DE627053C - Verfahren zur Verschwelung unvollstaendig verkohlter, fossiler Brennstoffe - Google Patents

Verfahren zur Verschwelung unvollstaendig verkohlter, fossiler Brennstoffe

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DE627053C
DE627053C DE1930627053D DE627053DD DE627053C DE 627053 C DE627053 C DE 627053C DE 1930627053 D DE1930627053 D DE 1930627053D DE 627053D D DE627053D D DE 627053DD DE 627053 C DE627053 C DE 627053C
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charred
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carbonization
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B57/00Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general
    • C10B57/04Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general using charges of special composition
    • C10B57/06Other carbonising or coking processes; Features of destructive distillation processes in general using charges of special composition containing additives

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
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Description

  • Verfahren zur Verschwelung unvollständig verkohlter, fossiler Brennstoffe Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verschwelung unvollständig verkohlter, fossiler Brennstoffe, insbesondere Braunkohle und Torf, und eignet sich vor allem für die Verschwelung solcher Brennstoffe der genannten Art, die stark schwefellialtig sind.
  • Die Erfindung bezweckt die Gewinnung erhöhter Mengen von niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffen mit stark vermindertem Plieiiol- und Schwefelgehalt.
  • Erfindungsgemäß werden zu diesem Zwecke die unvollständig verkohlten, fossilen Brennstoffe mit Acetaten, vorzugsweise Calciumacetat, erhitzt.
  • Es wurde gefunden, daß ein mit p-Kresol versetzter Lignitkoks, welcher mit Kalk- und Eisenacetat vermischt wurde, bei der Verschwelung ein Erzeugnis ergab, welches erheblich reicher an leichtsiedenden Kohlenwasserstoffen, insbesondere an To luol und KVlol, und erheblich ärmer an Phenolen war als bei der Verschwelung ohne den Zusatz von Acetaten. Dies deutet darauf hin, daß durch die Gegenwart der Acetate eine Umwandlung der Phenole und plienolartigen -Bestandteile in leichte Kohlenwasserstoffe bewirkt wird. Gleichzeitig findet durch die Gegenwart des sich offenbar bildenden Calcium- bzw. Eisencarbonates oder -oxvdes eine Entschwefelung statt. Es sei darauf hingewiesen, daß es bekannt ist, daß Calciumsalze bei- der trockenen Verschwelung als Entschwefelungsmittel dienen können.
  • Es ist ferner bekannt, bei der Krakung von Erdöldestillaten diesen bei der ersten Destillation r bis 3 °/o Essigsäure oder irgendeine andere schwache Säure oder Salzsäure sowie gleichzeitig 3 bis S % Eisensulfat und wahlweise, je nach der Art des öles, o,25 bis i °/o Alkali, teils vor Beginn der Verschwelung, teils im Laufe derselben, zuzusetzen. Hieraus kann der Fachmann aber die vorliegende Erfindung, welche im Zusatz von Acetaten besteht, nicht entnehmen, da Essigsäure mit allen anderen Säuren und sogar mit Sal-r_-säuren gleichgesetzt wird und der Zusatz von Alkali nur wahlweise ist. Arbeitet man ohne Alkalizusatz, also mit freier Säure, z.B. Essigsäure, so geht diese bei Temperaturen über, die weit unterhalb der Temperaturen liegen, bei welchen gemäß der vorliegenden Erfindung eine Einwirkung des Acetates stattfindet (a5o bis 5oo° C). Verwendet man eine andere Säure als Essigsäure, z. B. Salzsäure, unter gleichzeitigem Zusatz von Alkali, so tritt ebensowenig die durch die Erfindung bezweckte und erreichte Wirkung ein. Diese bekannte Arbeitsweise gibt also keine brauchbare Regel, um die mit der vorliegenden Erfindung angestrebte Wirkung zu erreichen. Schließlich ist auch schon ein Verfahren zur Herstellung aktiver Kohle bekannt, bei dem als Ausgangsstoff Holz verwendet wird, -,velches mit Calciumacetat getränkt und in einer Retorte erhitzt wird. Die Ausgangsstoffe (Holz) und der Zweck (Herstellung aktiver Kohle) dieses bekannten Verfahrehs sind also wesentlich verschieden von den Ausgangsstoffen (unvollständig verkohlte, fossile Brennstoffe) und dem Zweck (Gewinnung erhöhter Mengen niedrigsiedender Kohlenwasserstoffe mit geringem Phenol- bzw. Schwefelgehalt) des Verfahrens gemäß der Erfindung. Weiterhin kann aber auch bei dem genannten Verfahren zur Gewinnung von Holzkohle die für die Erfindung eigentümliche Erhöhung der Ausbeute leichtsiedender Kohlenwasserstoffe mit vermindertem Phenol-Behalt selbst unbeabsichtigterweise nicht eintreten. Bei der Verschwelung von Holz, welches j a das Ausgangsprodukt des in Rede stehenden bekannten - Verfahrens bildet, ziehen bis zu einer Temperatur von 25o° C etwa 9o % der Gesamterzeugung ab, und nur noch ro % gehen bei einer Temperatur von 36o° C über. Die Zersetzung des Calcium--oder sonstigen Acetates, .auf der .die Wirkung des Verfahrens gemäß -der h-rfiridühg-beruht, beginnt aber erst bei etwa 300° C. Das beidem bekannten Verfahren- zur Herstellung von aktiver Kohle zugesetzte Calciumacetat ist also auf den bei weitem größten Teil der Holzdestillate ohne jeden Einfluß. Es werden daher bei diesem bekannten Verfahren in erhöhtem Maße Kreosotöle erzeugt, welche Phenole und Polyphenole enthalten und also Produkte sind, die erfindungsgemäß gerade vermieden werden.
  • Wesentlich anders liegen die Verhältnisse bei den erfindungsgemäß als Ausgangsprodukte des' Schwelverfahrens verwendeten, unvollständig verkohlten, fossilen Brennstoffen, wie Braunkohle und Torf, deren Schwelerzeugnisse zwischen 25o° C und 55Q° C frei werden, d. h. also in dem gleichen Temperaturbereich, indem sich auch Calciumacetate und andere Acetate zersetzen. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung haben also die Zersetzungserzeugnisse des Acetates die Möglichkeit, auf die Schwelerzeugnisse der unvollständig-verkohlten, fossilen Brennstoffe einzuwirken, und zwar im Sinne der Erhöhung der-Ausbeute von niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffen mit stark vermindertem Phenol--bzw. Schwefelgehalt.
  • Um das Acetat gleichmäßig in dem Schwelgut zu verteilen, kann man beispielsweise das zerkleinerte Gut mit einer wässerigen Lösung -des Acetates besprengen.
    - Verschwelung in üblicher Verschwelung gemäß dem
    Weise- vorliegenden Verfahren
    Ausbeute (Rohteer insgesamt) ... ... . .. .. . . . . 3,5501o 7.9°%o
    Färbe des Rohteers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . schwarzbraun dunkelbraun
    Geruch des Rohteers . . . ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . sehr unangenehm nach aromatisch ohne
    - .- - - Schwefelverbindungen schwefligen Beigeruch
    Spezifisches Gewicht . . . . . . . . . ... . . . . . ....... 0,98 0,923
    Schwefelgehalt des Rohteeres . : .- . . . . . . . . . . . . .. 6,90/0 0,57 °i u
    Phenolgehalt des Rohteeeres . . . . . . . . . . . . . . . . 31,00/(, 4.0 °l o
    - Siedeanalyse des Rohteeres . . . . . . . . . . . . . . . . . . etwa 48° etwa 48-
    . -'. Siedebeginn von loog des gewonnenen Rohteers -
    Es sieden
    bis- 10o° - 6,o ccm 3,0 ccm
    - 125° 8,o - 12,0
    - -
    - 150°-. 10,0 - . 23,0
    -
    - 175° 12,5 - 24,5 -
    - _ 200°. 20,0 - 2970 -
    a500 - 41,0 - 39,0 -
    256a_.- 47.0 - = 46.o g -
    - 275° - 55,0 - = 4989
    .
    ' Rückstand oder schwersie-
    dende Bestandteile etwa 49,09 47,09
    Verlust (Gase) . . . . . . . 5,o g 3,29
    -
    100,0 g loo,o g
    Bei der Verschwelung kann zweckmäßig zur Erhöhung der Ausbeute in bekannter Weise Wasserdampf zugeführt werden, um die gebildeten Erzeugnisse schneller aus der Reaktionszone zu entfernen und ihre Zersetzung oder Verkokung zu verhindern. Ebenso kann die Verschwelung bei Atmosphärendruck oder zweckmäßiger unter einem geringen Unterdruck, dessen Vorteile bei der Verschwelung bekannt sind, stattfinden. Beispiel Es wurde ein Lignit mit etwa 8 °/o Schwefel verwendet. Die Ausbeuten und Eigenschaften des durch die gewöhnliche und des durch die erfindungsgemäße Verschwelung erhaltenen rohen Teeres sind unten in der Tabelle angegeben. Für das vorliegende Verfahren wurden ioo kg dieses auf Nußgröße zerkleinerten Lignites mit 30 kg einer io°/oigen Lösung von essigsaurem Kalk besprengt und bis etwa 500° in einer Retorte erhitzt, wobei der Druck etwa io cm Wassersäule unter Atmosphärendruck gehalten wurde.
  • Diese Zahlen zeigen, daß durch die Zugabe des Acetates die Ausbeute an leichtsiedenden Kohlenwasserstoffen um etwa, 50 "/"gestiegen, der Schwefelgehalt des Rollteeres auf weniger als %o erniedrigt und ebenso sein Phenolgehalt auf einen Bruchteil gesunken ist. Diese Zahlen «erden, wie ohne weiteres verständlich,- noch günstiger, wenn während der Verschwelung des Lignites Wasserdampf zugeführt wird.
  • Es versteht sich von selbst, daß statt des oben verwendeten Calciumacetates auch. andere Acetate verwendet werden können und daß die Menge derselben je nach Art des Rohstoffes, nach seinem Schwefelgehalt, seiner Phenolausbeute usw. verschieden gewählt werden kann.

Claims (3)

  1. YATENTANSPRUCHE: i. Verfahren zur Verschwelung unvollständig verkohlter, fossiler Brennstoffe, insbesondere Braunkohlen und Torf, zwecks Gewinnung erhöhter Mengen von niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffen mit stark vermindertem Phenol- bzw. Schwefelgehalt, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschwelung in Gegenwart von Acetaten, z. B. von Calcium- oder Natriumacetat, stattfindet, welche den Braunkohlen oder dem Torf vor Beginn der Verschwelung zugesetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das vorher zerkleinerte Gut mit einer wässerigen Acetatlösung besprengt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß während der Verschwelung Wasserdampf zugeführt wird.
DE1930627053D 1930-11-15 1930-11-26 Verfahren zur Verschwelung unvollstaendig verkohlter, fossiler Brennstoffe Expired DE627053C (de)

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