DE966929C

DE966929C - Vorrichtung zur Gewinnung von Pflanzenfasern, insbesondere von Blattfasern

Info

Publication number: DE966929C
Application number: DEH15521A
Authority: DE
Inventors: Gustav Von Heyer
Original assignee: GUSTAV VON HEYER
Current assignee: GUSTAV VON HEYER
Priority date: 1953-02-27
Filing date: 1953-02-27
Publication date: 1957-09-19

Description

Die gemäß dem Patent 9 i a 738 ausgebildete Vorrichtung zur Gewinnung von Pflanzenfasern, insbesondere zur Aufarbeitung von Sisalblättern, ist mit einer offenen, raspadorenartigen Schlagtrommel versehen, deren Stirnwände zur Luftförderung ausg'ildet sind.
Erfindungsgemäß sind in einem zur Luftführung ausgebildeten Gehäuse mit engem Einführungeschlitz für die Blätter und erweiterter Austrittsöffnung für das abgeschlagene Blattfleisch und die Fasern zwei gegenläufig angetriebene, offene, luftdurchströmte, raspadorenartige Schlagtrommeln angeordnet, deren berührungsfrei ineinandergreifende Schlagleisten einen vorzugsweise verstellbaren Entfaserungsspalt bilden. Beim Betrieb der Vorrichtung wird mittels der offenen, .gegenläufig angetriebenen Raspadorentrommeln ein in,der Drehrichtung der Trommeln austretender, zur Entwiirrung der gewonnenen Fasern und zur Abführung des abgeschlagenen BlattfledischesdienenderLuftstromeXzeugt.
Die Zeichnung veranschaulicht die Vorrichtung nach der Erfindung an einem schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel. Die beiden Raspadorentrommeln sind in Seitenansicht in einem senkrechten Schnitt veranschaulicht.
Die Raspadorentrommeln 40, 41 sind wie die Trommel gemäß dem Hauptpatent von verhältnismäßig kleinem Durchmesser; die Trommelstirnseiten sind mit Ventilatorflügeln 42, 43 oder ähnlichen Einrichtungen zur Luftförderung versehen, die einen Luftstrom axial ansaugen und durch die offene Trommelwandung pressen. Die Schlagleisten 44 sind am Trommelrand, z. B. mittels Schraubenbolzen 45, gelagert und reichen wenig über den Trommelrand hinaus.
Die Trommeln 40, 41 sind in einem nicht angegebenen Maschinengestell gegeneinander verstellbar und so gelagert, daß beim gegenläufigen Antrieb der Trommeln die Schlagleisten 44 berührungsfrei ineinandergreifen. Die Einstellung des Eingriffs bzw. die Veränderung -des Wellenabstandes kann durch an sich bekannte Mittel, z. B. durch eine Schraubenspindel mit Feineinstellung, erfolgen. Bei Zahnradantrieb genügt die Verwendung von korrigierten Zahnrädern, um den berührungsfreien Eingriff der Schlagleisten zu sichern.
Die an ihrem gesamten Umfang offenen Raspadomentronuneln 40, 41 sind auf dem größten Teil ihres Umfangs je mit einem Mantel 46, 47 abgedeckt, die an der Einführungsseite nur einen schmalen Einführungsschlitz 48 für die Zuführung der zu entfleischenden Blätter offenlassen. Auf der Abfübrungsseite der Blätter ist -eine größere öffnung der Abdeckmäntel vorgesehen, die so bemessen ist, daß ein freies Abschleudern des Blattfleisches und ein freies Abziehen der Fasern gewährleistet ist.
Bei Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Blätter bei der auf den Trommeln durch Pfeile angegebenen Umlaufrichtung in Richtung des Pfeiles X zugeführt. Sie gelangen hier zwischen die Schlagleisten 44 und werden auf beiden Seiten *entfleischt. Die an den Stirnseiten der Trommeln geförderte bzw. zusätzlich zugeführte Luft dringt in das Trommelinnere und tritt auf dem gesamten Umfang der Trommeln 40, 41 aus. Mit Rücksicht auf die Ummantelung 46, 47 strömt jedoch die Luft im wesentlichen in Richtung des Pfeiles Z. Sie dient hierbei gleichzeitig zur Richtung der freigelegten Blattfasern und zur Abführung des abgeschlagenen Blattfleisches. Die Vorrichtung kann zum Einführen der Blätter mit der Blattspitze oder auch mit dem Blattstiel bzw. zur wechselweisen Einführung der Blatteile ebenso wie für den kon-:inuierlichen Durchlauf der Blätter eingerichtet sein. Ein Zuführungstisch bzw. ein Einzugsband od. d,-kann in üblicher Ausführung Verwendung finden.
Ebenso wie die Vorrichtung gemäß dem Hauptpatent eignet sich die vorliegende Vorrichtung zum Entfleischen von faserhaltigen Blättern wie auch zum Gewinnen von langen Fasern aus sonstigen Pflanzenteilen. Die Anordnung der Raspadorentrommeln kann auch wie bei der Trommel nach dem Hauptpatent auf einer leicht transportablen karrenartigen Vorrichtung erfolgen, die gleichzeitig die Antriebsmaschine, z. B. einen Benzinmotor, aufnimmt.
Erfindungsgemäß wird der Vorteil erreicht, daß bei einem Trcmmeldurchmesser von etwa z i cm und bei einer Umlaufzahl n = i zoo pro Minute ein kontinuierlicher Luftstrom unter erhöhtem Druck aus dem offenen Trommelmantel frei austritt. Es ist deshalb ausgeschlossen, daß sich Fasern oder Blattfleisch um die Trommeln wickeln. Durch die berührungsfrei ineinandergreifenden Schlagleisten wird eine besonders gründliche Entfleischung der Fasern erreicht. Diese werden gleichzeitig einer Walkung unterworfen, die sich zur Fasersäuberung und Faserglättung besonders vorteilhaft auswirkt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Gewinnung von Pflanzenfasern, insbesondere von Blattfasern, nach. Patent 912 738, dadurch gekennzeichnet, daß in einem zur Luftführung ausgebildeten Gehäuse (46, 47) mit engem Einführungsschlitz (48) für die Blätter und erweiterter Austrittsöffnung für das abgeschlagene Blattfleisch und die Fasern zwei gegenläufig angetriebene, offene, luftdurchströmte, raspadorenartige Schlagtrommeln (40, 41) angeordnet sind, deren berührungsfrei ineinandergreifende Schlagleisten (44) einen vorzugsweise verstellbaren Entfaserungsspalt bilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die gegenläufig angetriebenen Schlagtrommeln (40, 40 senkrecht übereinander gelagert sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 855756, 464383-, französische Patentschrift Nr. 675749.