DE654082C - Verfahren zur Gewinnung mehrkerniger Verbindungen aus Druckhydrierungsprodukten von bituminoesen Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung mehrkerniger Verbindungen aus Druckhydrierungsprodukten von bituminoesen Stoffen

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DE654082C
DE654082C DEI48407D DEI0048407D DE654082C DE 654082 C DE654082 C DE 654082C DE I48407 D DEI48407 D DE I48407D DE I0048407 D DEI0048407 D DE I0048407D DE 654082 C DE654082 C DE 654082C
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DE
Germany
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pressure hydrogenation
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hydrogenation products
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DEI48407D
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Dr Mathias Pier
Dr Karl Schoenemann
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G1/00Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal
    • C10G1/002Production of liquid hydrocarbon mixtures from oil-shale, oil-sand, or non-melting solid carbonaceous or similar materials, e.g. wood, coal in combination with oil conversion- or refining processes

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung mehrkerniger Verbindungen aus Druckhydrierungsprodukten von bituminösen Stoffen Im Steinkohlenteer sind bekanntlich zahlreiche Grundstoffe für die organisch-cherüische Industrie, namentlich auch mehrkernige Kohlenwasserstoffe, wie Anthracen, Pyren, Chrysen, Picen, Fluoren, Fluoranthen, sowie auch Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel enthaltende mehrkernige Verbindungen, wie Diphenylenoxyd, Diphenylensulfid, Carbazol, Phenylnaphthylcarbazol, Acridin u. a., enthalten.
  • Ihre Abscheidung erfolgt durchDestillation des Teeres und Zerlegung der hochsiedenden Teeröle durch Kristallisation, selektive Lösung oder besondere chemische Methoden. Im allgemeinen wird die Gewinnung reiner Produkte um so schwieriger, je höher sie sieden. Schließlich wird die Gewinnung sehr hochsiedender Verbindungen, z. B. der Homologen von Verbindungen mit dreikernigem Ringsystem oder der .4-, 5- und mehrkernigen Ringverbindungen, die im Steinkohlenteer und auch in ähnlichen bituminösen Stoffen, wie Braunkohlenteer- und Erdöldestillationsrückständen, Kohleextrakten u. dgl., vorhanden sind, nach den bekannten Verfahren technisch überhaupt nicht durchführbar, weil sich das Ausgangsmaterial bei der Destillation infolge der hohen Siedetemperatur der wertvollen Stoffe unter Koksbildung zersetzt und weil sich die Löslichkeiten dieser Verbindungen so wenig unterscheiden, daß sie durch fraktionierte Kristallisation nur schwierig zu trennen sind.
  • Es wurde nun gefunden, daß die Gewinnung der Homologen von Verbindungen mit dreikernigem Ringsystem und bzw. oder .I-, 5- und mehrkernigen Ringverbindungen wesentlich erleichtert oder überhaupt erst ermöglicht wird, wenn man aus den Druckhydrierungsprodukten bituminöser Stoffe, insbesondere von Steinkohle und Steinkohlenteer oder dessen Bestandteilen, aber auch von anderen Kohlen oder Teeren oder von Mineralölen, namentlich solchen, die schon von vornherein Verbindungen cyclischer Natur enthalten, oder deren Umwandlungsprodukten, Fraktionen oder Rückständen, feste Bestandteile oder Asphaltstoffe abscheidet, dann eine oder mehrere hochsiedende Fraktionen abtrennt, diese dehydriert und aus den Dehydrierungsprodukten die zu gewinnenden Verbindungen auf physikalischem oder chemischem Wege abtrennt.
  • Durch die Druckhydrierung werden die zu gewinnenden Ringverbindungen in die entsprechenden Hydroverbindungen übergeführt, deren Siedepunkte meist um etwa 2o bis 9o° und oft noch tiefer liegen als die der im Ausgangsmaterial ursprünglich vorliegenden nicht hydrierten Verbindungen; z. B. siedet Anthracen bei etw 36o°, Perhydroanthracen aber schon bei etwa 275' oder Chrysen bei etwa , 448° und Perhydrochrysen bei etwa 360°.`e Gleichzeitig werden die vor der Behandlux@: nicht destillierbaren und leicht verkokende Bestandteile des Ausgangsmaterials, wie z. B. Asphaltstoffe von Teeren oder Huminsubstanzen der Kohlen, durch die Druckhydrierung weitgehend abgebaut, je nach den Reaktionsbedingungen sogar unter Bildung einer zusätzlichen Menge wertvoller mehrkerniger Verbindungen. Durch die Siedepunktserniedrigung und durch die Beseitigung der Asphaltstoffe werden die zu gewinnenden hochmolekularen Ringverbindungen nunmehr ohne Zersetzung destillierbar. Andere Verbindungen, z. B. Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel enthaltende, werden bei der Hydrierung aufgespalten, was die Abtrennung der verbleibenden Verbindungen erleichtert.
  • Die Druckhydrierung wird zweckmäßig unter solchen Bedingungen der Temperatur, des Druckes, der Reaktionszeit, in Gegenwart geeigneter Katalysatoren, wie Wolfram, Molybdän, Chrom, Zink, Zinn, bzw. deren Oxyde oder Sulfide, durchgeführt, daß höchstens eine geringe Spaltung, jedoch eine möglichst weitgehende Wasserstoffanlagerung an die aromatischen Verbindungen erzielt wird, also bei nicht zu hohen Temperaturen, in den meisten Fällen nicht über q.70°, und bei möglichst hohem Wasserstoffpartialdruck, zweckmäßig über r5o at. Es können aber auch die hochsiedenden Anteile der unter Spaltung zu Benzin erhaltenen Druckhydrierungsprodukte für das vorliegende Verfahren benutzt werden.
  • Bei der Verarbeitung von Steinkohle wird diese z. B. fein gemahlen und vorteilhaft von der Gangart und den basischen Bestandteilen' befreit, was durch Behandlung mit sauer wirkenden Mitteln, z. B. Salzsäure, geschehen kann. Die Katalysatoren werden vorteilhaft in Wasser oder organischen Lösungsmitteln gelöst zugegeben. Man kann sie aber auch 'in fester Form, gegebenenfalls auf Träger aufgebracht, dem Ausgangsstoff beimischen. Die so vorbehandelte Kohle wird dann mit Öl angepastet und zusammen mit Wasserstoff der Druckhydrierung unterworfen. Durch geeignete Wahl der Temperatur, z. B. 440 bis q.70°, und des Durchsatzes, z: B. 0,5 kg pro Liter Reaktionsraum in der Stunde, kann die Reaktion leicht so geleitet werden, .daß das entstandene Produkt vorwiegend aus höhersiedenden Anteilen besteht.
  • Die Druckhydrierungsprodukte können mit Alkalien von Phenolen und bzw. oder mit Säuren von Pyridinbasen u. dgl. befreit werden. Aus dem Druckhydrierungsprodukt sind zunächst etwa noch beigemischte feste Bestandteile und bzw. oder Asphaltstoffe abzu-@s'cheiden. Dies erfolgt z. B. durch Filtration @:äder Zentrifugieren oder auch durch Destillazweckmäßig unter Verwendung von `Yäkuum und Wasserdampf, oder durch Extraktion, die vorzugsweise mit wasserstoffreichen Lösungsmitteln und zweckmäßig unter Zusatz verdünnter Säuren ausgeführt wird. Bei der Destillation läßt sich durch Abtrennung geeigneter Fraktionen gleichzeitig eine Anreicherung einzelner chemischer Verbindungen erreichen. Die Gewinnung einzelner Fraktionen derDruckhydrierungsprodukte kann auch unmittelbar aus den aus dem Reaktionsgefäß abziehenden Produkten durch fraktionierte Kondensation geschehen. Durch Destillation allein gelingt die Gewinnung einheitlicher chemischer Verbindungen wegen der zu großen Zahl gleichsiedender Begleitstoffe nicht.
  • Die hochsiedenden Hydrierungsprodukte werden nun zweckmäßig in Fraktionen mit geeigneten Sicclegrenzeii der Dehydrierung unterworfen. Hierdurch werden die Hydroverbindungen in die cyclischen, z. B. aromatischen Grundkörper zurück- bzw. übergeführt, die von Natur aus hohe Schmelzpunkte und ausgeprägtes Kristallisationsvermögen haben und aie sich leicht durch fraktionierte Kristallisation in die gewünschten reinen Stoffe zerlegen lassen. Die Ausbeute an cyclischen Kohlenwasserstoffen läßt sich hierbei unter Umständen noch dadurch erhöhen, daß die Dehydrierung unter so scharfen Bedingungen vorgenommen wird, daß an dem aromatischen Kern befindliche Seitenketten abgespalten werden.
  • Die Dehydrierung kann durch'Erhitzen auf Temperaturen von q.oo bis 700°, insbesondere ,4oo bis 6oo°, zweckmäßig unter Anwendung von Katalysatoren geschehen. Sollen etwa vorhandene Seitenketten abgespalten werden, so werden die Hydrierungsprodukte zweckmäßig auf Temperaturen von 5oo bis rooo', vorteilhaft 55o bis 700°, erhitzt.
  • Als Katalysatoren kommen für die Dehydrierung Silber, Magnesium, Zink, Aluminium, Silicium, Titan, Zinn, Blei, Vanadin, Chrom, Molybdän, Wolfram, Uran, Mangan, Eisen, Nickel, Kobalt oder seltene Erden, zweckmäßig in Form 'ihrer Verbindungen oder als Gemische, in Betracht. Diese Katalysatoren können auf Träger, wie aktive Kohle, z. B. aktivierte und vorteilhaft mit Säure neutralisierte Grude, aktive Kieselsäure, Bleicherde u. dgl., aufgebracht sein. Die Dehydrierung kann auch in Gegenwart von Wasserstoff, z. B; unter einem Druck von 5 bis Zoo at oder mehr, ausgeführt werden. Vorteilhaft ist die Anwendung eines Wasserstoffpartialdrucks unter 5o at, wenn der Gesamtdruck @.,oo at oder mehr beträgt. Man kann auch andere Gäse oder Dämpfe, wie"Wasserdampf, Stickstoff, Oxyde .des Kohlenstoffs, Methan. u. dgl., oder Gasgemische, wie Wassergas usw., zugeben. Bei der Dehydrierung in Gegenwart von Wasserstoff haben sich besonders die Oxyde oder Sulfide der Metalle der 5. und 6. Gruppe, gegebenenfalls im Gemisch mit anderen Metallverbindungen, als Katalvsatoren wertvoll erwiesen.
  • Die Dehydrierung kann auch in anderer Weise, z. B. durch tYberleiten über Kupfer bei 35o° unter Zugabe-einer abgemessenen Menge Luft oder Sauerstoff, oder durch Erhitzen, z. B. auf 150 bis 300° mit Schwefel u. dgl., erfolgen. Es können auch andere wasserstoffbindend@ Mittel, wie Selen, Tellur, Stickoxyde oder verdünnte Salpetersäure, verwendet werden. Die Dehydrierung kann auch durch Behandlung mit Halogen unmittelbar oder durch Halogenierung und Abspaltung von Halogenwasserstoff, gegebenenfalls unter Zusatz von Katalysatoren, bewirkt werden. Diese Arbeitsweisen haben den Vorteil, daß bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen und mit kurzer Verweilzeit im Reaktionsraum gearbeitet werden kann.
  • Wenn es sich darum handelt, die Ausbeute an mehrkernigen Verbindungen .durch Abspaltung vorhandener Seitenketten zu erhöhen, kann man auch so verfahren, daß man die Dehy drierung zunächst bei mäßig erhöhter Temperatur, z. B. 35o bis 550°, vorzugsweise in Gegenwart von Katalysatoren, wie Vanadin, Chrom, Silizium, Molybdän, Wolfram, Nickel u. dgl., insbesondere ihrer Verbindungen, ausführt, wobei keine oder nur eine unvollständige Abspaltung der Seitenketten eintritt, und die so erhaltenen Produkte oder Fraktionen dieser mit Aluminiumchlorid, Borfluorid, Eisenchlorid, Titanchlorid, gegebenenfalls unterZugabe von Salzsäure, beiTemperaturen von 5o bis 30o°, vorteilhaft 8o bis 20o°, behandelt. Hierdurch wird eine Abspaltung der Seitenketten von dem cyclischen Kern bewirkt. Dieses läßt sich auch dadurch erreichen, daß die dehydrierten Produkte mit Kaliumpermanganat, Chromsäure oder anderen Oxydationsmitteln bei Temperaturen von 8o bis r5o° behandelt werden.
  • Die Abspaltung der Seitenketten durch die erwähnte Einwirkung spaltender Chloride oder durch Oxydation kann aber auch vor der Dehydrierung ausgeführt werden, die in diesem Fall unter milderen, nicht spaltenden Bedingungen ausgeführt werden kann.
  • Die erhaltenen Dehydrierungsprodukte enthalten die zu gewinnenden Verbindungen in leicht kristallisierbarer Form; sie können z. B. nach den bei der Teerverarbeitung üblichen Methoden, z. B. durch fraktionierte Kristalli= sation, .die gegebenenfalls durch vorherige oder zwischendurch erfolgende Redestillation erleichtert wird, durch Verwendung von Lösungsmitteln oder durch chemische Methoden, die auf spezifischen Reaktionen der einzelnen zu gewinnenden Körper beruhen, z. B. durch Kalischmelze, Sulfonierung u. dgl., erhalten werden.
  • So läßt sich z. B. aus einer über 39o° siedenden Fraktion Pyren und Chrysen abscheiden, die ihrerseits wieder mitSchwefelkohlenstoff zerlegt werden können. Die abgeschiedenen Verbindungen können durch Zentrifugieren oder Filtrieren bei mäßig erhöhter, gewöhnlicher oder erniedrigter Temperatur, gegebenenfalls unter Verwendung eines Verdünnungsmittels, von dein 01 abgeschieden werden. Durch Umkristallisieren aus einem geeigneten Lösungsmittel oder durch Lösen und Ausfällen können die Stoffe in noch größerer Reinheit gewonnen werden. Man kann auch aus Fraktionen von größerem Siedebereich mehrere dieser Stoffe abscheiden und die einzelnen Verbindungen durch fraktionierte Kristallisation oder Behandlung mit verschiedenen Lösungsmitteln oder durch Lösen und stufenweises Ausfällen mit demselben oder verschiedenen Fällungsmitteln voneinander trennen. Falls die zu gewinnenden Verbindungen bei gewöhnlicher oder tiefer Temperatur nicht kristallisieren, können die einheitlichen Stoffe auch durch fraktionierte Destillation, zweckmäßig im Vakuum, erhalten werden.
  • Die nachAbscheidung der kristallisierbaren Verbindungen verbleibenden öligen Anteile können erneut, und zwar für sich oder zusammen mit neuen Druckhydrierungsprodukten oder geeigneten Fraktionen solcher, der Dehydrierung unterworfen werden, worauf aus den hochsiedenden Anteilen der erhaltenen Produkte oftmals weitere Mengen kristallisierbarer Produkte gewonnen werden können.
  • Es ist bekannt, Krack- oder Druckhydrierungsprodukte katalytisch zu dehydrieren, wobei gegebenenfalls die Ausgangsstoffe vorher destilliert und dadurch in geeignete Fraktionen zerlegt werden können. Aus den erhaltenen Dehydrierungsprodukten kann man in manchen Fällen mehrkernige aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Naphthalin, Anthracen und Phenanthren gewinnen. Demgegenüber beruht das vorliegende Verfahren auf .der überraschenden Eikenntnis, daß Druckhydrierungsprodukte bituminöser Stoffe auch wesentliche Mengen von Homologen der Verbindungen mit dreikernigem Ringsystem und bzw. oder von q.-, 5- und mehrkernigen Ringverbindungen oder den Hydroderivaten dieser Stoffe enthalten-und daß diese Stoffe in ziemlich einfacher Weise daraus gewonnen werden können, während sie aus dem Steinkohlenteer nur schwierig oder überhaupt nicht isoliert werden können. Beispiel i Steinkohlenteerpech wird nach Zusatz von 3 01o Luxmasse, die mit o,i 0io (bezogen auf das Pech) Ammoniummolybdat getränkt ist, kontinuierlich durch ein Hochdruckgefäß gepumpt und darin bei einer Temperatur von 47o° unter einem Wasserstoffdruck von Zoo at io Minuten lang behandelt. Die erhaltenen Reaktionsprodukte werden im Vakuum mit Wasserdampf destilliert. Die Fraktion vom Siedepunkt 23o bis 38o° bei 5o mm wird für sich aufgefangen und bei einer Temperatur von 5io° unter 3o at Wasserstoffdruck in Gegenwart von 5 % Luxmasse und o,3 % Nickeloxyd während 5 Minuten dehydriert.
  • Das Dehydrierungsprodukt wird dann durch Kolonnendestillation im Vakuum fraktioniert. Die einzelnen Fraktionen werden in bekannter Weise durch fraktionierteKristallisation, gegebenenfalls unter Redestillation, in die kristallisierten Verbindungen zerlegt; beispielsweise wird die von 42o bis 46o° übergehende Fraktion in 7o Gewichtsprozent Benzol gelöst. Beim Abkühlen scheidet sich fast reines Chrysen, vermischt mit wenig Phenylnaphthylcarbazol, in einer Ausbeute von 200)o der Fraktion ab.
  • Beispiel 2 Gemahlene Gasflammkohle wird mit einer zur Neutralisation der Alkalität ihrer Asche ausreichenden Menge Salzsäure getränkt, hierauf getrocknet und mit geschmolzenem Steinkohlenteerweichpech vom Erstarrungspunkt 50° unter Zusatz von mit Ammoniummolybdatlösung getränkter Luxmasse im Verhältnis 20 : 10 : i bei einer Temperatur von 15o° zu einer hochkonsistenten Paste angerieben. Diese Paste wird bei einer Temperatur von i5o° mittels Pumpe durch eine kurze, weiteRohrleitung durch ein mitRührer versehenes Druckgefäß gepumpt und darin bei q.70° mit Wasserstoff unter 25o at Druck während einer Verweilzeit im Reaktionsraum von 2o Minuten hydriert. Aus dem Hydrierprodukt werden die festen Asche- und Kohlebestandteile abzentrifugiert und die niedrigsiedenden Fraktionen bis zum Siedepunkt 28o° äbdestilliert. Der verbleibende Destillationsrückstand wird mit 5o Gewichtsprozent Benzin verrührt, wodurch die darin enthaltenen Asphaltstoffe sich ausscheiden und abgezogen werden könen. Die Öle werden alsdann im Vakuum unter Verwendung einer Kolonne vorsichtig fraktioniert destilliert und die Einzelfraktionen für sich dehydriert. Die von 25o bis 270° (bei 5o mm) übergehende Fraktion wird z. B. dehydriert, indem sie unter Zuführung von 40 cbm Luft für je ioo kg Öl ,bei 38o° über einen Kupfer-Eisen-Katalysator geleitet oder mit 2o Gewichtsprozent Schwefelblumen 2 Stunden auf 3oo° erhitzt, oder, wie im Beispiel i beschrieben, bei 51o° mit Wasserstoff von 3o at Partialdruck über Katalysatoren geleitet wird. Aus dem Dehydrierungsprodukt scheidet sich nach Abkühlung auf io° Pyren in fast reiner Form aus. Beispiel 3 Eine durch Druckhydrierung von Steinkohle gewonnene, über. 300° siedende, von Hartasphalt befreite Schwerölfraktion wird in Gegenwart eines aus Nickelsulfid und Wolframsulfid bestehenden Katalysators in einem Autoklaven mit Wasserstoff bei einem Anfangsdruck von io at auf 55o° erhitzt. Das dehydrierte Produkt wird bis auf Koks destilliert. Das über 4oo° siedende harzige Öl wird in der Kälte mit Schwefelkohlenstoff extrahiert, der Extrakt vom Schwefelkohlenstoff befreit und der verbleibende Rückstand aus Methanol umkristallisiert, wodurch man ein technisch reines Pyren erhält. Der im Schwefelkohlenstoff unlösliche Teil wird heiß mit Eisessig extrahiert und die Lösung abgedampft, wobei ein aus Chrysen und wenig Picen bestehendes Gemisch verbleibt, das durch Umkristallisieren aus Eisessig oder Cumol getrennt wird.
  • In ähnlicher Weise kann man auch andere Druckhydrierungsprodukte von Steinkohlen auf mehrkernige Verbindungen verarbeiten. Beispielsweise eignen sichhierfür Dr uckhydrierungsprodukte, die bei niedrigen Temperaturen, z. B. bei q.15°, bei einem Durchsatz von o,2 kg Kohle pro Liter Reaktionsraum in der Stunde erhalten wurden und die z. B. zu 75 % aus Schweröl bestehen. Auch können Druckhydrierungsprodukte verarbeitet werden, die in Gegenwart von organischen Lösungsmitteln durch Behandlung mit Wasserstoff oder Wasserstoff abgebenden Mitteln erhalten wurden, wobei der Wasserstoff oder die Wasserstoff abgebenden Mittel auch in verhältnismäßig geringen Mengen angewandt werden können, weil der Abbau der Kohle durch die organischen Lösungsmittel gefördert wird.

Claims (1)

  1. PATEN.TANSPRUCFI Verfahren zurGewinnung mehrkerniger Verbindungen aus Druckhydrierungsprodukten von bituminösen Stoffen, wie Kohlen, Teeren, Erdölen, Fraktionen oder Rückständen solcher u. dgl., wobei man aus diesen Druckhydrierungsprodukten feste Bestandteile und Asphaltstoffe abscheidet, dann eine oder mehrere hochsiedende Fraktionen abtrennt und diese dehydriert, dadurch gekennzeichnet, daß man aus den Dehydrierungsprodukten auf physikalischem oder chemischem -Wege Homologe von Verbindungen mit dreikernigem Ringsvstem und bzw. oder 4.-, S-und mehrkernige Ringverbindungen abtrennt.
DEI48407D 1933-11-24 1933-11-24 Verfahren zur Gewinnung mehrkerniger Verbindungen aus Druckhydrierungsprodukten von bituminoesen Stoffen Expired DE654082C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE899796C (de) * 1940-10-28 1953-12-17 Ici Ltd Verfahren zur Dehydrierung von Hexamethylennaphthenen

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