DE899412C - Verfahren zum Fuellen und Strecken von Kautschukmischungen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Füllen und Strecken von Kautschukmischungen Die Verwendung einer Reihe von Erdölerzeugnissen in der Kautschukindustrie ist seit langem gebräuchlich. So werden die geblasenen Petrolpeche und Asphalte als sogenannter Mineralrubber, Paraffinöl und andere flüssige Erdölerzeugnisse als Zusätze verwendet. Alle diese Stoffe werden jedoch nur in mehr oder weniger kleinen Mengen zugesetzt, da sie, in größerer Menge verwendet, die Güte der erzeugten Waren ungünstig beeinflussen.
• Es wurde nun gefunden, daß solche natürlich vorkommenden Erdölkohlenwasserstoffe im Originalzustand oder in Form ihrer Fraktionen als Zusatzmittel besonders geeignet sind, die in großer Menge solche Kohlenwasserstoffe enthalten, die in der Hauptsache aus schwerflüchtigen, höhermolekularen, aromatischen, ungesättigten Verbindungen bestehen, die in konzentrierter Schwefelsäure weitgehend löslich sind und damit zur Harzbildung neigen.
• Solche Kohlenwasserstoffe sind an sich bereits als Zusatzstoffe für Kautschuk vorgeschlagen. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Stoffe, die bei der Extraktion von Mineralölen mit selektiven Lösungsmitteln anfallen, sowie um solche, die man aus den Säureteeren und Harzen, wie sie bei der Raffination von Mineralölen mit konzentrierter Schwefelsäure oder Monohydrat anfallen, durch nachfolgende Destillation und andere Trennungsverfahren erhält.
• Bei den vorgeschlagenen, sich noch im ursprünglichen Zustand befindlichen Erdölen oder deren Fraktionen handelt es sich um solche Stoffgemische, die zur Verharzung neigende, für den vorliegenden Zweck besonders. geeignete Kohlenwasserstoffe in besonders reichem Maße enthalten. Die chemische Konstitution dieser Kohl@enwasserstoffe, ,die eine andere ist als die derjenigen Substanzen, die aus den normalen Erdölen durch selektive Lösungsmittel oder konzentrierte Schwefelsäure oder Monohydrat entfernt werden, wird in ihrer ursprünglichen Form erhalten und nicht durch die Einwirkung irgendwelcher Reagenzien verändert. Gegenüber den bekannten bei der Mineralölraffination anfallenden Erdölextrakten, z. B. den Edeleanuextrakten, zeigen die im ursprünglichen Zustand zur Verwendung gelangenden Erdöle bei den Kautschuk- bzw. Kunstkautschukerzeugnissen nicht so sehr eineVerbesserung derReiBfestigkeiten als vielmehr eine günstige Beeinflussung der Kerbzähigkeit, eine Erhöhung der Bruchdehnung und eine Erniedrigung des Modulus.
• Die Verwendung dieser natürlichen, an zur Verharzung neigenden Kohlenwasserstoffen besonders reichen Erdöle hat gegenüber den durch chemische Eingriffe aus den normalen Erdölen gewonnenen, zur Verharzung neigenden Erzeugnissen weiter noch den Vorteil, daß zur Gewinnung der natürlichen Stoffe keine besonderen technischen Arbeitsgänge angewendet werden müssen, da das Rohöl ohne weitere Bearbeitung oder höchstens nach Zerlegung durch Destillation in einzelne Fraktionen zur Anwendung gelangen kann.
• Erdöle, die den obengernannten Anforderungen entsprechen, d. h. solche, die ungesättigten Charakter haben und besonders viel an zur Verharzung neigenden Verbindungen .enthalten -.und infolgedessen leicht mit konzentrierter Schwefelsäure unter Harzbildung reagieren, werden in den verschiedenstenLändern gefunden; insbesondere eignet sich dazu ein Erdöl, das in Miri (Borneo) gewonnen wird. Solche natürlichen Kohlenwasserstoffe haben als Zusatz zu natürlichem Kautschuk und insbesondere zu den Kunstkautschuksorten, wie z. B. den Polymerisaten des Butadi-ens und seiner Homologen und deren Mischpolymerisaten mit Styrol und Acrylsäurenitril und ähnlichen zur Mischpolymerisation fähigen organischen Äthylen- und Vinylverbindungen oder deren Gemischen oder den Polymerisaten des Chloroprens (Chlorbutadien) oder den Kondensationsprodukten aliphatischer Dihalogeni-de mit Polysulfiden, alle Vorzüge mit den Edeleanuextrakten gemeinsam; sie gestatten aber, wie zuvor gesagt, gewisse Qualitätsmerkmale, wie beispielsweise Kerbzähigkeit und Dehnbarkeit, auf die es bei vielen kautschuktechnischen Erzeugnissen besonders ankommt, merklich zu verbessern.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Füllen und Strecken von Mischungen aus natürlichem oder künstlichem Kautschuk mit Hilfe von Kohlenwasserstoffen oder deren Fraktionen, die mit konzentrierter Schwefelsäure zu starker Harzbildung neigen und bzw. oder in konzentrierter Schwefelsäure weitgehend löslich sind und die vorzugsweise aus schwerflüchtigen, höhermolekularen, aromatischen, ungesättigten Kohlenwasserstofen bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß unveränderte natürlich vorkommende Kohlenwasserstoffe dieser Zusammensetzung verwendet werden. Angezogenie Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 812450; USA.-Patentschriften Nr. 1 971 746, 1 826 392, 1 847 6oo. -