft die Wasserstoffperoxydlösungen, indem man sie unter Rückfluß auf dem Wasserbade kocht. Hierbei wird oft der Fehler gemacht, daß die Kochzeit zu kurz gewählt wird. Systematische Versuche zeigten, daß erst nach 9stündigem Kochen am Ausmaß der Wasserstoffsuperoxyd-Zersetzung der Wert eines Stabilisators erkannt werden kann.
  • Bei den bekannten Verfahren wurde häufig beobachtet, daß Stoffe, die für sich allein nur geringe stabilisierende Wirkung entfalten, gemeinsam in bestimmten Mengenverhältnissen gut zu stabilisieren vermögen. Diese Eigenschaft kann aber, wie Versuche ergaben, durch Zusatz einer größeren Menge eines der Teilstabilisatoren verlorengehen, ebenso durch Zusatz eines weiteren, an sich stabilisierenden Stoffes. Es ist bekannt, daß alle Stabilisatoren tatsächlich befähigt sind, Reaktionsketten zu unterbrechen, doch läßt sich bisher eine Regel, nach der man Stabilisatoren erkennen und im richtigen Verhältnis dosieren könnte, nicht angeben.
  • Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß Polyvinylpyrrolidon (nachstehend mit PVP abgekürzt) in sehr überzeugender Weise die Stabilität von Wasserstoffperoxydlösungen zu erhöhen vermag, nicht nur allein, sondern auch in Kombination mit an sich bekannten Stabilisatoren, zu denen auch Netzmittel wie Eiweiß-FettsäurekGndensationsprodukte oder Fettalkoholsulfate gehören. Beispiel i a) Eine Lösung von i0 g H,02 in ioo ml destilliertem Wasser, hergestellt aus einem H202-Präparat pro analysi, zeigte nach 9stündigem Kochen (bei ioo°) einen Verlust von 95,5% auf dem Wasserbade (65°) von 94%.
  • b) Eine gleiche Lösung, der jedoch vor dem Abfüllen auf ioo ml 1,5 g gelöstes PVP (= 5 ml) zugefügt wurden, zeigte bei 9stündigem Erhitzen auf ioo° unter Rückfluß einen Verlust von nur q.8°/0, auf dem Wasserbad von nur 28,3%. Beispiel 2 a) Eine Lösung von 4 g H202 p. a. in ioo ml destilliertem Wasser ohne sonstige Zusätze zersetzte sich beim Kochen unter Rückfluß bei ioo° zu 961/o, auf dem Wasserbad bei 65' zu 96,5"/o.
  • b) Die gleiche Lösung wie unter 2 a mit 1,5 g gelöstem PVP versetzt, ergab bei 9stündigem Kochen bei ioo° unter Rückfluß einen Verlust von 35,2, auf dem Wasserbade von 26,q.0/0 11202. Beispiel 3 a) Eine Lösung von 4g Hz021).a. in iooml destilliertem Wasser, 2 g Milchsäure je ioo ml enthaltend, zersetzte sich beim Kochen (9 Stunden) unter Rückfluß bei ioo° und auf dem Wasserbad bei 65° zu je 92,5%.
  • b) Die gleiche Lösung, aber mit 1,5 g PVP je i oo ml versehen, zeigte jeweils nach gleicher Kochzeit wie bei 3 a 55,1 bzw. 32,i % H202 Verlust. Man ersieht aus diesem Beispiel den hier störenden Einfluß der Milchsäure. Beispiel 4 a) Eine wäßrige Lösung von 4g H202 p. a., die außerdem Eiweißfettsäurekondensationsprodukte in einer Menge von etwa io g eines Kondensationsproduktes bestimmter Aminosäuren, insbesondere der Lysalbin- oder Protalbinsäure mit Fettsäurechloriden, - g Milchsäure und o,i ml eines beliebigen Parfümöls in ioo ml enthielt, zeigte nach gstündigem Kochen unter Rückfluß bei ioo° einen H202 Verlust von 40,2%, nach dem Kochen bei 65° (Wasserbad) einen von 26,70/0. Man erkennt deutlich die an sich bekannte stabilisierende Wirkung des Netzmittels im Verein mit Milchsäure.
  • b) Die gleiche Lösung wie bei 4a, aber mit einem Zusatz von 1,5 g PVP je ioo ml, zeigte beim beschriebenen Erhitzen auf ioo° nur eine kleine Verbesserung auf 37,5% H202- Verlust, beim Erwärmen auf 65' jedoch nur noch 4,4% Verlust, zweifellos ausreichende Stabilität bei derartig langer Wärmeeinwirkung.
  • Im Handel befindliche Wasserstoffperoxydlösungen mit 30% H202 sind bereits stabilisiert. Die verdünnten Lösungen zeigen daher bereits eine entsprechende, je nach Art der Stabilisierung unterschiedliche Beständigkeit, die selbstverständlich bei weiterem Stabilisieren in Betracht zu ziehen ist. So wurde festgestellt, daß Beispiel s a) .eine Lösung von 4 g H202 techn., vorstabiliaiert (hergestellt also aus handelsüblicher Ware), je ioo ml Wasser ohne weitere Zusätze unter Rückfluß auf dem Wasserbade erwärmt (65°) nur noch 27,8% H202 Verlust aufweist, gegenüber durchschnittlich- 95'/o Verlust bei Wasserstoffperoxydlösungen aus pro Analysi-Ware.
  • b) Eine Lösung von 4. g H2 02 gleicher Herkunft, mit Netzmittel, Milchsäure und Parfümöl gemäß Beispiel q_a versehen, lieferte beim Erwärmen auf 65° unter gleichen Bedingungen 9,7% Verlust.
  • Bei, einem Zusatz von 1,5 g PV P zu dieser Lösung verbesserte sich die Stabilität auf 4,3'/o I1,02-Verlust. d. h. also um mehr als 50a/0.
  • Beispiel 6 a) Eine Lösung v an 4 g Hz 02 gleicher Herkunft (gleiche VorstabiliLseierung) wie im Beispiel 5 b enthielt in ioo ml Flüssigkeit io ml Netzmittel, 2 g Milchsäure, 0,3 g Ammoniumdihydrogenphosphat und 0,o5 g Trinatriumäthylendiaminotetraacetat, ein an sich gut stabilisierendes System, Dies ist aus den Kochversuchen ersichtlich. Die Verluste betrugen nach dem Kochen bei ioo° 3q.,30/0, bei 65° 5,51/0.
  • Enthielt jedoch die Lösung gleichzeitig 1,5 g PVP/ioo ml, so betrugen die Verluste 10,2 bzw. 0,40/0.
  • b) Genau die größenordnungsmäßig gleiche Stabilität von Wasserstoffperoxydlösungen erreicht man, wenn man statt des PVP mit dem Malekulargewicht von etwa 40 000 eines mit dem MolekulargeNvicht von etwa 700000 verwendet, oder eine 3o%ige Lösung von PVP mit dem K-Wert 30.
  • c) Eine wenn auch geringe Haltbarkeit von mit Natriumhydrogencarbonat auf PH 9,5 eingestellten Wmserstoffperoxydlösungen ist gleichfalls zu erzielen. Solche, z. B. ,4 g H2 02 (handelsübliche Ware) je ioo ml destilliertes Wasser enthaltende alkalische Lösungen zersetzen sich bei ioo° und 65° vollständig binnen 9 Stunden. In Gegenwart von 1,5 g PVP jedoch sind nach Erhitzen auf ioo bzw., 65° noch 2 bzw. 6% der ursprünglichen H.0.-Menge nach 9 Stunden feststellbar. Für manche Zwecke genügt diese geringe Stabilität durchaus.
  • Beispiel ? a) Eine Lösung von 6 g H.0. handelsüblicher technischer Qualität in ioo ml destilliertem Wasser, mit 1,5 g PVP vom Molekulargewicht etwa 4o ooo versetzt, ergibt beim Erwärmen auf 65° - einen H202-Verlust von 3,8%, beim Erhitzen auf ioo° von 14%, jeweils nach 9 Stunden. Die gleiche Lösung ohne diesen PVP-Zusatz zeigt einen Verlust von etwa 980/0.
  • b) Eine H2 02 Lösung gemäß Beispiel 6.a wurde in der Beständigkeit gegen Erhitzen auf 65° durch einen Zusatz von bereits 0,59 PVP (Molekulargewicht 30 000) von 4,10/0 Verlust ohne PVP auf 2,8% verbessert.
  • Mit PVP lassen sich sonach für pharmazeutische, kosmetische und industrielle Zwecke haltbare Wasserstoffperoxydlösungen herstellen. Solche Lösungen, die nur mit PVP stabilisiert werden, sind völlig unschädlich, da das PVP bekanntlich physiologisch unbedenklich ist. Das PVP als Wasserstoffperoxyd-Stabilisator besitzt somit den Vorteil praktischer Indifferenz,

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Stabilisierte Wasserstoffperoxydlösung, dadurch gekennzeichnet, daß diese Polyvinylpyrrolidon enthält.
  2. 2. Stabilisierte Wasserstoffperoxydlösung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß diese neben bekannten Stabilisatoren Polyvinylpyrrolidon enthält.
  3. 3. Stabilisierte Wasserstoffperoxydlösung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wasserstoffperoxydlösung o,5 bis ioo/o Polyvinylpyrrolidon mit einem Molekulargewicht von etwa 30 ooo bis 700 000 enthält. q.. Stabilisierte Wasserstoffperoxydlösung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese eine 30%ige Polyvinylpyrrolidon.lösung mit dem K-Wert 3o enthält.
DEW14791A 1954-09-03 1954-09-03 Stabilisierte Wasserstoffperoxydloesungen Expired DE968992C (de)

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2327181A1 (de) * 1972-06-09 1973-12-20 Mme Paul Herzog Fa Dr Med Desinfektionsmittel
WO2020028651A1 (en) * 2018-08-02 2020-02-06 Evonik Corporation Process for preparing a stabilized aqueous hydrogen peroxide solution
EP3413712B1 (de) * 2016-02-12 2021-07-07 Mavena International AG Desinfektionsmittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
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EP3413712B1 (de) * 2016-02-12 2021-07-07 Mavena International AG Desinfektionsmittel
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