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Trommel zum Mischen von Federn, insbesondere Bettfedern Das Mischen
von rohen Geflügelfedern und von bearbeiteten Bettfedern wird in Bettfedernfabriken
in sehr großem Umfange durchgeführt. Auch heute noch wird diese Arbeit oft in sehr
mühsamen Verfahren von Hand vorgenommen. Die Federn werden hierbei in Mischkammern
geschüttet und mit Gabeln durcheinandergerührt.
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Es sind jedoch auch maschinelle Verfahren und Vorrichtungen für diesen
Zweck bekannt. Bei kleinen Federmengen erfolgt das Mischen oft in Entstäuburigsmaschinen,
Dämpf- und Trockenapparaten oder auch in Waschmaschinen. Diese haben zylindrische
oder auch vieleckige Behälter mit Rührwerken, die das Mischen bewirken. Es sind
aber nach diesem Prinzip auch Spezialbettfedernmischmaschinen gebaut. Auch diese
enthalten einen trommelförmigen Mischzylinder, in dem flügelförmige Rührwerke umlaufen.
Der Nachteil derartiger Maschinen liegt darin, daß sie eine einwandfreie Federmischung
nur dann ergeben, wenn eine bestimmte Mindestfedermenge aufgegeben wird. Kleinere
Federmengen werden unvollkommen gemischt, da durch die Rührwerke zu viel Luftwirbel
entstehen, so daß leichte Federn und Daunen immer wieder zum Flug kommen und sich
nicht in die schweren Federn einmischen. Außerdem ist die Behandlung des :Mischgutes
nicht schonend genug, so daß die Federn oft beschädigt werden. Schließlich ist eine
ähnliche Maschine bekanntgeworden,, die gleichzeitig .der Entstaubung .der Federn
dient und mit Rührwerken arbeitet. Das Rührwerk ist dabei so ausgebildet, daß an
den Enden der Rührarme
sich noch besondere, um die Achse der Rührarme
rotierende Gabeln befinden. Auch diese Maschine hat insbesondere den Nachteil, daß
die Federn nicht genügend schonend behandelt werden. Man ging also bisher immer
von der Annahme aus, daß man von der Benutzung von Rührwerken nicht absehen könne.
Die deutsche Patentschrift 131475 bringt das ganz klar zum Ausdruck und führt die
Befürchtung auf, daß die Federn sich in dem Mischbehälter zu einem Klumpen zusammenballen
würden, wenn keine Rührflügel benutzt würden. Man erwartete also, daß Bettfedern,
wenn sie lediglich umgewälzt würden, sich gegenseitig verfilzen würden.
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Überraschenderweise hat sich jedoch herausgestellt, daß das Mischen
von Federn, insbesondere Bettfedern, in einfacher und vollkommener Weise durchgeführt
werden kann, indem man auf jedes Rührwerk verzichtet und für das Mischen eine zum
Mischen von stückigen, körnigen oder pulverförmigen Gütern bekannte umlaufende Trommel
verwendet, die einen unrunden oder kreisförmigen und im letzteren Falle axial verlaufende
Mitnehmerrippen aufweisenden Querschnitt hat und mit so geringer Umfangsgeschwindigkeit
in Umdrehung versetzt wird, daß die Federn entgegen der Fliehkraft von der Trommelwandung
nach dem Trommelinneren überstürzen. Besonders bewährt hat sich die Verwendung einer
an sich bekannten rührwerklosen Trommel mit polygonalem, z. B. vier-, sechs- oder
achteckigem Querschnitt.
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Wenn auch derartige Mischtrommeln in verschiedener Ausführung zum
Mischen von stückigen, körnigen oder pulverförmigen, d. h. schüttbaren Gütern seit
langem bekannt waren, so lag trotzdem ihre Anwendung zum Mischen von Federn nicht
nahe, weil Federn sich von schüttbaren Gütern dieser Art in ihrem Verhalten insofern
wesentlich unterscheiden, als die einzelnen Federn das Bestreben haben, sich miteinander
zu verhaken. Es war daher zu erwarten, daß in rührwerklosen Mischtrommeln die Federn
nicht in der Weise au.feinanderrutschen und rollen wie stückige, körnige oder pulverförmige
Güter, sondern nur jeweils in größeren Haufen überstürzen würden, wobei eine wirksame
Mischung nicht erreichbar wäre, sondern im Gegenteil die Gefahr einer Verfilzung
der Federn bestanden hätte.
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Die Erfindung hat dieses in der Fachwelt bestehende Vorurteil überwunden
und durch die so erzielte Vereinfachung und Verbesserung des Mischverfahrens für
Bettfedern die Technik erheblich bereichert. Die Erfindung konnte auch durch eine
seit langem bekannte Einrichtung zum Auffrischen von Federn nicht nahegelegt werden,
bei welcher eine aus Drahtgaze bestehende, an der Innenwand glatte Trommel mit zylindrischem
Querschnitt auf einen gewöhnlichen Wäschekocher aufgesetzt werden kann, um durch
Drehen der Trommel die eingefüllten Bettfedern aufzufrischen. Mit einer solchen
Einrichtung lä:ßt sich ein Mischen von Bettfedern schon deshalb nicht durchführen,
weil die zylindrische Trommel keine Mitnehmerrippen aufweist und durch den .einwirkenden
Wasserdampf unvermeidlich ein Verklumpen und Verfilzen der Federn eintreten würde.
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Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens hat sich eine Umfangsgeschwindigkeit
des Trommelmantels von beispielsweise 5o bis 6o m/min als geeignet erwiesen. Die
gemäß der Erfindung zur Anwendung kommenden Mischmaschinen, von großen Abmessungen
arbeiten in jeder Beziehung einwandfrei.
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Der Vorgang erfolgt schnell und führt zu einer innigen Vermischung.
Ein weiterer Vorzug liegt gerade darin, daß die Mischtrommel leicht in sehr großen
Ausmaßen hergestellt werden kann, so daß sehr große Chargen von Federmengen verarbeitet
werden können, wobei der Mischvorgang nur ,venige Minuten dauert.
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Ein weiterer wesentlicher Vorzug liegt darin, daß zur Erzielung einer
innigen Mischung nicht die Aufgabe der Mindestmenge von Federn in die Trommel nötig
ist, wie das bei Rührwerken der Fall war. Vielmehr kann man auch in sehr großen
Maschinen ohne weiteres verhältnismäßig kleine Federmengen mit gutem Erfolg mischen.
Schließlich aber ist es besonders vorteilhaft, daß infolge des Wegfalles der Rührwerke
das Mischgut sehr schonend behandelt und dadurch Verluste auf ein Mindestmaß herabgesetzt
werden.
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Drei Ausführungsbeispiele von. Trommelquerschnitten sind durch die
Zeichnung dargestellt. Es zeigen Fig. i bis 3 die Querschnitte einer sechseckigen,
achteckigen und einer runden Trommel mit Mitnehmerrippen, Fig.4 und 5 die Seiten-
und Endansicht der Trommel.
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Die Trommel i läuft um eine Mittelachse 2 in Richtung des Pfeiles
3 um. Dabei werden die Federn 4 von der aufsteigenden Wandung mitgenommen und, sobald
sie über die waagerechte Mittelebene 5 der Trommel hinausgekommen sind, stürzen
sie in Richtung der Pfeile 6 über, so daß dadurch der Mischvorgang erfolgt.