DE966613C - Verfahren zur Herstellung von duennen Streich- bzw. Spritzlacken auf der Grundlage von Hartpechen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von duennen Streich- bzw. Spritzlacken auf der Grundlage von Hartpechen

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DE966613C
DE966613C DER14405A DER0014405A DE966613C DE 966613 C DE966613 C DE 966613C DE R14405 A DER14405 A DE R14405A DE R0014405 A DER0014405 A DE R0014405A DE 966613 C DE966613 C DE 966613C
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DE
Germany
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pitch
tar
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rubber
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DER14405A
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Dr Phil Karl Meyer
Dr Rer Nat Adolf Siegl
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Gelsenkirchener Bergwerks AG
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Gelsenkirchener Bergwerks AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D195/00Coating compositions based on bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Materials Engineering (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Paints Or Removers (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von dünnen Streich- bzw. Spritzlacken auf der Grundlage von Hartpechen Die Verwendung von Teerpechen aller Art für die Herstellung von Anstrichmitteln ist seit langem bekannt. Werden solche Teerpeche mit einem Erweichungspunkt nach K r ä m e r- S a r n o w von gewöhnlich 6o bis 70°C durch Zusatz von Lösungs-und Verdünnungsmitteln zu Pechlacken verarbeitet, so neigen die damit hergestellten Anstrichfilme unter dem Einfluß des Lichtes und der Sonneneinwirkung zur Narbenbildung. Es kommt hierbei an der Filmoberfläche zu Polymerisationsvorgängen, welche zusammen mit einer Ausmagerung der Oberfläche zu einem Reißen des Films führen, wobei sich die obengenannten Narben bilden.
  • Es ist bekannt, daß diese nachteiligen Erscheinungen weitgehend vermieden werden können, wenn man an Stelle des normales Pechs ein Hartpech mit sehr hohem Erweichungspunkt (mindestens 13o° C) verwendet. Mit geeigneten Lösungsmitteln erhält man dabei Anstrichfilme von derart gesteigerter Plastizität und Elastizität, daß eine Narbenbildung überhaupt nicht oder nur nach sehr langer Zeit auftritt.
  • Die so hergestellten Anstrichmittel zeigen gewisse Verarbeitungsschwierigkeiten. Der Grund hierfür liegt darin, daß im ursprünglichen Steinkohlenteer verhältnismäßig geringe Mengen an hochmolekularen Anteilen, üblicherweise als »freier Kohlenstoff« bezeichnet, in äußerst fein verteilter, bereits fester Form vorliegen. Bei derAufarbeitung des Steinkohlenteers reichert sich dieser freie Kohlenstoff im verbleibenden Pech an. So enthält z. B. entwässerter Steinkohlenteer etwa bis 7%, Brikettpech vom E. P. = 67° C über 2o % und Hartpech vom E. P. = 13o° C über 50%- an freiem Kohlenstoff.
  • Wird ein solches Hartpech mit geeigneten Lösungsmitteln verdünnt, so zeigt sich, daß damit nur ein Streichlack von der Viskosität 5o° C = etwa 4. bis 4,5° E herstellbar ist. Versucht man, noch mehr Lösungsmittel zuzusetzen, um einen für die Verarbeitung mit der Spritzpistole genügend dünnen Pechlack zu erhalten, so fällt der im Hartpech vorhandene freie Kohlenstoff teilweise aus und bildet einen Bodensatz, der beim anschließenden Verspritzen die Düse der Spritzpistole verstopft. Zudem entsteht beim Verarbeiten dieses Lackes keine glatte, glänzende Oberfläche, sondern ein matter, unansehnlicher, von zahlreichen Stippen durchsetzter Film.
  • Er wurde nun gefunden, daß man diese oben geschilderte Erscheinung des Ausfällens von freiem Kohlenstoff vermeiden kann, wenn man gummiartige Stoffe natürlicher oder synthetischer Herkunft, vulkanisiert oder unvulkanisiert, mitverarbeitet. Es hat sich dabei herausgestellt, daß für den beschriebenen Zweck vorzugsweise gummiartige Stoffe mit wenig oder gar keinem Gehalt an Füllstoffen besonders geeignet sind. Die dabei verwendeten Hartpeche können aus entsprechenden Teeren durch Destillation, aber auch durch Verblasen mit kondensierenden und bzw. oder polymerisierenden Gasen, wie Luft, 02, H CI, Cl, S O3, NO, usw., gewonnen werden. Als Ausgangsmaterialien dienen Teere wie z. B. Kokereiteer, Gaswerksteer, Wassergasteer und Ölgasteer.
  • Von den gummiartigen Stoffen natürlicher Abkunft wird der sogenannte Kreppgummi (oder auch Kreppkautschuk genannt) bevorzugt. Dieser wird gewonnen aus dem Latex gewisser Pflanzenarten durch Ausfällen mit Säure und anschließendes Räuchern (ohne Vulkanisierung), wodurch er völlig wasserfrei wird. Aus wirtschaftlichen Gründen ist die Verwendung von Kreppsohlenabfällen zu empfehlen.
  • Ferner kommen feinzerkleinerte Stoffe aus Gummi-Regenerier-Werken, also Mahlgut aus vulkanisierten Abfällen (Gummischuhe, Schläuche od. dgl.) in Frage.
  • Von den gummiartigen Stoffen synthetischer Herkunft sind vor allem die durch geeignete Behandlung von gewissen Ausgangsmaterialien, wie z. B. Butadienprodukten, gewonnenen Materialien geeignet, auch im Verschnitt mit natürlichen Gummipulvern. Ein bedeutender Füllstoffgehalt in den verwendeten gummiartigen Stoffen erzeugt insofern Schwierigkeiten, weil dadurch Stippenbildung im aufgetrockneten Lackfilm auftritt, wodurch der Glanz mehr oder weniger verlorenareht.
  • Nach der Zugabe des Gummis zu dem vorher mit einem geringen Zusatz höhensiedenden Teeröles als Weichmacher behandelten Hartpech wird dem Gemisch in der- Wärme etwas Schwefel zugefügt. Eine Entwicklung von Schwefelwasserstoff ist beim Verarbeiten des Schwefels in der Pech-Gummi-Masse nicht feststellbar, während sonst beim Erhitzen ohne Gummizusatz der zugegebene Schwefel eine stark dehydrierende Wirkung auf die Bestandteile von Pechen oder Teeren ausübt und infolgedessen in diesem Fall eine merkbare Entwicklung von Schwefelwasserstoff stattfindet. Aus diesem Grunde ist anzunehmen, daß der zugesetzte Schwefel in bestimmtem Umfange zur Herstellung von Schwefelbrücken verwendet wird und so zur Ausbildung einer Netzstruktur führt.
  • Bevor nun der dünne Spritz- oder Streichlack durch Zusatz. einer genügenden Menge an geeignetem Lösungsmittel hergestellt wird, wird zunächst durch Zugabe eines geringen, nicht ausreichenden Teiles des Lösungsmittels ein dickflüssiges Konzentrat hergestellt, welches mehrere Stunden, am besten über Nacht, stehenbleibt. Diese »Reifezeit« ist ein sehr wesentlicher Teil der Erfindung. Der Einfluß der Reifezeit war nicht ohne weiteres vorauszusehen, und die Möglichkeit, auf diese Weise einen dünnen Streich- oder Spritzlack mit plastischen Eigenschaften, aus Hartpechen mit einem E.P. von etwa 13o° C, ohne Ausscheidung von freiem Kohlenstoff zu gewinnen, bedeutet einen technischen Fortschritt. Wird nämlich die Verdünnung auf Spritzlack-Konsistenz sofort nach Herstellung des Ansatzes, ohne denselben »reifen« zu lassen, vorgenommen, so kommt es momentan zur Ausfällung des freien Kohlenstoffes.
  • Es muß angenommen werden, daß der freie Kohlenstoff des Hartpechs als Knüpfstelle auf die Kautschukketten -wirkt. Um diese Funktion ausüben zu können, bedarf es einer gewissen Zeitdauer. Der freie Kohlenstoff . spielt anscheinend hier die Rolle, welche sonst z. B. der Gasruß als Füllmaterial in der Kautschuckindustrie darstellt.
  • Die Verfahrensweise für die Herstellung dünner Streich- und Spritzlacke aus Hartpechen wird im nachstehenden Beispiel näher dargelegt, ohne daß damit eine Begrenzung der Ansprüche ausgesprochen wird. Ausführungsbeispiel A) Gummimehl (3 Gewichtsteile) wird in höhersiedendem Teeröl (I7 Gewichtsteile) in der Wärme gelöst.
  • B) 176 g Hartpech aus Kokereiteer (Erweichungspunkt nach K r ä m e r- S a r ri o w = 13o bis I35° C) wird in der Wärme mit 39 g höhensiedendem Teeröl versetzt und sodann diesem heißen Gemisch IZo g Gummilösung nach A) sowie etwa 8 g Schwefel zugefügt. Man verdünnt nun mit etwa 200 g aromatischem Lösungsmittel und läßt das erkaltete dickflüssige Gemisch über Nacht stehen.
  • Am nächsten Tag verdünnt man portionsweise in der Kälte mit weiteren 300 g aromatischem Lösungsmittel, ohne daß eine Ausfällung eintritt. Der so hergestellte spritzfertige Pechlack hat nachstehende Kennzahlen:
    Viskosität/5o° = IC> E
    Trockenzeit = etwa I Stunde.
    Der Pechlack trocknet nach dem Verspritzen mit glatter, glänzender Oberfläche auf und zeigt beim Lagern kein Absetzen des freien Kohlenstoffes.
  • Im Schrifttum sind verschiedene Maßnahmen und Erfahrungen bei der Verarbeitung von Teeren und Pechen mit einem Gehalt an »freiem Kohlenstoff« beschrieben. So wird z. B. (in der deutschen Patentschrift 904 338) die Herstellung eines besonders klebefähigen Grundanstriches geschildert, bei welchem durch Ausfällen des freien Kohlenstoffs ein hohes Haftvermögen gegenüber den anschließend aufzubringenden Deckmassen hervorgerufen wird. Als eigentlicher Szhutzanstrich kommt aber dieses Grundierungsmittel wegen des matten, unansehnlichen Aussehens nicht in Frage.
  • In einer anderen Literaturstelle (der Zeitschrift »Gas- und Wasserfach«, 1950, S.61) wird insbesondere darauf hingewiesen, daß die Herstellung von Teerpechlösungen aus Pechen und Schwerbenzol mit Zusätzen anderer Teeröle viel Erfahrung bedarf, da sonst Ausfällungen an freiem Kohlenstoff unvermeidlich sind..
  • Schließlich ist an einer anderen Schrifttumstelle (Abraham-Brühl, »Asphalt und verwandte Stoffe«, 1939, S. 538) angegeben, daß die Lösbarkeit bituminöser Stoffe durch Zusatz von Harzen, tierischen oder pflanzlichen Ölen und Fetten, Fettsäurepech bzw. Erdölrückstandsölen gesteigert werden kann. Es ist auch bekannt, Teere und Teerpeche mit gummiartigen Stoffen, z. B. Gummimehl, in Gegenwart von Schwefel zu verarbeiten; jedoch ist dabei die Herstellung dünner Streich- und Spritzlacke in der erfindungsgemäß gekennzeichneten Weise nicht vorgesehen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur Herstellung von dünnen Streich- und Spritzlacken, auf der Grundlage von Hartpechen durch Versetzen dieser mit geringeren Mengen an hochsiedenden Teerölen und gummiartigen Stoffen, z. B. Gummimehl, in Gegenwart von geringen Mengen an Schwefel in der Wärme, dadurch gekennzeichnet, daß als Grundlage ein Hartpech mit einem Erweichungspunkt von über ioo° (nach Krämer -S arnov), z. B. von 13o bis r35°, dient und daß zum Verdünnen der Pech-Teeröl-Gummimischung nur ein Teil des Lösungs- und Verdünnungsmittels zugefügt wird, die Lacklösung mehrere Stunden, gegebenenfalls über Nacht, stehengelassen wird, bevor die endgültige Verdünnung auf Streich- bzw. Spritzlack-Konsistenz erfolgt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Hartpeche verwendet werden, die aus Koksofenteer, Schwelteer, Gaswerksteer, Wassergasteer, Olgasteer usw. entweder durch Destillation oder Verblasen mit kondensierend und/oder polymerisierend wirkenden Gasen gewonnen sind.
DER14405A 1954-06-11 1954-06-11 Verfahren zur Herstellung von duennen Streich- bzw. Spritzlacken auf der Grundlage von Hartpechen Expired DE966613C (de)

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DER14405A Expired DE966613C (de) 1954-06-11 1954-06-11 Verfahren zur Herstellung von duennen Streich- bzw. Spritzlacken auf der Grundlage von Hartpechen

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1154216B (de) * 1961-02-11 1963-09-12 Goldschmidt Ag Th Verfahren zur Herstellung von Steinkohlenteerpechlacken

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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