DE959114C - Schaltungsanordnung fuer Motorwaehler in Fernmeldeanlagen - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 28. FEBRUAR 1957

S 41023VIIIa/21 a*

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung· für Wähler ohne Nullstellung mit Motorantrieb und selbsttätiger Fortschaltung, insbesondere für Mischwähler in Fernsprechanlagen.

Suchwähler, Vorwähler und Mischwähler sind im allgemeinen ohne Nullstellung ausgeführt, damit eine unnötige Kontaktabnutzung beim Heimlaufen der Wähler vermieden wird. Bei Motorwählern treten jedoch erhebliche Schwierigkeiten auf, da im Fall einer Kurzbelegung nach Abschalten des Anlaßanreizes keine Schaltmittel zur Verfügung stehen, die beide Motorspulen; des Motorwählers gleichzeitig erregen und so das für die Stillsetzung erforderliche stehende Feld aufbauen bzw. einschalten. Es besteht deshalb die Gefahr des Zwischendreheins.

Bekannt sind Schaltungsanordnurigen, die zui Verhinderung dieses Effektes von Zwischenraststeilen Gebrauch machen, über die nach Fortfall der Anlaßerde ein Prüflereis geschlossen wird. Bekannt ist ferner eine Schaltungsanordnung, bed der über von der jeweiligen Ankerstellung des Motors abhängige Kontakte das stehende Feld zur Stillsetzung dann aufgebaut wird, wenn das Anlaßrelai'S gerade abfällt. Dabei ist jedoch eine sehr genaue Kontaktjustierung erforderlich, und es be-

. steht die Gefahr, daß das nur kurzzeitig gebildete stehende Feld zur Stillsetzung des Motorwählers nicht ausreicht.

Bei anderen bekannten Anordnungen werden die Uotorspulen durch einen Kontakt des Anlaßrelais zueinander parallel geschaltet; durch einen anderen Kontakt desselben Relais jedoch wird der Stromkreis für beide Motorspulen unterbrochen. Auch bei dieser Anordnung ist eine sehr genaue Kontakt-ίο justierung der Kontakte des Anlaßrelais erforderlich, damit überhaupt ein stehendes Feld aufgebaut wird. Es besteht jedoch genau wie bei der vorher genannten bekannten Anordnung die Gefahr, daß das nur kurzzeitig während eines Bruchteiles der Abfallbewegung des Anlaßrelaisankers gebildete stehende Feld zur Stillsetzung nicht ausreicht.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Nachteile der bekannten Anordnungen zu vermeiden. Erreicht wird dies dadurch, daß das stehende Feld zur Stillsetzung des Wählers, über einen Ruhekontakt des Belegungsrelais und über einen Arbeitskontakt des abfallverzögerten Anlaßrelais erzeugt wird.

Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die für die Stillsetzung des Wählermotors erforderliche Abfallverzögerung und die dazu notwendige Durcherregung des Anlaß- xelaisAn dadurch sichergestellt wird, daß· mit Hilfe des Folgekontaktes 1 an die Wicklung An II kurzgeschlossen wird, bevor der Prüfkreis mit dem Prüfrelais P eingeschaltet ist.

An Hand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt ist,-soll die Arbeitsweise der Schaltung

nachstehend beschrieben werden: Das Belegen des Mischwählers erfolgt durch den Anzug des C-Relai's über den Prüfkreis der vorhergehenden Wahlstufe (nicht dargestellt). Der Kontakt 1 c legt Erde an das Relais An, der Kontakt 2 c bereitet die Prüfung und der Kontakt 3 c den Anlauf des Motors vor. Das Anlaßrelais An zieht an über —, An, 1 p, ic, +.

Durch seine Kontaktkombination 1 an wird bei dem Anzug zunächst die Dämpfung des ^w-Relais durch Kurzschluß der Wicklung An II und die für einen verzögerten Abfall, der möglicherweise dem Anzug sofort folgen kann, erforderliche Durcherregung sichergestellt, bevpr durch den Folgearbeitskontakt ι an die Prüfung eingeleitet wird.

Über 2 an läuft der Motor an, und 3 an bereitet den .^-Magneten zum Anzug vor.

Ist der Schritt, auf dem der Motorwähler steht, zur Zeit der Belegung besetzt, so dreht der Motor bis zum Aufprüfen auf einen freien Schritt weiter und wird nach Ansprechen des P-Relais durch den Kontakt 2 p stillgesetzt, τ p schaltet das ^«-Relais ab (AnT), das durch eigenen Kontakt ι an abfallverzögert (AnTL) ist. Beim Nachprüfen des

Pft-Relais über ZP wird durch τ ph der ^d-Magnet betätigt, der die Sprechadern durchschaltet und 60 nach Abfall von An durch öffnen von 3 an selbst hochohmig geschaltet wird. Der Prüfkreis hält sich "weiter über 2ph.

Steht der Wähler zur Zeit der Belegung auf einem freien Schritt, so wird das P-Relais schon mit Ansprechen des ^«-Relais über 1 an erregt, worauf xp das ^-Relais wieder zum Abfall bringt. Die Durcherregung des ^w-Relais war durch die Kontaktkombination vor Schließung des Prüfkreises sichergestellt worden, so daß auch jetzt An verzögert abfällt. Die Abfallverzögerung in diesen beiden Fällen wird benötigt, damit der ^cf-Magnet ansprechen kann, bevor durch den Kontakt 3 an der Stromkreis dieses Magneten hochohmig geschaltet wird.

Die Abfallverzögerung des ^κ-Relais ist aber auch in einem weiteren Fall unbedingt erforderlich, nämlich bei. Kurzbelegung. Durch den Teilnehmer erfolgt während des Drehvorganges des Wählers eine Auslösung. Das C-Relais fällt ab und baut über seinen Ruhekontakt 3 c das stehende Feld zur Stillsetzung des Motors auf. Gleichzeitig trennt ic das ^in-Relais von Erde. An ist jedoch abfallverzögert durch die Wicklung AnTi, so daß während der Zeit — C bereits abgefallen, An noch nicht abgefallen — beide Feldwicklungen des Wählermotors erregt bleiben.

Beim Aufschleudern auf eine bestehende Verbindung kann das PÄ-Relais nicht nachprüfen, so daß auch der ^W-Magnet die Sprechadern nicht durchschaltet. Das An-Relais fällt ab und damit ebenfalls das Prüf relais. Über den Kontakt 1 p zieht An erneut an, und der Motorwähler kann bis zum nächsten freien Schritt weiterlaufen, wo er in bekannter Weise durch P stillgesetzt wird.

Claims (2)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Schaltungsanordnung für Wähler ohne Nullstellung mit Motorantrieb und selbsttätiger Fortschaltung, insbesondere für Mischwähler in Fernsprechanlagen zur Verhinderung des Zwischendrehens bei Kurzbelegungen, dadurch gekennzeichnet, daß das stehende Feld zur Stillsetzung des Wählers über einen Ruhekontakt (3 c) des Belegungsrelais (C) und über einen Arbeitskontakt (2 an) des abfallverzögerten Anlaß relais (An) erzeugt wird.

2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die für die Stillsetzung des Wählermotors erforderliche Abfallverzögerung und die dazu notwendige Durcherregung des Anlaß relais An dadurch sichergestellt wird, daß mit Hilfe des Folgekontaktes (lan) die Wicklung (AnII) kurzgeschlossen wird, bevor der Prüfkreis mit dem Prüfrelais (P) eingeschaltet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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