DE963733C - Mittel zum Beeinflussen der Wachstums- und Lebensaeusserungen, insbesondere zum Entblaettern von Pflanzen - Google Patents

Mittel zum Beeinflussen der Wachstums- und Lebensaeusserungen, insbesondere zum Entblaettern von Pflanzen

Info

Publication number
DE963733C
DE963733C DED20145A DED0020145A DE963733C DE 963733 C DE963733 C DE 963733C DE D20145 A DED20145 A DE D20145A DE D0020145 A DED0020145 A DE D0020145A DE 963733 C DE963733 C DE 963733C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
plants
compound
leaves
plant
content
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED20145A
Other languages
English (en)
Inventor
Henry Bluestone
Jamal Shahab Eden
Cleveland Heights
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Diamond Shamrock Corp
Original Assignee
Diamond Alkali Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Diamond Alkali Co filed Critical Diamond Alkali Co
Application granted granted Critical
Publication of DE963733C publication Critical patent/DE963733C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D279/00Heterocyclic compounds containing six-membered rings having one nitrogen atom and one sulfur atom as the only ring hetero atoms
    • C07D279/041,3-Thiazines; Hydrogenated 1,3-thiazines
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N43/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds
    • A01N43/72Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing heterocyclic compounds having rings with nitrogen atoms and oxygen or sulfur atoms as ring hetero atoms
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D277/00Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings
    • C07D277/02Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings not condensed with other rings
    • C07D277/08Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings not condensed with other rings having one double bond between ring members or between a ring member and a non-ring member
    • C07D277/12Heterocyclic compounds containing 1,3-thiazole or hydrogenated 1,3-thiazole rings not condensed with other rings having one double bond between ring members or between a ring member and a non-ring member with hetero atoms or with carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals, directly attached to ring carbon atoms
    • C07D277/16Sulfur atoms

Landscapes

  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Dentistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Plant Pathology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Pest Control & Pesticides (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
  • Heterocyclic Carbon Compounds Containing A Hetero Ring Having Nitrogen And Oxygen As The Only Ring Hetero Atoms (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Stoffe zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums, insbesondere auf Mittel, welche die Pflanzen zum Abwerfen ihrer Belaubung veranlassen.
Für das aus den verschiedensten Gründen wünschenswerte Entblättern von Baumwolle und anderen Pflanzen wurde bisher eine ziemlich große Reihe von Verbindungen vorgesehen. Typische Beispiele unter diesen früheren. Entblätterungsmitteln sind Calciumcyanamid, Mononatriumcyanamid, Kaliumcyanamid, Natrium-
chloorat, Natriumdichromat, Pentachlorphenol, Natriumpentaborat, Natriummonochloracetat und Magnesiumchlorathexahydrat. Auch ein Körper, dessen Molekül einen stickstoff- und schwefelhaltigen Fünfring aufweist, wurde bereits als Herbizid, das unter anderem auch entblätternd wirken kann, benutzt, nämlich das 2-Vinylmercaptobenzothiazol. Chemisch gesehen, ist dieses Mittel jedoch mit denjenigen nach der Erfindung nicht verwandt und weist vor allem nicht die weiter unten bezeichnete charakteristische Gruppe auf.
70S· 513/295
Die erwähnten Mittel führen zwar hinsichtlich der Entfernung der Blätter in gewissen Fällen zu dem gewünschten Ergebnis, jedoch bedeutet ihre Anwendung keineswegs eine befriedigende Lösung des Problems der Entblätterung. Einer der Hauptnachteile, die die früher vorgeschlagenen Entblätterungsmittel aufweisen, besteht darin, daß das Gewebe der Pflanzen im allgemeinen zerstört wird und daß im vielen Fällen die Blätter verbrannt werden, so daß nicht nur die Blätter, sondern die ganze Pflanze dürr wird.
Die Erfindung betrifft demgegenüber Mittel, die in ihrer Wirkung ausgesprochen spezifisch sind und in erster Linie ein Abwerfen der Belaubung verursachen, ohne zwangläufig zum Absterben der gesamten Pflanze zu führen.
Die Mittel nach der Erfindung werden zweckmäßigerweise in das System der Pflanze eingeführt oder unmittelbar auf ihr Blattwerk aufgebracht, wobei der Ausdruck »Pflanze« alle Teile der Pflanze, wie Wurzeln, Stengel, Blätter, Früchte, Samen und Blüten, umfassen soll.
Das Wesen der Erfindung besteht in einer Beeinflussung der normalen Wachstums- und Lebensäußerungen einer Pflanze, insbesondere in ihrer Entblätterung, zu welchem Zweck man die Pflanze der Einwirkung eines Mittels aussetzt, das als aktiven Bestandteil eine Verbindung der folgenden Strukturformel enthält:
R6
worin % Null oder Eins bedeutet, während X für Schwefel oder Sauerstoff steht und R1, R2, R3, R4, R5 und R6 folgende Substituenten sein können: Wasserstoff; substituierte oder unsubstituierte Kohlenwasserstoffreste einschließlich der Alkylradikale, wie Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl und deren Isomere, und der Arylradikale, wie des substituierten oder unsubstituierten Phenyl- oder Naphthylrestes, sowie der Alkarylradikale, wie des Toluyl- oder Xylylrestes und der Aralkylradikale, wie des Benzol- oder Phenyläthylrestes. Auch die halogensubstituierten Derivate der obigen Radikale sind eingeschlossen.
Die für die Verbindungen und vermutlich auch für ihre Wirkung charakteristische Gruppe —X—CS-NH-, die, je nachdem, einen Teil eines Sechsringes oder (falls η gleich Null ist) eines Fünfringes bildet, läßt die gemäß der Erfindung wirksamen Stoffe als Abkömmlinge cyclisierter Carbaminsäuren erscheinen, wobei der Ring 3 oder 4 C-Atome enthält, je nachdem, ob η gleich Null oder gleich Eins ist. X bedeutet Schwefel oder Sauerstoff. Derartige Verbindungen und ihre Darstellungsmethoden sind bekannt, jedoch wurde, wie noch ausgeführt, wird, zur Darstellung einer bestimmten Klasse dieser Körper, nämlich der 2-Thiotetrahydro-i, 3-oxazine mit der allgemeinen Strukturformel
bei welcher R1 bis R6 die oben angegebene Bedeutung haben, das bekannte Verfahren variiert, ohne daß diese Verbesserung hier unter Schutz gestellt werden soll.
Bei Anwendung der Mittel nach der Erfindung zeigte sich eine besonders gute Entblätterung, wenn man eine Pflanze durch Versprühen, Benetzen oder Tauchen mit einem flüssigen Mittel behandelt oder wenn man das Mittel in Form eines Pulvers anwendet oder den Boden damit tränkt, wobei die Entblätterungswirkung erreicht wird durch Absorption über die Pflanzenwurzeln und nachfolgende Weiterbeförderung durch das Kreislaufsystem der Pflanze. Eine derartige »Systemwirkung« ist besonders vorteilhaft in Fällen, wo das äußerlich auf das Blattwerk aufgebrachte Mittel vom Regen abgewaschen werden könnte. Bei jeder Art der Anwendung sind die Mittel gemäß der Erfindung ausgesprochen spezifisch in ihrer Wirkung, da sie die Ablösung der Blätter von den Stengeln verursachen.
Zusätzlich zu der beschriebenen Entblätterungs- n0 wirkung sind Gemische, welche die Mittel nach der Erfindung enthalten, außerdem allgemein anwendbar als Schädlingsbekämpfungsmittel, insbesondere als Insektizide, sowie zur Behandlung von Körnerfrüchten, um sie vor Eintritt des Frostes zum Hartwerden bzw. Reifen zu bringen, wenn sie spät im Jahr gepflanzt sind. Beispielsweise sind derartige Mittel anwendbar zum Härten des Ertrages einer Alfaifaanpflanzung zur Reife, die nach dem Wintergetreide des vorhergehenden Jahres noch angepflanzt wurde. Eine andere Anwendungsart der Mittel nach der Erfindung ist die Behandlung des Bestandes einer Baumschule, um die Pflanzen zum Reifen und Stillhalten zu bringen, wodurch eine längere Wachstums- und Ernteperiode erreicht wird.
Beispiele für die erfindungsgemäß verwendbaren Verbindungen sind
Thiazolidin-2-thion,
4, 4-Dimethylthiazolidin-2-thion, s-Methylthiazolidin^-thion, 4-Äthylthiazolidin-2-thion,
Oxazolidin-2-thion,
5 -Methyloxazolidin-2-thion,
4, 4-Dimethyloxazolidin-2-thiqn,
Lo 4-AAyIoXaZoHdIn^-AiOn,
2-Thiotetrahydro-1, 3-thiazin, 6-Methyl-2-thiotetrahydro-1, 3-thiazin, 5-Methyl-ö-äthyl^-thiotetrahydro-1, 3-thiazin, 5-Butyl-6-amyl-2-thiotetrahyd.ro-):, 3-thiazin,
2-Thiotetrahydro-i, 3-oxazin, 6-Methyl-2-thiotetrahydro-i, 3-oxazin, 4, 4, 6-Trimethyl-2-thiotetrahydro-i, 3-oxazin, 6-Äthyl-5-methyl-2-thiotetrahydro-i, 3-oxazin.
Die Synthese der Verbindungen gemäß der Erfindung kann in gewissen Fällen durch bekannte Verfahren erfolgen. Vorzugsweise wendet man die folgenden Darstellungsmethoden an: Oxazolidin-2-thione und Thiazolidin-2-thione' werden zweckmäßigerweise synthetisiert, indem man einen geeigneten i, 2-Aminoalkohol unter geeigneten Bedingungen, vorzugsweise in alkoholischer Lösung, mit Schwefelkohlenstoff reagieren läßt, wobei man eine Verbindung mit heterocyclischer Struktur erhält, die als Substituenten die in dem betreffenden Aminoalkohol anwesenden Gruppen aufweist.
2-Thiotetrahydro-i, 3-thiazine können in ähnlicher Weise dargestellt werden, indem man einen geeigneten 1, 3-Aminoalkohol in oben beschriebener Art mit Schwefelkohlenstoff zur Reaktion bringt. Die 2-Thiotetrahydro-i, 3-oxazine können ebenfalls durch Reaktion eines entsprechenden Aminoalkohols mit Schwefelkohlenstoff in alkoholischer Lösung gewonnen werden. Eine weitere geeignete Darstellungsmethode für die 2-Thioteträhydroi, 3-oxazine ist in der Arbeit von A.A.Rosen, J. Am. Soc, 74, S. 2996 (1952), beschrieben.
Im übrigen ergaben die Vorarbeiten, die der Erfindung zugrunde liegen, daß die 2-Thiotetrahydro-i, 3-oxazine, insbesondere die alkalisubstituierten, die bisher durch Reaktion eines i, 3-Aminoalkohole mit Schwefelkohlenstoff in alkalischer alkoholischer Lösung dargestellt wurden, mit weit besseren Ergebnissen erhältlich sind, wenn man für die Reaktion des Aminoalkohols mit Schwefelkohlenstoff eine wäßrige alkalische Lösung benutzt, die keinerlei Alkohol enthält. Bei niedrigeren Gestehungskosten und unter Ausschaltung jeglicher Feuersgefahr bei der Herstellung erhält man auf diese Weise ein besonders reines Produkt in hoher Ausbeute. Für diese Variante des Herstellungsverfahrens der Verbindungen nach der Erfindung "wird jedoch hier kein Schutz beansprucht
Bei der Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden aktiven Mittel ist es selbstverständlich nicht nötig, daß man die Körper im reinen Zustand isoliert. Man wird im allgemeinen die Reinigung' der Produkte nur so weit treiben, als zur Entfernung derjenigen Nebenprodukte und Verunreinigungen nötig ist, die sonst die Ausbeute ungünstig beeinflussen oder die Pflanzen, auf welche die Stoffe aufgebracht werden, beschädigen würden.
Die folgenden, keinen einschränkenden Sinn besitzenden Beispiele erläutern die Erfindung näher.
Beispiel 1 Thiazolidin-2-thion
Das gereinigte Produkt (F. = 105 bis io6°) wird auf Bohnenpflanzen in Töpfen von ungefähr IO cm Durchmesser aufgebracht; Dosierung: ±50 mg je Pflanze.
Die Verbindung weist ausgezeichnete Entblätterungswirkungen auf, was sich darin ausdrückt, daß die Pflanzen innerhalb 4 Tagen sämtliche Blätter abwerfen.
Beispiel 2
4,4-Dimethylthiazolidin-2-thion
Das gereinigte Produkt (F. = 121 bis 1220) wird als o,5°/»ige wäßrige Dispersion auf Bohnenpflanzen versprüht. Es zeigt eine ausgezeichnete Fähigkeit zum Entblättern, was daraus hervorgeht, daß die Pflanzen sämtliche Blätter innerhalb 4 Tagen abwerfen, wobei die Blätter und die Pflanzen durch das Entblätterungsmittel nicht zum Verdorren gebracht werden.
Beispiel 3
5-Methylthiazolidin-2-thion Das. gereinigte Produkt (F. = 87,5 bis 88,5°) wird in einer Dosierung von 150 mg je Pflanze Bohnenpflanzen in Töpfen von etwa 10 cm Durchmesser zugefügt und bewirkt das Abwerfen der Blätter.
Beispiel 4
4-Äthylthiazolidin-2-thion
Das Produkt wird über die Topferde in einer Dosierung von 150 mg je Pflanze Bohnenpflanzen in io-cm-Töpfen zugeführt. Es ist eine ausgezeichnete Entblätterungswirkung zu beobachten.
Beispiel 5 11Q
Oxazolidin-2-thion
A. Das Produkt (F. = 99 bis 101°) wird auf Bohnenpflanzen in io-cm-Töpfen in einer Dosierung von 150 mg je Pflanze aufgebracht. Die Pflanzen werfen innerhalb 4 Tagen ihre Blätter ab, woraus, die ausgezeichnete Entblätterungswirkung der Verbindung zu ersehen ist.
B. Das obige Produkt wird zu einem benetzbaren Pulver mit einem Gehalt von 25 Gewichtsprozent an aktivem Bestandteil verarbeitet. Das Pulver wird in Wasser dispergiert (1 %) und auf Moosbeerbohnenpflanzen (Cranberry bean plants) aufgebracht, indem man die Pflanzen in die Dispersion eintaucht. Nachdem die Pflanzen trocken sind, werden unbehandelte mexikanische Bohnenkäfer mit den Pflanzen zusammengesperrt. Nach
48 Stunden sind 60% der Insekten tot. Vergleichsversuche mit anderen Schädlingen (Southern Armyworm) ergaben sogar eine ioo°/oige Abtötung.
- Beispiel 6 S-Methyl-s-oxazolidin-a-thion
A. Das Produkt (F. = 74 bis 760) wird als »System-Mittel« zur Entblätterung von Bohnenpflanzen in io-cm-Töpfen verwandt. Dosierung:
150 mg. Die Wirkung ist ausgezeichnet.
B. Beim Versuch nach Beispiel 5 B ist nach 48 Stunden ein 5o°/oiges Absterben der Insekten festzustellen. Entsprechende,Versuche mit anderen Insekten (Southern Armyworm) führen zu einem ioo°/oigen Absterben.
Beispiel 7
4, 4-Dimethyloxazolidin-2-thion A. Das Produkt (F. = 123,5 bis 125°) wird in einer Dosierung von 150 mg je Pflanze auf Bohnenpflanzen in io-cm-Töpfen aufgebracht. Die ausgezeichnete Entblätterungswirkung der Verbindung zeigt sich darin, daß die Pflanzen ihre Blätter
- innerhalb vier Tagen abwerfen.
B. Bei einem dem Teil B des vorhergehenden Beispiels entsprechenden Versuch mit obiger Verbindung zeigt sich für mexikanische Bohnenkäfer eine Sterblichkeit von 80% innerhalb 48 Stunden, für andere Insekten (Southern Armyworm) eine solche von 100%.
Beispiel 8
2-Thiotetrahydro-i, 3-thiazin Das reine Produkt (F. = 133 bis 1350) wird als o.5°/oige Dispersion in Wasser auf Bohnenpflanzen versprüht. Es zeigt eine ausgezeichnete Entblätterungswirkung, was daraus hervorgeht, daß sämtliche Blätter innerhalb 4 Tagen abgeworfen werden, wobei weder die Blätter noch die Pflanzen durch das Entblätterungsmittel zum Verdorren gebracht werden. Beim Verabreichen des Produktes über die Wurzeln der Pflanzen, d. h. als Zusatz zum Boden in einer Dosierung von 150 mg je Pflanze, zeigt das Mittel auf Bohnenpflanzen in io-cm-Töpfen ebenfalls eine ausgezeichnete Wirkung.
Beispiel 9 6-Methyl-2-thiotetrahydro-i, 3-thiazin
A. Das reine Produkt (F. = 124 bis 125,5°) wird, \vie üblich, mit 150 mg je Pflanze auf Bohnenpflanzen in io-cm-Töpfen aufgebracht. Nach 4 Tagen ist eine vollständige Entblätterung eingetreten.
B. Das obige Produkt wird mit Wasser zu einer o.5gewichtsprozentigen Dispersion angerührt, der ο, ι °/o eines nicht ionischen Netzmittels (Alkylplienoxypolyoxyäthylenäthanol) zugefügt wird. Die Dispersion wird in Mengen von je 100 cm3 auf Bohnenpflanzen versprüht, die gut entwickelte Blätter aufweisen, wobei darauf geachtet wird, daß das Mittel nicht in den Boden bzw. an die Wurzeln der Pflanzen kommt. Die so behandelten
Pflanzen waren innerhalb 4 Tagen völlig entblättert. Entsprechende Versuche, bei denen andere der am Schluß der Beschreibung angegebene Netzmittel verwendet wurden, führten zum gleichen Ergebnis.
Beispiel 10 2-Thiotetrahydro-i, 3-oxazin
A. Das reine Produkt (F. = 122 bis 1240) wird in einer Dosierung von 250 mg je Pflanze auf Bohnen in io-cm-Töpfen aufgebracht. Die Entblätterungswirkung ist ausgezeichnet.
B. Bei einem Versuch mit obiger Verbindung entsprechend dem Teil B des Beispiels 7 mit bestimmten Insektenschädlingen (Southern Armyworm) ergab sich eine Sterblichkeit von 70% in
48 Stunden. So
Beispiel 11
6-Methyl-2-thiotetrahydro-1, 3 -oxazin
A. Beim üblichen Aufbringen des reinen Produktes (F. = 143 bis 145 °) auf Bohnenpflanzen in Topfen (150 mg je Pflanze) zeigt sich eine ausgezeichnete Entblätterungswirkung, die jedoch etwas langsamer vor sich geht als bei Beispiel 10.
B. Das obige Produkt wird wie unter Beispiel 10 verarbeitet, d. h. als i°/oige wäßrige Dispersion eines 25 % des Mittels enthaltenden Pulvers auf seine Wirkung auf Insektenschädlinge geprüft. Gegenüber denselben Schädlingen im Beispiel 10 zeigte sich in 48 Stunden eine 90°/oige tödliche Wirkung. ,
Beispiel 12
4, 4, 6-Triniethyl-2-thiotetrahydro-i, 3-oxazidin
A. Bei Anwendung des reinen Produktes (F. = 214,5 bis 2i6°) in einer Dosierung von je 150 mg auf Bohnenpflanzen in Topfen zeigt das Mittel eine ausgezeichnete Entblätterungswirkung. Die Blätter werden innerhalb 4 Tagen abgeworfen.
B. Das obige Produkt wird jeweils in einer Dosierung von 0,0625 g, 0,125 g, 0,25 g und 0,5 g je Pflanze auf vier Baumwollpflanzen mit ausgebildeten Samenkapseln in io-cm-Töpfen angewandt. Die Verabreichung erfolgt unmittelbar in den Boden ohne jede Lösungsmittel. In weniger als 4 Tagen wirft die Pflanze, der die 0,5-g-Dosis verabreicht wurde, die meisten ihrer Blätter ab. Die Pflanze, der die o,25-g-Dosis verabreicht wurde, verliert etwa die Hälfte ihrer Blätter. In 7 Tagen sind beide Pflanzen völlig entblättert, während ihre Samenkapseln noch absolut festsitzen. Die beiden Pflanzen, denen die kleineren Dosen verabreicht wurden, beginnen innerhalb 6 Tagen ihre Blätter abzuwerfen. Diese Versuche zeigen klar, daß die Verbindung schon in sehr kleiner Dosierung als Entblätterungsmittel für Baumwolle wirkt, daß die Wirkung rasch eintritt und daß sie über die Pflanzenwurzeln rasch absorbiert wird.
C. Das obige Produkt wird in Gestalt eines 25%igen benetzbaren Pulvers in den aus der Tabelle hervorgehenden Konzentrationen in Wasser
Konzentration in Prozent Insektensterblichkeit
in Prozent
1,00
0,50
0,25
O
100
100
90
O
dispergiert und so verwendet, daß man Moosbeerenbohnenpflanzen darin taucht. Nach dem Trocknen werden wiederum nicht vorbehandelte mexikanische Bohnenkäfer mit den behandelten Pflanzen zusammengesperrt. Das prozentuale Absterben der Insekten geht aus der Tabelle hervor:
Soweit aus den obigen Beispielen hervorgeht,
daß die Verbindungen nach der Erfindung als Entblätterungsmittel mit Systemwirkung in den Boden eingebracht werden, sei bemerkt, daß sämtliche ao Mittel gemäß der Erfindung natürlich ebenso wirksam sind, wenn sie direkt auf die Pflanzen aufgebracht werden, beispielsweise durch Versprühen, Verspritzen oder durch Tränken der Pflanze mit einer Lösung der Verbindung oder as durch Bestäuben mit einem trockenen Mittel, das als aktiven Bestandteil eine Verbindung gemäß der Erfindung enthält, oder auch durch Verabreichung einer Aufschlämmung, die ein solches Mittel als aktiven Bestandteil enthält.
Es sei ferner bemerkt, daß die Verbindungen nach der Erfindung natürlich ebensogut wie für sich allein auch in Form von Mischungen mehrerer erfindungsgemäßer Verbindungen als aktive Bestandteile angewandt werden können, wobei gegebenenfalls kleine Mengen von Netzmitteln beigefügt sein können.
Brauchbare Netzmittel sind unter anderem folgende Handelsprodukte, wobei die Handelsbezeichnungen zur Unterrichtung des Fachmanns in Klammern beigefügt sind. Alkylphenoxypoloxyäthylenäthanol (Igepal CO-880), quarternäre Ammoniumverbindung der Formel RR'-N-(CHj)2Cl (Arquad 2-C), polyoxyäthylierter Fettalkohol (Emulphor ON 870), PoIyoxyäthylensorbitanmonooleat (TweenSo), Alkylarylpolyätheralkohol (Triton X-155), Ester eines mehrwertigen Alkohols (Trem 615), Polyöxyäthylensorbitantrioleat (Tween 85), Polyäthylenglykoltertdodecylthioäther (Nonic 218),· Decylbenzölnatriumsulfonat (SantomerseD), Kondensat aus Äthylenoxyd und einer hydrophobischen Base, gebildet durch Kondensieren von Propylenoxyd mit Propylenglykol (Pluronic F-68), Alkylphenoxypolyoxyäthylenäthanol (Anatrox A-400), Alkylarylpolyärheralkohol (Triton X 120), Alkylarylsulfonat (Nacconol NRSF), Isopropylnaphthalinsulfonat (Aresol OS), Sorbitanmonopalmitat (Span 40), modifiziertes Phthalsäure - Glycerin-Alkydharz (Triton B-1956), polyoxyäthyliertes vegetabilisches öl (Antarox B-290). Gegenwärtig gilt als bevorzugtes Netzmittel das oben an erster Stelle erwähnte Alkylphenoxypoloxyäthylenäthanol (Igepal CO-880), das in einer Menge von etwa 0,1% des Gewichtes der gesamten Flüssigkeitsmenge angewandt wird.
Die Verbindungen nach der Erfindung können als benetzbare Pulver mit oder ohne Lösungs- und Füllmittel oder andere Zusätze, wie beispielsweise Insektizide oder andere Mittel, zur Pflanzenbehandlung angewendet werden. Eine besonders empfehlenswerte Anwendungsart besteht darin, die Verbindungen nach der Erfindung in Form einer Flüssigkeit mit einer Konzentration von etwa 0,5 Gewichtsprozent zu versprühen. Bei derartigen Sprühmitteln ergibt Wasser als Flüssigkeitsbestandteil befriedigende Resultate, jedoch können auch andere Flüssigkeiten verwendet werden.

Claims (6)

  1. Patentansprüche:
    i. Mittel zum Beeinflussen der Wachstumsund Lebensäußerungen, insbesondere zum Entblättern von Pflanzen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Verbindung der Strukturformel 8·;
    worin η Null oder Eins bedeutet, X ein Schwefel- oder Sauerstoffatom ist und die SubstituentenRj bis R6 Wasserstoff oder Kohlenwasserstoffreste, nämlich Alkyl-, Aryl-, Alkaryl- oder Aralkylreste, sind, die gegebenenfalls substituiert sein können.
  2. 2. Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Verbindung der Strukturformel
    worin R1 bis R6 die ihnen nach Anspruch 1 zuzuschreibende Bedeutung haben.
  3. 3. Mittel nach Anspruch i, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Verbindung der Strukturformel
    R2 R3
    NH
    R1
    Il
    s '
    worin R1, R2, R3 und R4 die ihnen nach Anspruch ι zuzuschreibende Bedeutung haben.
  4. 4. Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Verbindung der Strukturformel
    -K2 K3
    NH
    worin R1, R2, R3 und R4 die ihnen nach Anspruch ι zuzuschreibende Bedeutung haben.
  5. 5. Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Verbindung der S trukturf ormel
    worin R1 bis R6 die ihnen nach Anspruch 1 zuzuschreibende Bedeutung haben.
  6. 6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem Netzmittel.
    In Betracht gezogen« Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 637 647.
    !> 609 708049 11.56 709 513#95 5.57
DED20145A 1954-03-29 1955-03-30 Mittel zum Beeinflussen der Wachstums- und Lebensaeusserungen, insbesondere zum Entblaettern von Pflanzen Expired DE963733C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US963733XA 1954-03-29 1954-03-29

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE963733C true DE963733C (de) 1957-05-09

Family

ID=22257058

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED20145A Expired DE963733C (de) 1954-03-29 1955-03-30 Mittel zum Beeinflussen der Wachstums- und Lebensaeusserungen, insbesondere zum Entblaettern von Pflanzen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE963733C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3403147A1 (de) * 1984-01-31 1985-08-01 Wella Ag, 6100 Darmstadt 3-carbamoyl- und 3-thiocarbamoyl-tetrahydro-1,3-thiazin-2-thione, verfahren zu ihrer herstellung sowie diese verbindungen enthaltende hautbehandlungsmittel

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2637647A (en) * 1952-01-24 1953-05-05 Monsanto Chemicals Herbicidal compositions

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2637647A (en) * 1952-01-24 1953-05-05 Monsanto Chemicals Herbicidal compositions

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3403147A1 (de) * 1984-01-31 1985-08-01 Wella Ag, 6100 Darmstadt 3-carbamoyl- und 3-thiocarbamoyl-tetrahydro-1,3-thiazin-2-thione, verfahren zu ihrer herstellung sowie diese verbindungen enthaltende hautbehandlungsmittel

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1155630B (de) Fungicides Pflanzenschutzmittel
CH380734A (de) Verfahren zur Herstellung von neuen s-Triazinderivaten
DE1108975B (de) Fungicide Mittel auf der Basis von Anilinverbindungen
DE2514402A1 (de) Insektizide mittel
DE1136157B (de) Mittel zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums
DE963733C (de) Mittel zum Beeinflussen der Wachstums- und Lebensaeusserungen, insbesondere zum Entblaettern von Pflanzen
DE1148807B (de) Maleinsaeurehydrazidderivate enthaltende Mittel zur Regulierung, insbesondere Hemmung, des Pflanzenwachstums
DED0020145MA (de)
DE69403045T2 (de) Verfahren zur Bekämpfung von Pilzen
DE2350907A1 (de) Mittel zur beeinflussung des pflanzenwachstums
DE815192C (de) Das Pflanzenwachstum regulierende und phytocide Mittel
DE1301819B (de) Substituierte 2, 4-Diamino-6-chlor-s-triazine
DE2619834A1 (de) Schaedlingsbekaempfungsmittel
DE2911534A1 (de) Landwirtschaftliche, fungizide zusammensetzung
DE944404C (de) Insektenbekaempfungsmittel
DE2361504A1 (de) Regulatoren fuer das pflanzenwachstum
DE937497C (de) Behandlung von Pflanzen zwecks Bekaempfung von Krankheitserregern
DE940554C (de) Behandlung von Pflanzen zwecks Bekaempfung von Krankheitserregern
DE2531476A1 (de) Fungizide mittel
DE1133380B (de) Verfahren zur Herstellung von N-Thiocyanomethyl-1, 2-benziso-thiazolin-3-on-1, 1-dioxyd
DE2027058C3 (de) N-acylierte Carbamate, Verfahren zur Herstellung derselben und diese Verbindungen enthaltende Schädlingsbekämpfungsmittel
DE3318762A1 (de) N-(2-methyl-5-chlorphenyl)-n-methoxyacetyl-3-amino-1,3-oxazolidin-2-on und dieses enthaltende, fungizide zusammensetzungen
DE963735C (de) Unkrautbekaempfungsmittel
DE2317109A1 (de) Thiazolpyrimidinderivate
DE1016487B (de) Verfahren zur Schaedlingsbekaempfung