DE877593C - Bindemittel fuer die Brikettierung von Steinkohle - Google Patents

Bindemittel fuer die Brikettierung von Steinkohle

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DE877593C
DE877593C DEG2775D DEG0002775D DE877593C DE 877593 C DE877593 C DE 877593C DE G2775 D DEG2775 D DE G2775D DE G0002775 D DEG0002775 D DE G0002775D DE 877593 C DE877593 C DE 877593C
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DE
Germany
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pitch
desludging
mixture
coal
tar
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Expired
Application number
DEG2775D
Other languages
English (en)
Inventor
Hans Dr Broche
Heinrich Dr-Ing Hoffmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
GEWERKSCHAFT MATHIAS STINNES
Original Assignee
GEWERKSCHAFT MATHIAS STINNES
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L5/00Solid fuels
    • C10L5/02Solid fuels such as briquettes consisting mainly of carbonaceous materials of mineral or non-mineral origin
    • C10L5/06Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting
    • C10L5/10Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting with the aid of binders, e.g. pretreated binders
    • C10L5/14Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting with the aid of binders, e.g. pretreated binders with organic binders
    • C10L5/16Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting with the aid of binders, e.g. pretreated binders with organic binders with bituminous binders, e.g. tar, pitch

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Working-Up Tar And Pitch (AREA)

Description

  • Bindemittel für die Brikettierung von Steinkohle Die bei der Hochdruckhydrierung von Kohle sowie ihren Destillations- und Extraktionsprodukten anfallenden Rückstände, die man mit Entschlammung bezeichnet, haben sich nach entsprechender Vorbehandlung als Bindemittel bei der Brikettierung magerer Kohlen bewährt und werden seit längerer Zeit diesem Verwendungszweck zugeführt. Man arbeitet gewöhnlich in der Weise, daß man die Hydrierrückstände mit Steinkohlenteer mischt und auf Brikettpech destilliert. Die Bindekraft eines solchen Gemischpechs hängt von der prozentualen Verteilung der Einzelbestandteile ab. Wie. aus nachstehender Übersicht hervorgeht, ist die Bindekraft um so geringer, je höher der Entschlammungsanteil in der Mischung ansteigt. Die Entschlammung stellt in diesem Fall den Rückstand aus der Hochdruckhydrierung eines Gemisches von Steinkohlenteerpech und Pechdestillat dar. Als Ausdruck der Bindekraft ist die B.K.-Ziffer benutzt worden, die angibt, welche Biegefestigkeit ein Probebrikett in den Abmessungen 140 X46 mm bei etwa 2o mm Dicke aufweist. Diese von H. B r o ch e und H. Nedelmann in der Zeitschrift »Glückaufcc, 1933, S. 233 bis 240 und 257 bis 267, veröffentlichte Prüfmethode benutzt zur Herstellung der Brikettiermischung ein Knetwerk von etwa 5 1 Inhalt, in dem die Mischung und Erwärmung von Kohle und Bindemittel vor sich geht. Die fertige heiße Mischung wird in Formen gefüllt und in einer hydraulischen Presse zu Briketts gepreßt. Die Festigkeitsprüfung der Briketts wird nach eintägiger Lagerung vorgenommen, wozu die Normalzerreißmaschine Bauart Frühling-Michaelis dient. Die so ermittelten Biegefestigkeiten in kg/cm2 werden als Bindekraftzahlen bezeichnet.
    -Tabelle r
    Abhängigkeit der Bindekraft des Gemischpechs
    vom Gehalt an Entschlammungspech -
    Entschlammungspech Anzahl der
    im- Gemischpech B.K.-Ziffer Bestimmungen
    0/11
    o 17,3 40
    5 17,3 7
    10 17,2 5
    15 16,9 20
    20 - -
    20
    25 16,4
    30 16,1 , 20
    35 15,9 26
    40 15,6 _ 65
    45 15,4 30
    50 15,0 175
    55 14,5 11$
    6o 13,9 150
    65 13,3 - .500
    70 12,6 196
    75 11,9 29
    Die in Tabelle 1 aufgeführten Betriebsmischungen lassen erkennen, daß reines Steinkohlenteerpech eine B.K.-Ziffer von 17,3 aufweist. Steigt der Gehalt an Entschlammungspech im Gemischpech an, so sinkt die Bindekraft ab. Eine Mischung aus 7501, Eritscblammungspech und 25 % Teerpech besitzt nur noch eine B.K.-Zahl von 11,g.
  • Man könnte erwarten, daß sich Mischungen aus Entschlammungspech und Teerpech in ihrer Bindekraft rechnerisch vorausbestimmen lassen. Dieses müßte der . Fall sein, wenn Entschlammungspech und Teerpech unabhängig voneinander in jedem Mischungsverhältnis die Bindekraft ihresReinzustandes beibehielten. Überraschenderweise hat sich jedoch gezeigt, daß dieses -nicht der Fall ist. Die Hydrierrückstände sind in ihrer Bindekraft vielmehr abhängig von dem Mischungsverhältnis mit Teerpech.
  • Trägt man die Werte in Tabelle 1 graphisch auf, so erkennt man aus dem Kurvenblatt, daß bis zu 1o % Entschlammungspech die Bindekraft des reinen Teerpechs unverändert erhalten bleibt. Über '1ö bis 50 % Entschlämmungspech fällt die Bindekraft nur langsam und gleichmäßig von 17 auf 15 ab, was darauf hindeutet, daß die guten Eigenschaften des Teerpechs vorherrschend sind.
  • Geht man über 5o % Entschlammungspech hinaus, so tritt die Entschlammung mit ihren wesentlich schlechteren Bindeeigenschaften in den Vordergrund. Die Kurve sinkt steil ab. Während zwischen 3o bis 5o0/ o Entschlammungspech die B.K.-Ziffer von 16 auf 15 zurückgeht, wird diese Verminderung der Bindekraft um 1 kg/cm' jetzt#bereits bei 5o bis 6o % Entschlammungspech erreicht. Von 6o bis 7o % Entschlammungspech beträgt der Abfall sogar 1,3 kg/cm'.
  • Um einen zahlenmäßigen Ausdruck über den Rückgang der Bindekraft des Gemischpechs zu gewinnen, . ist angenommen worden, daß die Bindekraft des Teerpechs in jeder' Mischung mit Entschlaminungspech voll erhaltenbleibt. Diese Annahme darf mit Recht gemacht werden, selbst wenn sie praktisch nicht zutrifft, da in Mischungen von Teerpech mit Entschlammungspech alle Nachteile wenigstens rechnerisch zu Lasten des Entschlammungspechs gebucht werden müssen.
    Tabelle 2
    Rückgang der Bindekraft von Entschlammungspech
    in Mischungen und im Vergleich
    mit und zu Steinkohlenteerpech
    Ent- Bindehaft
    schlam- Errechnete von 100/0
    mungs- B.K. B.K. für Entschlam- B.K. für
    pech im 1o% Ent- mungspech 10%
    Gemisch- Ziffer schlam- im Vergleich Teerpech
    pech mungspech mit Teerpech
    0/0 - 0/0
    0 17,3 - - 1,73
    10 17,2 1,73 Zoo 1,73
    20 16,7 1,43 83 1,73
    30 16,1 1,33 77 1,73
    40 15,6 1,31 76 1,73
    50 15,0 1,27 73 1,73
    6o 13,9 1,16 67 1,73
    70 12,6 1,o6 61 1,73
    75 11,9 1,o1 58 1,73
    Nach Tabelle :z besitzt ein Gemischpech mit 1o °/o Entschlammungspech die gleiche Bindekraft wie reines Teerpech. Die für 1o % Teerpech gegebene B.K.-Ziffer von 1,73 (B.K. für ioo°/piges Teerpech 17,3) errechnet sich in diesem Fall auch für 1o % Entschlammungspech. Je höher der Entschlammungsgehalt im Gemischpech ansteigt, desto geringer wird nicht nur die B.K.-Zahl des gesamten Gemischpechs, was selbstverständlich ist, sondern auch die des darin enthaltenenEntschlammungspechanteiles. Entschlammung verhält sich also als Bindemittel um so günstiger, je reicher die Mischungen an Teerpech sind.
  • Als Erklärung für diese neuen Erkenntnisse kann angenommen werden, daß bis schätzungsweise 5o % Entschlammungspech durch einen sogenannten Mischeffekt die Entschlammung in ihrer Bindekraft gehoben wird. In entschlammungsreichen Mischungen über 50 °/o wirkt die Entschlammung dagegen hemmend auf die volle Entfaltung der Bindekraft des Teerpechs ein. Es bestehen also Wechselwirkungen zwischen den beiden Mischungspartnern, die sich je nach dem Mischungsverhältnis verschieden bemerkbar machen.
  • Aus diesen Zusammenhängen wurde die Lehre der Erfindung gezogen. Will man also die Entschlammung als Bindemittel bei der Brikettierung mit optimalstem Wirkungsgrad einsetzen, so darf die Mischung mit Steinkohlenteerpech nur 1o °/o Entschlammungspech enthalten. Da aber die Entschlammung auf den Hydrierwerken in großen Mengen anfällt und man sonst noch keine zweckmäßige und wirtschaftliche Verwertung dafür gefunden hat, ist man in der Praxis in den meisten Fällen gezwungen, entschlammungsreichere Mischungen zu verarbeiten. Nach den Erkenntnissen der Erfindung darf jedoch das Mischungsverhältnis 5o °.o Entschlammungspech nicht wesentlich überschreiten, da sonst die Bindekraft des Gemischpechs unverhältnismäßig stark abnimmt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Bindemittel für die Brikettierung von Steinkohle, bestehend aus Steinkohlenteerpech und Entschlammungspech, das aus der Hochdruckhydrierung von Kohle sowie ihren Destillations-und Extraktionsprodukten stammt, dadurch gekennzeichnet, daß in dem aus beiden Bestandteilen fertig destillierten Gemischpech der Anteil an Entschlammungspech etwa 5o °/o nicht überschreitet.
  2. 2. Verfahren zur Gewinnung des Bindemittels nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung des Gemischpechs entweder durch Destillation von Steinkohlenteer und Hydrierrückständen bis auf Brikettpech oder durch Mischung von Teerpech mit Entschlammungspech erfolgt.
DEG2775D 1944-09-17 1944-09-17 Bindemittel fuer die Brikettierung von Steinkohle Expired DE877593C (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
DEG2775D DE877593C (de) 1944-09-17 1944-09-17 Bindemittel fuer die Brikettierung von Steinkohle

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DEG2775D DE877593C (de) 1944-09-17 1944-09-17 Bindemittel fuer die Brikettierung von Steinkohle

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DE877593C true DE877593C (de) 1953-05-26

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DEG2775D Expired DE877593C (de) 1944-09-17 1944-09-17 Bindemittel fuer die Brikettierung von Steinkohle

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DE (1) DE877593C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2468640A1 (fr) * 1979-11-06 1981-05-08 Ruetgerswerke Ag Liant pour des briquettes de charbon

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