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Abzugsvorrichtung fiir elektrische Drähte, Kabel od. dgl.
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Bei der Herstellung elektrischer Kabel und Leitungen werden auf den
blanken Leitungsquerschnitten Isolationen der verschiedensten Arten aufgebracht.
Diese bestehen aus den verschiedensten Isolierstoffen, wie Gummi, Papier, Baumwolle,
Seide und ähnlichem. Bei der Aufbringung dieser Isolierstoffe ist in den für diese
Zwecke be nutzten Maschinen eine Abzugsvorrichtung erforderlich, die den Draht mit
gleichmäßiger Geschwindigkeit durch die Maschine zieht, damit die Isolierung in
stets gleichbleibender Stärke aufgetragen wird.
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In den meisten Fällen besteht diese Abzugsvorrichtung aus einer mit
einer genau abgestimmten Geschwindigkeit angetriebenen Abzugs scheibe.
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Damit der Draht in gleichmäßiger schlupffreier Geschwindigkeit durch
die Maschine gezogen werden kann, werden eine Anzahl Drahtwi,ndungen, etwa drei
bis fünf, um diese Abzugsscheibe gelegt.
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Um Beschädigungen der Isolierungen möglichst zu vermeiden, liegen
diese Windungen wie ein Gewindegang nebeneinander auf -der Abzugsscheibe und werden
durch feststehend angeordnete Abweiser in axialer Richtung beim Drehen der
Abzugsscheibe
verschoben, damit sich der auflaufende Draht frei neben den auf der Abzugsscheibe
befindlichen legen kann. Der Nachteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß
der Isolierdraht mit der immerhin gegen mechanische Beschädigung sehr empfindlichen
Isolierung während des Arbeitsvorganges am feststehenden Abweiser entlang schleift
und gleichzeitig auch auf der Abzugsscheibe selbst verschoben wird. Isolationsbeschädigungen
sind dabei nicht ausgeschlossen.
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Man kennt auch bereits Abzugsscheiben, die mit einem mitumlaufenden
Abweisring arbeiten. Das seitliche Schleifen am Abweiser entfällt in diesem Fall,
jedoch bleibt das seitliche Verschieben der Drahtwindungen auf der Abzugsscheibe
als Nachteil bestehen. An Stelle des feststehenden Abweiserscoder des mitumlaufenden
Abweisringes ist auch bereits eine mit Rillen versehene Umleitscheibe verwendet
worden, wobei der Draht in mehreren Windungen über die angetriebene Abzugsscheibe
und die Umleitscheibe verläuft. Diese Ausführung hat den Nachteil, daß die Drahtwindungen
durch das Abheben von der Abzugsscheibe, um die sie nur um Ig0° des Umfanges geführt
sind, zum Schlupf neigen und daß das Aufbiegen und Zubiegen des Drahtes bei der
Umschaltung von Scheibe zu Scheibe den Draht hart macht. Durch den Schlupf können
ungleiche Isolierungen entstehen.
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Die Erfindung vermeidet diese Nachteile. Sie bezieht sich auf Abzugsvorrichtungen
für elektrische Drähte, Kabel od. dgl., beispielsweise an Kabelverseilmaschinen,
mit einer angetriebenen Abzugsscheibe, um die das Abzugsgut in mehreren Windungen
verläuft und von einem feststehenden Abweiser geführt wird, und besteht darin, daß
ein endloses, das Profil des Abzugsgutes als Rille aufweisendes Band aus Gummi od.
dgl. in mehreren Windungen um die Abzugsscheibe verläuft und um eine Umleitscheibe
geführt ist, wobei das Abzugsgut, beispielsweise der Draht, in die nach außen offene
Rille des Bandes an der Abzugsscheibe einläuft und nach Durchlauf der Windungen
abläuft. Hierbei kann der Ablauf des Drahtes entweder an der Umleitscheibe oder
an der Abzugsscheibe erfolgen. Das Band kann einen rechteckigen oder quadratischen
Querschnitt besitzen und an seiner Außenseite die in Längsrichtung des Bandes verlaufende
Rille aufweisen. Der aus der Maschine zu ziehende Draht wird in die Rille des endlosen
Bandes gelegt und somit in der gleichen Anzahl Windungen um die Abzugsscheibe geführt
wie das Profilband selbst. Die letzte Windung des Drahtes wird an der Umleitscheibe
oder der Abzugsscheibe abgenommen und in bekannter Weise weitergeführt.
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Der bekannte feststehende Abweiser schiebt an Stelle des empfindlichen
isolierten Drahtes das Profilband seitwärts, so daß der Draht weder an dem Abweiser
noch auf der Abzugsscheibe selbst schleift. Der in der Rille liegende Draht wird
nicht verschoben. Eine mechanische Beschädigung, eine Verschmutzung durCh Schmiermittel
oder ein Schlupf ist vollkommen ausgeschlossen, da das profilierte Band die Führung
und die Mitnahme des Drahtes übernimmt. Durch den besseren Reibungskoeffizienten
zwischen dem Abzugsgut und dem Gummiband wird zudem noch eine bessere Mitnahme erzielt.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt Fig. I die an einer Kabelmaschine vorhandene Abzugsvorrichtung
in Ansicht, Fig. 2 eine Aufsicht auf die Vorrichtutg nach Fig. I und Fig. 3 einen
Querschnitt durch das Profilband mit eingelegtem isoliertem Leitungsdraht.
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In der Zeichnung ist die Abzugsscheibe mit 1 und die Umlenkscheibe
mit 2 bezeichnet. An der Abzugsscheibe 1 ist der feststehende Abweiser 3 in bekannter
Weise schräg angeordnet, so daß er parallel zu den Windungen des um die Abzugsscheibe
gewickelten Abzugsgutes liegt. Er ist als Ringscheibe ausgebildet, welche die Abzugsscheibe
etwa zur Hälfte umfaßt. Die Achse 4 der Abzugsscheibe ist in Lagern 5 am Maschinengestell
gelagert und wird durch einen nicht dargestellten Antrieb in Richtung des Pfeiles
6 gedreht. Die Umlenkscheibe 2 sitzt auf der Achse 7 und ist entsprechend der Anzahl
der Windungen des Abzugsgutes leicht schräg im Maschinengestell gelagert.
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Das endlose Profilband ist mit 8 bezeichnet. Es hat einen rechteckigen
Querschnitt, wie es die Fig. 3 zeigt, und besitzt oben die längs verlaufende Rille
9, in der der isolierte Leitungsdraht 10 liegt. Das Band 8 ist in dem gezeichneten
Beispiel in fünf nebeneinanderliegenden Windungen um dile Abzugsscheibe gewickelt
und ist um die mitlaufende Umleitscheibe geführt. Der Einlauf des Drahtes befindet
sich an der Abzugsscheibe und ist durch den Pfeil In angedeutet. Der Abweiser 3
beaufschlagt das Band 8 an der Einlaufseite des Drahtes.
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Der Drahtablauf liegt entweder an der Umleitscheibe, wie es durch
den Pfeil 12 angedeutet ist, oder auch an der Abzugsscheibe, wie der Pfeil I3 zeigt.
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PATENTANSPR9CEE I. Abzugsvorrichtung für elektrische Drähte, Kabel
od. dgl., beispielsweise an Kabelverseilmaschinen, mit einer angetriebenen Abzugsscheibe,
um die das Abzugsgut in mehreren Windungen verläuft und von einem feststehenden
Abweiser geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein. endloses, das Profil des
Abzugsgutes als Rille (9) aufweisendes Band (8) aus Gummi od. dgl. in mehreren Windungen
um die Abzugsscheibe (I) verläuft und um eine Umleitscheibe (2) geführt ist und
daß das Abzugsgut, beispielsweise der Draht, in die nach außen offene Rille des
Bandes an der Abzugsscheibe einläuft und nach Durchlauf der Windungen abläuft.