DE104893C

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Publication number: DE104893C
Application number: DENDAT104893D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Es ist beispielsweise in den Dünger-, chemischen, Cement- und Thonwaarenfabriken, Mahlmühlen u.s.w. von grofser Wichtigkeit,. zur Mischung verschiedener Stoffe bezw. pulverförmiger Materialien continuirlich arbeitende Mischapparate zu haben, durch die eine vollständig homogene Masse erhalten wird, da hiervon die Gleichmäfsigkeit des Productes und somit der Werth desselben in erster Linie abhängig ist. Bei den bis jetzt üblichen Mischtrommeln wird die Mischung entweder durch Rührwerke bewerkstelligt, oder es soll die Mischung der pulverförmigen Substanzen wie bei dem durch Patent Nr. 945 geschützten Apparate durch fortwährendes Heben und Fallenlassen bei der Drehung der Trommel bewirkt werden. Lange Schaufeln, Schöpfer u. s. w. heben die Substanzen hoch. Diese fallen herab und werden durch zahlreiche Rührer und andere kleine Vorrichtungen zerstreut. Dies Verfahren ist fehlerhaft. Durch das hohe Herabfallen und dadurch bedingte Schleudern werden gerade wieder die specifisch schwereren Substanzen von den specifisch leichteren getrennt, da erstere entweder schneller zu Boden fallen oder weiter fortgeschleudert werden als die anderen. Eine homogene Masse wird hierbei nicht erhalten.

Der neue Apparat hilft diesem Uebelstande durch eine eigenartige Anordnung ab, wie eine solche durch Fig. 1 im Längsschnitt und Fig. 2 im Querschnitt veranschaulicht ist. Eine sechs-, acht- oder mehreckige oder auch runde Trommel wird von einer Welle W, die auf Lagerstühlen L' und L" ruht, getragen und kann durch einen Riemen oder sonstigen Antrieb in Drehung gesetzt werden. Im Innern der Trommel sind sechs oder mehr Reihen pflugscharartiger Schaufeln angebracht, und zwar abwechselnd infolge der Schaufelstellung zurückführende und fortführende Reihen. Diese Reihenanordnung der Schaufeln ist derart, dafs die zu mischende Masse beständig rück- und vorwärts, dabei aber immer weiter nach dem Ausgange zu geschoben wird. Ein Heben und Fallenlassen der Substanz findet hierbei nicht statt. Während eine Reihe von Schaufeln die Masse nach rechts treibt, schaufelt die nächstfolgende Reihe dieselbe nach links, die dritte wieder nach rechts und so fort. Durch eine Einschüttvorrichtung wird die zu mischende, roh vorgemengte, pulverförmige Substanz der Trommel ununterbrochen zugeführt, während die fertig gemischte am anderen Ende durch die Anordnung der Schaufeln herausfällt und in zweckentsprechender Weise fortgeschafft werden kann. Damit eine der leichteren oder schwereren Mischbarkeit entsprechende schnellere oder langsamere Fortbewegung der Masse stattfinden kann, sind zwei Anordnungen getroffen: einmal sind in der zurückführenden Schaufelreihe weniger Schaufeln oder nicht so stark zurückführende als in der fortführenden angeordnet, und aufserdem kann die Trommel durch das links hoch oder niedrig zu stellende Lager in eine mehr oder weniger geneigte Lage gegen die Horizontale gebracht werden.

Durch diese Anordnungsweise ist gegenüber den mit Rührwerk versehenen Trommeln der Vortheil geschaffen, dafs der Apparat ununter-

brochen beschickt werden und arbeiten kann und eine vollständige Mischung der zu mischenden Substanzen stattfindet.

Claims

Patent-Anspruch:

Liegende Mischtrommel mit an der Innenseite der Trommel angeordneten Längsreihen von Schaufeln, dadurch gekennzeichnet, dafs bei je zwei auf einander folgenden Schaufelreihen die Schaufeln der einen Reihe dem einen, die Schaufeln der anderen Reihe dem anderen Trommelende zugewendet sind, so dafs die eine Reihe die zu mischende Masse vorwärts-, die andere zurückschiebt, wobei zum Zwecke der thatsächlichen Vorwärtsbewegung der Masse in den vorwärtstreibenden Schaufelreihen mehr bezw. stärker arbeitende Schaufeln als in den zurückführenden angebracht sind.

... Hierzu ι Blatt Zeichnungen.