DE756542C - Verfahren zur kontinuierlichen Druckextraktion fester kohlenstoffhaltiger Brennstoffe und anschliessenden spaltenden Druckhydrierung des erhaltenen Extraktes - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Druckextraktion fester kohlenstoffhaltiger Brennstoffe und anschliessenden spaltenden Druckhydrierung des erhaltenen Extraktes

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DE756542C
DE756542C DEG99652D DEG0099652D DE756542C DE 756542 C DE756542 C DE 756542C DE G99652 D DEG99652 D DE G99652D DE G0099652 D DEG0099652 D DE G0099652D DE 756542 C DE756542 C DE 756542C
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Hans Dr Phil Broche
Karl Dr Phil Winkler
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G1/00Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
    • C10G1/006Combinations of processes provided in groups C10G1/02 - C10G1/08

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Description

  • Verfahren zur kontinuierlichen Druckextraktion fester kohlenstoffhaltiger Brennstoffe und anschließenden spaltenden Druckhydrierung des erhaltenen .Extraktes Es ist bekannt, daß man aus festen Brennstoffen, wie Steinkohlen, Braunkohlen oder Torf, unter Anwendung von Lösungsmitteln, wie Tetrahydronaphthalin allein oder in Gemisch mit Phenolen, Phenolen allein, Teerfraktionen, Destillaten von Druckhydrierungsprodukten fester und flüssiger kohlenstoffhaltiger Stoffe oder von Gemischen dieser Stoffe, bei erhöhten Temperaturen, gegebenenfalls unter Zusatz von Katalysatoren, in Abwesenheit oder Gegenwart von Wasserstoff oder solchen enthaltenden oder abgebenden Gasen, etwa 8o bis 85 °/o in reaktionsfähiger Form extrahieren kann. Die aschefreien Aufschlußerzeugnisse stellen besonders geeignete Ausgangsstoffe für die spaltende . Druckhydrierung dar, da sie restlos in Öl übergeführt werden können und somit eine Rückstandsaufarbeitung gespart wird. Die bei der Extraktion zurückbleibenden reaktionsträgen Anteile der Kohle kann man zusammen mit der Kohleasche durch mechanische Verfahren, wie Filtrieren, Schleudern oder Absitzenlassen, von der Extraktlösung abtrennen. Weiterhin ist es bekannt, beim Aufschluß von Kohle Gemische bestimmter wasserstoffreicher und wasserstoffarmer Öle als Extraktionsmittel zu verwenden.
  • Es sind nun verschiedene Verfahren bekanntgeworden, die angeben, in welcher Form der Extrakt der Hydrierung zugeleitet bzw. vorher von dem Lösungsmittel befreit wird. So ist vorgeschlagen worden, die von festen Bestandteilen befreite Extraktlösung unter Verzicht auf eine vorherige ganze oder teilweise Abtrennung des Lösungsmittels, sofort oder gegebenenfalls auch nach Zusatz weiterer Öle oder auch Katalysatoren, der Hochdruckhydrierung bei Drücken oberhalb zoo atü und bei Temperaturen zwischen 30o und öoo° zuzuleiten. Das Lösungsmittel soll dabei nur eine geringe Veränderung erfahren, bzw. die in niedrig siedende Öle übergegangenen Anteile werden durch aus Extrakt entstandene Öle ergänzt. Man kann also aus dem Reaktionsprodukt der Hydrierung durch Destillation das Lösungsmittel für die Extraktion jeweils wieder zurückgewinnen.
  • Der große Nachteil dieser Arbeitsweise besteht darin, daß die Leistung (= Kilogramm Ölneubildung je Liter Reaktionsraum und Stunde) zwangsläufig sehr gering ist: Da im allgemeinen zum Aufschluß von i Teil Kohle etwa 2 Teile Lösungsmittel benötigt werden, sind in der zur Hydrierung kommenden Extraktlösung nur 33°,.j0 Neueinsatz, während das Lösungsmittel gewissermaßen als tote Last mitgeschleppt werden muß.
  • Weiterhin ist bekannt, das Lösungsmittel vorher vom Extrakt abzudestillieren und dann den festen Extrakt, gegebenenfalls zusammen mit einem Anreibeöl, der Druckhydrierung zuzuleiten. Diese Arbeitsweise hat den Nachteil, daß der Extrakt durch die hohe thermische Beanspruchung beim Abtreiben, vor allem der letzten Anteile des Lösungsmittels, an seiner hohen Reaktionsfähigkeit einbüßt. Man hat darum vorgeschlagen, der von den festen Stoffen befreiten Lösung des Extraktes ein höher als das Lösungsmittel siedendes Verdünnungsmittel, z. B. eine Teerfraktion, wie Mittelöl oder Schweröl oder ein Gemisch beider, zuzusetzen. Aus dieser Mischung läßt sich das Lösungsmittel durch Destillation abtrennen, ohne daß der im Verdünnungsmittel gelöste Extrakt eine unliebsame Veränderung erfährt. Das Lösungsmittel kann wieder zur Extraktion benutzt werden, während der Destillationsrückstand in bekannter Weise der Druckhydrierung, gegebenenfalls nach Zusatz weiterer Öle und Katalysatoren, unterworfen wird. Als Reaktionsprodukte entstehen je nach dem gewählten Ausgangsstoff Benzin, Mittelöl, Schweröl, Dieselöl, Heizöl, Schmieröl und Paraffin. Es wurde nun gefunden, daß das nach diesem Verfahren immer im Kreislauf gefahrene Lösungsmittel nach einiger Zeit in seiner Fähigkeit, die Kohle aufzuschließen, stark nachläßt. Diese Tatsache war bis jetzt mir bei Tetrahydronaphthalin und seinen Gemischen mit sauren Ölen beobachtet worden. In diesem besonderen Fall hatte man gefunden, daß Tetrahydronaphthalin teilweise Wasserstoff an die aufzuschließende Kohle abgibt und dabei zu Naphthalin wird. :Ulan hat deshalb vorgeschlagen, in einem gesonderten Arbeitsgang das Naphthalin vom Tetrahydronaphthalin abzutrennen und ersteres wieder in einer besonderen Apparatur aufzuhydrieren. Das Verfahren der Extraktion mit Tetrahydronaphthalin allein oder im Gemisch mit sauren Ölen ist demnach wesentlich umständlicher als das hier beschriebene Extraktionsverfahren, das sich erfindungsgemäß nur auf die Verwendung von Teerölen, Mineralölen und insbesondere von Ölen, die durch Destillation.aus den Hydrierungsprodukten von festen Brennstoffen oder deren Extraktions-, Destillations- oder Hydrierungsprodukten gewonnen werden, erstreckt.
  • Es wurde beobachtet, daß bei der Anwendung dieser Lösungsmittel zur Kohleextraktion nach dem bisher bekannten Verfahren die Dichte des immer wieder vom Extrakt abdestillierten und im Kreislauf geführten Lösungsmittels dauernd ansteigt und der Wasserstoffgehalt entsprechend stetig abfällt. Es wurde weiter festgestellt, daß in dem anfangs naphthalinfreien Lösungsmittel sich bis zu 2o 0;!o Naphthalin bildeten. Der Aufschlußgrad der Extraktion fiel während dieser Zeit gleichmäßig ab. Während z. B. bei einer Dichte des Lösungsmittels von 0,9902, einem Wasserstoffgehalt von 8,6 °;'o und einem Naphthalingehalt von o 0;'o von der Kohle bei Beginn der Extraktion 87 0,.'o in Lösung gingen und ein gut hydrierbarer Extrakt erhalten wurde, konnten trotz sonst gleicher Reaktionsbedingungen, nachdem mit demselben Lösungsmittel 7 Tage lang, im Kreislauf gearbeitet worden war und seine Dichte nun 1,0102, sein Wasserstoffgehalt 7,5 0/" und der Naphthalingehalt 21,o % betrug, nur noch 65 % der Kohle gelöst werden. Der so gewonnene Extrakt war bezüglich seiner Hydrierbarkeit dem früheren unterlegen.
  • Diese Tatsache deutet darauf hin, daß in dem Lösungsmittel hydrierte oder teilweise hydrierte kondensierte Ringsysteme, vor allem hydriertes Naphthalin und dessen Homologen vorhanden sein müssen, die während des Extraktionsvorganges Wasserstoff an die aufgeschlossene Kohle abgeben und dabei zu aromatischen Ringen, vor allem Naphthalin, dehydriert werden. Dieser Wasserstoffaustausch zwischen Lösungsmittel und Kohle dürfte einen wesentlichen Anteil an dem Vorgang der Extraktion haben. Für die Aufrechterhaltung eines dauernden höchsten Aufschlußgrades kommt es also nicht allein darauf an, wie es die bisher bekanntgewordenen Extraktionsverfahren vorschreiben, ein zweckentsprechendes Lösungsmittel anzuwenden, das nach dieser neuen Erkenntnis hydrierte Ringsysteme, die zum Wasserstoffaustausch befähigt sind, enthalten muß, sondern man muß auch für eine Aufrechterhaltung einer gewissen Hydrierungsstufe dieser Ringe Sorge tragen. Ein durch dauernde Wasserstoffabgabe an die aufzuschließende Kohle zu einem rein aromatischen Öl gewordenes Lösungsmittel gibt nur einen wesentlich geringeren Aufschlußgrad, eine unbeständige Extraktlösung (Schwierigkeiten bei der Abtrennung der festen Anteile) und liefert einen weniger gut hydrierbaren Extrakt. Diese Beobachtung ist neuartig und bisher noch an keiner Stelle beschrieben worden.
  • Die vorliegende Erfindung gibt nun eine Arbeitsweise an, die es ermöglicht, stets den benötigten Gehalt an zur Wasserstoffabgabe befähigten Ringsystemen im Lösungsmittel aufrechtzuerhalten, ohne die angeschlossene Druckhydrierungsanlage mit durchzuschleppendem Lösungsmittel zu belasten. Weiter ermöglicht die Erfindung die Herstellung eines Benzins, das reicher an aromatischen Kohlenwasserstoffen und damit klopffester ist als das Benzin, welches nach den bisher bekannten Verfahren der Extraktion mit anschließender Hydrierung der Extrakte erhalten werden konnte.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der schematischen Zeichnung näher erläutert. iooo kg aschehaltiger Kohle werden mit 2ooo kg Lösungsmittel unter bekannten Bedingungen extrahiert und dabei neben Zoo kg fester, aschereicher Bestandteile, sogenannte Restkohle, 28oo kg Extraktlösung erhalten. Aus dieser werden nach Zusatz eines höher als das Lösungsmittel siedenden Verdünnungsmittels und gegebenenfalls nach Zusatz eines Hydrierkatalysators, die 2ooo kg Lösungsmittel bei Atmosphärendruck oder im Vakuum abdestilliert. Nur ein Teil des abdestillierten Lösungsmittels, ii3o kg, geht in den Kreislauf zurück. Der andere Teil wird durch Hydrierung über fest angeordnetem Kontakt (Gasphase) unter an sich bekannten Bedingungen zu Benzin und Mittelöl verarbeitet. Das Lösungsmittel, das durch Abgabe von Wasserstoff an die aufgeschlossene Kohle nunmehr eine aromatische Struktur besitzt, liefert bei Anwendung der geeigneten Katalysatoren in der Gasphase ein fast rein aromatisches Benzin von hoher Klopffestigkeit (Oktanzahl über ioo nach Research-Methode).
  • Nach den bisher bekannten Arbeitsweisen gab man in die Gasphase das Mittelöl der Sumpfphasehydrierung. Dies ist naturgemäß wesentlich wasserstoffreicher und liefert auch bei Anwendung der günstigsten Katalysatoren und Reaktionsbedingungen nicht ein so aromatisches und klopffestes Benzin wie das nach dem- erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene.
  • Das neben dem Benzin in der Gasphase anfallende Mittelöl ist wieder wasserstoffreicher als das vom Extrakt abdestillierte Lösungsmittel. Die in letzterem aromatisch gewordenen Ringe sind in ihm wieder aufhydriert worden. Es ist als Lösungsmittel für den Kohleaufschluß besonders geeignet und wird deshalb dem Lösungsmittelkreislauf zugeführt. In die Hydrierkammer kommen die 8oo kg Extrakt und noch das als Verdünnungsmittel vor der Destillation zugesetzte Schweröl. Dieses kann entweder aus den Hydrierprodukten selbst stammen und im Kreislauf gefahren werden oder es wird z. B. in Form von Teer- oder Mineralölfraktionen frisch eingesetzt und zu Heizöl und Mittelöl verarbeitet.
  • Aus den 8oo kg Extrakt entstehen bei der Hydrierung unter an sich bekannten Bedingungen neben etwa 8o kg gasförmigen Kohlenwasserstoffen etwa i5o kg Benzin und etwa 570 kg Mittelöl. Für dieses Mittelöl gilt das für das Mittelöl der Gasphase Gesagte. Es enthält die kondensierten Ringsysteme in hydrierter Form und ist ein besonders geeignetes Lösungsmittel, das ebenfalls dem Kreislauf zugeführt wird. Die Hydrierung des Extrakt-Schweröl-Gemisches kann naturgemäß auch so erfolgen, daß neben Benzin, Mittelöl und Schweröl auch noch Heizöl, Schmieröl, Paraffin usw. erhalten werden. Erfindungsgemäß besteht also das zum Kohleaufschluß im Kreislauf geführte Lösungsmittel aus zwei Ölgemischen verschiedener Hydrierungsstufen, nämlich aus den Hydrierungsprodukten fester und flüssiger kohlenstoffhaltiger Stoffe und aus den aus der Extraktlösung abdestillierten Ölen. Das Verhältnis der beiden Ölanteile zueinander ist abhängig von der Art der aufzuschließenden Kohle und den Reaktionsbedingungen.
  • Es ist noch zu bemerken, daß es nach dem Verfahren gut möglich ist, den Gehalt an sauren Ölen, deren Gegenwart für den Aufschluß der Kohle auch von Wichtigkeit ist, im Lösungsmittel zu erhalten. Bei der Extraktion selbst tritt kein Verbrauch an Phenolen ein. Bei der Hydrierung des einen Teiles des Lösungsmittels in der Gasphase ist aber eine teilweise Phenolreduktion nicht zu vermeiden. Wenn das aus der Gasphase kommende Mittelöl demnach phenolarm ist, so liefert der noch sauerstoffreiche Extrakt in der Sumpfphase ein sehr phenolreiches Mittelöl, so daß der im Lösungsmittel benötigte Phenolspiegel jederzeit gehalten werden kann.
  • Die Erfindung ist nicht auf die Anwendung bestimmter Drücke und Temperaturen beschränkt. Es hat sich jedoch als besonders vorteilhaft erwiesen, bei der Extraktion mit Temperaturen zii arbeiten, die gemäß den Patenten 632 631 und 633 497 bei bzw. etwas oberhalb der Zersetzungstemperatur der endgültigen Restkohle liegen.
  • Beispiel Mit einem aus der Sumpfphasehydrierung von Steinkohlenpech bei 48o° und 60o atü erhaltenen Mittelöl (20o bis 300°) von einer Dichte von D ¢ = o,ggo2, einem Wasserstoffgehalt von 8,5 °/o, einem Phenolgehalt von 8,o % und einem Naphthalingehalt von o 0;`0 wurde bei Temperaturen von 415 bis 42o', einem mittleren Druck von ioo atü und in Abwesenheit von Wasser-. stoff und Katalysatoren im ersten Durchgang ein Aufschlußgrad von 87 ",/" bezogen auf Beinkohle, erzielt. Vorher war festgestellt worden, daß die zu extrahierende Kohle eine endgültige Restkohle mit einem Zersetzungspunkt von 410' ergibt. Das Lösungsmittel wurde nach bekannten Verfahren vom Extrakt abdestilliert und ohne weitere Vorbehandlung zur Extraktion benutzt. Schon nach zweimaligem Durchsatz des Lösungsmittels war ein Absinken des Aufschlußgrades bei gleichen Reaktionsbedingungen zu beobachten. Gleichzeitig zeigte sich ein Ansteigen der Dichte des Lösungsmittels und ein Absinken des Wasserstoffgehaltes. Der Phenolgehalt blieb unverändert und schwankte während des Versuches zwischen 7 und 8 0/0. Nachdem das Lösungsmittel siebenmal im Kreislauf geführt worden war, sank der Aufschlußgrad auf 65 0/0. Die Extraktlösung neigte zu Ausfällungen und ließ sich schlecht filtrieren. Das zu dieser Zeit im Kreislauf befindliche Lösungsmittel hatte jetzt folgende Kennzeichen: D'-' = i,oio2, H. = 7,5 0/0, Phenol = 8 0/0, Naphthalin = 2i,0 0/0.
  • Die Extraktion wurde dann unter den gleichen Reaktionsbedingungen und mit demselben Sumpfphasemittelöl wiederholt. Von dem abdestillierten Lösungsmittel wurden aber nur 7o % in den Kreislauf zurückgegeben und die anderen 3o % aus dem Mittelöl der Sumpfphase und der Gasphase, gemäß vorliegender Erfindung, entnommen. Die analytischen Werte des im Kreislauf geführten Lösungsmittels stellten sich nach kurzer Zeit ein und ließen sich während der ganzen Dauer des Versuches bei folgenden Werten halten: D'4 = 0,997o bis o,gggo, H. = 8,o bis 8,3 0/0, Phenol = 7 bis 8 0/0, Naphthalin = 50;0. Der Aufschlußgrad lag zwischen 83 und 87 0/0, bezogen auf Beinkohle. Die Extraktlösung war gut filtrierbar, und bei der Hydrierung zeigte der Extrakt eine gleichbleibend gute Reaktionsfähigkeit.
  • Zur Hydrierung wurde der Extraktlösung Schweröl mit einem Siedebeginn von 350" zugesetzt und dann das als Lösungsmittel dienende Mittelöl abdestilliert. Die Extrakt-Schweröl-Mischung wurde in der Sumpfphase in Gegenwart eines Molybdänkontaktes bei 480' und 63o atü in Benzin, Mittelöl und Schweröl über- i führt. Das Mittelöl wurde in den Lösungsmittelkreislauf und das Schweröl in den Hydrierkreislauf zurückgeführt.
  • Ein Teil des Lösungsmittels wurde, nachdem es vom Extrakt abdestilliert war, dem es vorher einen Teil seines Wasserstoffes abgegeben hatte, in der Gasphase zu Benzin und Mittelöl verarbeitet. Das Einsatzprodukt für die Gasphase hatte folgende Kennzahlen: D'47 = 1,0072, H. = 7,8 0/0, Phenol = 8,o Naphthalin = 1o,5 0/". Über einem fest angeordneten Kontakt aus aktiviertem Aluminiumhydrosilikat mit io % Zinksulfid wurden in der Gasphase bei einem Wasserstoffpartialdruck von 60o atü und einer Temperatur von 50o' neben 15 0%o gasförmigen Kohlenwasserstoffen, 5o 0; '0 Benzin (Endsiedepunkt igo') und 35 % Mittelöl erhalten. Die analytischen Werte des Benzins waren: D ;; = o,856, ioo'-Punkt = 40 0/0, Siedekennziffer = zig, Anilinpunkt = - 3o',Wasserstoffgehalt = 10,04 0h, Oktanzahl iio (Research-Methode).
  • Geht man für die Gasphasenhydrierung, wie dies bisher üblich war, von einem bei der Sumpfphasehydrierung von Extrakt erhaltenen Mittelöl aus (D ;; = 0,9830, Siedegrenzen = Zoo bis 300', Wasserstoffgehalt = 8,9 0/0, Phenol = 12 0/0, Naphthalin = o °/"), so erhält man bei Anwendung der günstigsten Katalysatoren und Reaktionsbedingungen nur ein Benzin der folgenden Zusammensetzung: D= 4 o,8oo, ioo'-Punkt = 42;o 0/0, Siedekennziffer = 113, Wasserstoffgehalt =12,40%o, Oktanzahl = gi (Research-Methode).

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur kontinuierlichen Druckextraktion fester kohlenstoffhaltiger Brennstoffe mit Teer- oder Mineralölen, insbesondere mit Destillaten von Druckhydrierungsprodukten fester Brennstoffe, ihrer Extraktions-, Destillations- oder Hydrierungsprodukte, und zur anschließenden spaltenden Druckhydrierung der nach Zusatz eines bei der Hydrierung des Extraktes und Zerlegung des Hydrierungsproduktes durch Destillation in Benzin, Mittelöl und Schweröl gewonnenen Schweröles zur Extraktlösung und Abdestillieren des Extraktionsmittels erhaltenen Lösung des Extraktes im Schweröl, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 6o bis 8o 0/0 des gebrauchten, wasserstoffarm gewordenen Extraktionsmittels erneut zur Extraktion verwendet werden, nachdem sie mit weiteren 4o bis 2o 0j0 wasserstoffreichen Mittelölen vermischt wurden, die zu einem Teil durch spaltende Druckhydrierung des restlichen gebrauchten Extraktionsmittels in der Gasphase und Zerlegung des hierbei gewönnenen Hydrierungsproduktes durch Destillation in Benzin und Mittelöl, zum anderen Teil bei* der spaltenden Druckhydrierung des Extraktes gewonnen wurden. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Französische Patentschriften Nr. 647 742, 82g 2gz; britische Patentschrift Nr. 478 668.
DEG99652D 1939-03-08 1939-03-08 Verfahren zur kontinuierlichen Druckextraktion fester kohlenstoffhaltiger Brennstoffe und anschliessenden spaltenden Druckhydrierung des erhaltenen Extraktes Expired DE756542C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3143489A (en) * 1961-11-24 1964-08-04 Consolidation Coal Co Process for making liquid fuels from coal

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR647742A (fr) * 1926-12-22 1928-11-30 Ig Farbenindustrie Ag Procédé pour l'obtention de prcduits organiques de grande valeur
GB478668A (en) * 1936-07-23 1938-01-24 Henry Dreyfus Improvements in or relating to the manufacture of hydrocarbon gases from coal
FR829291A (fr) * 1936-11-21 1938-06-17 Int Hydrogenation Patents Co Procédé pour produire d'intéressants hydrocarbures huileux à partir de produits d'épuisement de matières carbonées solides

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