DE965262C - Verfahren zur Herstellung von Verformungsprodukten aus Mischpolymerisaten des Acrylnitrils mit Estern des Vinylalkohols - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Verformungsprodukten aus Mischpolymerisaten des Acrylnitrils mit Estern des VinylalkoholsInfo
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- DE965262C DE965262C DEC7445A DEC0007445A DE965262C DE 965262 C DE965262 C DE 965262C DE C7445 A DEC7445 A DE C7445A DE C0007445 A DEC0007445 A DE C0007445A DE 965262 C DE965262 C DE 965262C
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- D01—NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F6/00—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
- D01F6/28—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from copolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D01F6/38—Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from copolymers obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds comprising unsaturated nitriles as the major constituent
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Description
AUSGEGEBEN AM 6. JUNI 1957
C 7445IVc
j
29b
Es ist bekannt, Polyacrylnitril aus seiner Lösung in Dimethylformamid oder anderen Lösungsmitteln
naß oder trocken zu verspinnen und die so erhaltenen geformten Gebilde zwecks Orientierung zu
verstrecken. Man gelangt auf diese Weise zwar zu technisch brauchbaren Verforrrmngsprodukten; diese
besitzen jedoch nur ein geringes Wasseraufnahmevermögen und demzufolge schlechte Anfärbbarkeit.
Es ist außerdem bekannt, Mischpolymerisate aus Acrylnitril mit z. B. Vinylacetat oder anderen
Vinylverbindungen herzustellen und nach dem gleichen Verfahren zu verformen. Diese Produkte
zeigen jedoch mit sinkendem Acrylnitrilgehalt im Mischpolymerisat einen starken Abfall der Festigkeitseigenschaften
und eine gesteigerte Löslichkeit in den üblichen organischen Lösungsmitteln, so daß
sie nicht die gleichen hervorragenden Eigenschaften wie die reinen Polyacrylnitrilverformungsprodukte
besitzen.
Es wurde nun gefunden, daß man auch ausgehend von Mischpolymerisaten mit geringem
Acrylnitrilgehalt bis herab zu 20*7» Acrylnitril hochfeste Verformungsprodukte erhalten kann,
709 532/203
wenn man Mischpolymerisate aus Acrylnitril und Estern des Vinylalkohole, welche nach dem
Trocken- oder Naßspinnverfahren verformt wurden, während des Streckvorgangs mit einem schwach
verseifenden Mittel, z. B. 5 %ige Salzsäure, bei 90 bis 95° behandelt. Infolge der währ:nd der Verseifung
durch das gleichzeitige Verstrecken eintretenden Orientierung können sich die entstandenen
alkoholischen Hydroxylgruppen, welche einen ähnlichen Molekularradius wie die Nitrilgruppen
besitzen, in das kristalline Gefüge einordnen, und es ergibt sich hierdurch ein voll orientiertes
Verformungsprodukt. Führt man hingegen, wie in der britischen Patentschrift 584 828 beschrieben
ist, die Verseifung vor der Verstreckung aus, so erhält man durch die ausfällende Wirkung
des Verseif ι -lgsmedi ums auf das unorientierte Gefüge
eine Versprödung und damit technisch unbrauchbare Gebilde. Wird die Verseifung andererao
seits erst nach dem Verstrecken vorgenommen, wie in britischer Patentschrift 574 014 beschrieben ist,
so zeigen die erhaltenen Produkte nur geringe Gebrauchseigenschaften, da zufolge dem größeren
Molekularradius der Estergruppen im Mischpolymerisat während des Verstreckens nur eine geringe
Orientierung eintreten kann, welche durch die nachträgliche Verseifung noch vermindert wird.
Außerdem erfordert das Verfahren dieser Patentschrift wesentlich längere Verseifungszeiten und
einen großen technischen Aufwand.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es nunmehr möglich, Verformungsprodukte aus Mischpolymerisaten
des Acrylnitril mit ausgezeichneten Trocken- und gesteigerten Naßfestigkeiten zu
erhalten. Die Festigkeitswerte derselben liegen sowohl über denen des reinen Polyacrylnitrile als
auch über denen der Produkte des Verfahrens der britischen Patentschrift 574 014. Die Schrumpfwerte sind dem reinen Polyacrylnitril gegenüber
unverändert. Neben der Verseifung kann während des Streckvorgangs auch eine für Polymere und
Mischpolymere des Vinylalkohole übliche Nachbehandlung mit z. B. Aldehyden oder Aluminiumoder
Zirkonsalzen durchgeführt werden. Die Verseifung wird, um den Angriff der Nitrilgruppen
im Mischpolymerisat zu vermeiden, bevorzugt im schwach sauren Medium bei 90 bis 95° unter gleichzeitigem
Verstrecken auf das Drei- bis Zehnfache und darüber vorgenommen. Die so erhaltenen Gebilde
weisen neben einer außerordentlichen Steigerung der Festigkeitseigenschaften gegenüber
solchen aus reinem Polyacrylnitril auch eine Steigerung der Quellfähigkeit in Wasser um 100%
und mehr auf. Hiermit verbunden ist eine wesentliehe Verbesserung der Anfärbbarkeit.
Ein nach dem Trockenspinnverfahren hergestelltes Spannband von 7000 den, bestehend aus einem
Mischpolymerisat von 85% Acrylnitril und iSfl/o
Vi ylacetat, wird in 5°/oigerSalzeäure bei 95° um
: <Q gestreckt. Es ergibt nach dem Auswaschen unter Spannung und Trocknen eine Festigkeit von
trocken 4,72 g/den 50,8% Dehnung 6s
naß 5,26 g/den 57,2% Dehnung
Die Proben zeigen eine Quellbarkeit von 6,5 % (bestimmt nach der Schleudermethode) in Wasser.
Die elektrische Aufladung dieses Verformungs- ,70 Produktes ist gegenüber dem reinen Polyacrylnitril
bei 50% relativer Luftfeuchtigkeit auf über ein Zehntel der ursprünglichen Aufladung herabgesetzt.
Eine 22%ige Lösung eines Mischpolymerisates, bestehend aus 85 Teilen Acrylnitril und 15 Teilen
Vinylacetat vom K-Wert 73 in 95 % Dimethylformamid
und 5 °/o Wasser, wird durch eine normale ßooo-Loch-Zellwolldüse mit 60 μ Bohrung in
einem Spinnbad, bestehend aus 70% Dimethylformamid und 30% Wasser, bei iom/Min. Abzug
mit einer Länge von 3 m gesponnen. Nach Passieren eines zweiten Bades aus 38°/oigem Dimethylformamid
wird das Spinnbad in einem Bad, bestehend aus ii°/o Dimethylformamid und
Schwefelsäure, bei pH 2 um 1 :9 gestreckt, anschließend
in Waschbädern mit und ohne Spannung gewaschen und nach dem Kräuseln zu Stapeln geschnitten und getrocknet. Es ergibt sich
eine Faser von hohen technologischen Eigenschaften mit sehr gutem Anfärbevermögen und
heraufgesetztem Aufnahmevermögen für Wasser gegenüber reinem Polyacrylnitril. Die elektrischen
Aufladungswerte liegen unaviviert um etwa eine ioer-Potenz niedriger als die des reinen Polyacrylnitrile
bei Normalklima.
Eine Lösung nach Beispiel 2 wird durch eine normale 3000-Loch-Zellwolldüse in einem waagerechten
Spinnbad, bestehend aus 7O%igem Dimethylformamid und Schwefelsäure, bei pH 3 gesponnen,
anschließend in einem zweiten B->d, bestehend aus 38%igem Dimethylformamid und
Schwefelsäure, bei pH 2 gewaschen und dann in einem Streckbad wie in Beispiel 2 um 1 :9 gestreckt.
Es ergibt sich ein Faden mit den gleichen überragenden technologischen Eigenschaften wie
nach Beispiel 2 gegenüber reinem. Polyacrylnitril.
Eine 22%>ige Lösung eines Mischpolymerisates, bestehend aus 90 Teilen Acrylnitril und 10 Teilen
Vinylacetat vom K-Wert 75, wird nach Beispiel 2 vereponnen, jedoch im Streckbad nur um 1 :3 gestreckt
und in einem weiteren Bad, bestehend aus 11 °/o Dimethylformamid und 5%iger Terephthalsäure,
um 3 :6 gestreckt. Diese Probe zeigt gegenüber einer Vergleichsprobe, die unter gleichen
Streckbedingungen, aber ohne Zusatz von Terephthalsäure hergestellt wurde, bei Behandlung
während 10 Minuten mit Sattdampf von ioo° ein wesentlich besseres Schrumpfverhalten.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von hochfesten Verformungsprodukten aus Mischpolymerisaten des Acrylnitril und der Ester des Vinylalkohols, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischpolymerisate der genannten Art während der in einer oder mehreren Stufen durchgeführten Verstreckung mit verseifenden Mitteln behandelt.In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschriften Nr. 584828, 574014.« 609 736/350 12.56 (709 532/203 5. 57)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC7445A DE965262C (de) | 1953-04-17 | 1953-04-18 | Verfahren zur Herstellung von Verformungsprodukten aus Mischpolymerisaten des Acrylnitrils mit Estern des Vinylalkohols |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1098881X | 1953-04-17 | ||
DEC7445A DE965262C (de) | 1953-04-17 | 1953-04-18 | Verfahren zur Herstellung von Verformungsprodukten aus Mischpolymerisaten des Acrylnitrils mit Estern des Vinylalkohols |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE965262C true DE965262C (de) | 1957-06-06 |
Family
ID=25969081
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC7445A Expired DE965262C (de) | 1953-04-17 | 1953-04-18 | Verfahren zur Herstellung von Verformungsprodukten aus Mischpolymerisaten des Acrylnitrils mit Estern des Vinylalkohols |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE965262C (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE574014C (de) * | 1931-04-28 | 1933-04-07 | Karl Thiele | Grundplatte aus Walzstahl fuer aussen rotierende Wechselstrommaschinen |
GB584828A (en) * | 1943-12-03 | 1947-01-23 | Ici Ltd | Hydrolysed interpolymers of acrylonitrile and vinyl esters |
-
1953
- 1953-04-18 DE DEC7445A patent/DE965262C/de not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE574014C (de) * | 1931-04-28 | 1933-04-07 | Karl Thiele | Grundplatte aus Walzstahl fuer aussen rotierende Wechselstrommaschinen |
GB584828A (en) * | 1943-12-03 | 1947-01-23 | Ici Ltd | Hydrolysed interpolymers of acrylonitrile and vinyl esters |
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