-
Einrichtung zum Auswaschen von Stärke aus dem Mahlgut
Bei der Gewinnung
von' Stärke liegt die Aufgabe vor, aus dem zerkleinerten Rohgut, wie z. B.
-
Kartoffeln, Maniok, Mais usw., dem sogenannten Mahlgut, die Stärke
abzutrennen, was durch Auswaschung mittels Wassers erfolgt. Das Wesen. der Auswaschung
besteht darin, das Mahlgut mit Wasser wiederholt aufzuschwemmen und das Waschwasser
abzutrennen. Bei dieser Abtrennung des Waschwassers wird die Stärke mit abgeführt.
Um weitestgehend Auswaschung zu erreichen, muß stets das Mahlgut mehrmals aufgeschwemmt
werden.
-
Für diesen Arbeitsvorgang sind Apparate und Einrichtungen bekannt,
bei denen die Zentrifugalkraft zur Abtrennung des stärkehaltigen, Abwassers benutzt
wird.
-
Die Arbeitsweise solcher Maschinen besteht. im wesentlichen darin,
daß das Mahlgut vor der Zuführung in die Schleudermaschine mit Wasser verdünnt wird
und in der Maschine lediglich Abschleuderung stattfindet. Bei diesen Maschinen werden
stark konische Siebtrommeln verwendet, deren Konizität so groß ist, daß das Material
sich unter Einwirkung der Zentrifugalkraft selbsttätig über die Siebfläche bewegt.
Diese Maschinen sind nicht als Auswaschmaschinen. zu bezeichnen, sonderen steilen
grundsätzlich nur Siebmaschinen dar.
-
Da es mit einer einmaligen Abtrennung nicht möglich ist, sämtliche
Stärke restlos abzutrennen,, muß dieser Vorgang mehrmals wiederholt werden, d. h.
es müssen mehrere Maschinen hintereinander verwendet werden.
-
Weiterhin ist vorgeschlagen. worden statt der stark konischen Siebtrommeln
zylindrische bzw. schwach geneigte Siebtrommeln zu verwenden und den Durchlauf des
Mahlgutes durch schräg gestellte Wasserstrahlen zu bewirken. Bei diesem Arbeitsvorgang
wird wohl mehrfache Aufschwemmung des Rohmaterials erreicht; jedoch sin.d die für
diese Arbeitsweise benötigten Wassermengen verhältnismäßig groß, was bei ver schiedenen
Rohpro,duktell, z. B. bei Verarbeitung von Mais auf Stärke, nicht erwünscht ist.
-
Erfindungsgemäß wird deshalb die Auswaschung in. einer stark konischen
Trommel vorgenommen,, bei welcher der Durchlauf des Mahlgutes durch die Einwirkung
der Zentrifugalkraft erfolgt. Hierbei sind mehrere mit einer bestimmten Relativdrehzahl
zur Siebtrommel umlaufende Strah.ldüsen, derart angeordnet, daß sie der Bewiegung
des Mahlgutes entgegenwirken und somit eine hemmende Wirkung auf den Durchgang des
Mahlgutes ausüben, dieses dabei aufsch.wemmen und es dad.urch bei nur einem Durchgang
durch die Maschine kräftig auswascben. Der Wasserdruck für die Düsen kann während
des Betriebes so . geregelt werden, daß in jedem Fall die gewünschte Aufschwemmung
stattfindet. Die Düsen sind. so angeordnet, daß die Düsenstrahlen die Gestalt einer
Förderschnecke bilden. Je nach der gewählten Relativbewegung der Düsenstrahlenschnecke
zur Siebtrommel kann die Förderrichtung der Schnecke entweder gleich oder entgegengesetzt
der Durchlaufrichtung des Mahlgutes sein. Sofern die Förderrichtung der Strahienschnecke
entgegengesetzt der Durchlaufrichtung des Mahlgutes gewählt wird, wird die Hemmwirkung
der Düsenstrahlen erhöht. Es hat sich gezeigt, daß durch diese zusätzliche hemmende
Wirkung, die efre verstärkte Aufschwemmung des Mahlgutes vor der Wasserschnecke
zur Folge hat, besonders. bei sehr leicht fließendem Mahlgut die Auswaschwirkung
wesentlich erhöht wird. Die Düsen können1 auch so. an geordnet sein, daß sich mehrere
Wasserstrahlscheiben. bilden und jede Wasserstrahlscheibe eine Unterbrechung aufweist,
in der sich keinl Düsenstrahl befindet. Diese Unterbrechungen werden bei den verschiedenen
Scheiben versetzt angeordnet, dadurch kann sich bei sehr starker Aufschwemmung und
der dabei eintretenden Hemmung des Durchflusses das Mahlgut durch die düsenfreien
Segmentausschnitte dem Auslauf zu- bewegen.. Die Richtung der Düsen, und somit der
Düsenstrahlen, ist dem Mahlgut anzupassen, d. h. man wird die Düsen einstellbar
ausführen. Einstelländerung, wie sie ein neues Mahlgut verlangt, wird man bei Stillstand
der Maschine vornehmen.
-
Ein Ausführungsbeispiel vorstehender Erfin dung ist in. der Zeichnung
dargestellt.
-
Fig. I zeigt einen. Längsschnitt durch die Maschine, Fig. 2 einen
Querschnitt durch die Siebtrommel; Fig. 3 zeigt den Siebelinsatz aufgewickelt als
Rechteck, Innenseite nach oben mit Düsenstrahlanordnung in. Form einer Schnecke
von. bestimmter Steigung; Fig. 4 zeigt den Siebeinsatz aufgewickelt als Rechteck,
den Düsenstrahl in Scheibenanordnung.
-
Die Auswaschmaschine besteht aus einer umlaufenden gelochten kegeligen
Trommel 1, die an der Innenseite mit einem Siebblech 2 belegt ist.
-
Mit der Trommel steht durch Flansch in unmittelbarer Verbindung ein.e
Hohlwelle , die in den Lagern 5 gelagert ist. In der Hohlwelle ist das Rohr 6 drehbar
gelagert und läuft mit geringer Relativdrehzahl zur Siebtrommel um. Das. Rohr 6
trägt Querrolire 7 und Schrägrohre 8, in denen die Düsen II sitzen.
-
In das Roh 6 tritt bei A das Druckwasser für die Düsen, ein. Natürlich
könnte bei entsprechender Durchbildung diese Zuführung des Druckwassers auch an
der entgegengesetzten Seite erfolgen. Zum Antrieb. der Hohlwelle 4 und des Rohres
6 dienen Keilriemenscheiben 9, Io. Das Mahlgut tritt bei B durch das Einlaufrohr
12 in die Maschine ein. Nach Durchlauf des Mahlgutes über die Siebfläche der kegeligen
Trommel tritt es bei 14 aus der Trommel aus und gelangt in den Ablauf C.
-
Die die ausgewaschene Stärke mit sich führende Auswaschflüssigkeit
tritt durch das Sieb 2 nach außen. und. verläßt die Maschine bei D.
-
Die Düsen II sind zur Innenseite der Trommel nach einem bestimmten
System angeordnet. Fig. 3 zeigt als Beispiel die Anordnung nach einer zweigängigen
Schnecke. Die Düsen, vorzugsweise als Flachstrahldüsen. ausgebildet, sind so angeordnet,
daß die Breite der Düsenstrahlen von zwei benachharten Düsen; sich überdecken. Dadurch
entsteht ein geschlossener Düsenstrahl in; Gestalt einer Schnecke nach Fig. 3. Dieser
Düsenstrahl ist von solcher Größe, daß das Mahlgut beim Durchtritt gehemmt wird..
Das Mahlgut staut sich. vor den Düsen.
-
Bei der Anordnung der Düsen in Schneckenform und der Relativbewegung
der Düsenstrahlenschnecke nach Pfeilrichtung 1 (Fig. 3) ist die Förderrichtung der
Düsenstrahleuschnecke der Durchlaufrichtung des Mahlgutes gleichgerichtet.
-
Das Mahlgut kann entlang der Düsenstrahlenschnecke vom Zulauf nach
dem Ablauf durch die Trommel hindurchtreten. Sofern die Relativbewegung entgegengesetzt
der Pfeilrichtung 1 erfolgt, ist die Förderrichtung der Düsenstrahlenschnecke entgegengesetzt
dem Durchlauf des Mahlgutes gerichtet. In diesem Fall tritt eine zusätzliche Hemmwirkung
der Düsenstrahlen gegenüber dem Durchlauf des Mahlgutes ein und das Mahlgut tritt
durch die Düsenstrahlen hindurch.
-
Fig. 4 zeigt eine andere Anordnung der Düsen, und zwar derart, daß
die Düsenstrahlen mehrere Wasserstrahlenscheiben, und zwar im Ausführungsbeispiel
fünf, bilden. Es sind dies die .Wasserstrahlscheiben I5, I6; I7. I8, 19. Jede Düsenanordnung
und damit jede Wasserstrahlscheibe hat jeweils eine Unterbrechung, in der keine
Düsen vorhanden. sind. Die Pfeile II zeigen
die Richtung der Wasserstrahlen.
Bei einer Relativbewegung der Düsen nach Pfeil 1 wird das Material von den Wasserstrahlen,
gestaut. An der Stelle einer Wasserstrahlscheibe, wo keine Düsen sind und somit
eine Unterbrechung der Wasserstrahlscheibe vorliegt, tritt das Mahlgut durch die
jeweilige Wasserstrahischeibe und gelangt in die nächste. Diese Anordnung gewährleistet
unbedingt sichere Auswaschung des Mahlgutes.