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Verfahren und Vorrichtung zum Abblenden des großen .Scheinwerferlichtes
für Straßenverkehrsteilnehmer und Schaltungsanordnung hierfür Das Patent bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Abblenden, des großen. Scheinwerferlichtes für Straßenverkehrsteilnehmern
Das Wesen dieser Vorrichtung besteht darin, daß eine in geeigneter Weise angeordnete
lichtempfindliche Zelle mit einem Schaltrelais verbundene wird, so daß durch den.
Lichtschein eines entgegenkommenden Fahrzeuges das eingeschaltete Fernlicht selbsttätig
abgeblendet und nach dem Vorbeifahren des entgegenkommenden .Fahrzeuges das abgeblendete
Fernlicht wieder selbsttätig eingeschaltet wird.
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Die bekannten Vorrichtungen setzen für einwandfreies Arbeiten voraus,
daß bei sich begegnenden. Straßenverkehrsteilnehmern beide Fahrzeuge mit der selbsttätigen
Abblendvorrichtung ausgestattet sind. Solange jedoch noch kein behördlicher Einbauzwang
für Abblen:dvorrichtungen vorgeschrieben ist, wird es vielfach vorkommen, daß entgegenkommende
Fahrzeuge noch nicht mit einer selbsttätig arbeitenden Abblendvorrichtung versehen
sind. Damit nun nicht die Gefahr besteht, daß dieses Fahrzeug nicht rechtzeitig
abblendet, soll nach der Erfindung vor dem Abblenden des eigenen Kraftwagens dem
entgegenkommenden Fahrzeug das Abblenden angekündigt und damit das entgegenkommende
Fahrzeug aufgefordert werden, ebenfalls abzublenden.
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Erfindungsgemäß geschieht die Ankündigung und Aufforderung zum Abblenden
in der Weise, daß nach dem Auftreffen der Lichtstrahlen eines entgegenkommenden
Fahrzeuges und nach Ablauf einer Ansprechverzögerungszeit selbsttätig das
große
Fernlicht kurzzeitig abblendet und kurzzeitig wieder aufblendet. Dieses Blinken
geschieht mehrmals, wodurch der Fahrer des entgegenkommenden Fahrzeuges darauf aufmerksam
gemacht werden soll, däß er abzublenden hat. Erst danach erfolgt die endgültige
Abblendung des großen Fernlichtes, bis dieses nach dem Aneinandervorbei.fahren wieder
selbsttätig voll aufgeblendet wird.
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Demnach besteht die Verbesserung und weitere Ausbildung des Erfindungsgedankens
des Hauptpatentes darin, daß die selbsttätigeAbblendvorrichtung auch dann ihre -Aufgabe,
die vollkommene Sicherheit zu gewährleisten, erfüllt, wenn. nur eines der sich begegnenden
Kraftfahrzeuge mit einer selbsttätig arbeitenden. Abblendvorrichtung ausgerüstet
ist.
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Vor die Fotozelle ist ein an sich bei selbsttätigen Abblendeinrichtungen
bekannter regelbarer Widerstand io geschaltet, um so die Ansprechempfindlichkeit
der Einrichtung zu ändern. Im Rahmen der Erfindung wird durch diesen Widerstand
eine Überlastung der Fotozelle verhindert und im Zusammenwirken mit einem Kondensator
die Ansprechempfindlichkeit der Fotozelle auf eine bestimmte Lichtintensität eingestellt.
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Ferner wird der im Fahrzeug vorhandene Fußschalter in die selbsttätig
arbeitende Schalteinrichtung einbezogen, um bei außergewöhnlichen Anlässen, die
Möglichkeit zu haben, trotz ausgelöster Automatik in an sich bekannter Weise zu
einem beliebigen, Zeitpunkt durch manuelle Betätigung des Fußschalters die Einrichtung
wieder aufzublenden.
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Der Vorgang des kurzzeitigen Ab- und Wieder-- aufblendens vor
dem endgültigen Abblenden des Fernlichtes wird durch ein besonders gestaltetes Umschaltrelais
erreicht, das gleichzeitig mit Einuni Ausschaltverzögerungen in, geeigneter Schaltung,
beispielsweise mit Bimetallkon.takten, versehen. ist.
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Um eine unnötige, die Lebensdauer der lichtempfindlichen Zelle beeinträchtigende
Belastung durch den, elektrischen Strom zu vermeiden, wird das von der lichtempfindlichen
Zelle gesteuerte Schaltrelais mit einem Unterbrecherkontakt versehen, der nach erfolgter
Schaltung den Stromfluß im Fotozedlenkreis unterbricht. Damit der Relaisanker nicht
vorzeitig abfallen kann, ist das Schaltrelais mit einer Verriegelung für den Anker
versehen. Diese Verriegelung wird nach Ablauf der Aufblendverzögerung durch einen
Schaltmagneten aufgehoben. Dadurch- wird das Umschaltrelais stromlos und kehrt in
seine Ausgangsstellung zurück, wodurch das große Fernlicht wieder aufgeblendet wird.
Gleichzeitig ist die gesamte selbsttätig arbeitende Abblendvorrichtung wieder betriebsfertig
geworden.
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Durch die vorliegende Schaltung im Zusammenhang mit den besonders
gestalteten. Schaltelementen wird erreicht, daß bei Begegnungen von Fahrzeugen in
größerem Zeitabstand vor dem Abblenden bzw. vor der Abblendankündigung die Ansprechverzögerung
wirksam wird. Begegnen sich dagegen. Fahrzeuge in verhältnismäßig kurzen Zeitabständen,
wie dies insbesondere dann, der Fall ist, wenn einem einzigen. Fahrzeugeine. Fahrzeugkolonne
entgegenkommt, so tritt zwar die Ansprechverzögerung beim ersten Fahrzeug ein, nicht
dagegen nach der Vorbeifahrt dieses ersten Fahrzeuges gegenüber den darauffolgenden
Fahrzeugen; vielmehr wird nach vorübergehendem Aufblenden das Abblenden sofort ohne
Vorankündigung erfolgen, was durch die Verzögerung infolge der Bimetallkontakte
zu erklären, ist: diese finden bei den kurz aufeinanderfolgenden Auf- und Abblendvorgängen
nicht genügend Zeit, um ausreichend abzukühlen.
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Die Zeichnung stellt die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dar.
Es zeigt Fig. i ein Schaltschema, Fig. 2 ein Umschaltrelais in Seitenansicht, Fig.
3 eine teilweise Draufsicht- auf das Umschaltrelais nach Fig. 2 und Fig.4 eine schematische
Darstellung des Umschaltrelais nach Fig. 2 und 3.
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Nach dem Schaltschema der Fig. i ist unterhalb der Scheinwerferebene
und zwischen den beiden Scheinwerfern i oder an einer anderen geeigneten Stelle
der Gegenverkehrsseite des Fahrzeuges die lichtempfindliche Zelle :2 angebracht.
Sobald diese Zelle :2 von einem entgegenstrahlenden sichtbaren oder unsichtbaren
Lichtschein. in Form einer Dauerstrahlung oder als Lichtimpulse getroffen wird,
wird die Fotozelle 2 stromführend, so daß im Glimmrelais 3 mit Hilfe des aufgeladenen
Kondensators q. eine Kippspannung entsteht. Dadurch wird das Glimmrelais 3 zum Aufglimmen.
gebracht. Der hierbei durch das Glimmrelais 3 fließende Strom bringt das Relais
5 zum Ansprechen. Sein Anker 5a wird durch den Sperriegel 6" eines Ausschaltmagneten
6 in seiner angezogenen. Stellung festgehalten. Durch den Anker 5" wird der Ruhestromkontakt
25 des Relais 5 getrennt. Dadurch wird der Stromlauf von der Fotozelle :2 trotz
weiterer Anstrahlung unterbrochen. Gleichzeitig wird der Arbeitsstromkontakt 26
dieses Relais 5 geschlossen, so daß der Batteriestrom ungehindert über den Ruhestromkontakt
27 des Umschaltkontaktsystems 7b zur Ansprechverzögerungsein.richtunggeführt wird.
Die Ansprechverzögemxngseinrichtungen 8a, 8b sowie die Einschaltverzögerungseinrichtungen
9" 9b können beispielsweise aus Bimetallkontakten bestehen, die nach
einer nach Bedarf einstellbaren Verzögerungszeit infolge der eintretenden Erwärmung
den Stromkreis schließen. Sobald nach Ablauf der Ansprechverzögerung der Bimetallkontakt
8" den Stromkreis geschlossen hat, zieht das Umschaltrelais 7 den Anker 7" an und
schaltet der Arbeitsstromkontakt 28 -des Ankers 7, ein (Fig. q.), wodurch
das über den Ruhestromkontakt 29 des Ankers 7" geschaltete Fernlicht (Glühlampen.-faden
32) der ScheinwerfeT i abgeblendet und auf das kleine Licht (Glühlampenfaden 3i)
geschaltet wird.
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Beim Anziehen des Ankers 7, wird gleichzeitig ein, um einen Zapfen
37 schwenkbar gelagerter W-förmiger Nocken 7, dadurch verschwenkt, daß
der
am Anker befestigte federnde Steg 7,1 in eine der Rasten 33, 35 einrastet. Dadurch
wird der am Schaltsegment 7, befestigte Hammerkontakt 38 umgelegt, so. daß er auf
den Arbeitsstromkontakt 30 zu liegen, kommt. Dadurch wird der Stromkreis über den
Bimetallkontakt 8Q unterbrochen, so daß der Anker 7" des Umschaltrelais 7 in seine
Ausgangsstellung (Kontaktschluß mit 29) zurückkehrt und das Fernlicht wieder aufgeblendet
wird. Gleichzeitig ist wegen der erfolgten Umschaltung des Schaltsegmentes 7, der
Stromkreis über den Bimetallkontakt 86 und den Arbeitskontakt 30 geschlossen;
im Umschaltrelais. 7 wird der Anker 7Q angezogen und damit der Kontakt 29 geöffnet,
so daß das Fernlicht endgültig abgeblendet wird.
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Obwohl bei der endgültigere Abblendung der Anker 7a das Schaltsegment
7, wieder auf den Kontakt 27 umlegt, kann ein Aufblenden nicht mehr erfolgen, weil
der Bimetallkontakt 8" sich noch nicht so weit abkühlen konnte, um eine Unterbrechung
des Stromkreises hea-be.izuführen.. Dieses ist auch die Ursache dafür, da.B bei
dichtem Hintereinanderfahren von entgegenkommenden Fahrzeugen in einer Fahrzeugkolonne
keine Ansprechverzögerung eintritt, während bei Fahrzeugen,, die in großen Abständen
hintereinanderfahren, die Bimetallkontakte 8" und Sb Zeit zur Abkühlung und Öffnung
des Stromkreises haben.
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Das Wiederaufblenden des Fernlichtes geschieht mit Hilfe derVerzögerungseinrichtungen
9a und 9b. Sobald deren Dimetällkontakte nach Ablauf der einstellbarere Verzögerungszeit
von vorzugsweise 5 Sekunden den Stromkreis geschlossen haben, wird der Magnet 6
betätigt, der seinen Sperriegel 6" anzieht und damit den Anker 5" zum Abfallen bringt.
Damit wird aber der Stromkreis, in dem die Umschaltkontakteinrichtung 7b liegt,
bei 26 unterbrochen, während der Ruhestromkontakt 25 des Fotozellenkreises geschlossen
wird, so daß die Anlage sofort wieder betriebsbereit ist.
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Vor die Fotozelle :2 ist ein regelb.arerWiderstand io geschaltet,
der eine Überlastung der Fotozelle verhindert und im Zusammenwirken mit dem Kondensator
zur Einstellung der Ansprechempfindlichkeit der Fotozelle 2 auf eine bestimmte Lichtintensität
dient.
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Als Stromquelle kann die eigene, im Kraftfahrzeug an sich vorhandene.
Akkumulatorbatterie i i verwendet werden, von der ein Teilstrom abgezweigt und mit
Hilfe eines Zerhackers 13 und eines Transformators 12 .auf die für die Fotozelle
erforderliche Vorspannung gebracht wird. Man kann andererseits auch eine übliche
Anodenbatterie für die Vorspannung benutzen. Ein Schalter 14" i4b dient zum Ausschalten
der gesamten Lichtanlage bzw. zum Umschalten auf den selbsttätig wirken, den, oder
den willkürlichen Betrieb derAbblendung. Zur Prüfung der Arbeitsfähigkeit der Anlage
und für das willkürliche vorzeitige Wiederaufblenden dient eine Prüfdrucktaste 15.
Der im Fahrzeug vorhandene Fußschalter 16 wird in der Lichtanlage auch weiterhin
verwendet, um bei außergewöhnlichen Anlässen die Möglichkeit zuhaben, auch bei selbsttätigem
Betrieb der Abblendvorrichtung willkürlich zu einem beliebigen Zeitpunkt wieder
aufzublenden. Der Schalter 14Q, i4b kann notfalls. weggelassen und an seine Stelle
der Fußschalter 16, eine entsprechende Schaltung vorausgesetzt, verwendet werden.
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Beim Umschaltrelais ist ferner noch darauf zu achten, daß die mittlere
Führungsnase 34 des W-förmigen Nockens so, gestaltet wird, daß abwechselnd das vordere
Ende 36 des Steges 7,1 einmal unterhalb und das andere Mal oberhalb der Nasenspitze
zu liegen kommt, so daß beim jedesmaligen Betätigen des Ankers 7" die Stegspitze
das eine Mal in die obere Rast.33 und das andere Mal in die untere Rast 35 eingreift.
Dadurch wird das Schaltsegment abwechselnd nach der einen und anderen Richtung verschwenkt.
Um das Segment in den jeweiligen Kontaktstellungen zu sichern, sind Federn 39, 4o
vorgesehen., die sich gegen entsprechende Schrägflächen am Schaltsegment abstützen.
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Würde die Einschaltverzögerung nicht vorgesehen werden, so würde nach
erfolgter Abblendung beider Fahrzeuge die Fotozelle für kurze Zeit stromlos werden,
so daß die Fahrzeuge sofort wieder aufblenden würden; es würde damit ein dauerndes,
schnell hintereinanderfolgendes, unerwünschtes Auf- und Abblenden eintreten. Durch
die Einschaltverzögerung von etwa 5 Sekunden wird dieser Nachteil verhindert, so
daß beide Fahrzeuge ungehindert mit abgeblendetem Fernlicht aneinander vorbeifahren
können und erst im Moment des Vorbeifahrems, d. h. wenn beide Fahrzeuge auf gleicher
Höhe sind, wieder selbsttätig aufblenden.