DE539509C

DE539509C - Verfahren zur Herstellung von Weich- und Hartkautschuk

Info

Publication number: DE539509C
Application number: DET33762D
Authority: DE
Original assignee: TECH CHEMIKALIEN CIE GmbH
Current assignee: TECH CHEMIKALIEN CIE GmbH
Priority date: 1927-07-15
Filing date: 1927-07-15
Publication date: 1931-11-27

Description

Verfahren zur Herstellung von Weich- und Hartkautschuk Durch das Patent 4t1 8;7 ist ein Verfahren zur Herstellung von `'eich- und Hartkautschuk geschützt, nach welchem der Kautschukmasse vor dem Vulkanisieren ungesättigte, hvdroxvlierte, geschwefelte Kohlenwasserstoffe oder Gemische solcher Verbindungen zugesetzt werden. deren einzelne Bestandteile wenigstens je eine der angegebenen Eigenschaften haben. Aus der Patentbeschreibung geht hervor, daß solche Kohlenwasserstoffgetnische aus Erdöldn oder Erdölteeren sowie aus Braunkohlenteeren durch Auswaschen tnit Alkohol oder Aceton bzw. wässerigem Alkohol und wässerigem Aceton erhalten werden können.
Die vorliegende Erfindung betrifft den weiteren Ausbau dieses Verfahrens.
Versuche haben gezeigt. daß die Gewinnung geeigneter Zusatzöle zu der Kautschukmasse einerseits nicht an die Verwendung %-on Braunkohlen- oder Erdölteeren als Ausrangsmaterial und andererseits auch nicht nur an die Benutzung von Alkohol oder Aceton als Extraktionsmittel gebunden ist.
Als Ausgangsmaterialien können vielmehr nehen Braunkohlen- oder Frdtilteeren Teere jeder Art, wie z. B. auch Steinkohlenteere und die aus bituminösen Schiefern, Torf, Holz usw. gewonnenen Teere oder deren Destillate. verwendet werden. Es ist auch gleichgültig, auf welche Weise die Teere gewonnen «erden. So können die bei Hoch-und Tieftemperaturverschwelung wie auch die bei Vergasung von Kohlen und bituminösen Schiefern. Torf, Holz usw. anfallenden Teere als Ausgangsmaterialien dienen.
An Stelle von Alkohol oder Aceton können auch andere sauerstoffhaltige Lösungsmittel benuzt werden, soweit sie ein selektives Lösungsvermögen auf die gleichen oder auf ähnliche Teerbestandteile ausüben. Insbesondere haben sich zu diesem Zweck ganz allgemein die niedrigeren und nächst höheren Homelogen der im Hauptpatent genannten Lösungsmittel und die niederen Glieder mehrwertiger Alkohole. Ester und Äther sowie Gemische aller genannten Lösungsmittel in konzentrierter oder wässerig verdünnter Form als geeignet erwiesen.
Die qualitative und quantitative Zusammensetzung der verschiedenen so gewonnenen Öle kann in weiten Grenzen schwanken. Dennoch werden in jedem Falle Extrakte erhalten, die reich sind an schwefel-, stickstoff-und sauerstoffhaltigen Körpern und an ungesättigten aliphatischen und cyclischen Verbindungen. Wenn diese Produkte in geringer Menge der Kautschttktnasse zugesetzt werden. so wird die Geschmeidigkeit und Elastizität der fertigen Produkte erhöht.
Es wurde weiter gefunden, daß ein besonders wertvoller Vorteil des Zusatzes dieser Teerextrakte zur Kautschukmasse darin besteht. daB die hergestellten Fertigfabrikate gegen Luft und Sonnenlicht weit unempfindlicher sind als andere Kautschukwaren, die ohne diesen Zusatz hergestellt wurden. Sie behalten in weit höherem Maße ihre Dehnbarkeit, weil das infolge Oxydation eintretende Altern des Kautschuks durch den Ölzusatz hintangehalten wird.

Claims

PATENTANSPRUCH: Weiterausbildung des durch Patent 416 877 geschützten Verfahrens zur Herstellung von Weich- und Hartkautschuk, dadurch gekennzeichnet, daB man der Kautschukmasse vor dem Vulkanisieren statt der durch Extraktion von Braunkohlen- oder Erdölteeren mit Alkohol oder Aceton erhaltenen öle solche Öle zusetzt, die man durch Extraktion von Steinkohlen-, Schiefer-, Torf- und Holzteeren aller Art oder deren Destillaten mit konzentrierten oder wässerig verdünnten sauerstoffhaltigen organischen Flüssigkeiten, insbesondere den niederen Gliedern der Alkohole, Ketone, Ester, Äther oder deren Gemischen, erhält.