Will man bekannte Uhrwerkszünder, bei denen die Zündung nach einer
einstellbaren Laufzeit ausgelöst wird, für Einschlag in Wasser, beispielsweise bei
Wasserbomben u. dgl., verwenden, so ergibt sich der Nachteil, daß entweder die maximale
Laufzeit des Uhrwerkszünders oder die Zündgenauigkeit direkt nach dem Eintritt ins
Wasser zu gering ist. Dies ergibt sich aus der Feststellung, daß das Geschoß im
Wasser sehr stark abgebremst wird, so daß die Geschwindigkeit des Geschosses unter
Wasser direkt nach dem Einschlag erheblich größer ist als im weiteren Verlauf seiner
Bahn, insbesondere wenn das Geschoß nicht abgeworfen, sondern abgeschossen wird.
Damit verringert sich auch die je Zeiteinheit zurückgelegte Wegstrecke unter Wasser
laufend, was zur Folge hat, daß die entfernungsmäßige Einstellgenauigkeit der Zündung
direkt nach dem Eintritt ins Wasser am geringsten ist. In gleicher Weise wirken
sich etwaige Einstellfehler am Uhrwerk am meisten. im ersten Teil des Unterwasserweges
aus. Diese erhöhten Fehlermöglichkeiten im ersten Teil des Unterwasserweges stellen
einen großen Nachteil dar.
Dadurch bleibt trotz des komplizierten Aufbaus des Zünders die einfache
Bedienbarkeit erhalten. In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung,
teilweise geschnitten, beispielsweise dargestellt. i ist die Kopfhaube. Die hintere
Kante der Haube i liegt gegen einen Flansch 2 an, der an einem zylindrischen Rohr
angeordnet ist, das aus zwei Teilen 3 und 4 besteht. Das vordere Ende des Rohres
4 ist durch eine Decke 5 verschlossen. Von ihrer Oberseite aus erstrecken sich zwei
Rohrstutzen 6 und 7. Die Teile 2 und 4 bis 7 können aus einem Stück hergestellt
bzw. miteinander verbunden sein. Die Decke 5 ist in ihrer Mitte mit einer durchgehenden
Öffnung 8 versehen. Die äußeren Flächen der Teile .4, 5 und 7 bilden zusammen mit
den inneren Flächen der Kopfhaube i eine Kammer. Von der Spitze der Haube i führt
ein Kanal g in diese Kammer. Es ist auch möglich, diesen einzigen Kanal durch eine
Anzahl von Kanälen mit geringerem Querschnitt zu ersetzen. Am vorderen Ende des
Kanals g ist eine Innenringnut io vorgesehen. Diese dient zur Aufnahme einer Schutzplatte,
die leicht entfernt werden kann. Es ist auch möglich, einen mit einem Gewinde versehenen
Stopfen an Stelle der Schutzplatte zu verwenden. Die Nut io muß dann durch ein Gewinde
ersetzt werden. Von der hinteren Zone der Außenwand der Kopfhaube i aus führt ein
Kanal i i in die Kammer. Dieser Kanal hat eine derartige Richtung, daß das von vorn
gegen den Zünder strömende Wasser nicht durch den Kanal Ir fließen kann. Auch hier
kann eine Reihe von Kanälen statt des einzigen Kanals i i verwendet werden. An seinem
vorderen Ende ist der Rohrstutzen 7 mit einem inneren Gewinde und mit einer Schulter
versehen. Auf dieser ruht eine Abdichtungsplatte 12, die z. B. aus Phosphorbronze
hergestellt sein kann. Sie wird mittels eines Schraubdeckels 13 gegen die Schulter
gedrückt. Der Deckel 13 ist mit einer Anzahl von durchgehenden Öffnungen versehen,
von denen zwei sichtbar und mit 14 und 15 bezeichnet sind. In der Öffnung 8 sitzt
ein Bolzen 16, der mittels eines Scherstiftes 17 in der Decke 5 festgehalten ist.
An seinem vorderen Ende ist der Bolzen 16 mit einem Kopf i8 versehen, dessen Seitenfläche
konisch ist. Diese Fläche kann sich an eine zweite konische Fläche anlegen, die
durch einen Einsatz ig im Rohrstutzen 6 gebildet wird. Der Einsatz ig kann aus Blei
oder einem anderen Material mit ähnlichen Eigenschaften hergestellt sein. Statt
einen Einsatz ig zu verwenden, kann man auch der Innenfläche des Rohrstutzens 6
die gleiche Forcr geben der konischen Fläche des Einsatzes ig. An dem Kopf 18 ist
eine runde Platte 2o befestigt, die einen Durchmesser hat, der dem inneren Durchmesser
des Rohrstutzens 7 entspricht. Der zylindrische Teil .4 des Rohres ist in der Mitte
der Kopfhaube i angeordnet und in axialer Richtun, mittels einer Madenschraube 21
befestigt, die in einer Bohrung 22 in der Kopfhaube i sitzt und in eine am Umfang
des Teils 4 angeordnete Ringnut 23 eingreift. Die Teile 3 und 4. sind mittels einer
Schraube 2 4 oder mehreren verbunden. Die Kopfhaube i mit den zylindrischen Teilen
3 und 4 des Rohres ist in das Zündergehäuse 25 eingesetzt und in diesem 1)efestigt.
Dieses Gehäuse ist an seinem Boden mit einer Platte 26 und einer Öffnung 27 versehen.
Der Bolzen 16 ist hinten mit einem Anschlag 28 versehen. Gegen diesen Anschlag liegen
die Enden zweier Arme 29, 3o an. Die anderen Enden dieser Arme 29 und
30 sind an den vorderen Enden von Spindeln 31 und 32 befestigt. Die vorderen
Enden der Spindeln 3i und 32 sind drehbar in Bohrungen 33 und 34 der Decke 5 gelagert.
Die hinteren Enden der Spindeln 31 und 32 sind vorzugsweise in mit Bohrungen versehenen
Armen od. dgl. oder in beliebiger anderer Weise gelagert. Um die Spindeln 31 und
32 sind Federn 35 bzw. 36 angeordnet. Die vorderen Enden dieser Federn 35 und 36
Bind mit den Armen 29 bzw. 30 verbunden. Die hinteren Enden der Federn 35
und 36 sind an dem Rohrteil 3 befestigt. Die Federn sind derart angeordnet; daß
sie bestrebt sind, die Arme 29 bzw. 30 gegen den Anschlag 28 zu bewegen.
An ihren hinteren Enden sind die Spindeln 31 bzw. 32 je mit Armen 37 bzw. 38 versehen.
Diese liegen gegen zeigerartig ausgebildete Teile 39 und 4o an, die durch
Uhrwerke 41 und 42 drehbar sind. Vor den zeigerartig ausgebildeten Teilen sind zylindrische
Teile 43 und 44 angeordnet, die an ihrem Boden je mit Aussparungen der gleichen
Form wie die zeigerartig ausgebildeten Teile 39 und 40 versehen sind. Einer
dieser Teile ist bei 45 dargestellt. Die zeigerartigen Teile können in diese Aussparungen
einschnappen. Beim Einschnappen werden Schlagbolzen 46 und 47 der Uhrwerke ausgelöst.
Beim Auslösen kommen die Spitzen der Schlagbolzen mit Zündpillen 48 bzw. 49 in Schlagladungen
5o bzw. 51 in Berührung. Die zylindrischen Teile 43 bzw. 44 tragen Spindeln 52 und
53. Diese sind an ihren vorderen Enden mit Zahnrädern 54 und 55 versehen. Die beiden
Zahnräder 54 und 55 stehen im Eingriff mit einem Zahnrad 56, das auf der Austrittswelle
57 eines Stellmotors 58 angeordnet ist. Dieser Stellmotor enthält Stator- .und Rotorwicklungen
und kann über ein Kabel 59 derart unter Strom gesetzt werden, daß der Spindel
die gewünschte Winkelstellung gegeben werden kann.
Die Vorrichtung
wirkt folgendermaßen: Es wird davon ausgegangen, daß der Zünder auf einem Geschoß
sitzt, das ins Wasser einschlägt, und die Schutzplatte in der Ausnehmung io vor
dem Abschuß entfernt worden ist. Während der Bewegung des Geschosses in der Luft
befindet sich ständig Luft in der von den inneren Wänden der Kopfhaube i und den
äußeren Wänden der Teile 4, 5 und 7 gebildeten Kammer. Wenn das Geschoß in das Wasser
einschlägt, so wird durch dieses die Luft aus der Kammer durch den Kanal i i herausgedrückt.
Um die Platte 2o mit dem Ventil 16 und 18 zurückzudrücken, ist es nun notwendig,
daß Wasser durch die Öffnungen 14 und 15 über die dicht eirigepaßte Platte 12 auf
die Platte 2o mit einem Druck einwirkt, der ausreicht, den Stift 17 abzuscheren.
Dann wird die Platte 20 mit den Teilen 16 und 18 in dem Augenblick, in dem die dicht
eingepaßte Platte 12 zerstört wird, zurückbewegt. Um zu verhindern, daß das Wasser
durch die Öffnung 8 in das Geschoß eintritt, sind die konischen Flächen an den Teilen
18 und i9 angeordnet. Die beiden Teile haften aneinander, wenn die Platte 20 zurückgedrückt
ist, und werden in dieser Stellung fest miteinander verkeilt. Eine der beiden konischen
Flächen kann aus einem derartigen Material sein, daß beide dicht aufeinanderliegen.
Es hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen. die eine der Flächen aus Blei oder aus
einem Material mit gleichen oder ähnlichen Eigenschaften herzustellen. Wenn der
Bolzen 16 seine neue Stellung eingenommen hat, so bewegen sich die Arme 29 und 3o
nach innen, und der Kontakt der Arme 37 und 38 mit den zeigerartig ausgebildeten
Teilen 39 und 4o wird unterbrochen. Die beiden Uhrwerke 41 und 42 werden in dem
gleichen Augenblick in Gang gesetzt, wobei eines der Uhrwerke, z. B. das Uhrwerk
41, schneller als das zweite Uhrwerk 42 läuft. Die beiden zeigerartig ausgebildeten
Teile der Uhrwerke können dann nach einer gewissen Zeit, die davon abhängt, welche
Stellung den Teilen 43 und 44 durch den Stellmotor 58 gegeben worden ist, in die
Aussparungen in den Teilen 43 und 44 einschnappen. Da es ausreichend ist,
wenn nur eins der Uhrwerke auslöst, ist dafür Sorge getragen, daß während eines
bestimmten Zeitraumes von dem Augenblick an, in dem die Uhrwerke in Gang gesetzt
worden sind, nur der zeigerartig ausgebildete Teil des schneller gehenden Uhrwerks
einschnappen kann, während nach diesem Zeitraum der zeigerartig ausgebildete Teil
des langsamer gehenden Uhrwerks einschnappen kann. Beim Einschnappen werden die
Zündpillen 48 oder 49 und daraufhin entweder die Schlagladungen 51 oder 52 gezündet.