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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von cellulosischen
Flachfolien mittels des sogenannten Aminoxidverfahrens.
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In
diesem Verfahren wird eine Lösung
von Cellulose in einem wässerigen
tertiären
Aminoxid mittels einer Extrusionsdüse mit einem länglichen
Extrusionsspalt folienartig ausgeformt. Die geformte Lösung wird über einen
Luftspalt in ein Fällbad
transportiert. Im Fällbad
findet die Koagulation der Cellulose statt, und die cellulosische
Flachfolie wird gebildet.
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Die
so hergestellte cellulosische Flachfolie wird gewaschen und getrocknet.
Bekannte Verfahren zur Herstellung von cellulosischen Flachfolien
mittels des Aminoxidverfahrens sind beispielsweise in der PCT-WO 98/49223,
der PCT-WO 98/49224 und der PCT-WO 99/21700 beschrieben. Cellulosische
Folien, die mittels des Aminoxidverfahrens hergestellt werden, können für eine Vielzahl
von Anwendungen eingesetzt werden, inkludierend Membran-Anwendungen
wie in der
EP 0 807 460 beschrieben,
in einem Batterieseparator wie in PCT-WO 97/37392 beschrieben, oder
in schlauchförmigen
Nahrungsmittelhüllen,
wie z.B. in der US-A 5,658,524 beschrieben.
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Aus
der PCT-WO 98/49224 ist ein verbessertes Verfahren bekannt, in welchem
die cellulosische Flachfolie nach dem Eintritt in das Fällbad in
Querrichtung verstreckt wird. Durch das Verstrecken der cellulosischen
Flachfolie in Querrichtung nach dem Eintritt in das Fällbad können die
mechanischen Eigenschaften der Folie verbessert werden. Außerdem wird
die Brauchbarkeit der Folie als Membran in Separationsverfahren erhöht.
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Gemäß der PCT-WO
98/49224 wird das Verstrecken in Querrichtung bevorzugt nach dem
Waschen und vor dem Trocknen durchgeführt. Ein typisches Verfahren
beinhaltet die Schritte des Verstreckens der gewaschenen Folie in
Querrichtung in einem kontinuierlich arbeitenden Spannrahmen und
dann des Trocknens der verstreckten Folie in einem Kontakttrockner.
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Es
wurde jedoch jetzt gefunden, daß die
Dimensionsstabilität
von Folien, welche nach dem Stand der Technik hergestellt wurden,
insbesondere wenn die Folien Flüssigkeiten
wie Wasser oder wässrigem
Alkali ausgesetzt werden, nach wie vor zu wünschen übrig läßt, d.h. eine gewisse Schrumpfung
der Folie findet statt, wenn sie solchen Flüssigkeiten ausgesetzt wird.
Insbesondere für
die Verwendung von Folien als eine Membran in Separationsverfahren
oder in einem Batterieseparator wäre eine höhere Dimensionsstabilität, wenn
die Folie Flüssigkeiten
ausgesetzt wird, sehr erwünscht.
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Wenn
negative Werte für
die Dimensionsstabilität
einer Folie angegeben werden, bedeutet dies für die Zwecke der vorliegenden
Beschreibung, daß eine
Schrumpfung in der Quer- und/oder
der Längsrichtung
stattfindet.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
der oben beschriebenen Art zur Verfügung zu stellen, womit eine
bessere Dimensionsstabilität
der cellulosischen Flachfolien, insbesondere wenn sie Flüssigkeiten
ausgesetzt werden, erreicht werden kann. Es ist weiters eine Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, mittels des Aminoxidverfahrens hergestellte
cellulosische Flachfolien mit besseren mechanischen Eigenschaften
und einer besseren Verwendbarkeit zum Gebrauch als Membran in Separationsverfahren
oder in einem Batterieseparator zur Verfügung zu stellen.
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung,
umfassend die Schritte
- – Folienartiges Ausformen einer
Lösung
von Cellulose in einem wässrigen
tertiären
Aminoxid mittels einer Extrusionsdüse mit einem länglichen
Extrusionsspalt,
- – Transportieren
der geformten Lösung über einen
Luftspalt in ein Fällbad,
wobei im Fällbad
die cellulosische Flachfolie gebildet wird,
- – Verstrecken
der cellulosischen Flachfolie in Querrichtung nach dem Eintritt
in das Fällbad,
- – Waschen
der cellulosischen Flachfolie und
- – Trocknen
der cellulosischen Flachfolie,
ist dadurch gekennzeichnet,
daß das
Verstrecken in Querrichtung in zwei Schritten durchgeführt wird,
wobei im ersten Schritt die Flachfolie auf einen Verstreckungsgrad
verstreckt wird, der höher
als der gewünschte
Endverstreckungsgrad ist, und wobei man im zweiten Schritt die Flachfolie
auf den gewünschten
Endverstreckungsgrad entspannen läßt.
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D.h.,
ausgehend von einem gewünschten
Endverstreckungsgrad von beispielsweise 200% wird die Folie in einem
ersten Schritt auf einen höheren
Grad als dieser Endverstreckungsgrad, z.B. auf 300%, verstreckt,
und in einem zweiten Schritt läßt man die
Folie auf den gewünschten
Verstreckungsgrad von 200% entspannen. Für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung basieren die Prozentzahlen, die für den Verstreckungsgrad angegeben
werden, auf der Breite der unverstreckten Folie. Daher bedeutet
ein Verstreckungsgrad von z.B. 200%, daß die verstreckte Folie eine
Breite hat, die dreimal so groß (100%
+ 200%) ist wie die Breite der unverstreckten Folie.
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Es
wurde überraschenderweise
gezeigt, daß mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
die Dimensionsstabilität
der so hergestellten Flachfolien in Flüssigkeiten wie Wasser oder
wässrigem
Alkali signifikant verbessert werden kann, wodurch die Folien noch
besser geeignet für
Anwendungen wie z.B. als Membran in einem Separationsverfahren oder
insbesondere in einem Batterieseparator werden.
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Bevorzugt
läßt man im
zweiten Schritt des Verstreckens die Flachfolie kontinuierlich entspannen.
Man kann die Flachfolie im zweiten Schritt des Verstreckens auch
schrittweise entspannen lassen.
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Das
Entspannen der Folie wird bevorzugt auf kontrollierte Weise durchgeführt, d.h.
daß die
Folie unter einer gewissen Querspannung gehalten wird, während man
sie entspannen läßt. Dies
kann z.B. durch fortgesetztes Halten der Folie an ihren Rändern in
einem Spannrahmen bewerkstelligt werden.
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Im
ersten Schritt des Querverstreckens wird die Flachfolie bevorzugt
auf einen Verstreckungsgrad verstreckt, der zumindest 50%, mehr
bevorzugt zumindest 100% höher
als der gewünschte
Endverstreckungsgrad ist.
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Der
Endverstreckungsgrad der cellulosischen Flachfolie kann 350% betragen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die querverstreckte cellulosische Flachfolie während der
Schritte nach dem Querverstrecken zumindest teilweise einer Querspannung
ausgesetzt, welche ausreichend ist, um eine Schrumpfung in Querrichtung
im wesentlichen zu verhindern.
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Vorzugsweise
wird die cellulosische Flachfolie, während sie einer Querspannung
ausgesetzt wird, auf einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 200
Gew.%, mehr bevorzugt von weniger als 100 Gew.% und besonders bevorzugt
von weniger als 50 Gew.% (bezogen auf das Gewicht der Cellulose)
getrocknet. Die Folie kann auch vollständig getrocknet werden, während sie
dieser Querspannung ausgesetzt wird.
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Es
wurde überraschenderweise
gefunden, daß die
Schrumpfung in Querrichtung im Vergleich mit bisher bekannten Verfahren
in signifikanter Weise verringert werden kann, wenn die querverstreckte
cellulosische Flachfolie zumindest teilweise, insbesondere während des
Trocknungsschrittes, einer Querspannung ausgesetzt wird. Außerdem kann
die TD-(Querrichtungs)-Festigkeit der Folien dadurch signifikant
verbessert werden, ohne daß die
MD-(Längsrichtungs)-Festigkeit
wesentlich beeinflußt
wird.
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Für den Fachmann
ist es leicht, den notwendigen Grad an Querspannung zu ermitteln,
um die Querschrumpfung der Folie im wesentlichen zu verhindern.
Diese Querspannung kann zum Beispiel durch Befestigen der Folie
an ihren Rändern
und damit Halten der Folie auf ihre ursprünglichen Breite aufgebracht
werden.
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Durch
die Festlegung, ob die Querspannung während der gesamten Schritte,
die dem Querverstrecken folgen, angelegt werden soll, z.B. während eines
gesamten Trocknungsschrittes, oder nur teilweise während dieser
Schritte, d.h. während
des Trocknens nur bis ein bestimmter Feuchtigkeitsgrad erreicht
wird, kann man leicht das Gesamtausmaß der Querschrumpfung und auch
das Verhältnis
zwischen den Festigkeiten in MD- und TD-Richtung der letztlich erhaltenen Folie
beeinflussen und kontrollieren.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die cellulosische
Flachfolie zumindest teilweise getrocknet wird, während sie
in Querrichtung verstreckt wird. Dadurch werden die Schritte des
Querverstreckens und des Trocknens zumindest teilweise miteinander kombiniert.
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Die
cellulosische Flachfolie wird bevorzugt in Querrichtung verstreckt,
nachdem die Folie das Fällbad verlassen
hat und gewaschen wurde. Insbesondere wenn das Trocknen der Folie
zumindest teilweise während des
Schrittes des Querverstreckens der Folie durchgeführt wird,
ist es bevorzugt, die Folie zu verstrecken, nachdem sie das Fällbad verlassen
hat und gewaschen wurde. Es versteht sich jedoch, daß das Querverstrecken
auch an anderen Stellen des Verfahrens, z.B. vor dem Waschen, durchgeführt werden
kann.
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Die
cellulosische Flachfolie kann auch zunächst getrocknet, dann wiederbefeuchtet
und in Querrichtung verstreckt werden, während sie wieder zumindest
teilweise getrocknet wird.
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Vorzugsweise
wird restliche Feuchtigkeit in der cellulosischen Flachfolie entfernt,
nachdem die Folie in Querrichtung verstreckt wurde.
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Eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
die Schritte des Verstreckens der Folie in Querrichtung in einem
kontinuierlich arbeitenden Spannrahmen und des zumindest teilweisen
Trocknens der Folie in diesem Spannrahmen während und/oder nach dem Verstrecken.
D.h. die Folie kann zunächst
in dem Spannrahmen in Querrichtung verstreckt werden und wird dann
im Spannrahmen unter Querspannung gehalten, um eine Querschrumpfung
zu verhindern, während
sie zumindest teilweise getrocknet wird.
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Restliche
Feuchtigkeit (soweit vorhanden) in der Folie, die den Spannrahmen
verläßt, wird
dann in einem weiteren Trockner, z.B. einem Kontakttrockner, entfernt.
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Das
Trocknen der Folie, während
sie einer Querspannung ausgesetzt wird, kann in einem oder in mehreren
Schritten und in einer einzigen Vorrichtung oder in mehreren zur
Trocknung von Folien befähigten
Vorrichtungen durchgeführt
werden.
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Das
Verstrecken der cellulosischen Flachfolie in Querrichtung wird bevorzugt
in einem kontinuierlich arbeitenden Spannrahmen durchgeführt.
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Bevorzugt
wird die geformte Lösung
während
des Transports durch den Luftspalt in Längsrichtung verstreckt.
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Die
cellulosische Flachfolie kann mit einem Weichmacher behandelt werden,
bevorzugt nach dem Waschen. Es ist weiters möglich, Weichmacher, welche
bezüglich
der chemischen und physikalischen Bedingungen der Extrusionslösung und
des Fällbades
resistent sind, in die Extrusionslösung zu inkorporieren.
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Als
tertiäres
Aminoxid wird bevorzugt N-Methyl-Morpholin-N-Oxid (NMMO) verwendet.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
weiters eine cellulosische Flachfolie, die durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhältlich
ist.
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Die
erfindungsgemäßen cellulosischen
Flachfolien sind insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
Dicke d von 15 μm
oder weniger haben und einen Faktor f von 40 oder weniger, bevorzugt
35 oder weniger, aufweisen, wobei f definiert ist als f = d·(MD/TD),
wobei d in μm
eingesetzt wird und wobei MD die Festigkeit der Folie in Längsrichtung
(N/mm2) und TD die Festigkeit der Folie
in Querrichtung (N/mm2) bedeuten. Bevorzugt
haben die cellulosischen Flachfolien eine Dicke d von 10 μm oder weniger.
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Aus
der PCT-WO 00/24812 sind cellulosische Flachfolien mit einer Dicke
d von weniger als 20 μm
bekannt, die einen Faktor f von 65 oder weniger aufweisen. Gemäß der PCT- WO 00/24812 weist
eine Folie mit einer Dicke von nur 9 μm aber einen Faktor f von 65
auf, und Folien mit einer Dicke von 11 und 13 μm weisen Faktoren f von 45 bzw.
46 auf. Mit der vorliegenden Erfindung ist es nun möglich, sehr
dünne Folien
mit noch ausgeglicheneren MD/TD-Festigkeitseigenschaften zur Verfügung zu
stellen, wodurch solche Folien wettbewerbsfähig gegenüber vergleichbaren synthetischen
Folien werden.
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Cellulosische
Flachfolien, die durch das erfindungsgemäße Verfahren erhältlich sind,
sind gekennzeichnet durch eine Dimensionsstabilität in Querrichtung
mit einem Wert von größer als –10%, wenn
die Folie Wasser ausgesetzt wird (gemessen mit dem weiter unten
bezüglich
der Beispiele beschriebenen Testverfahren).
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Weiters
sind cellulosische Flachfolien, die durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhältlich
sind, gekennzeichnet durch eine Dimensionsstabilität in Querrichtung
mit einem Wert von größer als –15%, wenn
die Folie 40%-iger KOH ausgesetzt wird (gemessen mit dem weiter
unten bezüglich
der Beispiele beschriebenen Testverfahren).
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D.h.,
daß die
erfindungsgemäßen Folien
nur eine sehr geringe Schrumpfung zeigen, wenn sie Wasser oder wässrigem
Alkali ausgesetzt werden.
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In
einigen Fällen
wurde sogar eine Ausdehnung der erfindungsgemäßen Folien beobachtet, wenn
sie Wasser und/oder wässrigen
alkalischen Lösungen
ausgesetzt wurden, d.h. die Werte für die Dimensionsstabilität sind positiv.
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Es
kann gezeigt werden, daß die
Dimensionsstabilität
der erfindungsgemäßen Folien,
wenn sie Wasser und/oder wässrigen
alkalischen Lösungen
ausgesetzt werden, dazu tendiert, noch größer zu werden, wenn der Grad
des Querverstreckens der Folie während
ihres Herstellungsprozesses auf einem vergleichsweise geringen Niveau,
z.B. weniger als 100%, gehalten wird. Das bedeutet, daß der Fachmann
durch die Kontrolle der Parameter des Querverstreckens, des Entspannens,
und des Verhinderns einer Schrumpfung nach dem Querverstrecken die
Eigenschaften der erhaltenen Folie in einer großen Vielfalt einstellen kann,
und zwar von Folien mit geringer TD-Festigkeit, aber gut geeignet
zur Verwendung z.B. als ein Batterieseparator in wässrigen und/oder
alkalischen Medien bis hin zu dünnen
Folien mit sehr hohen und ausgeglichenen MD- und TD-Festigkeiten.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiters die Verwendung einer erfindungsgemäßen cellulosischen Flachfolie
als Verpackungsfolie, Agrarfolie, Windelfolie, Bürofolie, Haushaltsfolie, in
Batterieseparatoren und/oder als eine Membran.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Eine
Lösung
von Cellulose in NMMO (13 Gew.% Cellulose), die mittels bekannter
Verfahren hergestellt worden war, wurde durch eine Flachfoliendüse mit einer
Länge des
Extrusionsspaltes von 40 cm und einer Breite des Extrusionsspaltes
von 300 μm
extrudiert. Die geformte Lösung
wurde, während
sie in der Längsrichtung
in einem Streckverhältnis
von 3,2:1 verstreckt wurde, über
einen Luftspalt in ein Fällbad
transportiert, wo Koagulation der Cellulose und die Ausbildung der
cellulosischen Flachfolie stattfand.
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Nachdem
das NMMO ausgewaschen worden war, wurde die gewaschene Folie in
einer kontinuierlich arbeitenden Streckvorrichtung in Querrichtung
verstreckt, wobei der gewünschte
Endverstreckungsgrad 150 % war.
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In
der Streckvorrichtung wurde die Folie gemäß der vorliegenden Erfindung
zuerst auf einen Verstreckungsgrad verstreckt, der höher war
als der gewünschte
Endverstreckungsgrad, und dann ließ man die Folie in kontrollierter
Weise auf den gewünschten
Endverstreckungsgrad entspannen, wobei die Folie in der Verstreckungsvorrichtung
unter Spannung gehalten wurde. Die Folie wurde dann getrocknet,
während
sie auf einem Verstreckungsgrad von 150% unter Spannung gehalten
wurde.
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In
einem Vergleichsbeispiel wurde die Folie in einem Schritt auf den
gewünschten
Endverstreckungsgrad verstreckt.
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Die
Dimensionsstabilität
in TD-Richtung der so hergestellten Folien, wenn sie H2O
und 40%-iger KOH ausgesetzt wurden, wurde wie folgt gemessen:
Abhängig von
der Breite der Folie wurden 5 bis 6 Proben mit einer Abmessung von
20 × 30
mm aus der Folie an gleichmäßig über die
Breite der Folie verteilten Stellen herausgestanzt. Die genaue Abmessung
der Proben in TD-Richtung wurde durch Messen mit einem Mikroskop/Bildanalyse
bestimmt.
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Die
Proben wurden bei Raumtemperatur so in ein Becherglas mit de-ionisiertem
Wasser bzw. 40%-iger KOH gegeben, daß die Proben vollkommen in
der Flüssigkeit
eintauchten.
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Die
Proben wurden 30 Minuten im Fall von Wasser und 1 Stunde im Fall
von 40%-iger KOH in der Flüssigkeit
eingetaucht belassen.
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Nach
dem Entfernen der Proben aus der Flüssigkeit wurde die Abmessung
in TD-Richtung wieder wie oben beschrieben gemessen.
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Die
Dimensionsstabilität
der Proben wird nach der folgenden Formel berechnet:
wobei L
1 die
ursprüngliche
Länge (TD-Richtung)
vor dem Eintauchen und L
2 die korrespondierende
Länge (TD-Richtung)
nach dem Eintauchen in die Testflüssigkeit bedeuten. Dann wird
der Durchschnittswert der erhaltenen Werte berechnet.
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In
dieser Beziehung muß festgehalten
werden, daß im
Fall von Folien, die in einem Zylindertrockner (wo ein freies Entspannen
an den Rändern
der Folie stattfindet) getrocknet wurden, Proben, die von den Rändern der
Folie entnommen wurden, nicht in die Berechnung des Durchschnittswertes
inkludiert werden sollten.
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Die
Ergebnisse der Experimente werden in Tabelle 1 gezeigt: Tabelle
1
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Wie
aus der Tabelle 1 ersichtlich, kann im Vergleich zum Vergleichsbeispiel
1.1 die Querschrumpfung von Folien, wenn sie H2O
oder KOH ausgesetzt werden, in signifikanter Weise verringert werden,
wenn die Folien gemäß der vorliegenden
Erfindung (Beispiele 1.2 und 1.3) verstreckt werden.
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Beispiel 2
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Eine
cellulosische Flachfolie wurde hergestellt, wobei die Parameter
der Extrusion, des Längsverstreckens
im Luftspalt, des Ausfällens
und des Waschens gleich wie im Beispiel 1 waren.
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Nachdem
das NMMO aus der gebildeten Folie ausgewaschen worden war, wurde
die Folie in einer kontinuierlich arbeitenden Streckvorrichtung
auf einen Verstreckungsgrad von 150% verstreckt.
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In
der Streckvorrichtung wurde die Folie in einem Vergleichsbeispiel
während
des Querverstreckens nicht getrocknet und in den erfindungsgemäßen Beispielen
zumindest teilweise getrocknet.
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Nach
dem Verlassen der Streckvorrichtung wurde die Folie in einem Rahmen
endgetrocknet, wobei man die Folie unter einer Belastung von 50
g/cm in Querrichtung schrumpfen läßt.
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Der
Feuchtigkeitsgehalt der Folie beim Verlassen der Streckvorrichtung
wurde bestimmt. Weiters wurde die Schrumpfung der Folie in Querrichtung
nach dem Verstrecken und dem Trocknen berechnet.
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Die
Festigkeit der hergestellten Folien in Längsrichtung (MD) und Querrichtung
(TD) wurden mit einem Materialtester der Type Z 2,5/TN 1P (erhältlich von
Fa. Zwick; Geschwindigkeit des Querkopfes 100 mm/min, Probenbreite
15 mm, Bestimmung der Probendicke mit einem Schröder-Mikrometer) gemessen und
das Verhältnis
zwischen MD- und
TD-Festigkeiten berechnet.
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Tabelle
2 enthält
die Daten, die aus den oben beschriebenen Experimenten erhalten
wurden: Tabelle
2
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Wie
aus dem Beispiel 2.1, welches ein Vergleichsbeispiel ist, ersichtlich
ist, zeigt eine Flachfolie, welche während des Trocknens keiner
Querspannung ausgesetzt wurde, eine signifikante Gesamtschrumpfung in
Querrichtung.
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Weiters
ist aus den Beispielen 2.2 bis 2.7, in welchen die Folie auf verschiedene
Feuchtigkeitsgehalte getrocknet wurde, während sie querverstreckt wurde,
ersichtlich, daß die
Gesamtschrumpfung in signifikanter Weise verringert oder sogar vollständig vermieden
werden kann (vgl. Beispiel 2.7, in welchem die Folie praktisch vollständig getrocknet
wurde, während
sie querverstreckt wurde). Außerdem
wird beobachtet, daß die TD-Festigkeit
der so hergestellten Folien verbessert ist, während die MD-Festigkeit nicht
wesentlich beeinflußt wird.
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Beispiel 3:
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Eine
Lösung
von Cellulose in NMMO (13 Gew.% Cellulose), die mittels bekannter
Verfahren hergestellt worden war, wurde durch eine Flachfoliendüse mit einer
Länge des
Extrusionsspaltes von 100 cm und einer Breite des Extrusionsspaltes
von 250 μm
extrudiert. Die geformte Lösung
wurde, während
sie in der Längsrichtung
in einem Streckverhältnis
von 2,5:1 verstreckt wurde, über
einen Luftspalt in ein Fällbad
transportiert, wo Koagulation der Cellulose und die Ausbildung der
cellulosischen Flachfolie stattfand. Nachdem das NMMO aus der gebildeten
Folie ausgewaschen worden war, wurde die Folie in einer kontinuierlichen
Streckvorrichtung in Querrichtung auf einen Verstreckungsgrad von
155% verstreckt, und in dieser kontinuierlichen Streckvorrichtung
wurde die Folie, während
sie einer Querspannung ausgesetzt wurde, auf einen Feuchtigkeitsgehalt
von 50 % (bezogen auf Cellulose) teilgetrocknet, und anschließend ließ man die
Folie während
des Trocknens in einem Zylindertrockner auf einen Endverstreckungsgrad
von 39% entspannen.
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Die
Ergebnisse dieses Experimentes werden in Tabelle 3 gezeigt: Tabelle
3
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Beispiel 4:
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Eine
Lösung
von Cellulose in NMMO (13 Gew.% Cellulose), die mittels bekannter
Verfahren hergestellt worden war, wurde durch eine Flachfoliendüse mit einer
Länge des
Extrusionsspaltes von 100 cm und einer Breite des Extrusionsspaltes
von 100 μm
extrudiert. Die geformte Lösung
wurde, während
sie in der Längsrichtung
in einem Streckverhältnis
von 1,3:1 verstreckt wurde, über
einen Luftspalt in ein Fällbad
transportiert, wo Koagulation der Cellulose und die Ausbildung der
cellulosischen Flachfolie stattfand. Nachdem das NMMO aus der gebildeten
Folie ausgewaschen worden war, wurde die Folie in einer kontinuierlichen
Streckvorrichtung in Querrichtung auf einen Verstreckungsgrad von
135% verstreckt, und in dieser kontinuierlichen Streckvorrichtung
wurde die Folie, während
sie einer Querspannung ausgesetzt wurde, auf einen Feuchtigkeitsgehalt
von 50% (bezogen auf Cellulose) teilgetrocknet, und anschließend ließ man die
Folie während
des Trocknens in einem Zylindertrockner auf einen Endverstreckungsgrad
von 35% entspannen.
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Die
Ergebnisse dieses Experimentes werden in Tabelle 4 gezeigt: Tabelle
4