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Vorrichtung zurr horizontalen und vertikalen Nachstellen der Raspadorenlager
von Fasergewinnungsmaschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum horizontalen
und vertikalen Nachstellen der Raspadorenlager von Fasergewinnungsmaschinen, wie
sie beispielsweise in den Tropen zur Gewinnung der Fasern des Sisalhanfes benutzt
werden.
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Durch diese Gewinnungsmaschine wird das Blattfleisch durch sog. Raspadoren
abgeschabt, so daB die reine Faser zurückbleibt. Diese Raspadoren sind rotierende
Trommeln, die auf ihrem Umfang mit Messern besetzt sind. Der Raspadorentrommel gegenüber
ist ein Bruststück angeordnet, über welches die zu entfleischenden Blätter durch
eine Transportvorrichtung hinweg- und an der Raspadorentrommel vorübergeführt werden.
Das Bruststück ist eine dem Radius der Messerspitzen der Raspadorentrommel entsprechend
gekrümmte Platte. Je nach dem Zwischenraum, der zwischen dien Messerspitzen der
Raspadorentrommel und dem Bruststück vorhanden ist, werden die Blätter mehr oder
weniger sauber abgeschabt. Es hat sich nun gezeigt, d@aß die Blätter an der Stelle,
wo sie in dem Raum zwischen Raspadorentrommel und Bruststück eintreten, nur sehr
unsauber entfleischt werden, wenn nicht eine Reguliervorrichtung vorgesehen ist,
durch welche der horizontale Abstand zwischen der Raspadorentrommel und dem Bruststück
während dies Betriebes eingestellt werden kann, und zwar durch eine Feineinstellung
von
Bruchteiler. eines Millimeters bis zu etwa o,a mm. Diese horizontale
Einstellung der Raspadorentrommel gegenüber dem Bruststück muß während des Betriebes
häufig vorgenommen werdien, weil bei Abnutzung der Schabemesser de Fasern nur unsauber
abgeschabt aus der Maschine herauskommen.
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Es ist nun bekannt, dieses Verstellen in horizontaler Richtung durch
einen Exzenter vorzunehmen, der ein Pendelrollenlager trägt. Mit diesem konnte man
auf r/ioo mm den Abstand einstellen.
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Während nun die Horizontaleinstellung überhaupt sehr wichtig ist,
legte man bisher auf das Einstellen in vertikaler Richtung, wenngleich es auch erwünscht
war, nicht so viel Wert wie auf das Einstellen in horizontaler Richtung, weil nämlich
die Blätter, die mit großer Geschwindigkeit an den Messern der Raspadorentrommel
vorbeigeführt werden, sich in sehr heftiger Erschütterung befinden, so daß die Blätter
von selbst gegen die. Messerspitzen gepeitscht werden und sich dabei abschaben.
In vertikaler Richtung konnte man sich daher mit einem Zwischenraum von etwa 11/f
mm oder sogar noch mehr zwischen der Raspadorentrommel und dem Bruststück begnügen
und hat deshalb auch auf die Einstellung in senkrechter Richtung sich nicht sehr
große Mühe gemacht. Man hat vielmehr dieses Nachstellen in senkrechter Richtung
einfach so bewirkt, daß man das Lager der Raspadorentrommel auf -einem Keil. anordnete;
durch Antreiben dies Keiles konnte dann das gelöste Lager in der Höhe verstellt
werden. Dies konnte natürlich nicht während des Umlaufes der Trommel geschehen,
man mußte vielmehr die Maschine stillsetzen, was natürlich einen Zeitverlust bedeutet.
Im Gegensatz hierzu war aber die Nachstellung in horizontaler Richtung ohne weiteres
während des Betriebes der Maschine möglich.
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Die Erfindung bezweckt nun, diese Mängel der bekannten Fasergewinnungsm-aschinen
zu beseitigen und an diesen eine Vorrichtung zu treffen, durch welche sowohl die
horizontale als auch die vertikale Einstellung der Raspadorentrommel gegenüber dem
Bruststück während des Betriebes der Maschine ermöglicht werden kann, um auf diese
Weise das lästige Stillsetzen der Maschine zu vermeiden und somit die Leistung der
Fasergewinnungsmaschine zu steigern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Vorrichtung zum horizontalen und
vertikalen Nachstellen der Raspadorenlager von Fasergewinnungs maschinen vorgeschlagen,
welche sich der Erfindung gemäß kennzeichnet durch ein schwingbar angeordnetes,
in der Höhe einstellbares Gehäuse, einen in diesem exzentrisch zur Wellenachse dies:
Raspadors gelagerten, durch einen Schneckentrieb schwenkbaren Körper und ein in
diesem untergebrachtes Lager für die Raspadorenwelle.
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Eine bevorzugte Ausführungsform des Erfmr dungsgedankens besteht darin,
daß -das Gehäuse mit zwei diametral gegenüberliegenden Lagern versehen ist, es mit
dem einen Lager schwingbar mit dem 'Maschinengestell verbunden ist und im anderen
Lager ein schwingbarer sich ein Jlaschinengestell abstützender Gewindebolzen mit
einer Einstellmutter angebracht ist.
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Die Erfindung sieht fernerhin vor, da$ die Raspadorenwelle mittels
eines Kugellagers im Exzenterkörper gelagert ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
schematisch dargestellt.
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Fig. i zeigt die -N achstellvorriclitung in Seitenansicht; Fig. 2
ist ein Schnitt, etwa naclt der Linie II-II der Fig. i.
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Zu beiden Seiten der kaspadorentrommel, die nicht weiter dargestellt
ist, ist auf einem Bock i des Maschinengestells ein Tragkörper 2 für ein Gehäuse
3 befestigt. Das Gehäuse 3 hat beiderseits Angüsse 4 mit je einem Lagerauge 5. Das
Gehäuse ist mit dem einen Lager an dem Tragkörper 2 schwingbar verbunden; das andere
Lager 5 trägt einen schwingbaren Bolzen 6 mit Gewinde 7, der durch ein im Tragkörper
2 vorgesehenes Loch hindurchgeht. 8 ist eine Einstellmutter und 9 eine Unterlegscheibe,
mit welcher sich der Bolzen 6 auf den Tragkörper 2 abstützt. Durch eine Mutter io
findet eine Begrenzung des Gewindebolzens 6 am unteren Ende statt. Im oberen Teil
i i des GehäwSes 3 ist ein Schneckentrieb untergebracht, der von außen her durch
ein Handrad 12 betätigt werdien kann. Die Schneckenwelle 13 kämmt mit einem Schneckenradsegment
14, das an einem gegenüber der Achse a der Raspadorenwelle 15 exzentrisch gelagerten
Körper 16 angeordnet ist. Der Exzenterkörper 16 ist innerhalb des 3 schwenkbar gelagert,
so daß er durch Betätigung dies Handrades 12 verschwenkt werden kann. Im Exzenterkörper
16 ist ein Kugellager 17 bekannter Art untergebracht, in welchem die Ras,padorenwelle
15 gelagert ist.
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Auf der Welle 15 ist die Ras.padorentrommel mit ihren Fasermessern
angeordnet.
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Zur horizontalen Einstellung der Raspadorentrommel gegenüber dem nicht
weiter dargestellten Bruststück der Fasergewinnungsmaschitre ist es lediglich nötig,
das Handrad 12 zu betätigen. Die Übersetzung des Schneckengetriebes ist so gehalten,
cbaß durch grobe Verstellung des Handrades 12 nur Hundertstelmilli.meter einstellbar
sind, d. h. der horizontale Abstand zwischen der Raspadorentrommel und dem Bruststück
auf Hundertstel eines Millimeters eingestellt werden kann, und zwar während dies
Betriebes, den Betriebsverhältnissen entsprechend, Ebenfalls während des Betriebes
kann die vertikale Einstellung dies Abstandes zwischen Raspadorentrommel und Bruststück
erfolgen. Zu diesem Zweck ist es nur nötig, die untere Begrenzungsmutter io zu lösen
und die obere Eiter stellmutter 8 entsprechend zu verdrehen. Wird die Einstellmutter
im Uhrzeigersinm gedreht, so schwingt das Gehäuse 3 um seinen Lagerpunkt 18 aufwärts.
Die
Erfindung beschränkt sich nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel,
sie ist vielmehr im Rahmen des allgemeinen Erfindungsgedankens abwandlungsfähig.