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Publication number: DE96333C
Application number: DENDAT96333D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42: Instrumente.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. Januar 1896 ab.

Die Erfindung bezweckt, den gewöhnlichen Kreistachymeter so auszugestalten, dafs er zugleich als Mefstisch, und zwar in zweierlei Art verwendet werden kann.

Die erste Art bezieht sich auf einen in das Instrument selbst eingebauten Mefstisch und die zweite auf einen solchen, der am Instrument seitlich angebracht ist.

I. Der in das Instrument eingebaute Mefstisch.

Der vollständige Apparat setzt sich aus zwei Haupttheilen zusammen. Der untere Theil besteht aus dem gewöhnlichen Dreifufs und der neuen in das ausgebohrte Einsatzstück N drehbar eingelegten Mefstischscheibe A.

Letztere gleitet auf dem am Dreifufs aufserdem angebrachten Ringe B und ist auf demselben mit der Schraube C festklemmbar. Der Plan, auf welchen die aufzunehmenden Punkte wie beim Mefstisch direct aufgetragen werden sollen, wird auf die Mefstischscheibe aufgelegt und daran befestigt, wozu er für das Einlegen in den Zapfen des Einsatzstückes zu lochen ist. Der obere Theil ist zunächst aus allen Einzelheiten zusammengesetzt, aus denen der gewöhnliche Tachymeter besteht. An Neuerungen trägt er die Mefstischalhidade, bestehend aus der Schutzscheibe D, welche mit der Kreisalhidade durch die drei Halter E lösbar verbunden ist, und dem im Schlitze der Scheibe central und mitdrehbar eingelegten Mafsstab F, dessen Nullpunkt der Mitte des Instrumentes entspricht. Dieser obere Theil wird mit seinem Zapfen G in den unteren Theil eingesetzt und durch die Endschraube H damit befestigt. Es ist klar, dafs der Mafsstab infolge seiner Verbindung den horizontalen Bewegungen des Fernrohres folgen mufs.

Wird nun ein Punkt anvisirt, seine Horizontalentfernung tachymetrisch ermittelt,, diese an dem Mafsstab abgestochen, bei weiteren Punkten ebenso verfahren und zuletzt ein diese Punkte entsprechend verbindender Linienzug hergestellt, so entsteht wie beim Mefstisch ein genauer Plan.

II. Der Seiten - Mefstisch.
Das die Seilscheibe l^a tragende Lineal L^b ist bestimmt, am Limbus des Tachymeters angeschraubt zu werden. An der Alhidade des letzteren Instrumentes befindet sich der Nuthenring M, und dieser wird durch das Band M^a, welches über die Führungsrollen M^b läuft, mit der Seilscheibe verbunden. Nuthenring und Scheibe haben denselben Durchmesser, ihre Drehungen müssen folglich auch gleich sein. Ferner ist die Seilscheibe durchbrochen und mit einem Mafsstab versehen, dessen Nullpunkt dem Mittelpunkt der Scheibe entspricht. Aufserdem trägt das Lineal L^b den kleinen Tisch L^c, welcher zur Aufnahme des Planes dient und zum Zwecke der Orientirung des Planes verstellbar ist. Der Apparat ist um deswillen geknickt angebracht, weil er sonst (bei horizontaler Anordnung) der Handhabung des Instrumentes hinderlich würde, in dem einen Fall nämlich, wenn das Fernrohrocular sich gerade über dem Apparat befindet.

Wie ersichtlich, unterscheidet sich die Anwendung der Einrichtungen I und II des Mefstischtachymeters darin: 1. von dem seit-

Claims

herigen Tachymeter, dafs das neue Instrument das Ablesen der Horizontalwinkel erspart bezw. das besondere Auftragen der aufgenommenen Punkte in den Plan mittelst Transporteures in Fortfall bringt; 2. von dem gewöhnlichen Mefstisch, dafs das Auftragen der Punkte hier ohne Benutzung eines besonderen Mafsstabes und ohne Zirkel und Parallellineal zu bewirken ist; und 3. von dem Tachygraphometer, dafs bei der Construction hier von der Theodolitform nicht abgewichen und dadurch eine gröfsere Standsicherheit und Handlichkeit erzielt ist, was wiederum zu einem sicheren und rascheren Aufnehmen führt. Ferner sind durch die Einrichtungen I und II nicht allein alle die Vortheile gesichert, welche der Mefstisch dem gewöhnlichen Tachymeter auf dem Gebiete der Topographie voraus hat, sondern es wird dadurch auch gestattet. da die Mefstischeinrkhtungen abgetrennt werden können, das Instrument wie einen gewöhnlichen Kreistachymeter zu benutzen.

Pa τ ε ν τ - A ν s ρ u 0 c η ε :

ι. Ein Tachymetertheodolit mit einem zum unmittelbaren Kartiren im Gelände dienenden Mefstisch, der auf einem feststehenden Ringe (B) des Dreifufses drehbar ist und daran nach erfolgter Orientirung des Planes festgeklemmt wird, und über welchen eine mit dem Alhidadenkreis lösbar verbundene Schutzscheibe (Mefstischalhidade) mit einem zum Abstecken der Entfernungen dienenden Mafsstabe (F) angebracht ist.
2. Die seitliche Anordnung derselben Einrichtung, dadurch gekennzeichnet, dafs die Bewegungen des Fernrohres (Alhidadenkreises) mittelst des Nuthenringes (M) und eines Bandes ohne Ende auf die mit dem Maisstab versehene Seilscheibe (L") übertragen werden , die an einem an den Tachymeter angeschraubten Arm (LP) gelagert ist, der zugleich den Mefstisch (L^c) trägt.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.